TSG 1899 Hoffenheim

  • Gate hat mit fast allem denk Punkt getroffen.

    • Die Regeln gelten für alle Mannschaften, einschließlich der TSG Hoffenheim
    • Sie haben gegen die Regeln der Dopingkontrollen verstoßen und müssen somit bestraft werden

    Aber: Sie haben nicht gedopt, zumindest war die Probe negativ. Sie haben lediglich gegen die festgelegte Prozedur der Dopingkontrollen verstoßen. Einen Nachweis, dass sie verschleiernde Mittel genommen haben, ist ebenfalls nicht erwiesen. Dass sie für ihr Vergehen bestraft werden müssen, steht außer Frage, aber die Relation muss stimmen. Nemanja Vucicevic wurde bei nachgewiesenem Doping 6 Monate gesperrt, wobei hier die Absicht nicht bewiesen wurde, lediglich das er eine verbotene Substanz genommen hatte (im Haarwuchsmittel enthalten). Da den beiden Hoffenheimern Spielern bislang weder Doping noch Verschleierung nachgewiesen wurde, kann es m.E. nicht mehr als ein halbes Jahr Pause geben, sonst stimmt die Relation nicht.


    MfG
    canelon

  • selbst ein halbes Jahr kommt schon fast einem Berufsverbot gleich. Mich würde mal interessieren, wie so ein Check aussieht und wieso man die Spieler erst hat in die Kabine laufen lassen.


    Die mussten doch wissen, wie so was ausgeht.

  • Ein halbes Jahr - wofür?

    Habe ich mich auch gefragt: Für den Verstoß gegen die Regel, sofort nach Spieleinsatzende eine Urinprobe abzugeben. Mir erscheint auch ein halbes Jahr dafür zuviel, ich würde bei beiden einfach sofort eine Blutprobe nehmen, denn verschleiernde Mittel wirken zwar i.d.R. nur kurz, sind aber langfristig nachweisbar. Somit könnte man klar und deutlich festlegen, worin das Fehlverhalten genau liegt (nur im nicht rechtzeitigen Abgeben der Urinprobe oder eben doch im Doping) und dementsprechend handeln. Straffrei kann die Sache m.E. nicht ausgehen.

  • Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Das Versäumnis, die Probe direkt abzugeben, muss genauso bestraft werden wie ein positiver Dopingfund. Sonst geht der nächste Spieler, der gedopt hat und das kaschieren will vorher in die Kabine, führt Fremdurin ein oder nimmt ein Pülverchen zur Hand und lacht sich eins, weil er nur vierzehn Tage gesperrt wird. Die beiden sind jetzt die Angeschissenen, aber wenn hier jetzt nicht hart durchgegriffen und lange gesperrt wird, können wir Doping gleich freigeben, weil die Kontrollen lächerlich gemacht werden.

  • Gate hat mit fast allem denk Punkt getroffen.

    • Die Regeln gelten für alle Mannschaften, einschließlich der TSG Hoffenheim
    • Sie haben gegen die Regeln der Dopingkontrollen verstoßen und müssen somit bestraft werden

    Aber: Sie haben nicht gedopt, zumindest war die Probe negativ. Sie haben lediglich gegen die festgelegte Prozedur der Dopingkontrollen verstoßen. Einen Nachweis, dass sie verschleiernde Mittel genommen haben, ist ebenfalls nicht erwiesen. Dass sie für ihr Vergehen bestraft werden müssen, steht außer Frage, aber die Relation muss stimmen. Nemanja Vucicevic wurde bei nachgewiesenem Doping 6 Monate gesperrt, wobei hier die Absicht nicht bewiesen wurde, lediglich das er eine verbotene Substanz genommen hatte (im Haarwuchsmittel enthalten). Da den beiden Hoffenheimern Spielern bislang weder Doping noch Verschleierung nachgewiesen wurde, kann es m.E. nicht mehr als ein halbes Jahr Pause geben, sonst stimmt die Relation nicht.


    MfG
    canelon

    Ich denke, Du hast hier die falsche Folgerung gezogen. Es kommt im vorliegenden Fall nicht darauf an, ob sie gedopt
    waren oder nicht - angenommen sie hätten Dopingmittel genommen, dann dürften die Sanktionen gegen die Spieler
    sehr hart ausfallen und wahrscheinlich auch noch den Verein treffen -, es kommt auch nicht darauf an, ob sie verschleiert
    haben oder nicht, entscheidend ist der objektive Tatbestand, der darin besteht, daß sie nicht fristgerecht zur Dopingprobe
    erschienen waren. Und für das Nichtbeachten bzw. Nichteinhalten dieser Regel sehen die Bestimmungen der WADA u. NADA
    nun einmal eine einjährige Sperre vor. Ob die Dauer der Strafe dafür angemessen ist oder nicht, mag dahingestellt bleiben.
    Die Dopingprobe der beiden Spieler aus der italienischen Liga waren übrigens auch negativ, die Verspätung betrug 30 Min.
    s. nachst.:
    http://www.taz.de/1/sport/arti…strafe-fuer-spaetpinkler/


