ZitatAlles anzeigenDer lange verletzte Alexander Ring macht beim FCK Fortschritte auf dem Weg zurück ins Team
Von Oliver Sperk
BELEK. Alexander Ring grinste zufrieden. Nach fast dreimonatiger Verletzungspause hat der Mittelfeldspieler des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern die drei Spiele im Trainingslager in der Türkei gut und siegreich überstanden. Nach dem zweiten Test durfte er zur Belohnung sogar eine Trophäe in die Höhe stemmen.
Nach dem 2:1 am Sonntag gegen Bundesligist FC Augsburg hatte der FCK den Sun-Express-Cup gewonnen. Der Namensgeber des Pokals von sportlich eher viertrangigem Wert ist die gemeinsame Ferienfluggesellschaft von Lufthansa und Turkish Airlines. Ring ist für einen kleinen Scherz immer zu haben. „Ein Höhepunkt – jetzt müsste ich eigentlich meine Karriere beenden“, sagte der 23-Jährige augenzwinkernd, nachdem er die Trophäe am Sonntag als 45-Minuten-Kapitän in Empfang nehmen durfte. Schlitzohrigkeit und eine Portion Frechheit zeichnen den finnischen Nationalspieler auch auf dem Platz aus. Anfang dieser Saison ist bei dem 1,73 Meter großen, vielseitigen Mittelfeldmann der Knoten geplatzt. Vier Tore stehen 2014/15 für Ring zu Buche – und das in nur elf Spielen. Am 25. Oktober beim 1:1 des FCK gegen Düsseldorf beendete ein Innenbandriss im Knie Rings Lauf vorerst.
Doch der ehrgeizige 23-Jährige, seit 22. Dezember stolzer Vater einer Tochter, ist optimistisch, bald an seine Anfang der Runde gezeigten Leistungen anknüpfen zu können: „Ich fühle mich schon gut. Es fehlt noch ein bisschen die Spritzigkeit. Aber ich hab’ läuferisch gute Grundlagenarbeit gemacht, daher auch kommt die Spritzigkeit bald.“ FCK-Trainer Kosta Runjaic bescheinigt Ring mehr und mehr Biss; als „Sechser“ wie am Sonntag und gar in der ungewohnten Innenverteidiger-Rolle, die eine Ausnahme bleiben dürfte, am Dienstag beim 4:2 gegen St. Gallen. „Die zentralen Positionen sind ganz wichtig“, weiß Ring, „die Mitte muss dicht sein.“ Das gilt auch für den Test am Samstag (15.30 Uhr, live, SWR-TV-Programm) gegen Rings Ex-Klub Mönchengladbach.
Zur Sache: Lakics Zukunft trotz Paderborns Werben offen
Heute Nachmittag fliegt Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern von Antalya aus zurück nach Deutschland – das knapp elftägige Trainingslager in der Türkei ist zu Ende. An Bord des Fliegers ist ein Lauterer Team, das es seinem Trainer Kosta Runjaic schwermachen wird, die Startelf für den Liga-Wiederauftakt am 8. Februar in Braunschweig zu benennen. In allen Mannschaftsteilen ist der Konkurrenzkampf groß.
„Das ist für einen Trainer aber natürlich immer besser, als wenn sich die Mannschaft von alleine aufstellt“, sagt FCK-Coach Kosta Runjaic. Auch Kapitän Srdjan Lakic kämpft um seinen Startelf-Platz – und will sich für eine Zukunft in Kaiserslautern über das Saisonende hinaus empfehlen. Der 31-Jährige würde gerne in der Pfalz bleiben. Der FCK aber ist bisher zurückhaltend, was eine Vertragsverlängerung angeht – ebenso wie im Fall Karim Matmour (29). An Lakic zeigt Bundesligist SC Paderborn, in Belek Hotelnachbar des FCK, Interesse (wir informierten). Der SCP will bis Ende nächster Woche unbedingt noch einen Stürmer verpflichten, weil Marvin Ducksch (Mittelfußbruch) im Abstiegskampf länger fehlt. Würde Lakic doch noch gehen, wäre Vaclav Kadlec (22) von Eintracht Frankfurt ein möglicher Ersatzkandidat.
Beim 4:2-Sieg der Lauterer im Test gegen den FC St. Gallen glänzte Lakic als fleißiger, kampfstarker Tor-Vorbereiter. Allerdings bekam er einen heftigen Tritt ab und musste gestern beim Training pausieren. „Laki hat ein gutes Spiel gemacht, hat gezeigt, dass er auf einem guten Weg ist“, sagte Runjaic. Dennoch: Der FCK-Trainer unterstrich sein Credo, immer nur von Spiel zu Spiel zu denken. Der 43-Jährige hält nichts von zu abstrakten Planspielen, welche Situationen künftig entstehen könnten. „Ich lebe im Hier-und-jetzt.
Meine Aufgabe ist es, von Spiel zu Spiel die beste Mannschaft auf den Platz zu bringen. Wir wollen weiter von Spiel zu Spiel denken“, betont der Trainer. Daher hat auch der bevorstehende Abschied des bisherigen Stammtorwarts Tobias Sippel, dessen Vertrag wohl nicht über das Saisonende hinaus verlängert wird, für ihn mit Blick auf die Aufstellung am 8. Februar keine größere Bedeutung. „Tobi hat unser Vertrauen. Aber für alle Spieler gilt: Für mich ist der tagtägliche Wettbewerb auf dem Trainingsplatz entscheidend“, sagt Runjaic.
FCK-Chef Stefan Kuntz sagt zur Personalie Sippel: „Genießen wir doch erst mal das halbe Jahr, was wir zusammen auf jeden Fall noch haben. Dann sehen wir weiter. Es gilt der alte Satz: Im Fußball ist vieles möglich.“ Das gilt erneut auch bei Lakic.
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung