Beiträge von Leonard

    Diskussionsthema zum Artikel: Kacper Przybylko: Viel Talent und noch mehr Verletzungspech


    Kacper Przybylko: Viel Talent und noch mehr Verletzungspech

    Was wurde eigentlich aus...? Kacper Przybylko scheiterte in Kaiserslautern an seinem unglaublichen Verletzungspech – seine sportliche Wiedergeburt erlebte 'Pritsche' in der MLS.


    Als die Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern im Sommer 2015 den neuen Stürmer für die kommende Saison präsentierten, brach bei vielen FCK-Fans große Verwirrung aus. Nicht etwa wegen vergangener Leistungen oder einer zu hohen Ablösesumme, sondern wegen eines Namens, der für die pfälzische Mundart schlicht zu viele Konsonanten und zu wenige Vokale enthielt. So wurde aus Kacper Przybylko ganz einfach „Pritsche“.


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    Przybylko lief 45-mal für die Roten Teufel auf und erzielte dabei neun Tore. 2018 endete sein Vertrag, und es zog den Deutsch-Polen in die USA, wo er unter anderem bei Philadelphia Union und Chicago Fire spielte. Im Sommer des vergangenen Jahres erfolgte der Schritt zurück nach Europa und „Pritsche” heuerte beim FC Lugano an. Doch nach nur einer vollen Saison war bei dem Schweizer Club Schluss. Aktuell ist Kacper Przybylko vereinslos.

    Pritsches perfekter Start mit dem FCK


    Als der damals 22-jährige Przybylko im Sommer 2015 in Kaiserslautern ankam, war er Teil eines Umbruchs. Nach dem vierten Tabellenplatz und dem damit verpassten Aufstieg verließen elementare Leistungsträger wie Willi Orban, Tobias Sippel, Philipp Hofmann und Karim Matmour den Verein. Nichtsdestotrotz war das Saisonziel unter Coach Runjaic klar: Aufstieg! Bei der Saisoneröffnung gegen den MSV Duisburg ließ der 1. FC Kaiserslautern keinen Zweifel daran, dass er den Traum vom Aufstieg in die Realität umsetzen wollte. Und mittendrin: Kacper Przybylko. In der 13. Minute brachte der Neuzugang bei seinem Debüt eine flache Flanke von Mateusz Klich im Tor unter. Keine 15 Minuten später wurde „Pritsche” mit einem langen Ball von Stipe Vucur hinter die Verteidigung geschickt, nahm den Ball im ersten Kontakt volley und hämmerte ihn unhaltbar ins lange Eck. Am Ende gewann der FCK 3:1 in Duisburg. Der Traumeinstand von Kacper Przybylko war perfekt.

    Die Winterpause bringt die Wende – für andere


    Die Euphorie des Saisonauftakts verflog schnell. Nur ein Sieg aus den folgenden sieben Spielen zeichnet ein realistischeres Bild davon, wohin es für den FCK in der Saison 15/16 geht. Mittelmaß. Auch für Przybylko läuft es mittelmäßig. Der Stürmer verbucht lediglich ein Tor und eine Vorlage, bis ihm am 16. Spieltag gegen seinen Ex-Club Greuther Fürth erneut ein Doppelpack gelingt. In der Rückrunde verliert „Pritsche” das direkte Duell gegen den Winter-Neuzugang Jon Dadi Bödvarsson, sodass er sich mit der Joker-Rolle zufriedengeben muss. Gegen Arminia Bielefeld und RB Leipzig gelingt ihm jeweils noch ein Tor, bevor er sich im Spiel gegen den FSV Frankfurt nur sechs Minuten nach seiner Einwechslung den Mittelfuß bricht. Es ist für ihn das Saisonaus.

    Eine folgenschwere Verletzung


    Über den Sommer hinweg verheilt Przybyłkos Mittelfußbruch. Der neue FCK-Coach Tayfun Korkut setzt den wieder genesenen Stürmer an den ersten beiden Spieltagen als Joker ein. Doch dann entzünden sich die zur Bruchfixierung eingesetzten Schrauben und Przybylko fällt für neun Spiele aus. Am 12. Spieltag gibt Przybylko sein Comeback gegen Union Berlin. Er spielt 17 Minuten als Joker. Gerade als es so aussieht, als würde die Saison jetzt erst richtig für ihn starten, bekommt Przybylko im Training einen Schlag auf den Fuß. Er verpasst erneut fünf Spiele.


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    Insgesamt absolviert Kacper Przybylko in der Saison 16/17 14 Spiele und kommt dabei auf gerade einmal 700 Spielminuten. Der alte Mittelfußbruch wirkt noch immer nach. So stark, dass sich der Stürmer einer erneuten Operation unterziehen muss. Dadurch fällt er erneut für eine lange Zeit aus. In der Saison 2017/18 bestreitet Przybylko ein einziges Spiel in der 2. Bundesliga. Der FCK steigt in die 3. Liga ab und der Vertrag des Stürmers läuft aus.

