Wenn die Uhr zu lange läuft

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    Wenn die Uhr zu lange läuft

    FCK muss den Fluch der Nachspielzeiten aus den Köpfen kriegen – Vertrag von Toni Jonjic bis 2021 verlängert


    In der 90-Minuten-Tabelle stand der 1. FC Kaiserslautern vor dem 26. Drittliga-Spieltag auf Platz fünf. Durch neun in der Nachspielzeit verschenkte Punkte ist der FCK mit 33 Zählern real Zwölfter. Heute (14 Uhr) ist der FCK beim vier Punkte schlechteren Tabellen-15. Fortuna Köln zu Gast.


    „Die Nachspielzeit gehört nun mal zum Fußball“, sagt FCK-Verteidiger Kevin Kraus beim Blick zurück auf die späten Gegentore, zuletzt auch am Sonntag beim 1:1-Ausgleich des FSV Zwickau. Die Roten Teufel und ihre Fans schoben Frust. „Das ist schon wieder vergessen, es sollte zumindest vergessen sein. Ich bin ein positiv denkender Mensch“, betont Kraus, der meist rechts in der unter Trainer Hildmann eingeführten Dreier-Abwehrkette einen souveränen, abgeklärten Part spielt. Der 26 Jahre alte Kraus geht voran, führt mit Kapitän André Hainault (32) den jungen Carlo Sickinger. Das 21 Jahre alte, mit Ruhe und Umsicht imponierende Eigengewächs hat die zentrale Rolle zwischen den beiden Routiniers inne. Die Kette funktioniert, trägt erheblich zur defensiven Stabilität bei. Umso bitterer für die Lauterer, dass Zwickau, das offensiv 90 Minuten fast gar nicht stattfand, in der Nachspielzeit doch noch zu Tor und Punkt kam. Nach einer Freistoßflanke staubte der Ex-Lauterer Ronny König ab, nutzte die schlechte, viel zu kurze Abwehr von FCK-Torwart Lennart Grill.


    Dem machte Hildmann die wenigsten Vorwürfe. „So einen Freistoß kannst du immer mal gegen dich kriegen. Da ging eine Fehlerkette voraus“, sagt der Kaiserslauterer Trainer. Vielmehr hätte sein Team vorher zumindest ein Tor nachlegen und damit „den Sack zumachen“ müssen. So sieht es auch Kraus. „Wir müssen einfach den Deckel draufmachen“, betont der 1,90-Meter-Mann, dessen Vertrag noch bis Mitte 2021 läuft. Die Chancenverwertung – das bekannte Manko beim FCK. „Trainieren, trainieren, trainieren, den Spielern Selbstvertrauen geben, sie an ihre Stärken erinnern, die sie zweifellos haben“, nennt Hildmann ein Rezept zur Linderung der Abschlussschwäche.


    Abwehrkante Kraus hebt trotz des späten Gegentreffers am Sonntag die zuletzt starke Defensivleistung hervor. Nur ein Gegentor, eben das gegen Zwickau, haben die Roten Teufel in den jüngsten drei Spielen kassiert. Das ist die Basis, auch für die Partie heute Nachmittag bei den zuletzt 1:0 in Jena siegreichen Kölnern. „Es wird ein schwieriges Spiel, ein umkämpftes Spiel, es kommt einmal mehr auf die Tagesform an“, meint Kraus, der gebürtige Wiesbadener.


    Die Fortunen haben in der Hinrunden-Partie auch spät zugeschlagen: Nach Theo Bergmanns Freistoßtreffer zum 3:2 (87.) für den FCK fiel das 3:3 durch Kölns Boné Uaferro – genau: in der Nachspielzeit. „Wenn wir am Samstag von Anfang bis Ende konzentriert spielen“, sagt der aus Heidenheim gekommene Kraus, „bin ich guter Dinge, dass wir mit drei Punkten im Gepäck nach Hause fahren.“


    Besagter Bergmann verlor seinen Platz im 18-Mann-Kader an Mads Albaek. Ein Härtefall. Wie auch Florian Dick, der für Christoph Hemlein weichen muss. Möglich, dass Hemlein heute startet und Toni Jonjic als Joker kommt. Durch seine Einsätze im Drittliga-Team hat sich der Profivertrag des 19 Jahre alten Jonjic automatisch bis 30. Juni 2021 verlängert. Offen, wer links beginnt: Timmy Thiele, Hendrick Zuck oder Florian Pick.


    Fortuna Köln: Rehnen - Ernst, Fritz, Kyere Mensah, Bröker - Scheu, Brandenburger, Andersen, Eberwein - Pintol, Dahmani

    Es fehlen: Abu Hanna (Muskelfaserriss), Bruhns (Mittelhandbruch), Kegel (Gelbsperre)


    1. FC Kaiserslautern: Grill - Kraus, Sickinger, Hainault - Schad, Fechner, Löhmannsröben, Sternberg - Hemlein, Kühlwetter, Thiele

    Ersatz: Hesl, Gottwalt, Albaek, Jonjic, Zuck, Pick, Huth

    Es fehlen: Esmel (Kreuzbandriss), Spalvis (Knorpelschaden)


    Schiedsrichter: Badstübner (Windsbach)


    Hinrunde: 3:3.


    Quelle: Die Rheinpfalz



    „Es ist noch keiner vom Ball erschossen worden!"

    - Gerry Ehrmann -

  • "Früher" war es die Nachspielzeit, die uns stark gemacht hat. Was waren das für emotionale Fights bis zur 93. oder 94. Minute.

    Heute kostet sie uns wichtige Punkte.

    Die Zeiten ändern sich.

    Sportlich, Wirtschaftlich, Mental.