Abwehr noch nicht ausgewogen: Der große FCK-Kadercheck (1/2)

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    Abwehr noch nicht ausgewogen: Der große FCK-Kadercheck (1/2)

    Wie alle Vereine ist auch der 1. FC Kaiserslautern auf der Suche nach Neuzugängen. Doch auf welchen Positionen muss nachgebessert werden? Die Abwehr der Roten Teufel in der Analyse.


    Wenn sich am 1. Juli 2024 das Transferfenster offiziell öffnet, beginnt eine besondere Phase im Fußballjahr. Es ist die Zeit, in der täglich Gerüchte die Runde machen, Fans vor den Geschäftsstellen auf Neuzugänge lauern und Transfergurus wie Fabrizio Romano keine Sekunde schlafen. Auch die Roten Teufel werden in Person von Enis Hajri und Thomas Hengen ihre Fühler nach neuen Spielern ausstrecken. Zwar konnten bereits vier „Neue“ verpflichtet werden, dennoch dürfte der Umbruch im Kader weitergehen. Dies ist der erste Teil einer dreiteiligen Analyse, die sich mit dem aktuellen Kader und seinen Baustellen beschäftigt. Dieser erste Teil nimmt die defensive Hälfte des Kaders in den Blick. Im zweiten Teil wird es um die Offensive des 1. FC Kaiserslautern gehen. Pünktlich zum Beginn der Transferperiode am 1. Juli erscheint dann ein Abschluss in Form einer möglichen Einkaufsliste, in der potenzielle Wechselkandidaten für die ermittelten Positionen vorgestellt werden. Die Frage lautet also: Wie ist der derzeit FCK-Kader aufgestellt?


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    Taktik: Ballbesitzfußball uffm Betze?


    Nicht nur der Kader wird sich im kommenden Sommer verändern, auch eine neue Spielphilosophie soll die Spielweise der Roten Teufel prägen. Statt Defensivfußball à la Funkel, Schuster und Co. dürfen sich die FCK-Fans unter Markus Anfang auf progressiven Ballbesitzfußball mit Offensivdrang freuen. Über die Formation lässt sich vor dem ersten Testspiel nur spekulieren, doch wer Markus Anfang und seinen Werdegang verfolgt hat, weiß, dass der Ex-Werderaner am liebsten in einem 4-3-3-System mit einem „Sechser“ und zwei „Achtern“ spielt. Denkbar wäre auch ein 4-1-4-1 wie zuletzt in Dresden. Bis auf die defensiveren Außenspieler ähneln sich beide Formationen, so dass man wohl von einer Viererkette mit einem defensiven Mittelfeldspieler, zwei Flügelspielern und einer Sturmspitze ausgehen kann. Dies entspricht auch den Positionen, die in dieser Kaderanalyse näher betrachtet werden, beginnend mit dem Torwart.

    Im Tor: Krahl außer Konkurrenz


    Kaum verwunderlich: Zwischen den Pfosten hat der 1. FC Kaiserslautern keine Probleme. Denn Julian Krahl, der sich erst in der vergangenen Saison seinen Stammplatz erkämpft hatte, zeigte nicht nur im Abstiegskampf herausragende Leistungen, sondern verlängerte kürzlich auch seinen Vertrag in „K-Town“. Dies kann als klares Bekenntnis zum Verein gewertet werden. Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, muss keine weitere „Nummer 1“ verpflichtet werden. Der „ewige“ Avdo Spahic und Torwarttalent Fabian Heck komplettieren das Torhütertrio, das wohl nicht mehr verändert werden muss. Es sei denn, Ersatzkeeper Spahic drängt auf Spielpraxis und einen Wechsel. Der Bosnier war zuletzt in der Saison 20/21 gesetzt und hatte in der abgelaufenen Runde sogar als Backup gegen Robin Himmelmann das Nachsehen.

    Innenverteidigung: Linke Füße braucht das Land


    Die bisherige Kaderplanung in der Innenverteidigung steht symbolisch für deren Leistung in der abgelaufenen Saison: eher wackelig. Boris Tomiak hat seine Qualitäten bereits unter Beweis gestellt, dennoch oder gerade deshalb zeigen andere Vereine sporadisch Interesse. Bleibt der 25-Jährige, dürfte einer der beiden Plätze in der Innenverteidigung vergeben sein. Kandidaten für die Tiefe gibt es genug, neben Dauerbrenner Elvedi und Hochkaräter Touré darf sich auch Neuzugang Jannis Heuer Hoffnungen auf Einsatzminuten machen. Mit dem „hochgezogenen“ U21-Kapitän Leon Robinson und Allrounder Luca Sirch sind aber auch Spieler mit kleineren Rollen zu nennen, mit denen nicht fest geplant werden kann. Das ist angesichts des großen sportlichen Sprungs auch nicht verwunderlich.