    Reborn in the USA


    Auch in der Transferphase steht Przybylko seine Verletzung im Weg. Viele Vereine zweifeln daran, dass er jemals wieder professionell Fußball spielen kann. Somit sind die Angebote für den zweifellos talentierten Stürmer überschaubar. Am Ende entscheidet sich der 24-Jährige für das „Fußballrentner-Paradies” MLS. Bei Philadelphia Union soll es für ihn wieder bergauf gehen. Doch erst einmal das gewohnte Muster. „Pritsche“ verpasst die ersten sieben Spiele wegen eines Zehenbruchs.


    Doch dann schlägt Przybylko ein. In 26 Spielen erzielt er 15 Tore und gibt vier Vorlagen. Mit neuem Selbstbewusstsein schießt er die Liga förmlich kaputt. In der darauffolgenden Saison verpasst der Knipser kein einziges Spiel, schießt in 20 Spielen sieben Tore und bereitet sechs weitere vor. Mit Philadelphia gewinnt er das Supporters Shield. Auch in der Saison 20/21 trifft Przybylko wie am Fließband und führt sein Team sogar ins Halbfinale der MLS-Play-offs. 2022 wechselt er für eine Ablöse von über einer Million Euro innerhalb der Liga zu Chicago Fire, dem Verein, bei dem auch Bastian Schweinsteiger gespielt hat. Dort trifft Przybylko elf Mal in drei Spielzeiten.

    Zurück nach Europa


    Im Winter 2024 kehrt Przybylko nach Europa zurück. Genauer gesagt wechselt er zum FC Lugano in die Schweiz. In der Rückrunde absolviert er lediglich drei Spiele in der Credit Suisse Super League. In der vergangenen Saison startete Przybylko dann noch einmal einen Angriff. In der Hinrunde traf er insgesamt vier Mal und erreichte mit seinem Team das Achtelfinale der Conference League. In der Rückrunde verpasste er einige Spiele aufgrund einer Zyste im Knie und kam anschließend nicht mehr zum Einsatz. Am 1. Juli ist sein Vertrag beim FC Lugano ausgelaufen. Es bleibt spannend, wohin die Reise für den 32-Jährigen als Nächstes geht.


    🕒 Karriere-Stationen von Kacper Przybylko:


    🇩🇪 2011–2015: 1. FC Köln / Arminia Bielefeld / Greuther Fürth (u. a. Leihen)

    🇩🇪 2015–2018: 1. FC Kaiserslautern (55 Spiele, 10 Tore)

    🇺🇸 2019–2021: Philadelphia Union (Erfolgreichster Stürmer beim 'MLS is Back Golden Boot')

    🇺🇸 2022–2023: Chicago Fire (Stammspieler)

    🇨🇭 2024-2025: FC Lugano

    Diskussionsthema zum Artikel: Maximilian Bauer: Kann er Siege säen und Aufstieg ernten?


    Maximilian Bauer: Kann er Siege säen und Aufstieg ernten?

    Maxi Bauer verstärkt die FCK-Defensive mit reichlich Bundesliga-Erfahrung. Trotz eines kleinen nicht ernst gemeinten Makels könnte er zum entscheidenden Puzzlestück werden.


    Im besten Fall ein Spieler, der mal über 1,90 Meter groß ist“, sagte Markus Anfang nach dem Spiel gegen Fürth auf die Frage nach einem Winterneuzugang für der Innenverteidigung. Toll, Thomas Hengen, Aufgabe klar verfehlt. Denn der vierte Neuzugang des 1. FC Kaiserslautern in der Winterpause, Maxi Bauer, ist gerade einmal 1,89 Meter groß. Doch kann er dem FCK trotz dieses Defizits einen Mehrwert bieten?


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    Jede Menge Bundesliga-Erfahrung


    Dass Maximilian Bauer erst 24 Jahre alt ist, mag man angesichts seiner Statistik kaum glauben. Bereits 78 Mal stand der Innenverteidiger in der Bundesliga auf dem Platz. Ausgebildet bei der Spielvereinigung Fürth, schaffte er in der Saison 18/19 erstmals den Sprung in die erste Mannschaft. Von der Saison an war Bauer unumstrittener Stammspieler und stieg mit dem Kleeblatt in die Bundesliga auf. Sein Talent blieb auch rund 150 Kilometer entfernt nicht unbemerkt. Im Sommer 2022 wechselte Bauer ablösefrei zum FC Augsburg. Nach einem starken Start als Stammspieler kam Bauer in der vergangenen und der laufenden Saison nur noch als Rotationsspieler zum Einsatz, weshalb ihm die Leihe zum FCK nun wieder regelmäßige Einsatzzeiten bringen soll.

    Willkommen zurück, Kevin Kraus


    Maxi Bauer erhält bei den Roten Teufeln die Rückennummer 5, die zuletzt Kevin Kraus trug. Und wie bei seinem Vorgänger liegen die Stärken des Neuzugangs vor allem in der Luft. Bauer gewinnt über 71 Prozent seiner Kopfballduelle und gehört damit zu den Top 10 Prozent in der Bundesliga. Zudem ist der 24-Jährige ein guter Zweikämpfer, der den Ball fair erobert. Seine Defizite liegen in der Schnelligkeit. Seine Spitzengeschwindigkeit in dieser Saison erreichte er mit 30,65 km/h (bundesliga.de). Zum Vergleich: Touré, Sirch und Heuer haben in dieser Saison alle mindestens einmal die 33 km/h-Marke geknackt, Jan Elvedi kam sogar auf 34 km/h. Dementsprechend ist Bauer auch kein Spieler, im Gegensatz zu Boris Tomiak, der im Spielaufbau mit dem Ball am Fuß dribbelt und so für Raumgewinn sorgt. Er ist eher ein Verteidiger im klassischen Sinne.

