Unser Flop der Woche: Sieg oder Niederlage - "mir doch egal"

Mein Voting: Richtung Bedeutungslosigkeit. Wobei: da sind wir doch längst ! Die Zahl derer, die diese ewige Phrase "der FCK gehört in die Bundesliga" in die Mikros geschleimt haben, wird von Tag zu Tag weniger.

Ausbildungsverein, Parkplatz für Jungspunde von Bundesligisten mit der Aufgabe, deren Marktwert zu steigern und wenn die schlimmsten Befürchtungen irgendwann (bald ???) Realität werden: kurz vor der Insolzenz.

Das Einzige, was ich mir noch als Zukunft vorstellen kann, ist ein Investor, der die verrückte Idee im Koffer hat, den FCK wieder in der ersten Liga (Mittelmaß) zu etablieren. Das wird teuer genug, weil sich die 1. Liga von Tag zu Tag in großen Schritten weiter von Liga 2 entfernt. Andererseits: was wollen wir in einer Liga, in der es keinen Kampf mehr um den Titel gibt, kaum wer noch gegen Bayern spielen will und sowieso die halbe Liga gegen den Abstieg spielt ?

Nö, ich guck mir lieber die Videos aus der guten alten Zeit an und reg mich nimmer uff

sehr emotionaler und lesenswerter beitrag vom user andras von tm,der wohl dass ausdrückt,was fast alle fühlen.

Zitat

Jenseits von all den nackten Ergebnissen auf dem Platz, dem Stand in der Tabelle, den finanziellen Zahlen...gibt es eine Beobachtung meinerseits, die mich persönlich noch viel härter trifft als irgendein verlorenes Fußballspiel. Und vielleicht geht´s Euch ja ähnlich:

Grundsätzlich kann ich mich mit Niederlagen ganz gut abfinden. Verloren haben wir immer schon, abgeschrieben hat man uns auch schon so häufig. Wir waren immer die Außenseiter, diejenigen, über die die anderen zum Teil gelacht haben.

Ehrlich, ich hätte gar kein so großes Problem mit dem FCK in der drittenLiga. Otto Rehagel, ausgerechnet auch noch einer von uns, hat es doch einmal so schön beschrieben: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen." So ist es eben, es geht immer auf und ab, ja, und was soll´s, jetzt geht´s eben bergab mit uns, das ist nun einmal die Zeit, ja.

Und Stefan Kuntz hat ja auch nicht ganz Unrecht, wenn er gebetsmühlenartig beschreibt, wie sich die Zeiten verändert haben und dass es grundsätzlich wahrscheinlich wirklich immer schwieriger für uns wird, wenigstens in absehbarer Zukunft.

Aber das ist es nicht, das ist nicht das, was mich so traurig macht, wenn ich an den FCK denke. Traurig macht mich vielmehr, dass der Verein mich überhaupt nicht mehr erreicht!

Ich weiß, das sind dann solche Schlagworte, wie in der Politik, wenn vonPolitikverdrossenheit die Rede ist. Aber für mich ist das in diesem Falle kein Schlagwort, für mich ist das die Realität.

Ich fühle mich emotional nicht mehr erreicht! Ich fühle mich emotional nicht mehr erreicht, weil da niemand mehr ist, der mich emotional abholt, der mich und meine Gefühle für den Verein noch versteht.

Es ist für mich unbegreiflich, mit welch´ geschäftmäßiger, ja geradezu kaltherziger Professionalität man inzwischen mit dem Niedergang des FCK umgeht.

Was hat man damals nicht zum Teil sehr arrogant und überheblich über den Thines geurteilt...wie wurden da noch die Messer gewetzt, 8 Minuten haben am Ende gefehlt...aber trotz aller phantastischen und heutzutage gar nicht mehr vorstellbaren Erfolge der Vergangenheit hat das ihm nichts mehr genutzt...für seine Tränen wurde er vereinzelt sogar noch ausgelacht...