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    Dennoch sollte und wird sich der FCK in der Transferperiode umschauen, denn schon die Ex-Trainer Schuster und Grammozis forderten einen schnellen Innenverteidiger. Zudem fehlt ein Linksfuß, der für den Spielaufbau immens wichtig ist. Abgesehen von diesen Kriterien muss der Konkurrenzkampf erhöht werden, denn der bisherige Stammspieler Elvedi sollte nicht noch einmal fast 3500 Minuten abreißen müssen. Das Wunschprofil scheint klar: Ein schneller Verteidiger, der mit seinem linken Fuß mehr als nur stehen kann und Stammspielerqualitäten mitbringt.

    Außenbahnen defensiv: Zwei Neue für die linke Seite


    Auf der linken Abwehrseite geht mit Tymoteusz Puchacz ein Publikumsliebling, der sich innerhalb weniger Wochen zum absoluten Stammspieler entwickelt hat. Der Abgang ist durchaus schmerzlich, auch weil die Alternativen auf der linken „Schiene“ rar gesät sind. Hendrick Zuck kehrt nach einem Kreuzbandriss zurück und ist 34 Jahre alt. Zudem läuft sein Vertrag aus, eine Verlängerung wurde noch nicht offiziell verkündet. Auch deshalb konzentrierten sich die bisherigen Transfers vor allem auf die linke Abwehrseite. Erik Wekesser und Florian Kleinhansl haben bereits Verträge auf dem Betzenberg unterschrieben, dazu kommen Mika Haas aus der eigenen Jugend und Neal Gibs als Leih-Rückkehrer aus Freiberg. Die Hierarchie dürfte klar sein. Florian Kleinhansl, laut sofascore.com drittbester Linksverteidiger der abgelaufenen Saison, dürfte nicht als Bankdrücker in die Pfalz gewechelt sein, sondern dürfte erste Wahl sein. Je nachdem wie fit „Zucki“ zurückkehrt, wird er sich mit Wekesser um den Backup-Platz streiten, erst dann dürfte die Wahl auf einen der beiden (Ex-)Jugendspieler fallen, die dennoch auf einige Einsatzminuten hoffen dürfen. Im Notfall könnten auch Spieler wie Redondo oder Ronstadt einspringen.


    Um es kurz zu machen: „Hinten links“ ist dicht, hier ist kein Neuzugang mehr nötig. Ganz im Gegensatz zu „hinten rechts“. In der vergangenen Saison war Kapitän Jean Zimmer auf der rechten Seite gesetzt, doch mit der Umstellung auf eine Viererkette würde man dem Ur-Lautrer keinen Gefallen tun. Denn hier sind progressive Fähigkeiten am Ball noch mehr gefragt als bisher. Vor allem in Sachen Ballsicherheit und defensiver Absicherung hat Zimmer Defizite. Ein Spieler, der davon profitieren könnte, ist Almamy Touré, der schon zu Frankfurter Zeiten und beim AS Monaco auf deutlich höherem Niveau als Rechtsverteidiger agierte. Als zweiter Backup könnte einmal mehr Frank Ronstadt fungieren, der durch seine Flexibilität einen echten Mehrwert bietet. Sollte Markus Anfang mit Touré vor allem in der Innenverteidigung planen, fehlt hier ein Spieler, der sowohl Zimmer als auch Ronstadt Konkurrenz machen kann.

    Abwehr noch nicht komplett


    Die Analyse zeigt vor allem, was schon in der vergangenen Saison deutlich wurde: Die Defensive der Roten Teufel ist ein großes Manko, das es zu beheben gilt. Will der FCK das Ziel "einstelliger Tabellenplatz" forcieren, muss die Abwehr personell verstärkt werden. Im Fokus weiterer Transferaktivitäten stehen ein linker und schneller Innenverteidiger sowie ein potenzieller Stammspieler für die Rechtsverteidigerposition. Im morgigen zweiten Teil blicken wir auf die offensiven Ressourcen der Roten Teufel.