Diskussionsthema zum Artikel: Auf wilder Achterbahnfahrt
Auf wilder Achterbahnfahrt
FCK muss schnell aus der 1:4-Schlappe bei Hansa Rostock lernen – Der umstrittene Ausgleich darf nicht als Alibi herhalten
Anschluss verpasst: Zwei Niederlagen in Folge bringen Drittligist 1. FC Kaiserslautern beim nächsten Heimspiel am 25. November (14 Uhr) gegen den SV Wehen Wiesbaden gehörig unter Zugzwang.
„Wir waren keine drei Tore schlechter“, befand Michael Frontzeck nach dem 1:4 (1:3) beim FC Hansa Rostock – und hatte recht. Trösten kann die Analyse die FCK-Fans dennoch nicht. Der Trainer durfte nur mit den ersten 21 Minuten zufrieden sein, als seine Mannschaft die Hanseaten gar nicht erst in Tornähe kommen ließ, gefällig kombinierte und durch Lukas Gottwalts prächtiges Kopfballtor nach Theo Bergmanns feinem Eckball führte. Der Coach musste einmal mehr erkennen, dass seine Mannschaft im Abschluss schwächelt. Gerade auch Stürmer Timmy Thiele jagt weiter einem Erfolgserlebnis nach.„
Wir müssen als Lehre aus dem Spiel mitnehmen, dass wir, wenn wir benachteiligt werden, nicht so vogelwild spielen dürfen“, erklärte der Coach. Der Ausgleich durch Marco Königs in der 22. Minute war umstritten, Vorlagengeber Merveille Biankadi hatte Dominik Schad attackiert und zu Fall gebracht – und Frontzeck auf die Palme. „Das wird in 99 von 100 Fällen abgepfiffen“, kommentierte Schad die umstrittene Szene vor dem Rostocker Ausgleich. „Dass wir nach dem 1:1 zehn Minuten schlafen, ist natürlich bitter, plötzlich steht es 3:1“, sagte der als Sternberg-Ersatz links verteidigende Schad.
Gewiss – es war ein Schlüsselmoment. Aber es stand 1:1. Das Spiel war erst 22 Minuten alt und noch alles möglich, als die Lauterer kopflos die Ordnung aufgaben und orientierungslos auf die Verliererstraße gerieten. „Natürlich ist das auch ein Kopfproblem, wenn du so schnell hintereinander das 1:2 und 1:3 kassierst“, sagte Mads Albaek, der eine ordentliche Leistung bot, gute Standards servierte und wenigstens einmal selbst torgefährlich wurde. Albaek weiß: „Vor allem müssen wir es gerade auch bei solchen Auswärtsspielen bei starken Gegnern künftig schaffen, enger zusammenzubleiben, kompakter zu stehen.“
„Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen. Die Situation vor dem 1:1 – das war für mich ein klares Foul. Nach dem Gegentor verlieren wir für zehn Minuten völlig die Ordnung, lassen uns die Dinger durch die Schnittstellen spielen, das darf uns nicht passieren“, bekannte Kevin Kraus, der Innenverteidiger. „Dann läufst du einem 1:3 hinterher, und Rostock hat natürlich auch eine gewisse Qualität, das Spiel dann nach Hause zu bringen“, sagte Kraus, der die große Chance zum 2:3 nach Albaek-Ecke vergab.
„Es ist natürlich eine Achterbahnfahrt für uns, aber wir müssen die Ruhe bewahren. Jetzt müssen wir das Pokalspiel am Mittwoch gewinnen und uns konzentriert auf das Spiel gegen Wehen Wiesbaden vorbereiten. Die Liga ist und bleibt eng“, mahnte Kraus, die Ruhe zu bewahren.
„Bis zum ersten Gegentor haben wir das umgesetzt, was der Trainer uns gesagt hat, haben die Ordnung gehalten“, sagte Christoph Hemlein. „Und dann verlieren wir das Spiel innerhalb von gefühlt drei Minuten. Abhaken. Weiterarbeiten“, meinte der Rechtsaußen, der schwungvoll startete, aber wie Christian Kühlwetter auf links schnell an Wirkung verlor.
Die Chancen zum 2:3 waren da. Hansa-Torhüter Gelios und Lauterer Unzulänglichkeiten im Abschluss verhinderten den Anschlusstreffer, stattdessen konterte Rostock perfekt, Cebio Soukou traf zum 4:1 (82.). Eine Woche nach dem 0:2 gegen Cottbus der nächste Tiefschlag. Das Passspiel der Lauterer war ganz schwach. Es litt schon Not, als sie noch führten. Da wartet viel Arbeit.
-------
[Blockierte Grafik: https://i.imgur.com/EvT1eyg.jpg]
Quelle: Die Rheinpfalz