FCK führt gegen Rostock Sektorentrennung ein

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    FCK führt gegen Rostock Sektorentrennung ein

    Als Reaktion auf die Überfüllung der Westkurve führt der FCK zum Heimspiel gegen Hansa Rostock eine Sektorentrennung ein.


    Bereits seit längerer Zeit ist eine Überfüllung von Teilen der Westkurve - besonders bei besser besuchten oder Topspielen - zu erkennen. Besonders in den 1er und 2er Blöcken der Lautrer Westkurve kam es bei den vergangenen Heimspielen zunehmend zu einer missbräuchlichen Weitergabe von Tickets. Um dem entgegenzuwirken, installierte der Verein bereits im Februar einen neuen Zaun. Da sich trotz der Maßnahme weiterhin Fans "mit Tickets für die Süd-, Ost- oder Nordtribüne unrechtmäßigen Zutritt in die Blöcke und auf die Tribüne der Westkurve verschaffen", wird der 1. FC Kaiserslautern zum Heimspiel gegen Hansa Rostock eine sogenannte Sektorentrennung einführen.

    Sicherheit im Fritz-Walter-Stadion muss stärker gewährleistet werden


    Dadurch wird der Umlauf "an den Übergängen zwischen der Nord- und Westtribüne sowie zwischen der West- und Südtribüne geschlossen", heißt es in einer Meldung des Vereins. Damit wird es beispielsweise nicht mehr wie bisher möglich sein, mit einem Ticket für die Nordtribüne in die Westtribüne zu gelangen. Die Sperrung der Übergange wird nach Abpfiff der Partie wieder aufgehoben.

    Für jedes Ticket ein nun gesonderter Zugang


    Für die Besucher des Heimspiels gegen Hansa Rostock gelten entsprechend folgende Einlassbereiche:

    • Westtribüne (Block 5, 6, 7, 8, 9, 10): Einlass nur über das Horst-Eckel-Tor; Zugang zum Umlauf West; kein Zugang zu anderen Tribünen möglich (Umlauf gesperrt)
    • Nordtribüne (Block 11, 12, 13, 14, 15, 16): Einlass nur über das Ottmar-Walter-Tor; Zugang zur Krombacher Fanhalle Nord; kein Zugang zu anderen Tribünen möglich (Umlauf gesperrt)
    • Südtribüne (Block 1, 2, 3, 4): Einlass nur über die Eingänge der Südtribüne und das Werner-Kohlmeyer-Tor (Ecke Süd/Ost); Zugang zur Süd- und Osttribüne möglich (mit Ausnahme des Gastfanbereichs); kein Zugang zur Nord- oder Westtribüne
    • Osttribüne Heimbereich (Block 19, 20, 21, 22): Einlass nur über die Eingänge der Südtribüne und das Werner-Kohlmeyer-Tor (Ecke Süd/Ost); Zugang zur Süd- und Osttribüne (mit Ausnahme des Gastfanbereichs); kein Zugang zur Nord- oder Westtribüne
    • Osttribüne Gastfanbereich (Block 17, 18): Einlass nur über das Werner-Liebrich-Tor (Ecke Süd/Ost); Zugang zur Osttribüne (mit Ausnahme des Heimfanbereichs); kein Zugang zu anderen Tribünen möglich

    Quelle: Treffpunkt Betze / 1. FC Kaiserslautern

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Ein Statement des Fanbündnisses zur neu eingeführten Sektorentrennung:


    Für Bewegungsfreiheit in unserem Stadion - Keine Sektorentrennung auf dem Betze!


    Mit einer Mischung aus Verwunderung und Entsetzen haben wir die Pressemeldung des Vereins zur "neuen Sektorentrennung" zur Kenntnis genommen. Verwundert deshalb, weil die Maßnahmen aus unserer Sicht äußerst überhastet, sehr aktionistisch und wenig durchdacht wirken. Entsetzt, weil diese "Lösung" ohne irgendeine Rücksprache oder gar im Dialog mit Fanvertretern getroffen wurden.


