Kommentar: Böðvarsson mit Huh-Rufen empfangen

  • Die EM hat gezeigt, dass gerade „Underdogs“ durch ihre mannschaftliche Geschlossenheit immer noch deutlich mehr erreichen können, als ihnen zugetraut wird. Der Teamgeist kann also immer noch Spiele entscheiden und dass in einer Zeit, in der der Fußball von den Großen, von den Reichen bestimmt wird. Mannschaften wie Island und Wales machen daher Mut und sollten als Vorbild für die eher klammen Vereine angesehen werden – so wie für unseren FCK.


    Die Europameisterschaft in Frankreich ist vorbei – zumindest für uns Deutsche. 0:2 gegen Frankreich. Das ist bitter, unglücklich, aber ohne echten Torjäger (ohne einen Typ Klose) braucht man sich nicht wundern, wenn man gegen das Abwehrbollwerk der Franzosen keine Tore schießt. Zeit ein kurzes Resümee zu sehen: Aus nationaler Sicht war das sicher keine schlechte EM. Ein Aus im Halbfinale gegen einen starken Gastgeber lässt sich schon irgendwie vertragen. Die deutsche Nationalmannschaft hat wieder einmal bewiesen, dass der deutsche Fußball zur absoluten Welt-Elite gehört. Die vergangenen Turniere sprechen da für sich.


    Was hat die EM in Frankreich mit unserem geliebten 1. FC Kaiserslautern zu tun? Unser Miro Klose ist zwar leider nicht mehr dabei und bis wir wieder einen solchen Spieler herausbringen, wird es wohl noch einige Jahre dauern. Doch ein Mann und dessen Mannschaft haben für eine absolute Sensation gesorgt: Jón Daði Böðvarsson und die isländische Nationalmannschaft. Mit der Überraschungsmannschaft der EM stürmte unser Angreifer bis ins Viertelfinale und schmiss währenddessen unter anderem England aus dem Turnier. Eine Mannschaft, deren Qualität mit der eines Regionalligisten, vielleicht Drittligisten, verglichen werden kann. Dennoch gelang es ihr die Gruppenphase zu überstehen - vor Mannschaften wie Österreich und Portugal.



    Diesem Team, dieser Nation, gebührt mein größter Respekt. Wie weit sie es – trotz der begrenzten spielerischen Mittel – geschafft hat, ist aller Ehren wert. Diese Mannschaft hat wieder einmal gezeigt, dass im Fußball nach wie vor alles möglich ist. Klar dominieren Mannschaften wie Bayern, Barcelona, Paris, Madrid und Manchester auf Klub-Ebene und Länder wie Argentinien, Deutschland, Frankreich und Spanien auf Nationalmannschafts-Ebene das Geschehen in der Fußball-Welt. Doch gerade die Kleinen und vermeintlich Schwachen, sind nach wie vor noch in der Lage für Sensationen und Wunder zu sorgen. Wer hätte gedacht, dass Darmstadt den Durchmarsch von Liga drei ins Fußball-Oberhaus gelingt und dort auch noch souverän die Klasse hält? Wer hätte Gedacht, dass Leicester City Meister in der englischen Premier-League wird? Wer hätte Gedacht, dass Wales bis ins Halbfinale der EM stürmt?


    Diese aktuellen Beispiele zeigen, dass es den „Kleinen“ auch heutzutage immer noch möglich ist, den „Großen“, den „Reichen“ und den mit Starspielern gesegneten Mannschaften ein Bein zu stellen – oder sogar noch mehr. Aus diesem Grund ist für mich Island der Europameister der Herzen – gefolgt von Wales auf Platz zwei. Diese Teams haben uns einfach Spaß gemacht. Seien wir mal ehrlich, wer von uns hat ihnen nicht stets die Daumen gedrückt?


    Die Leistung der sogenannten kleinen Teams bei dieser Europameisterschaft sollte uns Mut machen für die kommende Zweitliga-Saison. Unser FCK steht mit einem neuen Trainerteam und einem runderneuerten Kader vor einer schweren Aufgabe. Zu den Aufstiegsfavoriten gehören wir längst nicht mehr – und dass ist vielleicht auch gut so. Wir starten also als Außenseiter in die neue Spielzeit. Lasst uns also Mannschaften wie Wales und Island als Vorbilder nehmen, die gezeigt haben, dass man immer noch mit mannschaftlicher Geschlossenheit oftmals mehr erreichen kann, als mit einzelnen Starspielern.


    Wenn die Roten Teufel als Mannschaft funktionieren und wir Fans als Wand, als zwölfter Mann, hinter ihr stehen – so, wie wir es können und so, wie es beispielsweise die Waliser und Isländer getan haben – dann können wir auch in dieser bevorstehenden Saison etwas reißen. Wichtig ist es erst einmal, dass man als Mannschaft wieder zusammenwächst. Dafür wurde Tayfun Korkut geholt, der aus dem Mix zwischen alten und neuen Spielern eine Truppe aufs Feld schicken soll, die mit den Tugenden der EM-Außenseiter eine große Saison spielen kann. Sollte dies gelingen, dann wäre sogar mehr drin als Platz fünf bis zehn.



    Wie es geht, weiß Jón Daði Böðvarsson, der jetzt erst einmal in seinem wohlverdienten Urlaub verweilt. Ich freue mich schon auf seine Rückkehr. Denn er verkörpert genau das, was wir FCK-Fans sehen wollen: Laufbereitschaft, Kampf, Leidenschaft bis zum Umfallen. Deshalb ist es auch nicht so dramatisch, wenn das Toreschießen vergessen wird. Denn ein echter Goalgetter ist Böðvarsson bekanntlich zwar nicht, dennoch bin ich angetan von seiner Spielweise, von seiner Körpersprache. Und die entspricht der Spielweise, wie sie die Isländer bei der EM zelebriert haben.


    Böðvarsson kann dank seiner starken EM und seiner Spielweise eine Vorbildfunktion in der neuen Saison einnehmen, gerade für jüngere Spieler. Wenn ihm jetzt noch ein echter Torjäger zur Seite gestellt wird, dann sind wir offensiv sehr gut aufgestellt. Unser isländischer Stürmer hat sich bereits in der Rückrunde der vergangenen Saison in die Herzen vieler FCK-Fans gespielt, spätestens nach dieser EM ist er auch in der Westkurve zu einem absoluten Publikumsliebling aufgestiegen.


    Aus diesem Grund fordere ich, Böðvarsson mit Huh-Huh-Rufen zu empfangen und die isländische Fankultur – zumindest ein Teil davon – im Fritz-Walter-Stadion zu integrieren. Denn von denen können wir noch viel lernen.

  • Schrei doch nicht so. :D

    Ich bin gläubig!
    Ich glaube,daß 4 Pfund Ochsenschwanz eine gute Suppe gibt
    :biggrin:


    Die Herstellung eines Ofenrohres ist ganz einfach:Man nimmt ein langes Loch und wickelt Blech drumherum! :D

  • Die reine Klatschbewegung ohne das Huh kennt er doh schon von der West. Warum also das Getöse....

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...

  • Die reine Klatschbewegung ohne das Huh kennt er doh schon von der West. Warum also das Getöse....


    Genau so schaut es aus. Dieser ganze Hype kam doch nur von den ganzen Pseudo-Fans auf, die nie ein Stadion besuchen und sich alle 2 Jahre mal 4 Wochen für Fussball interessieren.