    Und "Gate13" führt richtig an, daß nach Auffassung der WADA die Behinderung der Dopingkontrolle ein Dopingvergehen
    darstellt und als solches bestraft wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Number_Ten ()

  • Thema Berufsverbot: Ein Lastwagenfahrer, der im Privat-PKW mit 70 km/h zu schnell gestoppt wird und beim Alkoholtest noch dazu 3,0 Promille hat, darf sich auch lange Zeit von seinem Führerschein verabschieden und kann dann seinen Beruf nicht mehr ausüben. Wer gegen geltende Regeln verstößt und dementsprechend sanktioniert wird, kann sich dann nicht darauf berufen, dass dies einem Berufsverbot gleichkäme. Er kannte die Regeln vorher und hat bewusst oder unbewusst dagegen verstoßen.

  • ...ich denke das es einen Kompromiss geben wird denn man kann sicher nicht die Spieler für 1 Jahr sperren nur weil sie etwas später zur Dopingprobe erschienen sind.


    Ich könnte mir gut vorstellen das es für Hoffenheim eine Geldstrafe geben wird und die beiden vielleicht 3-4 Spiele gesperrt werden aber sicher kein ganzes Jahr.


    Außerdem muss man jedem mal einen Fehler eingestehen und beim ersten mal denk ich würd ich persönlich nur eine Verwarnung aussprechen.
    Bei Wiederholungstätern würde natürlich die Strafe umso höher ausfallen.

    Si tacuisses philosophus mansisses!!!

  • ...ich denke das es einen Kompromiss geben wird denn man kann sicher nicht die Spieler für 1 Jahr sperren nur weil sie etwas später zur Dopingprobe erschienen sind.
    Ich könnte mir gut vorstellen das es für Hoffenheim eine Geldstrafe geben wird und die beiden vielleicht 3-4 Spiele gesperrt werden aber sicher kein ganzes Jahr.
    Außerdem muss man jedem mal einen Fehler eingestehen und beim ersten mal denk ich würd ich persönlich nur eine Verwarnung aussprechen.
    Bei Wiederholungstätern würde natürlich die Strafe umso höher ausfallen.

    "Man kann davon ausgehen, dass der DFB im Anti-Doping-Kampf vorbildlich arbeitet und den Code der Welt-Anti-Doping-Agentur
    WADA und der NADA präzise umsetzt. Dafür hat der DFB die fachliche Kompetenz", sagte der NADA-Vorstandsvorsitzende Armin
    Baumert dem Sport-Informations-Dienst (sid).
    Die Regeln fordern eine Sperre von einem Jahr für die betroffenen Akteure Ibertsberger und Janker, die bei der Kontrolle im übrigen
    negativ getestet wurden.
    http://www.kicker.de/news/fuss…tartseite/artikel/504825/


    Da sehe ich absolut keinen Spielraum! Und das ist gut so!

  • ...ich denke das es einen Kompromiss geben wird denn man kann sicher nicht die Spieler für 1 Jahr sperren nur weil sie etwas später zur Dopingprobe erschienen sind.


    Ich könnte mir gut vorstellen das es für Hoffenheim eine Geldstrafe geben wird und die beiden vielleicht 3-4 Spiele gesperrt werden aber sicher kein ganzes Jahr.


    Außerdem muss man jedem mal einen Fehler eingestehen und beim ersten mal denk ich würd ich persönlich nur eine Verwarnung aussprechen.
    Bei Wiederholungstätern würde natürlich die Strafe umso höher ausfallen.

    Sorry, aber ich glaub hier wird der Ernst der Lage verkannt. Die beiden haben keinen Lutscher geklaut sondern sich bei einem überaus sensiblen Thema des Sports entschieden falsch verhalten. Dazu gibt es von WADA und NADA entsprechende Verfahrensweisen und klare Ansagen zur Ahndung. Und wenn schon der internationale Sportgerichtshof CAS im Falle der Italiner den nationalen Verband (der nur 2 Wochen Sperre ansetzen wollte) mit dr Sperre von 1 Jahr derart klar ausbremst sehe ich für den DFB keinen Spielraum. Bitter für die Spieler, aber numal nach Faktenlage korrekt. Dass Hoffenheim Ibertsberger gestern eingesetzt hat halte ich für blauäugig. Auch Gladbach wird sich die Punkte am grünen Tisch zurückholen, Moralisch fragwürdig, aber regeltechnisch einwandfrei.

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...