Aufstiegskampf: Der FCK macht ernst

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    Aufstiegskampf: Der FCK macht ernst

    Der Joker sticht. In einem spannungsvollen Duell geht der FCK nicht zwingend als verdienter, aber dennoch als Sieger vom Platz. Das waren drei Punke für 'Klinge'.


    Nachdem die Formkurve der Roten Teufel in den vergangenen Wochen sichtlich nachgelassen hatte, gelingt es dem 1. FC Kaiserlautern - wenn auch mit mehr als nur einem Glücksbringer - nach einem unter dem Strich spannenden Schlagabtausch drei Punkte von der Bremer Brücke zu entführen. Dabei war eines entscheidend: Der Joker hat zugestochen.

    Vorzeichen stehen auf: Aufwärtstrend starten!

    Die Sachlage vor dem erneut so richtungsweisenden Auswärtsspiel gegen den VfL Osnabrück war klar. Nach der enttäuschenden Leistung gegen 1860 München forderte Marco Antwerpen vor der Partie gegen die Niedersachsen unter anderem mehr Zusammenhalt und einen größeren Willen, um letztendlich wieder mehr Überzeugung auf den Platz zu bekommen. Anders als in München gelang es dem FCK gegen den VfL weitestgehend ein anderes Gesicht zu zeigen – zur Freude der 1400 mitgereisten Lautern-Anhänger. Durch frühes Pressing konnten die zunächst gutstehenden Roten Teufel die Gastgeber gleich ab der Anfangsphase ein ums andere Mal zurück in die eigene Hälfte drängen und sich dem gegnerischen Gehäuse nähern. Kleinere Chancen blieben jedoch harmlos, da sie bis zu diesem Zeitpunkt einfach nicht zwingend genug waren. Aber eines war in jeder Hinsicht deutlich zu erkennen, der FCK hatte Offensivdrang und wirkte frischer als zuletzt. Die „Betzebuben“ erarbeiteten sich zudem viele Standardsituationen. In der Statistik verzeichnete der FCK nach Ende der Partie acht Eckstöße auf der Haben-Seite. Zum Vergleich: In München waren es über die gesamte Spielzeit hinweg lediglich drei. Verbesserte Werte, die die im Vorfeld beschworenen Tugenden bestätigen sollten. "Wir wollen es besser machen!" Gesagt, getan - und so ließ die Mannschaft den Worten Taten folgen. In der 78. Spielminute schickte Hendrick Zuck den startenden Daniel Hanslik auf die Reise. Dieser glänzte mit einer präzisen Hereingabe auf den sich vom Gegenspieler lösenden Terrence Boyd, der zur Führung verwandelte. Das so wichtige Tor des Tages.

    Die Defensive wackelt – Lautern im Glück

    Auch wenn die Null nach kräftezerrenden 102 gespielten Minuten gegen den VfL stand, wirkte die Defensivarbeit der Lautrer stellenweise ungewohnt fahrig. Dadurch entwickelte sich vor allem die Schlussphase zu einer Zitterpartie, die seines gleichen suchte und zahlreiche Lautrer Anhänger mit großer Sicherheit um einige Jahre altern ließ. So hatte das Antwerpen-Team beispielsweise Riesenglück, als Osnabrücks Simakala der Ball nach einer Glanzparade Raabs vor die Füße fiel, dieser das Spielgerät jedoch zu Gunsten der Gäste in Rücklage weit über das Tor beförderte. Oder Oduah, der den Ausgleich in der langen Nachspielzeit, die aufgrund der Verletzungspause für Renè Klingenburg zustande gekommen war, quasi auf dem Fuß hatte.


    Vor allem Torhüter Matheo Raab behielt in dem teils zerfahrenen Spiel die Nerven. Er bügelte gegen das Team von Daniel Scherning all das aus, was seine Vorderleute in großer Anzahl durch fehlerhafte Raumaufteilung und oftmals großer Unsortiertheit im eigenen Strafraum zugelassen hatten. Häufig agierten die Roten Teufel defensiv viel zu passiv und ermöglichten den Niedersachsen dadurch gefährliche Torraumszenen. Flache Torabschlüsse aus der zweiten Reihe entschärfte Raab immer wieder aufs Neue. Seine Gelassenheit und Souveränität im Torwartspiel stach gegen die Osnabrücker einmal mehr hervor. Und genau einen solchen Schlussmann zu haben, der in einem Spiel trotz vieler zugelassenen Chancen die Oberhand behält, spricht für sich und ist ein entscheidender Faktor dafür, dass der FCK gegenwärtig auch solch umkämpfte Begegnungen für sich entscheiden kann. Für sich entscheiden kann man solche Partien aber auch mit dem gewissen Quäntchen Glück im Gepäck, denn mit gleich zwei Aluminiumtreffern der Gastgeber konnten sich die Pfälzer mehr als glücklich schätzen, den Fußballgott an ihrer Seite gehabt zu haben.

    Der FCK bleibt oben dran

    Ob der Ausgang des Topduells für den FCK unter dem Strich glücklich war oder nicht, am Ende zählt der Sieg. Drei enorm wichtige Zähler gehen auf das Lautrer Punktekonto. Die Mannschaft hat nach der Niederlage von Dienstag die geforderte Reaktion gezeigt, womit sich die Mannschaft von Marco Antwerpen an der Tabellenspitze weiter festankert und die Konkurrenz auf Abstand hält. Am Ende war es die Gier und der Wille gerade in der ungewöhnlich langen Nachspielzeit hinten nichts mehr zuzulassen. „Wir wollten uns irgendwann einfach in jeden Ball nur noch reinschmeißen“, erklärte Phillip Hercher nach dem Spiel. Es lässt sich also sagen: Die Moral stimmt! Und das ist es, was eine Spitzenmannschaft letztendlich ausmacht. Den unbedingten Ehrgeiz zu erhalten, an einem Tag, an dem spielerisch vielleicht nicht alles so läuft wie man es sich vorgestellt hatte. Mit dieser Einstellung wird der FCK im Aufstiegskampf weiterhin oben mitmischen.


    Auch verfügen die Lautrer in dieser Saison über Spieler, die immer wieder den Unterschied machen können – wichtige Schlüsselspieler, die in den richtigen Momenten zuschlagen. An dieser Stelle sei Terrence Boyd genannt, der noch am Samstagmorgen nach seiner Erkrankung überraschend einen negativen Coronatest vorweisen konnte. Er brach daraufhin verspätet nach Osnabrück auf, trank zwei Kaffee, aß ein Mettbrötchen und erzielte den so wichtigen Treffer zum Sieg der Pfälzer. Einen solchen Spirit braucht es in einer Mannschaft - und den hat der FCK definitiv! Aber genauso gut verfügt der Kader über Spieler wie beispielsweise Daniel Hanslik, der gegen Osnabrück nicht gerade sein bestes Spiel ablieferte und weitestgehend unauffällig blieb. Doch genau er war es am Ende, der die entscheidende Vorarbeit zum Torerfolg liefern konnte. Nach der siegreichen Begegnung ging ein Mannschaftsbild durch die sozialen Medien. Zu sehen sind die Lautrer, wie sie in der Kabine gemeinsam glücklich jubeln. Hikmet Ciftci hält dabei das Trikot von René Klingenburg, der sich offenbar schwerer verletzte. Genau das ist wahrer Zusammenhalt und am Ende der Schlüssel zum Erfolg. Und auch an dieser Stelle sei noch einmal gesagt: Gute Besserung, Klinge!


    Quelle: Treffpunkt Betze

  • FCK-Mathematik..... 2 Kaffee + 1 Mettbrötchen = 3 Punkte. 😄 wenn alles so einfach wäre. In Osnabrück aber 3 wichtige Punkte für die Tabelle erkämpft und dieser Sieg sollte für die letzten 9 Ligaspiele nochmal einen Schub für's Selbstvertrauen geben und die Erkenntnis, was man durch Kampf und Wille erreichen kann wenn's mal nicht so läuft. 🔥

  • Diskussionsthema zum Artikel: Der Kampf um die verbleibenden Aufstiegsränge spitzt sich zu


    Der Kampf um die verbleibenden Aufstiegsränge spitzt sich zu

    Rund neun Wochen vor dem Saisonfinale nimmt der Druck im Aufstiegskampf deutlich zu. Es beginnt die Phase, in der jeder Fehler schnell bestraft werden könnte.


    Exakt 102 intensive Spielminuten hat es an der Bremer Brücke gebraucht, um mit einem hart erkämpften 1:0 als Sieger vom Platz zu gehen. Es war zwar nicht die erhoffte Leistungssteigerung nach dem Spiel gegen 1860 München, dennoch zeigten die Roten Teufel besonders in der ersten Hälfte einen engagierten Auftritt, der sich im verbesserten Gegenpressing und in einer körperlicheren Zweikampfführung erkennen ließ.


