Jamaika bleibt eine Urlaubsinsel

  • Auch schlimm das der Staat sich total vom Wohnungsbau verabschiedet hat.Wohnungen sind mittlerweile nur noch Anlageobjekte,Leerstand ist teilweise sogar gewünscht.Wo findet ein Normalverdiener noch bezahlbaren Wohnraum?

  • Die Reportage von VOX nennt sich "Asternweg - Straße ohne Ausweg".
    Der Asternweg ist der frühere Kalkofen in Kaiserslautern, die älteste Armensiedlung Deutschlands.
    Als die Siedlung 1890 rund begründet wurde, war das Mainzer Tor in Kaiserslautern so ziemlich die äussere Peripherie.
    Und der Kalkofen, oder damals die "Enkenbacher Siedlung", war fast ein KM vor den Toren der Stadt.


    Bei meinem Beispiel ging es um eine Frau, die mit 14 ihr erstes Kind bekam, die Schule schmiss, keine Lehre machte.
    Der "Mann" ist zehn Jahre älter, und seine liebste Liebkosung der Mutter seiner Frau ist "Du Drecksvotze". Vor den Kindern.
    MIttlerweile 6. In der Reportage lief der Typ den ganzen Tag mit Zimmermannsklamotten herum, war aber nicht arbeiten.
    Und du weißt selbst, was für eine Summe die Gesellschaft an zwei Erwachsene mit sechs Kindern aufbringt.... im Monat. Und wieso die keine normale Wohnung, oder gar ein Haus bekommen, kannst du dir denken....da bin ich sicher.


    https://www.tvnow.de/vox/dokum…rasse-ohne-ausweg/preview


    https://www.vox.de/cms/die-dok…-ausweg-2015-2231755.html

    Einmal editiert, zuletzt von Hoschy ()

  • Hoschy, so und noch schlimmer sieht es an vielen Orten im Ruhrgebiet aus. Früher waren das schmucke Arbeitersiedlungen (ähnlich der "Gartenwege" in Lu) oder Wohnhäuser in den Innenstädten. Heute nur noch schlimm.


    Dagegen, wie Elbur schrieb, oft kaum bezahlbarer Wohnraum (z.B. München, Berlin, Stuttgart ....)



    edit: So lange es noch für das Tattoo reicht ...

    Einmal editiert, zuletzt von NRW_Teufel ()

  • Das zeigt das viele das Problem selber noch nicht sehen oder spüren.Da müssen die Vorzeigeassis im Fernsehen für herhalten.Ne,das Bild hat sich deutlich geändert.Kann jedem mal raten nen Tag bei ner Tafel zu verbringen.Leute wie du und ich.

  • Und genau diese Extreme meinte ich nicht bei meinem Anfangsposting.Das geht mittlerweile durch alle Schichten.


    Es stimmt, viele können für ihr Schicksal nichts. Die Firma Siemens, die eine ganze Sparte zumacht, weil man keine Turbinen für AKW und KKW mehr braucht.... diese Menschen sind in der Existenz bedroht ohne das geringste zutun.
    Der Rentner, die Rentnerin, die sich die gestiegenen Lebensmittelpreise nicht mehr leisten können. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer war das asozialste, dass sich die Politik in den letzten Jahren leistete. Dem finanziell gut Situierten macht es wenig aus, dem sozial Schwachen jedoch eine Menge.


    Hinzu kommt ein Lohnniveau, dass selbst Facharbeiter in prekäre Situationen bringt.
    HIer ist der Schrei nach dem Staat aber wenig hilfreich.
    Zum einen sind Tarifangelegenheiten etwas, bei dem der Staat sich heraus halten muss, und zum anderen wollen wir einen funktionierenden Staat. Die Feuerwehr, die in 8 Minuten da ist, der RTW, der in 15 Minuten hilft, das Krankenhaus als Haus der Maximalversorgung, eine funktionierende Verwaltung. Aber all diese Bereiche sind schon bis auf die Knochen kaputtgespart, weniger geht nicht. Ohne Ansprüche herunter zu schrauben. Schulen. WAs auch immer. Noch dazu müssen wir bei einer immer älter werdenen Gesellschaft und immer weniger Junge, die arbeiten gehen, von unserer Staatsverschuldungsquote herunter. Wenn das BIP sinken würde, die Quote steigen, wäre das fatal.


    Nein, der richtige Hebel ist die ungerechte Verteilung der Gewinne. Während die Löhne und Gehälter in den letzten Jahren im Schnitt (durchschnittliches Jahresgehalt) nur mässig stiegen (von 26,765 Euro 2006 auf 33,396 Euro in 2016, Quelle Statista), stiegen die Unternehmensgewinne im gleichen Zeitraum um mehr als 35%, bei sinkendem Investitionsniveau. Es kam also der erwirtschaftete Gewinn nicht bei den Arbeitnehmern an, nur beim Unternehmer und dem Shareholder.


    Der Gewerkschafter hat gesprochen. :)


    Es hat aber auch mit dem Phlegmatismus der Deutschen zu tun.
    Keiner organisiert sich mehr in Parteien oder Gewerkschaften, keiner will mehr aktiv etwas ändern.
    Bitte alles häppchenweise servieren, bitte.


    Und wenn dann doch mal einer streikt für mehr Geld oder Rechte, fällt ihm die geballte "Solidarität" unserer Bürger in den Rücken, weil Malte_Torben nicht in die Kita kann, und Mama Doppelnamen nicht zum Pekip kann.

    3 Mal editiert, zuletzt von Hoschy ()