    Stillschweigen über die Leihbedingungen


    Wie bei Grant Ranos beträgt die Leihfrist für Bauer 6 Monate. Ob der FCK eine Kaufoption besitzt, ist nicht bekannt, da beide Vereine über die Modalitäten Stillschweigen vereinbart haben. Der Transfer reiht sich nahtlos in die bisherigen Wintertransfers ein. Wichtige Verstärkungen ohne großes Risiko. Mit dem Transfer ist auch die Baustelle Innenverteidigung geschlossen. Nach dem Abgang von Jannik Mause sind die Lautrer nun bis auf das Sturmzentrum auf allen Positionen sowohl in der Spitze als auch in der Breite überdurchschnittlich gut besetzt. Bauer könnte das letzte fehlende Puzzleteil sein, um die Pfälzer zu einem ernsthaften Konkurrenten im Aufstiegsrennen zu machen.

    Diskussionsthema zum Artikel: Anfangs Erfolgsrezept: So funktioniert das neue FCK-System


    Anfangs Erfolgsrezept: So funktioniert das neue FCK-System

    Wie hat sich der FCK nach 19 Spielen unter Markus Anfang taktisch verändert? Warum gelingt noch zu wenig aus dem vielen Ballbesitz? Und was sind derzeit die größten Baustellen?


    Markus Anfang scheint sein System gefunden zu haben. Nach anfänglichen Experimenten mit einer Viererkette spielt der 1. FC Kaiserslautern nun beinahe durchgehend in einem 5-2-3-System. Dass Anfang für aktiven Offensivfußball steht, steht, ließ im Sommer viele Fanherzen höher schlagen. In Ansätzen setzt er dies auch beim FCK um. Mit durchschnittlich 51 Prozent Ballbesitz haben die Roten Teufel unter Anfang zwar mehr Ballbesitz als unter seinen Vorgängern Funkel, Grammozis und Schuster, doch das relativiert sich, wenn man sich anschaut, was die Roten Teufel aus dem Ballbesitz machen.


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    Ein guter Indikator dafür sind die Statistiken „Progressive Carries“ und „Progressive Passes“. Unter Progressive Carries versteht man Dribblings in der gegnerischen Hälfte mit einem Raumgewinn von mindestens 10 Metern. Hier liegen die Lautrer im unteren Mittelfeld. Gleiches gilt für die Progressive Passes (ein Pass in die gegnerische Hälfte mit mindestens 10 Metern Raumgewinn oder ein Pass in den gegnerischen Strafraum): Hier liegt der FCK mit 620 Pässen auf Platz 11. Zum Vergleich: Spitzenreiter Köln kommt auf 818 Pässe (Stand: 23. Dezember 2024). Die Lautrer haben also mehr Ballbesitz, machen aber zu wenig daraus. Das erkennt man im Spiel oft daran, dass der Ball nur zwischen den Innenverteidigern hin und her gespielt wird.

    Schlüsselposition Außenverteidiger


    Die Außenverteidiger spielen im System von Markus Anfang eine wichtige Rolle, da sie mehrere Positionen einnehmen können und dies auch immer wieder variabel umsetzen. Am deutlichsten wird dies im Spielaufbau: Hier schiebt der eine Außenverteidiger sehr hoch, um auf dem Flügel eine Überzahl und damit eine Option für einen langen Ball zu schaffen. Sein Pendant auf der anderen Seite bleibt auf Höhe der Innenverteidiger und bietet so eine Kurzpassstation an. Welcher Außenverteidiger welche Rolle ausübt, hängt vom Personal ab. Frank Ronstadt und Erik Wekesser übernehmen aufgrund ihrer Physis den offensiven Part, Jan Gyamerah und Florian Kleinhansl bieten sich aufgrund ihrer spielerischen Qualitäten für den defensiveren, passorientierten Part an.


    Besonders deutlich wurde dies im Heimspiel gegen den 1. FC Köln (siehe Grafik). Wekesser schob bei eigenem Ballbesitz sehr hoch und agierte quasi als zweiter Flügelspieler, während Gyamerah deutlich defensiver agierte.

    &thumbnail=mediumViel Variabilität in der Offensive


    Während in den vergangenen Jahren die Rollenverteilung in der Offensive der Pfälzer immer recht klar verteilt war, sieht dies unter Anfang anders aus. Mit Hanslik und Yokota hat der FCK zwei Stammspieler auf den Flügeln, die keine klassischen Flügelspieler sind. Beide agieren in der Vorwärtsbewegung überwiegend invers. Das heißt, wenn der Ball im Angriffsdrittel der Roten Teufel ist, orientieren sich beide in die Mitte. Yokota rückt dabei gerne auf die 10er-Position vor, während Hanslik häufig neben Ache die zweite Sturmspitze gibt. Da gleichzeitig die Außenverteidiger aufrücken, bleibt die Mannschaft in der Breite erhalten und sorgt so für Gefahr durch die Mitte und über die Außen. Dies geschieht allerdings nicht immer, denn gerade Yokota lässt sich auch gerne nach außen drängen, um dann seine Qualität im 1 gegen 1 auszuspielen. Auch gegen den Ball und im Spielaufbau halten die beiden Flügelspieler die Breite. Je nach Gegner übernehmen Hanslik oder Yokota phasenweise die Manndeckung des gegnerischen Sechsers, um den Spielaufbau zu stören.

    Doppel 6: Viel destruktiv, kaum progressiv


    Die Doppel-6 des 1. FC Kaiserslautern ist in dieser Saison fast immer ein reiner Abräumer. Zu Beginn übernahm Boris Tomiak diese Rolle, in der zweiten Hälfte der Hinrunde Afeez Aremu. Daneben spielt ein klassischer Box-to-Box-Mittelfeldspieler. Meist Filip Kaloc, aber auch Luca Sirch hat diese Rolle schon übernommen. Die Aufstellung verrät oft etwas über die Hauptaufgabe der beiden Mittelfeldspieler: Verteidigen. Oberste Priorität ist es, die Mitte dicht zu machen, was vor allem in der zweiten Hälfte der Hinrunde gut funktioniert hat. Der FCK kassiert nämlich kaum Gegentore durch die Mitte. Im Gegenzug nimmt die Offensivkraft im zentralen Mittelfeld ab. Nur vereinzelt gelingt es den Lautrern, durch die Mitte zu kombinieren und nicht nach außen auszuweichen. Hier wäre noch mehr möglich, denn gerade Aremu überrascht mit progressiv gutem Passspiel. Leider fehlt im zentralen offensiven Mittelfeld eine permanente Anspielstation, um diese Qualität noch mehr zu nutzen.


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    Achillesferse Außenbahn


    &thumbnail=medium Die Defensive bleibt auch in dieser Saison das Sorgenkind der Roten Teufel. Zwar gelingt es den Lautrern, das Mittelfeld dicht zu halten, doch dort offenbart sich häufig eine große Schwachstelle. Die Schnittstelle zwischen Außen- und Innenverteidiger ist immer wieder ein gefundenes Fressen für den Gegner, um hinter die Kette zu kommen. Zudem fehlt es immer wieder an Kompetenz, wenn der Gegner über die Außenbahnen kommt. Denn das Spiel mit einer Doppelsechs hat den Nachteil, dass ein zentraler Mittelfeldspieler bei gegnerischer Überzahl auf den Flügeln nur schwer ausweichen kann, ohne riskante Lücken im zentralen Mittelfeld zu hinterlassen. Wie es aussieht, wenn diese Schwächen konsequent ausgenutzt werden, konnte man beim Auswärtsspiel in Darmstadt gut beobachten.

    Die Winterpause als Chance


    Die Handschrift von Markus Anfang ist mittlerweile deutlich zu erkennen. Die Systemumstellung und die Serie von sieben Ligaspielen ohne Niederlage nach der ersten Länderspielpause zeigen, dass die Ideen des Cheftrainers greifen und er auch vor (personellen) Veränderungen nicht zurückschreckt. Und dass der FCK die Winterpause genutzt hat, um an den noch vorhandenen Problemen wie der defensiven Anfälligkeit über die Außen und mehr Offensivpower durch das Zentrum zu arbeiten, wurde spätestens mit den überzeugenden Auftritten gegen Ulm und Fürth bestätigt, bei denen der FCK eher unglücklich Gegentore kassierte und offensiv mehr Durchschlagskraft demonstrierte.

    Diskussionsthema zum Artikel: Faride Alidou: Flügelflitzer mit Torriecher


    Faride Alidou: Flügelflitzer mit Torriecher

    Obwohl die größere Baustelle derzeit in der Defensive liegt, hat der FCK mit Faride Alidou einen weiteren Offensivspieler mit Bundesliganiveau verpflichtet. Dennoch ein sinnvoller Transfer?


    Die Karriere von Faride Alidou begann wie im Märchen: Der gebürtige Hamburger durchlief alle Jugendstationen des HSV, bevor er mit 19 Jahren zu den Profis befördert wurde. In seiner ersten Saison erzielte Alidou in 23 Zweitligaspielen 2 Tore und bereitete 7 weitere vor. In der darauffolgenden Saison wechselte er in die Bundesliga zu Eintracht Frankfurt. Doch der Leistungsunterschied war zu groß. In 21 Spielen traf Alidou einmal, immerhin in der Champions League, und legte ein weiteres Tor auf.


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    Vom Hamburger Jung zum Roten Teufel


    In der Saison 23/24 wurde Alidou dann an den 1. FC Köln ausgeliehen. 4 Tore in 26 Spielen reichten nicht aus, um den FC vor dem Abstieg zu bewahren. Alidou entschied sich gegen den Gang in die zweite Liga und wurde dann erneut ausgeliehen, diesmal an Hellas Verona. 6 Monate und 3 Kurzeinsätze später beendete Verona das Leihgeschäft. Für Alidou beginnt bei den Pfälzern nun eine neue Aufgabe.

    Flügelflitzer oder Torjäger?


    Faride Alidou ist vor allem auf dem rechten Flügel zu Hause. Aufgrund seiner guten Physis und seiner Schnelligkeit sucht der gebürtige Hamburger immer wieder das 1 gegen 1. Da er über einen starken rechten Fuß verfügt, führt sein Weg - anders als beispielsweise bei Daisuke Yokota - oft in Richtung Grundlinie, um dann in die Mitte zu passen oder je nach Position selbst abzuschließen. In seiner Zeit beim HSV war genau das Alidous große Stärke, mit dem Ball am Fuß immer wieder Situationen im Strafraum zu schaffen, in denen er selbst oder seine Mitspieler den Abschluss suchen konnten. Aufgrund seiner für einen Flügelspieler eher ungewöhnlichen Größe von 1,86 m ist Faride Alidou zudem überdurchschnittlich kopfballstark. Im Abstiegskampf mit dem FC fiel Alidou vor allem durch seine guten Pressing-Statistiken auf.

    Erste feste Verpflichtung des Winters


    Nach den beiden Leihgeschäften von Simoni und Ranos ist Alidou der erste feste Transfer des Winters. Laut Bild zahlt der 1. FC Kaiserslautern nur eine „Mini-Ablöse“ an die Frankfurter Eintracht, die allerdings eine Rückkaufoption besitzt. Laut transfermarkt.de hat Alidou einen Marktwert von 2 Millionen Euro und ist damit nach Ache und Yokota der wertvollste Spieler der Pfälzer. Bei seinem Debüt im Auswärtsspiel gegen Greuther Fürth konnte der Neuzugang noch nicht glänzen, was angesichts der kurzen Eingewöhnungszeit von 24 Stunden auch nicht verwunderlich ist. "Ich habe eine längere Zeit nicht gespielt, muss geduldig bleiben und wieder an mein altes Niveau herankommen. Irgendwann, wenn der Trainer es für richtig hält, werde ich in der Startelf stehen", kommentierte Alidou seine ersten Einsatzminuten nach dem 4:2-Sieg.

    Der nächste Offensivspieler


    Für wenig Geld bekommen die Roten Teufel einen Spieler, der nachweislich über Bundesliga-Niveau verfügt. Allerdings kommt Alidou mit sehr wenig Spielpraxis und wird sich im Kampf um einen Stammplatz zunächst hinter Yokota anstellen müssen. Der 23-Jährige kann den Lautrern vor allem mit seiner Schnelligkeit und Robustheit weiterhelfen. Vor allem im Hinblick auf den Sommer, wenn die Leihen von Ranos und Yokota enden, ist Alidou ein sinnvoller Transfer, da Thomas Hengen die Chance genutzt hat, einen sehr guten Spieler für wenig Geld zu verpflichten.

    Diskussionsthema zum Artikel: Grant Ranos: Armenischer Alleskönner für die FCK-Offensive


    Grant Ranos: Armenischer Alleskönner für die FCK-Offensive

    Der FCK hat Grant Ranos von Borussia Mönchengladbach ausgeliehen und damit seinen zweiten Wintertransfer getätigt. Doch ist das ehemalige Bayern-Juwel eine echte Verstärkung?


    Grant Ranos machte erstmals in der Saison 2021/2022 auf sich aufmerksam, als er für die U19 des FC Bayern in der U19-Bundesliga Süd/Südwest in 17 Spielen 11 Tore erzielte und 6 weitere Treffer vorbereitete. Im Jahr darauf folgte der Sprung in die zweite Mannschaft des Rekordmeisters. Der Sprung vom Junioren- in den Herrenfußball gelang dem Armenier problemlos. Ranos schoss die Regionalliga Bayern regelrecht ab. 36 Spiele, 20 Tore und 13 Vorlagen - und das mit 19 Jahren.


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    Bundesliga eine Nummer zu groß


    Das weckte das Interesse der großen Vereine aus ganz Deutschland und so folgte im Sommer 2023 der Wechsel zu Borussia Mönchengladbach. Doch für Ranos war der Sprung zu groß. In zwei Spielzeiten stehen elf Kurzeinsätze ohne Torbeteiligung in der Bundesliga zu Buche. „Trotz guter Leistungen in Testspielen und Kurzeinsätzen wurde dem armenischen A-Nationalspieler nie das volle Vertrauen geschenkt - das mag wohl an der starken Konkurrenz oder am Verletzungspech liegen“, meint Niko Scholl vom Podcast Pfostenbruch gegenüber Treffpunkt Betze. Der logische Schritt ist nun, in der zweiten Liga Spielpraxis und Selbstvertrauen zu sammeln.

