ZitatAlles anzeigenFCK-Eigengewächs Jean Zimmer begeistert und beflügelt – Viel Lob für Sebastian Jacob – Markus Karl räumt ab und führt
Jean Zimmer liebt den englischen Fußball. Deshalb liegt ihm, dem Kämpfer, Renner, Grätscher und Flankengeber, auch Fußball am Hamburger Millerntor. Dort gab er in der letzten Saison sein beeindruckendes Startelfdebüt bei den Roten Teufeln, dort schoss er beim 3:1 (2:0) des 1. FC Kaiserslautern gegen den FC St. Pauli am Sonntag sein erstes Zweitliga-Tor.
Zimmer, das ist der ganz besondere Profi. 68 Kilogramm auf 171 Zentimeter verteilt, da ist viel Herz auf den kurzen, stämmigen Beinen unterwegs. Als Offensivverteidiger kann er’s rechts wie links, am Sonntag beflügelte er die Roten Teufel über die rechte Außenbahn.
Klasse, wie Lauterns Schnellster und Zweitkleinster, Lauterns Kleinsten, den 1,65 Meter großen Amin You-nes, mit präzisem Zuspiel zum 1:0 einlud. Gekonnt, wie Zimmer nach Bentley Baxter Bahns Harakiri-Rückpass Handlungsschnelligkeit bewies, den indisponierten Lasse Sobiech und den sekundenlang traumatisierten Sören Gonther überraschte, mit dem 2:0 dem ersten Lauterer Auswärtssieg der Saison die Bahn ebnete.
„Ich bin erleichtert“, sagte Zimmer nach seiner Klasseleistung. Erleichtert, weil nach Marcel Halstenbergs Anschlusstor gezittert werden musste. „Scheißegal wie“, befand Michael Schulze, als der Dreier in trockenen Tüchern war. Hauptsache, dass ...! Aus Zimmer oder Schulze war Schulze und Zimmer geworden. Und die rechte Seite funktionierte, sie lebte.
„Wir waren nicht so dominant wie sonst, aber clever! Mit der zweiten Chance haben wir das 1:0 gemacht“, frohlockte Markus Karl, der an zwei Treffern mitstrickte. Vor dem 1:0 hatte er Zimmer ins Spiel gebracht, dem 3:1 Sebastian Jacobs ging ein klasse Pass Karls voraus. „Ich hab’ mich gefreut, heute noch ein bisschen mehr Einsatzzeit zu bekommen, umso schöner, dann noch ein Tor zu erzielen“, sagte Jacob. „Das hat er ganz klasse gemacht“, lobte Trainer Runjaic den 21 Jahre alten Saarländer, der sich über die U23 der Roten Teufel zu den Profis hochgearbeitet hat, in der Vorbereitung leistungsmäßig an Stefan Mugosa und Jan-Lucas Dorow vorbei gezogen ist. Am Sonntag kam Jacob und Philipp Hofmann blieb außen vor. Er muss mehr tun, um sein Potenzial abzurufen! Zweite Liga verlangt mehr als U21! Er kann’s können.
Der Coach hatte taktisch einiges verändert. So spielte Zimmer rechts für Karim Matmour, der für Kevin Stöger ins Team gerückte Kerem Demirbay zentral defensiv. So wurde der laufstarke Techniker Ruben Jenssen frei, um als Linksaußen Betrieb gegen Sebastian Schachten zu machen. „Wichtig, dass wir gewonnen haben. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, aber nach dem Anschlusstor war es noch einmal eng“, sagte Jenssen.
Verlass war auf das Aufräumkommando. Markus Karl, mit Kopf und langem Bein der personifizierte Störenfried an vielen Punkten, unterband, unterstützt von Ballschlepper Demirbay, schon einiges. Beeindruckend erneut die Dienstauffassung von Willi Orban und Dominique Heintz. Den Luftraum kontrollierten sie mit großer Konsequenz, am Boden löschten sie die Brandherde mit Augenmaß und hohem körperlichen Einsatz. Auf die Zwei ist Verlass!
Am Samstag (13 Uhr) kommt Erzgebirge Aue. Nach drei Heimremis in Folge ist klar, was sich Jean Zimmer an seinem 21. Geburtstag wünscht!
Die Rheinpfalz - Ludwigshafener Rundschau