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FCK will nach 2:0-Auswärtssieg nachlegen
VON OLIVER SPERK
Der zweite Auswärtssieg dieser Saison hat dem Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern auch gezeigt: Das Team ist taktisch flexibel. Dem 2:0 (1:0)-Erfolg bei Eintracht Braunschweig soll nun am Samstag (13 Uhr) ein Heimsieg gegen den VfR Aalen folgen.
Sehr interessiert schaute Willi Orban nach der souverän erfüllten Auswärtsaufgabe bei der Eintracht auf den Schirm des Flachbildfernsehers, der im Kabinengang des Braunschweiger Stadions hängt. Dort lief am Sonntagnachmittag die Bundesliga-Partie zwischen Werder Bremen und Bayer Leverkusen, die die Bremer am Ende 2:1 gewinnen sollten.
Orban, der 22 Jahre alte Kapitän der Lauterer, sah dabei zumindest eine Mannschaft, gegen die sein FCK in diesem Jahr noch antreten wird: Leverkusen empfängt die Roten Teufel in drei Wochen, am 3. März (19 Uhr), zum DFB-Pokal-Achtelfinale. Während Orban fußballschauend auf seinen Kurzauftritt bei einem Fernsehinterview wartete, zeigte Bremen, wie man Leverkusen besiegt. Clever, reif und effizient hatten zuvor Orban und Co. den Braunschweigern im Zweitliga-Verfolgerduell wehgetan.
„Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft. Wir haben sehr diszipliniert gespielt“, stellte FCK-Trainer Kosta Runjaic fest, „wir wollten eine solide Basis haben, von der aus wir agieren.“ Die fleißigen Außenbahnpärchen Michael Schulze/Jean Zimmer rechts und Chris Löwe/Ruben Jenssen links sowie aufmerksame Zentrumsspieler wie Orban, Tim Heubach, Markus Karl und Alexander Ring haben dafür gesorgt, dass Runjaics Rechnung voll aufging und die Eintracht-Offensive nicht zur Entfaltung kam. So liegt der FCK nach dem Sprung auf Rang zwei acht Punkte hinter dem von Erfolg zu Erfolg eilenden Spitzenreiter FC Ingolstadt und einen Zähler vor Karlsruhe und Darmstadt 98. Mit Blick auf die nun noch 14 Spieltage zeigte sich am Sonntag deutlich: Runjaic hat einige Alternativen bei der Personalauswahl, keiner kann sich auf dem bisher Erreichten ausruhen. „Diese Einstellung haben die Jungs aber auch nicht“, meinte der Trainer.
Für Philipp Hofmann, der nach einer sehenswerten Maßflanke des vielseitigen Ruben Jenssen das 1:0 köpfte (35.), und Alexander Ring, den Schützen des 2:0 (73.), freute sich der FCK-Trainer sichtlich. „Philipp weiß, dass er mehr und mehr über die Laufstärke kommen muss“, betonte der Coach, der den 21 Jahre jungen 1,95-Meter-Mann in vielen Gesprächen ermuntert und in die Pflicht genommen hat. Hofmann sieht sich nach dem Wechsel seines zuvor meist gesetzten Sturmkonkurrenten Srdjan Lakic in der Lage, „befreit“ aufzuspielen und seine Erfolgsquote immer weiter zu verbessern. Im 4-2-3-1-System der ersten Halbzeit in Braunschweig gab der blonde Hüne die einzige echte Spitze, mit Simon Zoller wechselte Runjaic trotz der 1:0-Führung im Rücken zur Pause offensiv ein. Auch dieser Zug fruchtete, Joker Zoller bereitete Rings 2:0 vor. „Zolli und ich ergänzen uns gut“, meinte Hofmann, „er ist ein anderer Spielertyp als ich, eher ein kleinerer Stürmer.“
An der Seite des gewohnt umsichtigen Orban sorgte Heubach für Dominique Heintz (Trainingsrückstand) in der FCK-Innenverteidigung engagiert für Ordnung. „Tim wurde von Minute zu Minute sicherer“, lobte Runjaic den 26-Jährigen nach dessen FCK-Startelf-Debüt in einer Zweitliga-Partie. Orban und Co. schauen weiter brav und vereinspolitisch korrekt von Spiel zu Spiel. Und haben es nun zugleich selbst in der Hand, die Bundesliga ab August live zu erleben, nicht nur auf einem Bildschirm im Kabinengang nach einem Zweitliga-Spiel.
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung