ZitatAlles anzeigenFCK-Kapitän erleidet Syndesmosezerrung und Bänderdehnung am Sprunggelenk – Trainer Runjaic lobt Michael Schindele
Willi Orban, der Kapitän des Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern, hat im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg (2:1) eine Syndesmosezerrung und eine Bänderdehnung am linken Sprunggelenk erlitten. Wie lange der 22-jährige Innenverteidiger ausfällt, steht noch nicht fest.
Orban hat 23 Spiele in dieser Saison bestritten, wurde dabei einmal ein- und einmal ausgewechselt. Drei Tore und eine Torvorlage stehen für den U21-Nationalspieler zu Buch. Der RHEINPFALZ-Notenschnitt des 22-Jährigen lautet 2,29.
Orban hat sich nach dem Abschied von Marc Torrjeón zum SC Freiburg Ende August 2014 als Stammspieler etabliert und seine Führungsqualitäten demonstriert. In der Winterpause ernannte ihn Trainer Kosta Runjaic zum Nachfolger des zum SC Paderborn abgewanderten Kapitäns Srdjan Lakic. „Ich übernehme gerne Verantwortung“, sagte Orban, dessen Vertrag beim FCK am 30. Juni 2016 endet. Bemühungen des FCK, den Vertrag Orbans frühzeitig zu verlängern, blieben erfolglos. Orban, von der Agentur Rogon (Ludwigshafen) beraten, hatte Gespräche zu diesem Zeitpunkt der Saison abgelehnt.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Beim 1. FC Kaiserslautern ist das Zweitliga-Gipfeltreffen beim Karlsruher SC am Sonntag (13.30 Uhr) das Thema. So hält das auch Markus Karl. Die Kante, als Saubermann vor der Abwehr geschätzt, Facharbeiter der Abteilung Rustikales, kam im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg erst nach 64 Minuten zum Einsatz. „Das war besprochen, der Trainer hat mir seine Überlegungen erklärt – kein Problem“, sagte der 29-Jährige, der sich mit klarer Handschrift sofort im Bilde zeigte.
Am Ende stand ein 2:1-Sieg. „Gleich am Anfang hat Tobi einmal klasse gehalten, dann sind wir immer besser in Spiel gekommen, haben hoch verdient 2:0 geführt, eine super erste Halbzeit gespielt“, reflektierte Karl die Partie gegen den „Club“. Als es noch einmal eng zu werden drohte, half Karl, die Ernte einzufahren. „Am Sonntag in Karlsruhe, das wird ein ganz anderes Spiel“, weiß Karl, der damit rechnet, dann als Abräumer wieder in der Startelf gefragt und gefordert zu sein.
Für Willi Orban konnte der Trainer am Samstag nach dessen Verletzung auch Karl bringen – entschied sich dann aber doch für das Zweitliga-Debüt Michael Schindeles. „Ich hatte ja mehrfach, auch in den Pressekonferenzen, gesagt, dass sich Michael prächtig entwickelt, dass er sehr gut trainiert. Es ist auch ein wichtiges Zeichen für unser Nachwuchsleistungszentrum“, sagte Kosta Runjaic.
Der FCK-Coach sah Schindele anfangs nervös, war dann aber zufrieden mit der Leistung. Dass der 21-Jährige das Kopfballduell gegen Peniel Mlapa verloren hat, das den Weg zu Alessandro Schöpfs Anschlusstor ebnete, mochte der Trainer nicht dramatisieren: „Gegen Mlapa darf man auch mal ein Kopfballduell verlieren.“
Dass die Mannschaft nach der starken ersten Halbzeit und der 2:0-Pausenführung ohne Not nach und nach die Spielkontrolle etwas verlor, nicht mehr so gradlinig spielte, sprach auch Sportdirektor Markus Schupp an. „Wir müssen aber auch immer wieder sehen, welch junge Mannschaft wir haben. Und was der Gegner an internationaler Erfahrung auf dem Platz hatte“, sagte Schupp mit Blick auf den Nürnberger Kader.
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ZUR SACHE
Tobias Sippel: Jubilar auf Vereinssuche
Sein 200. Ligaspiel beim 2:1 gegen den 1. FC Nürnberg war für Tobias Sippel schon ein ganz besonderes. „Es ist klar, dass ich mich sehr darüber freue“, sagt der Torhüter, der am Sonntag beim Top-Spiel in Karlsruhe seinen 27. Geburtstag feiert. 36 Spiele hat Sippel in der Ersten Liga bestritten, 164 in der Zweiten Bundesliga, nun naht der Abschied. Der Verein hat entschieden, dass der Vertrag nicht verlängert wird. Bei Aufstieg ist ein Hintertürchen offen. Vielleicht ...
Sippel möchte sich erst nach der Länderspielpause zu seiner Zukunft äußern. „Vielleicht gehe ich ein paar Jahre neue Luft schnuppern und komme wieder zurück“, sinniert er, erklärt, wie verwurzelt er ist. „Auch daheim, in der Bäckerei. Mein Herz hängt am FCK. Ich würde mich freuen, wenn ich wieder zurückkommen dürfte.“ Bange um seinen Verein ist es ihm nicht: „Mit den jungen Wilden, mit Marius, sind wir das nächste Jahr gut aufgestellt. Das Ziel ist, dass ich irgendwann wieder zurückkommen kann.“
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung