Diskussionsthema zum Artikel: Welches Potenzial hat der FCK für die Rückrunde?
Welches Potenzial hat der FCK für die Rückrunde?
Was sollte der FCK noch verbessern? Wie könnten andere Vereine die Lautrer eigentlich schlagen? Und wird das am Ende für den Aufstieg reichen?
Das torlose Remis in doppelter Unterzahl im Derby gegen den SV Waldhof war so etwas wie die Auferstehung für den 1. FC Kaiserslautern. In der Formtabelle seit dem 8. Spieltag liegt der FCK unangefochten auf Rang 1. Lediglich eine einzige der letzten dreizehn Partien ging verloren. Das beweist einerseits eine extreme Stabilität in der Mannschaft, deren Trend konstant nach oben zeigt. Gleichzeitig wird damit leider auch der komplett verpatzte Saisonstart mit nur fünf Punkten aus sieben Spielen und Rang 16, welcher der Mannschaft weiterhin nachhängt, sichtbar. Allerdings: Enttäuscht hat die Mannschaft zuletzt nicht mehr. Sie präsentierte sich vielmehr als verschworene Einheit, deren Defensive nur ganz schwer zu knacken ist. Werden beide Aspekte reichen, um am Saisonende die Liga zu verlassen? Vor dem Jahresauftakt gegen den SV Meppen blicken wir in unserer großen Analyse auf die Stärken und Potenziale des Kaders.
Das Spielsystem der Roten Teufel
Das Pressing der Lautrer findet in der Regel sehr hoch in der gegnerischen Hälfte statt. Die vier offensiven Spieler sind zugleich die vordersten Verteidiger. In der eigenen Hälfte wird der Gegner von einem defensiven Mittelfeldspieler vor einer 5er-Abwehrreihe empfangen. Bei Ballgewinn setzen der offensive Mittelfeldspieler Mike Wunderlich und vor allem Sechser Marlon Ritter immer wieder mit exzellenten Bällen die laufstarken Stürmer Kenny-Prince Redondo und Daniel Hanslik sowie die aufgerückten Außenverteidiger in Szene. Bei eigenen Ballverlusten am gegnerischen Strafraum versucht sich das Team recht erfolgreich im Gegenpressing und läuft dabei nur selten in Konter hinein.
Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren erzielen die Roten Teufel aktuell per Standardsituation entweder direkt oder durch den wieder gewonnenen „zweiten Ball“ immer wieder Tore. Hier müssen die jeweiligen Gegner mit Hippe, Kraus und Tomiak gleich drei kopfballstarke Abwehrspieler verteidigen. Wobei in der Luft auch Hercher, Götze, Klingenburg und Hanslik gefährlich sind und jederzeit für einen Kopfballtreffer gut sind. Zum Vergleich: Noch in der vorletzten Saison hatte der FCK nie mehr als maximal zwei kopfballstarke Spieler auf dem Platz. Zudem muss auch nicht mehr gezittert werden wie in der letzten Rückrunde. Führungen verteidigen die Roten Teufel mittlerweile sehr souverän. Dank konzentrierter und disziplinierter Abwehrarbeit und der nötigen körperlichen Fitness werden gegnerische Mannschaften zumeist weit genug vom Lauterer Tor ferngehalten.
Zuletzt bildeten Hanslik und Redondo das Sturmduo. Auch René Klingenburg oder Muhammed Kiprit kamen dort bereits zum Einsatz. Im Gegensatz zu den meisten Sturmkollegen in der 3. Liga werden sie allerdings nicht mit hohen Flanken gefüttert oder warten am Elfmeterpunkt auf Einschussmöglichkeiten. Nein, sie „machen Meter“. Immer wieder weichen die FCK-Stürmer auf die Flügel aus, um vor dort aus die nachrückenden Kollegen zu bedienen oder selbst in den Strafraum einzudringen. Resultat: Das variable und laufintensive Lautrer Spiel erschwert den Gegnern die Zuordnung. Für die Kontrahenten ist es derzeit nicht einfach, sich auf die Spielweise des FCK einzustellen, weil so ziemlich jeder Spieler für ein Tor in Frage kommt. Aber auch weil Verletzungen und Sperren immer wieder den Kader durcheinander würfeln.
Das Mannschaftsgefüge
Vor Beginn der Saison lag es vor dem Hintergrund der Kaderstruktur nahe, dass Felix Götze, Jean Zimmer und Mike Wunderlich die Mannschaft anführen und für die nötigen Tore sorgen werden. Das ist nicht passiert. Enttäuscht hat trotzdem keiner von ihnen. Der Leihgabe aus Augsburg blieb wieder einmal das Verletzungspech treu, diesmal durch eine schwere Kopfverletzung mit einer Reihe unglücklicher Folgetreffer. Anders verhält sich die Situation beim 35-jährigen Mike Wunderlich. Während das Spiel der Viktoria noch komplett auf Wunderlich als torgefährlichen Zehner ausgerichtet war, so hat er am Betzenberg deutlich mehr Defensivarbeit zu leisten und stellt sich daher auch in den Dienst der Mannschaft. Die Tore schießen meist andere, jedoch nicht selten nach einer Wunderlich-Ecke.
Rein fußballerisch betrachtet lässt sich die Hinserie von Jean Zimmer durchaus als enttäuschend bezeichnen. Krankheits-und verletzungsbedingt verpasste er alleine fünf Partien und kam mehrfach erst von der Bank ins Spiel, wo er nur selten zu seiner spielerischen Form fand. Als Mannschaftskapitän ist der Bad Dürkheimer jedoch der aggressive Leader, der hart in die Zweikämpfe geht, bei Rudelbildung an vorderster Front steht und die nötige Körpersprache zeigt. Gerade das macht ihn für das aktuelle Lautrer Team, welches überwiegend aus netten Jungs und introvertierten Spielern besteht, immens wertvoll. Denn neben Klingenburg und Tomiak ist Zimmer nahezu der einzige, der auch mal austeilt oder lautstark auftritt. Ein Beispiel hierfür: Nach der verlorenen Platzwahl vor dem Derby gegen Waldhof mussten sich die Lautrer in die Hälfte vor dem Gästeblock bewegen, wo das Volk der Barackler bereits siegesgewiss seine Liebkosungen verbreitete. Im Gegensatz zu den eher verhaltenen Mannschaftskameraden ging der Mannschaftskapitän im wahrsten Sinne des Wortes vorweg. Mit hochgezogenen Schultern, der Brust auf Kinnhöhe und „Rasierklingen unter den Achseln“ marschierte Zimmer im Stile eines Kneipenschlägers direkt auf den blau-schwarzen Mob zu. Genauso, wie man sich einen Lautrer im Derby wünscht.
Zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit steht auf Seiten der Lautrer wieder eine echte Einheit auf dem Platz. Die Kommunikation und das Spielverständnis untereinander stimmen, es sind keinerlei Egoismen zu erkennen. Mittlerweile spielt es keine Rolle wer spielt und auf dem Platz steht, da auch die „Spieler Nr. 12-18“ das Niveau der Stammelf zu halten vermögen. Das ist auch notwendig, da Trainer Antwerpen aufgrund von Sperren und Verletzungen kaum einmal zwei Spiele in Folge auf die gleiche Startelf zurückgreifen kann.
Zudem bietet der Kader der Roten Teufel derzeit einen gelungenen Mix bestehend sowohl aus erfahrenen Spielern wie Zuck, Wunderlich, Zimmer oder Kraus als auch aus jüngeren Spielern wie Tomiak, Hippe oder Raab, die gerade ihre erste richtige Drittligasaison erleben. Außerdem verfügt der FCK über mehrere Kicker, die bereits höherklassig spielten, sich dort aber nicht nachhaltig durchsetzen konnten. Dazu gehören Ritter, Klingenburg, Redondo, Hanslik, Hercher oder Sessa. Unabhängig davon, ob es für jeden einzelnen die letzte Möglichkeit, die erste Gelegenheit oder die Hoffnung auf eine Rückkehr in die zweite Bundesliga ist: Die Chance dazu besteht und sie ist nicht gerade klein.
Wer braucht schon Torjäger?
Mit Muhammad Kiprit und Elias Huth stehen nur zwei klassische Stürmer im Kader der Roten Teufel. Beide kamen in der abgelaufenen Hinrunde lediglich auf einige wenige Kurzeinsätze. Die Position des klassischen Mittelstürmers sieht das aktuelle System auch gar nicht vor. Einen Stoßstürmer, der dazu noch in der Lage wäre 12-15 Tore zu schießen, gibt es beim FCK derzeit ohnehin nicht.
In Magdeburg sind Stürmer Luca Schuler und Liga-Topscorer Baris Atik mit zusammen 20 Toren und 12 Assists an nahezu jedem Treffer des Tabellenführers beteiligt. Ähnlich sieht es mit Marc Schnatterer und Dominik Martinovic (insgesamt 17 Tore, 9 Assists) in Mannheim aus. In Meppen geht ohne Luca Tanculic (11/4) fast nichts. Und beim FCK? Hier führt Daniel Hanslik die mannschaftsinterne Scorerwertung mit vergleichsweise mickrigen neun Punkten (5/4) vor Philipp Hercher mit sieben Zählern (3/4) an. Die vermeintliche Schwäche ist jedoch die große Stärke der Männer in Rot: Zwölf unterschiedliche Torschützen und zehn unterschiedliche Vorlagengeber machen das Team nur schwer ausrechenbar. Die Defensive steht stabil, die Offensive ist variabel und ungeheuer laufstark.
Wo liegt noch Potenzial im Lautrer Spiel?
Sicher: Besser geht immer. Aber was die beiden Newcomer Matheo Raab und Boris Tomiak in der Hinrunde geleistet haben, war schon extraklasse. Gleiches gilt für Marlon Ritter. Bei allen dreien ist eher wenig Luft nach oben. Der Rest des Kaders hat allerdings durchaus noch einiges an Potenzial. Kaum ein Spieler hat in der Hinrunde sein Leistungsvolumen vollends ausschöpfen können.
Erst kurz vor der Winterpause lief Max Hippe seinem fehleranfälligen Teamkollegen Alexander Winkler den Rang in der Innenverteidigung ab. Was Spieleröffnung, Kopfballspiel und Zweikampfverhalten angeht, sollte der ehemalige Dortmunder die eindeutig bessere Wahl sein, um die eh schon stabile Abwehr noch weiter zu stärken. Sollten Jean Zimmer, René Klingenburg und Felix Götze die komplette Rückrunde einsatzfähig bleiben, könnten sie die jenigen sein, die den feinen Unterschied ausmachen. Auch Mike Wunderlich wäre noch für die eine oder andere zusätzliche Torbeteiligung gut.
Wenn die Formkurve von Daniel Hanslik und Kenny-Prince Redondo weiter anhält, wäre das ein echtes Pfund für die Rückrunde. Und falls nicht steht mit Simon Stehle ein schneller, robuster Spieler bereit, für den in der Hinrunde alles, aber auch wirklich alles schief lief: Ein-und Wiederauswechslung gegen Zwickau, Platzverweis bei den Amateuren mit anschließender 6-wöchiger Sperre. Und kurz nach abgessener Sperre: Innenbandabriss im Sprunggelenk. Auch wenn viele den 20-jährigen bereits nach seinen 38 Drittligaminuten abgeschrieben haben. Er hat das Potenzial in der Rückrunde eine feste Größe im Kader zu werden. Vom Spielerprofil her passt er eigentlich besser ins aktuelle Spielsystem als seine Stürmerkollegen Kiprit und Huth.
Ein weiterer Offensivspieler, der bislang völlig unter seinen Möglichkeiten blieb ist Nicolas Sessa. Im zentralen Mittelfeld kann er eigentlich alle Positionen spielen, ist ballsicher und torgefährlich. Eigentlich. Denn in der Hinrunde stand der Deutsch-Argentinier lediglich sieben Mal in der Startelf und oftmals gar nicht erst im Kader. Eine Torbeteiligung konnte Sessa auch noch nicht für sich verzeichnen. Auch wenn das Lautrer Mittelfeld wahrlich nicht mit Holzfüßen besetzt ist, sollte ein Fußballer mit solchen Qualitäten den Anspruch besitzen, in der dritten Liga deutlich häufiger in der Startelf zu stehen.
Ein spielerunabhängiger Aspekt mit Potenzial nach oben sind die Konter der Pfälzer. Hier muss das Team einfach noch ein wenig zielstrebiger und abgezockter werden. So wie beispielsweise beim 4:0 Heimsieg gegen Viktoria Köln, als die beiden letzten Treffer von Hanslik und Zimmer - jeweils vorbereitet von Redondo - durch mustergültige Tempogegenstöße erzielt wurden. In der Gesamtbetrachtung lassen die Roten Teufel noch zu viele Kontergelegenheiten liegen, weil entweder Laufwege oder der letzte bzw. vorletzte Pass nicht stimmten.