    FCK-Cheftrainer Marco Antwerpen fasste den Auftritt auf der Pressekonferenz danach folgendermaßen zusammen: „Wir haben wenig zugelassen und unser Spiel komplett durchgedrückt.“ Durchaus eine These, der sich widersprechen lässt. Denn trotz des Auswärtserfolgs präsentierten die Lautrer nicht zum ersten Mal in dieser Saison ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Gesichtern. Besonders im zweiten Durchgang war der FCK häufig zu passiv und die sonst so stabile Defensive ließ in der Schlussphase deutlich zu viele Chancen zu. Doch dank des Kampfgeistes und der Leidenschaft stand am Ende zum 17. Mal in dieser Spielzeit die Null. Philipp Hercher ordnete die Schlussphase ähnlich ein: „Wir wollten uns am Ende nur noch in jeden Ball reinschmeißen, (…) wie die Mannschaft das verteidigt hat, das ist einfach geil und das wollten wir einfach so wieder auf den Platz bringen.“ Und Matchwinner Terrence Boyd sah im vorhandenen „Teamspirit“ vor allem „eine geile Antwort auf das 1860 Spiel.“

    Klingenburg behält Humor und Teamspirit

    Nur René Klingenburgs Kopfverletzung warf einen Schatten auf den Nachmittag. Der Allrounder musste nach einem Luftzweikampf, bei dem ein Osnabrücker Gegenspieler auf ihm landete, minutenlang behandelt werden und wurde dann unter Applaus beider Fan-Lager abtransportiert. Auch Antwerpen zeigte sich nach dem Spiel betroffen: „Das ist mein Junge, das ist eine ganz besondere Beziehung zwischen uns beiden.“ Mittlerweile stehen eine schwere Gehirnerschütterung und mehrere Prellungen im Gesicht als Diagnose fest. Klingenburg selbst meldete sich nach einer Nacht im Krankenhaus am Sonntagnachmittag via Instagram zu Wort: „Wo nichts drin ist, kann auch nichts kaputt gehen“, schrieb er scherzhaft und bedankte sich zudem für all die Nachrichten und Genesungswünsche, die ihn erreicht haben: „Mich erfüllt es mit Stolz, Teil dieser Mannschaft zu sein. Auf die Truppe lasse ich nichts kommen."

    Verfolgertrio um FCK punktet dreifach

    Der Kampf um die Plätze 2 und 3 spitzt sich immer weiter zu. „Es sind noch 9 Spiele und mehr brauchst du nicht zu sagen. Weiter demütig bleiben, Arsch aufreißen und am Ende schauen wir was dabei rauskommt“, fasste Matchwinner Boyd bei MagentaSport zusammen. Wie wichtig die drei Punkte gegen Osnabrück wirklich waren, zeigte sich am Sonntag, als Lauterns ärgster Verfolger aus Braunschweig Waldhof Mannheim im eigenen Stadion mit 3:0 besiegte. Dies führt gegenwärtig auch zu einem besseren Torverhältnis für die Eintracht. Auch Saarbrücken gewann das Duell gegen Meppen und bleibt somit in Schlagdistanz zu den unmittelbaren Aufstiegsrängen. Meppen hingegen hat nun endgültig nichts mehr mit dem Aufstiegsrennen zu tun.


    Der FCK bleibt vorerst auf Platz zwei mit 53 Punkten und zwei Punkten Vorsprung auf Braunschweig, die allerdings noch ein Nachholspiel gegen Osnabrück haben. Auf Platz vier liegt Saarbrücken, die nun auf 49 Zähler kommen. Nach einer perfekten englischen Woche und drei Siegen aus drei Spielen liegen die Sechziger aus München nun punktgleich mit Waldhof Mannheim auf Platz fünf – auch wenn der Abstand zum FCK noch groß genug erscheint, die Löwen haben sich mit starken Leistungen in den Aufstiegskampf zurückgespielt. Der letzte Verein, der noch ernsthafte Ambitionen auf den Aufstieg haben dürfte ist Osnabrück mit 45 Zählern und dem Nachholspiel gegen Braunschweig.

    Die große Chance die Verfolger zu distanzieren

    Der 30. Spieltag bringt eine absolute Pflichtaufgabe für den 1. FC Kaiserslautern mit sich. Mit dem TSV Havelse empfangen die Pfälzer das Tabellenschlusslicht auf dem Betzenberg. Der Liganeuling, der im Hinspiel mit 6:0 abgefertigt wurde, sollte dennoch nicht unterschätzt werden. So ließen beispielsweise sowohl Saarbrücken als auch Magdeburg bereits Punkte gegen die Niedersachen liegen. Deutlich brisanter wird es am Wochenende beim Duell zwischen Braunschweig und Saarbrücken. Ein Verfolgerduell, das dem FCK in die Karten spielen könnte. Sowohl Waldhof Mannheim als auch der VfL Osnabrück haben mit Verl und Zwickau vermeintlich einfachere Aufgaben zu bewältigen. Im Duell 1860 München gegen Viktoria Berlin könnten die Formkurven nicht unterschiedlicher sein - während die Löwen ihre Siegesserie ausbauen wollen, muss die Viktoria einen beispiellosen Negativtrend stoppen, um nicht noch tiefer in den Abstiegsstrudel zu geraten. Rund neun Wochen vor dem Saisonfinale bleibt es spannend - und im Kampf um Platz zwei könnte der Druck kaum größer sein.


    Quelle: Treffpunkt Betze