    Dass die aufgeführten Probleme einer überfüllten Westkurve - speziell in den 1er-Bereichen - bei manchen Heimspielen bestehen, möchten wir an dieser Stelle überhaupt nicht leugnen oder gar wegdisktuieren. Ebenso empfinden wir es als positiv, wenn sich über die Abläufe im Spieltagsbetrieb Gedanken gemacht wird, um ein sicheres und reibungsloses Stadionerlebnis für alle zu gewährleisten. Unserem Verständnis entspricht es jedoch, dass unser Verein bei Themen dieser Tragweite vorher in den offenen Dialog tritt, mit uns Fans spricht und versucht, gemeinsame Lösungen zu erarbeiten anstatt vollendete Tatsachen zu präsentieren.


    Dass geschlossene Umläufe oder gar Zäune die aktuellen Probleme nicht beheben, ist bereits am neuen Zaun in der Westkurve zwischen den 1er- und 2er-Blöcken zu sehen. Wer genau hinschaut, stellt fest, dass in den 4er-Bereichen der Kurve dieselben Lücken klaffen, wie bereits vor dem Bau dieses Trennzauns.
    Ebenso werden geschlossene Tore für die Besucher im Fritz-Walter-Stadion mehr zum Problem als zur Problemlösung. Fans mit Nordtribünen-Karten sind wohl oder übel ab sofort gezwungen, den selben Weg wie die Gästefans zu nehmen oder zumindest am Gästeblock vorbei zu laufen. Darüber hinaus ist es Anhängern ohne Westkurven-Karten nicht mehr möglich, die zahlreichen Stände hinter der Kurve zu besuchen - sei es der e.V.-Infostand zur höchst erfolgreichen Mitgliederkampagne, die Stände der Ultra-Gruppen, das sozialpädagogische Fanprojekt oder die Fanbude. Dagegen ist das beim Traditionstag viel beachtete FCK-Museum für Fans aus dem Westen und Norden ab sofort nicht mehr erreichbar. Und von der Zugänglichkeit des Fanshops wollen wir gar nicht erst sprechen. Ebenso wird sich die Einlasssituation speziell am Horst-Eckel-Tor der Westkurve weiter verschärfen, da die Tribüne mit der größten Kapazität im Stadion nicht mehr durch andere Eingänge im Süden oder Norden entlastet werden kann.


    Neben diesen exemplarisch aufgeführten Problemen werden durch eine solche Hauruck-Aktion nicht nur über Jahrzehnte gewachsene Spieltagsrituale und Strukturen mit einem Schlag zu Nichte gemacht, nein, das Spieltagserlebnis vieler Stadionbesucher wird dadurch auch erheblich geschmälert: Ein gemeinsames Bier vor dem Spiel im Stadionumlauf zwischen Westkurven-Jungspund und Südtribunen- Oldie fällt für viele genauso flach wie ein Besuch der beliebten Fressbuden in der Fanhalle Nord. Familien, Freundeskreise oder Bekannte von unterschiedlichen Tribünen werden durch die Maßnahmen auseinandergerissen und es geht ein großer Teil des Gemeinschaftsgefühls auf dem Betze verloren.


    Dabei zeichnet sich unser Fritz-Walter-Stadion seit eh und je dadurch aus, dass sich das Publikum der verschiedenen Tribünen vor dem Spiel durchmischen kann, dass man miteinander spricht und dass es eben keine strikte Trennung zwischen den verschiedenen Fangenerationen und -typen gibt. Das sorgt für Verständnis, Austausch und letztendlich für ein wertvolles und wichtiges Miteinander. Wir fordern deshalb den Verein auf, die Sektorentrennung umgehend zu verwerfen und gemeinsam mit uns Fans eine geeignete Lösung zu finden. Für einen freien Stadionumlauf auf dem Betze!


    Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern
    Fanbeirat 1. FC Kaiserslautern


    Veröffentlicht u.a. auf Facebook

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Tatsächlich stellt sich mir dann die Frage, wie man gewährleisten will, dass Personen mit einem Ticket zB für die Nordtribüne in die West kommen.


    Ein solcher Vorschlag wurde in dem Brief nicht erwähnt.

  • Nun, das Konzept wird ja abgelehnt, also möchte man die bisherige Regelung beibehalten. Hauptsächlich geht es wohl auch eher darum in einen Dialog zu treten und sich abzustimmen anstatt einseitig vom Verein etwas aufgezwängt zu bekommen. Dass das Bündnis respektive einzelne Gruppen bzw. Gruppierungen maßgeblich für diese Form der Reaktion des Vereins mindestens mitverantwortlich sind, wird vom Bündnis sowieso außen vor gelassen.