Wie man den FCK schlagen könnte
Drehen wir die Sache doch einmal um: Wie könnte es eigentlich gelingen, den FCK zu besiegen? So trivial es klingt müssten gegnerische Mannschaften zunächst einmal in der Lage sein in Führung zu gehen – was für einen Sieg in dieser Sportart generell keine schlechte Voraussetzung ist. Wenn die Lautrer selbst in Führung gehen, geben sie das Heft nur selten aus der Hand. Lediglich Duisburg und Zwickau konnten einen Rückstand egalisieren. Gleichzeitig konnte der FCK nur beim 1:1 in Braunschweig einen Rückstand aufholen.
Ein mögliches Erfolgsrezept wäre, sich durch die Lautrer Ketten hindurch zu kombinieren und den Ball dabei am Boden zu halten. Hat man es als Gegner an den Lautrer Sechzehner geschafft, ist weiterhin die spielerische Lösung zu bevorzugen. Kevin Kraus, Boris Tomiak und Max Hippe sind zwar allesamt stark im defensiven Kopfballspiel, jedoch etwas hüftsteif und angreifbar im direkten Laufduell. Am ehesten bringt man die Lautrer Deckung demnach mit schnellem Kurzpassspiel in Verlegenheit. Auch explosive Stürmer oder trickreiche Dribbler könnten ihre spielerischen Vorteile ausspielen.
Auch wenn die Ergebnisse es nicht immer widerspiegeln, gab es in der erfolgreichen Phase durchaus Teams, die den Roten Teufeln ihre Schwächen aufzeigten: Der SC Freiburg II konnte sich beispielsweise mehrfach zum Lautrer Strafraum durchkombinieren und vielversprechend abschließen. Trotz der 0:3 Niederlage gelang es zuletzt keinem Team - zumindest gegen elf Lauterer - sich derart viele Chancen zu erspielen. Auch die Amateure des BVB hatten im ersten Durchgang durch schnelles Kurzpassspiel den FCK klar im Griff. Und Viktoria Köln gelang es bei der 0:4 Niederlage, zumindest in Halbzeit eins das Mittelfeld komplett zu beherrschen, es war dann einzig der fehlenden Kreativität der Kölner geschuldet, dass der FCK an jedem Samstag ohen Gegentreffer blieb. Dass in dieser Aufzählung gleich zwei Nachwuchsteams von Bundesligisten auftauchen ist kein Zufall. Schließlich stehen dort technisch hochveranlagte Talente auf dem Platz, die schnelles Spiel nahezu perfekt beherrschen. Den einen oder anderen wird man sicherlich in der Bundesliga wiedersehen. Im Gegensatz dazu sind die meisten „normalen“ Drittligateams kaum im Stande, den Gegner spielerisch zu dominieren. Denn fast jedes Team hat mehrere technisch limitierte Kicker in seinen Reihen.
Warum also nicht einfach die Lautrer kommen lassen, um sie dann auszukontern? Das klingt einfacher als es ist. Schließlich hat die Absicherung der Defensive höchste Priorität im Team von Trainer Marco Antwerpen. Und dann stehen mit Götze, Ritter oder Wunderlich auch noch drei der spielstärksten Akteure der Liga auf dem Platz, die als Vorbereiter oder Torschütze ein Spiel durchaus alleine entscheiden können.
Wie stark ist die Konkurrenz?
Ausgehend davon, dass die Roten Teufel in der Rückrunde nicht schwächeln werden, hängt es stark von der Konkurrenz ab, ob und wie weit die Pfälzer in der Tabelle noch nach oben klettern werden. Tabellenführer Magdeburg liegt bereits elf Punkte vor dem FCK. Der Klub aus Sachsen-Anhalt müsste schon in ein tiefes Leistungsloch fallen, um die Tabellenführung überhaupt noch abzugeben. Der Tabellenzweite aus Braunschweig, in dessen Kader sich jeweils 15 verschiedene Torschützen und Vorlagengeber wiederfinden, ist ein weiterer Favorit auf den direkten Aufstieg. Noch dazu hat der BTSV mit Lion Lauberbach einen gefährlichen Mittelstürmer in seinen Reihen, der bereits acht Mal getroffen hat. Die drei Punkte Rückstand auf die Braunschweiger sind für den FCK zumindest im direkten Vergleich nicht mehr rauzuholen.