    Kein reiner Ache Backup


    Mit Grant-Leon Ranos hat sich der FCK einen sehr variablen Stürmer gesichert. Doch was Ranos nicht ist, ist ein reiner Ersatz für Ragnar Ache. Mit einer Körpergröße von 1,80 m und generell nicht der stärksten Physis ist Ranos definitiv kein Zielspieler. Vielmehr arbeitet er um einen Stürmer herum. Ranos lässt sich gerne auf die 10 fallen, um dann den tödlichen Pass zu spielen. Doch auch dank seiner Dribbelstärke kommt der armenische Nationalspieler immer wieder über außen und sucht das 1 gegen 1. In der Regionalliga hat er Tore aller Art erzielt: Vom eiskalten Abstauber im Strafraum, über den Pass in die Tiefe, bei dem er im 1 gegen 1 gegen den Torwart die Nerven behält, bis hin zum Dribbling über die Außenbahn und dem Abschluss in bester Arjen-Robben-Manier. Bei diesen Qualitäten denkt man weniger an Ragnar Ache als an Daniel Hanslik. Das ist auch die Position im Kader des FCK, die am besten zum Neuzugang passt. Also eher ein möglicher Konkurrent für Hanslik als ein Backup für Ache.

    Leihe sehr zugunsten von Gladbach


    Ein halbes Jahr wird Grant Ranos das Trikot der Roten Teufel tragen, dann ist aller Voraussicht nach Schluss. Denn laut Sky-Transferexperte Florian Plettenberg hat der FCK keine Kaufoption. Außerdem müssen die Lautrer laut Bild eine Strafzahlung zahlen, wenn Ranos nicht zum Einsatz kommt. Oder anders formuliert: Jeder Einsatz minimiert die Leihgebühr. Aus Gladbacher Sicht eine sehr gute Option: „Ich glaube, dass der Schritt von der Regionalliga Bayern zur Borussia in die 1. Bundesliga einfach ein bisschen zu groß war und für alle Beteiligten eine Leihe zu einem ambitionierten Zweitligisten jetzt genau die richtige Entscheidung ist“, meint Niko Scholl. Inwieweit Ranos dem FCK aber wirklich weiterhelfen kann, wird sich frühestens am Freitag im Spiel gegen Fürth zeigen.

    Diskussionsthema zum Artikel: FCK-Insights: Lautrer genießen Favoritenrolle


    FCK-Insights: Lautrer genießen Favoritenrolle

    Auf dem vom Pfälzer Winter gezeichneten Rasen war der Heimsieg gegen Ulm zwar kein fußballerischer Leckerbissen, doch am Ende überzeugte der FCK mit besseren Werten.


    12 Punkte und 7 Tabellenplätze trennten den 1. FC Kaiserslautern vor dem Rückrundenauftakt gegen den SSV Ulm. Auf dem Platz war davon allerdings nicht viel zu sehen. Zwar hatte der FCK mit 53 Prozent (bundesliga.de) etwas mehr Ballbesitz, doch die Spatzen kamen vor allem über Einsatz und Leidenschaft ins Spiel. Ulm lief über 3 Kilometer mehr und machte 24 Sprints (bundesliga.de) mehr. Kein Wunder, sind die Ulmer doch die laufstärkste Mannschaft der Liga. Die Lautrer hingegen rangieren auf Platz 16 (bundesliga.de). Allerdings nahmen die Hausherren auch den Kampf an und gewannen mehr Zweikämpfe als der SSV (135 zu 118, bundesliga.de). Die erwarteten Tore zeigen leichte Vorteile für den FCK. 1,95 zu 1,72 (bundesliga.de) zeigen aber auch, dass sich Kaiserslautern über ein Unentschieden nicht hätte beschweren dürfen.


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    Unruheherde: Yokota und Krattenmacher


    In hart umkämpften Partien kann oft eine einzige Aktion das Spiel entscheiden. Bei Daisuke Yokota und Maurice Krattenmacher hatte man das Gefühl, dass sie diese Aktion geradezu erzwingen wollten. Yokota gab fünf Torschüsse ab, Krattenmacher vier. Beide waren jeweils der Most Pressed Player ihrer Mannschaft. Krattenmacher wurde vom FCK 20 Mal unter Druck gesetzt, Yokota 18 Mal von der Ulmer Hintermannschaft (bundesliga.de). Beide Kreativspieler konnten sich häufig aus diesen Situationen befreien. Yokota gewann 15 Zweikämpfe, Krattenmacher 12 (bundesliga.de). So sehr sich beide auch bemühten, ein Scorerpunkt wollte beiden nicht gelingen.

    Debütant Robinson: Defensiv stark, offensiv fehleranfällig


    Nach einer starken Vorbereitung erhielt der 23-jährige Leon Robinson im zentralen defensiven Mittelfeld den Vorzug vor Afeez Aremu und feierte damit sein Startelfdebüt. Während sich sein Partner im zentralen Mittelfeld, Filip Kaloc, häufig offensiver positionierte (Hauptaufgabe: Bälle volley in den Knick jagen), agierte Robinson meist als tiefer Sechser. Dabei versteckte sich das FCK-Eigengewächs keineswegs und kam auf insgesamt 37 Ballaktionen (fbref.com). Vor allem defensiv wusste Robinson zu überzeugen: 14 gewonnene Zweikämpfe und eine wichtige gelbe Karte zeugen von einer soliden Leistung. In der Vorwärtsbewegung ließ der Youngstar noch etwas Luft nach oben. Nur 24 Pässe mit einer Erfolgsquote von unter 80 Prozent und nur ein progressiver Pass. Zum Vergleich: Afeez Aremu spielte gegen Köln 35 Pässe mit einer Erfolgsquote von 91 Prozent (fbref.com).