Friedrich war sicherlich nicht so ein Herzenstyp, er war abgeklärter, wahrscheinlich härter...aber die Süffisanz seiner Kommentare habe ich gemocht, er wollte kein Spiel verlieren. Wie gereizt er doch häufig nach Niederlagen war, umtriebig, ohne Rast und Ruhe, immer um das optimale Ergebnis bemüht...

Zum Schluß, nach unfassbaren Erfolgen, abgestürzt...ja...er ist letztlich gescheitert, stimmt, aber ich hatte immer das Gefühl, irgendetwas treibt diesen Mann an, er wollte es besser machen, er hat das Bestmögliche versucht, auch wenn er am Ende viel verloren hat...

Und heute, im Oktober 2015? Nichts, gar nichts. Ich empfinde eine absolute Entfremdung mit denjenigen, die für den Verein arbeiten. Der Verein wird emotionslos ohne Ende abgewickelt. Nach einer Niederlage geht man zur Tagesordnung über, man hat nicht mehr das Gefühl, das diejenigen da oben auf dem Berg noch irgendetwas empfinden.

Wir haben früher gegen Bayern München verloren und haben uns den Kopf zerbrochen, warum wir in diesem völlig ungleichen Duell als Verlierer vom Platz gegangen sind. Da hatte man das Gefühl, da ärgert sich irgendwer. Natürlich war der kleine David auch damals schon hoffnungslosunterlegen, aber hat uns das damals abgehalten, dennoch, trotz aller Widrigkeiten, an das ganz große Wunder zu glauben und für dieses ganz große Wunder Tag für Tag hart zu arbeiten?

Wenn wir zweimal hintereinander verloren haben, war das eine Krise! Ja, mag sein, dass wir auch noch eine dritte Niederlage kassiert haben, aberwenigstens hatte man das Gefühl, dass sich da oben jemand bemüht, dass sich da oben jemand Gedanken macht, das man gegen den Trend ankämpft!

Und heute, im Oktober 2015? Nichts, gar nichts. Kein Aufbegehren, keine Emotionen, keine Leidenschaft! Der Misserfolg wird verwaltet, Niederlagen bedürfen noch nicht einmal irgendeiner Auseinandersetzung mit denjenigen, die das Wesen des Vereins ausmachen, den Menschen und Mitgliedern, die sich mit dem Verein identifizieren.

Es wird geschwiegen, es wird schöngeredet, die Wahrnehmung wird verzerrt. Es ist wie in der Wirtschaft: Gewinne werden privatisiert, sprich, sich auf die eigenen Fahnen geschrieben, Verluste werden sozialisiert, für Verluste sind die anderen, die Schiedsrichter, die überzogene Erwartungshaltung im Umfeld oder der böse Konkurrent aus
Leipzig oder Ingolstadt verantwortlich.

Offen und ehrlich zu Niederlagen stehen, natürlich auch einmal enttäuscht zu sein, und seinem Ärger und seiner Wut auch einmal freien Raum zu geben, sich einsichtig zeigen, einer Niederlage einmal ein entsprechendes Gesicht geben, wieder aufzustehen, zu kämpfen, die eigene Identität beschwören, nicht aufgeben zu wollen...wo ist das alles hin? Warum ist das nicht mehr der Verein, der er einmal war?

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Großartig geschrieben !

ja einfach nur großartig.
Und das schlimme dabei ist er beschreibst genau meine Gefühle rund um den FCK.

diesen zustand den er beschreibt,durchleben wohl alle für die der fck eine herzensangelegenheit ist.

alle bis auf die,denen wir diese lethargie zu verdanken haben.

@dirtdevil
Könntest Du vielleicht netterweise den Link zu dem von Dir zitierten Beitrag auf transfermarkt.de einstellen? Ich finde den Beitrag dort leider nicht Vielen Dank!

http://www.transfermarkt.de/be…/thread_id/312859/page/57

beitrag 1135

Danke schön