Auch Waldhof Mannheim will nach oben und verfügt sicherlich auch über die notwendige Kaderqualität. Ebenso wie das gut eingepielte Team des SV Meppen. Beide rüsten ihren Kader gerade personell noch weiter auf und werden im Aufstiegsrennen weiter mitreden. Zudem könnten auch Osnabrück, 1860 München und der SV Wehen noch einmal ins Aufstiegsrennen eingreifen. Haben wir noch jemanden vergessen? Natürlich: Der 1. FC Saarbrücken hatte in der Hinrunde schon mehrere kleine Krisen zu überstehen, ist aber nach wie vor oben mit dabei. Sofern es die Corona-Maßnahmen zulassen, sollte das Derby gegen den FCS im April für einen bestens gefüllten Betzenberg sorgen.
Grundsätzlich ist in Kaiserslautern mit deutlich geringerer Aktivität auf dem Transfermarkt zu rechnen als bei der Konkurrenz. Aktuell weist der Lautrer Kader 22 Feldspieler und drei Torhüter auf, die mehr oder weniger kurzfristig zur Verfügung stehen. Hinzukommen werden im Laufe der Rückrunde eventuell noch die Langzeitverletzten Anas Bakhat, Anil Gözütok und Lucas Röser. Sollte Martin Kobylanski tatsächlich doch noch kurzfristig aus Braunschweig verpflichtet werden, könnte dies einen Wechsel von Elias Huth nach sich ziehen.
Gewinnt die Defensive Meisterschaften?
Lediglich 28 Tore gelangen dem FCK in der bisherigen Spielzeit. Ganze zehn Teams in der 3. Liga erzielten mehr Treffer. Wirklich beunruhigend ist das allerdings nicht. Denn das Prunkstück der Lautrer ist die Abwehr. Hier steht mit Matheo Raab ein überragender Torhüter hinter einer Fünferkette, die kaum gegnerische Torchancen zulässt. Davor bietet Marlon Ritter als alleiniger Sechser Woche für Woche herausragende Leistungen. Letztlich beginnt die Lauterer Defensive aber bereits mit den vier offensiven Spielern, die mit enormem Laufaufwand den Gegner unter Druck setzen. Nur dreizehn Gegentreffer, davon alleine vier gegen Viktoria Berlin, sind absolute Ligaspitze.
„Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive gewinnt Meisterschaften“ sagt man. Aber trifft das auch auf die 3. Liga zu? Letzte Saison stiegen mit Dresden (29 Gegentore) und Rostock (33) die beiden defensivstärksten Teams der Liga auf. Zwei Jahre zuvor feierten mit Osnabrück (31) und Karlsruhe (38) die Teams mit den wenigsten bzw. drittwenigsten Gegentoren den direkten Aufstieg. Lediglich die Saison 2019/20 schlug völlig aus der Reihe, als Bayern München II und die Würzburger Kickers jeweils mit unfassbaren 60 kassierten Treffern Rang 1 und 2 belegten. Aber auch in dieser Spielzeit stieg die beste Defensive (Ingolstadt mit 40 Gegentoren) zumindest in der Relegation auf.
Steht am Ende der Saison das A-Wort?
Bleibt die Abwehr so sattelfest, die Standards so erfolgreich und gelingt es den Roten Teufeln ihre Umschaltaktionen noch ein wenig besser auszuspielen, dann ist der FCK ein ganz heißer Aufstiegskandidat. Allerdings gibt es auch Faktoren, die nicht zu beeinflussen sind. Dazu gehören die Ergebnisse der Konkurrenz, Verletzungspech oder Schiedsrichterentscheidungen.
Folglich wird auch in der Rückrunde wieder jeder jeden schlagen können. Die Tatsache, dass alle Teams der ersten Tabellenhälfte das Potenzial haben aufzusteigen, könnte ein Vorteil für den FCK sein. Wichtig wird es sein, die engen Spiele – besonders gegen die unmittelbare Konkurrenz - zu gewinnen. Gegen die derzeitige Top 5 der Tabelle konnten die Pfälzer in der Hinrunde lediglich Saarbrücken bezwingen. Im ersten Rückrundenmatch am Samstag gegen Meppen gilt es diese Bilanz nun zu verbessern.
Quelle: Treffpunkt Betze