    Weitere Statistiken:

    - Pässe: 391 vs. 368

    - Torschüsse: 22 vs. 14

    - Gewonnene Zweikämpfe: 135 vs. 118

    - Passquote: 82% vs. 75%

    - Standards: 8 vs. 6

    FCK nimmt Favoritenrolle an


    Mit dem Sieg gegen den SSV Ulm hat der 1. FC Kaiserslautern nun fünf Siege und zwei Unentschieden gegen die letzten sechs Mannschaften der 2. Bundesliga eingefahren. In der Favoritenrolle fühlen sich die Pfälzer sichtlich wohl, denn in diesen sieben Spielen hatte der FCK durchschnittlich 54 Prozent Ballbesitz (bundesliga.de).Diese Serie dürfte die Herzen der FCK-Fans auch im Hinblick auf die kommenden Spiele höher schlagen lassen, denn die nächsten Gegner der Roten Teufel heißen Greuther Fürth und Preußen Münster, die auf den Plätzen 14 und 15 stehen.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: #24 Wortspiele verboten


    #24 Wortspiele verboten

    Das Pokalfinale in Berlin, Markus Anfang als neuer Cheftrainer, Novoline als neuer Trikotsponsor und ungewöhnliche Flugrouten. Die letzte Podcast vor der Sommerpause ist randvoll.


    In Folge 24 lassen Thomas, Nico und Raimund ihre persönlichen Erinnerungen rund um das Pokalfinale Revue passieren und packen ihre Saisonhighlights aus. Ein Flugticket über Taschkent nach Schymkent zählt leider nicht dazu.Außerdem widmen sie sich den elementaren Fragen des FCK-Universums: Was löst mehr Euphorie aus, der neue Trainer oder der neue Sponsor? Und warum lief in Berlin eigentlich nie das Palzlied?


    Audio-Postproduktion: Luka Wieser

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    Diskussionsthema zum Artikel: #23 Grumbeere auf die 1


    #23 Grumbeere auf die 1

    In Folge #23 hat Moderator Thomas alle Mühen die beiden natürlichen Feinde des geregelten Sendeablaufplans, Mitti und Raimund, von ihren thematischen Exkursen zurückzuholen.


    Darüber hinaus werden Kartoffeln und Trainerkandidaten "gerankt", Friedhelm Funkel gehuldigt und der Ausgang des Pokalfinals gewohnt präzise vorausgesagt. Braunschweig oder Bournemouth? - Hauptsache Miro kummt hääm!


    Audio-Postproduktion: Luka Wieser

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    Diskussionsthema zum Artikel: Folge #9 von 90+6: Trademark Terrence


    Folge #9 von 90+6: Trademark Terrence

    9 Tore und 9 Gegentore, passend dazu Folge 9 von 90+6, in der es u.a. um folgendes geht: Kann man als gegnerischer Fan Marlon Ritter nicht hassen und warum liebt Dirk Schuster auf einmal Offensivfußball?


    90+6, der Podcast, mit dem wir dich noch näher an das Herz deines FCK bringen. Schnall dich an und begleite uns auf diesem teuflischen Höllenritt durch die Höhen und Tiefen, die Triumphe und Herausforderungen, die den Betze zum Epizentrum unserer Emotionen machen. Unsere Mikrofone fangen für dich die pulsierende Energie der Fans ein, die donnernden Gesänge und die Gänsehautmomente ein, wenn der Ball das Netz zerschneidet. Bei 90+6 erlebst du frisch sezierte Spielbesprechungen, Anekdoten aus dem FCK-Alltag und brandheißen Meinungsaustausch. Jede Folge gleicht einem wahren Fußballfest - gespickt mit Humor, Emotionen und der unbändigen Euphorie, die uns vereint. Taktik, Spieler, Trainer, unvergessliche Momente und kühne Träume. Das sind die Themen, die dich erwarten. Und das alle 14 Tage

    #9 Trademark Terrence

    Vom Düsseldorf-Debakel bis zur Marlon Ritter Masterclass gegen Köln: In den vergangenen zwei Wochen gab es wieder Betze-Wahnsinn, wie er leibt und lebt. 18 Tore in drei Spielen sorgen für jede Menge Gesprächsstoff - deshalb machen Thomas, Raimund und Leo unserem Podcast-Namen 90+6 diesmal alle Ehre und legen ordentlich Nachspielzeit drauf. Von den üblichen kleinen Sticheleien gegen Mainz, bis hin zur Gretchen-Frage der Saison: "Wie bekommt der FCK die wackelnde Defensive in den Griff?". All das und noch vieles mehr gibt es in der neuen Folge von 90+6.


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    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Als der FCK das Verteidigen lieben lernte


    Als der FCK das Verteidigen lieben lernte

    Das 0:0 gegen Waldhof Mannheim war der Beginn einer neuen Ära. Es war der entscheidende Wendepunkt für ein neues Wir-Gefühl in der Pfalz. Ein legendärer Rückblick.


    Es gibt Spiele, die können einer Mannschaft Auftrieb geben, eine Serie einleiten - ja, sogar eine ganze Saison prägen. Spiele, auf die man zurückblickt und sagt: Das war der Wendepunkt. Betrachtet man die jüngere Vergangenheit des 1. FC Kaiserslautern, dann gab es viele Spiele, die das Potenzial dazu gehabt hätten. Pokalsiege gegen Mainz und Nürnberg, Derbysiege gegen Waldhof Mannheim und den KSC. Doch ein echter Wendepunkt war nie dabei. Meist ging das nächste Spiel gleich wieder verloren. Aber ein 0:0? Woher soll da die Euphorie herkommen? Wie soll daraus ein Momentum entstehen?


    Gehen wir ein paar Schritte zurück: Vor dem 8. Spieltag der Saison 2021/2022 steht der FCK auf Platz 14 und hat aus den ersten sieben Spielen gerade mal fünf Punkte geholt. Darunter eine 0:4-Niederlage gegen Aufsteiger Viktoria Berlin. FCK-Trainer Marco Antwerpen, der die Lautrer in der vorherigen Saison gerade noch vor dem Super-Gau, dem Abstieg in die 4. Liga, bewahrt hatte, ist bereits angezählt. „Der Vertrauensvorschuss ist aufgebraucht! Wer keinen Bock hat, soll sich verpissen!“, steht auf einem Transparent auf dem Weg zum Betzenberg. Und jetzt ist auch noch Waldhof Mannheim zu Gast. Eine Derbyniederlage und die Stimmung wäre endgültig im Keller. Marco Antwerpen experimentiert und schickt erstmals eine Dreierkette aufs Feld.

    Neun gegen Zwölf


    Als Schiedsrichter Florian Heft am 11. September 2021 um 14 Uhr die Partie anpfeift, ist die Spannung kaum auszuhalten und entlädt sich 25 Minuten später, als Kenny Prince Redondo dem Mannheimer Saghiri vor der Waldhof-Bank etwas rustikal auf den Fuß tritt. Zum Entsetzen der 13.000 Zuschauer zeigt der Schiedsrichter glatt Rot. Eine überharte Entscheidung. Dass es in Liga 3 keinen Videobeweis gibt, wird dem Flügelflitzer und dem gesamten FCK zum Verhängnis. Bei der anschließenden Rudelbildung fliegt auch der Mannheimer Sportdirektor vom Platz. Die Roten Teufel spielen nun über 70 Minuten zu zehnt. Gerade als etwas Ruhe einzukehren scheint, darf auch der nächste Lautrer vorzeitig unter die Dusche. Marvin Senger wird in der 41. Minute wegen einer Notbremse des Feldes verwiesen. Wenige Minuten später folgt ihm Florian Dick. Vier Rote Karten in der ersten Halbzeit - ein ganz normales Südwest-Derby also. Zu Beginn der zweiten Halbzeit ist klar: Der FCK hat heute nichts zu verlieren. Mannheim rennt von der ersten Minute an. Doch die Abwehr der Hausherren wächst über sich hinaus. Allen voran Matheo Raab. Erst Martinovic aus fünf Metern, dann Schnatterer aus der Distanz. Alle finden in Torwart Raab ihren Meister. Als nach 97 Minuten Schluss ist, wird das 0:0 wie ein Sieg gefeiert.

    Eine Abwehr aus Granit wird geboren


    Viel wichtiger als der Punktgewinn und die Genugtuung über den „Fast-Derby-Sieg“ ist, was in den Wochen und Monaten nach dem Spiel passiert. Der FCK lernt das Verteidigen lieben. In den darauf folgenden 28 Spielen holen die Roten Teufel 57 Punkte und kassieren nur noch 19 Gegentore. „Es macht süchtig, hinten die Null halten zu wollen“, äußert Innenverteidiger Boris Tomiak. Am Ende belegen die Roten Teufel den dritten Platz und sichern sich über den Umweg der Relegation gegen Dynamo Dresden den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Das bedeutete aber nicht nur die Rückkehr in die zweithöchste deutsche Spielklasse, sondern auch das Ende einer beispiellosen Negativserie. Erstmals seit elf Spielzeiten erreichten die Pfälzer wieder eine bessere Platzierung als im Vorjahr.


    Ein 0:0 gegen Waldhof Mannheim schuf das, was jahrelang auf dem Betzenberg gefehlt hatte. Eine richtige Mannschaft. Der Wendepunkt, als die Hoffnung auf Besserung schon wieder zu schwinden schien. Der Beginn einer neuen Ära - neues Leben in der Pfalz. Denn ein Verein, der schon tot schien, lebte wieder: „Die Fans können mit Stolz das FCK-Trikot tragen“, sagte Terrence Boyd. Damit gab er einer ganzen, jungen Generation von FCK-Fans eine Identität. Ein „Ich war dabei, als...“ Gefühl, mit ganz neuen Helden. Raab, Boyd und Hanslik statt Marschall, Sforza und Brehme - und damit eine langfristige Bindung an einen Verein, der genau das im Stande war zu verlieren. Und all das wegen einem torlosen Remis. Da muss man dem Waldhof und Florian Heft fast schon dankbar sein.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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