Diskussionsthema zum Artikel: Betze am Dienstag: Der nächste Herr, die selbe Dame
Betze am Dienstag: Der nächste Herr, die selbe Dame
Heute bei Betze am Dienstag: Reise nach Jerusalem auf Pälzer Art, der FCK finanziell gut aufgestellt, jeder will aber keiner kann, eine wirklich unheimliche Serie und der Kommentar der Woche.
Hashtag der Woche: #dubistraus. Die Betze-Woche hatte es mal wieder in sich. Auf die Bauchlandung in Braunschweig folgte ein Analysegespräch zwischen Thomas Hengen und Marcel Klos und noch bevor dieses richtig beendet war, wussten die Vertreter von Sky, BILD und Sport1 auf wundersame Weise schon von der bevorstehenden Entlassung von Markus Anfang. Dem Lautrer Trainer wurde vorgeworfen, seine Mannschaft nicht mehr an die Leistungsgrenze zu bringen und ihr Potenzial nicht auszuschöpfen. Und das in Schlagdistanz zum Relegationsplatz, nachdem man im Vorjahr nur knapp dem Abstieg entgangen war. Kann man so sehen, muss man aber nicht. Unterm Strich hat Anfang beim FCK gute Ergebnisse abgeliefert - leider zu gute und die haben Begehrlichkeiten im Umfeld geweckt, über die der Trainer am Ende selbst gestolpert ist. Möge Torsten Lieberknecht im Zweifel mehr Zeit bekommen. Alles, was rund um den Betzenberg und in der vergangenen Woche sonst noch wichtig war, hier in unserem Wochenrückblick.
Betze-News direkt aufs Smartphone? Kein Problem mit unserem Whatsapp-Channel: https://bit.ly/betze_whatsapp
1. Heute hier, morgen da!
In der zweiten Bundesliga werden Trainerposten mit der gleichen Beständigkeit vergeben wie Werbegeschenke auf dem Stadtfest: Kaum ausgepackt, schon wieder weg! Beim 1. FC Kaiserslautern musste Markus Anfang seinen Stuhl räumen, damit Torsten Lieberknecht sehen kann, wie unbequem der ist. Gleichzeitig darf Kees van Wonderen auf Schalke seinen Sommerurlaub ausgiebig planen, während sich Hannover 96 dachte: "Was Schalke kann, können wir schon lange" und André Breitenreiter zum Arbeitsamt schickte. Seit 2010 haben Kaiserslautern und S04 mehr Trainer verschlissen als manche Leute Socken. Beim FCK durfte sich ein Trainer im Schnitt über etwas mehr als 33 Spiele freuen, auf Schalke waren es immerhin fast 36. Den gerade in Lautern gefeuerten Markus Anfang als neuen Trainer auf Schalke zu verpflichten, wäre also „Coachrecycling at its finest“. Aber auch der HSV zeigt, was er kann. 16 Übungsleiter verschlissen die Rothosen im gleichen Zeitraum und halten damit den Wettbewerb um den heißesten Trainerstuhl Deutschlands spannend. Irgendwie ja auch eine Form der Kontinuität.
Meiste Trainer seit 10/11: FCK mit Lieberknecht vor Schalke & HSV – VfB kommt zur Ruhe
2. Lasset die Spiele beginnen
Der 1. FC Kaiserslautern hat die Lizenz für die erste und zweite Bundesliga erhalten – ohne Bedingungen - also fast. Nur ein paar Auflagen. Winzig kleine. So klein, dass sie mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Die DFL hat in ihrer alljährlichen Tradition wieder endlose Aktenordner gewälzt und festgestellt: Keiner der 36 Erst- und Zweitligisten ist so katastrophal aufgestellt, dass man ihm direkt den Stecker ziehen müsste. Zwar haben einige Vereine noch Hausaufgaben zu erledigen, aber immerhin: In die Schmuddelecke wurde diesmal niemand geschickt. Beim FCK herrscht deshalb beste Stimmung: Geschäftsführer Thomas Hengen bedankt sich artig bei allen Mitarbeitern und räumt ein, dass man im Falle eines Aufstiegs vielleicht noch ein paar Leute mehr einstellen müsse. Außerdem müssen neue Kameraplätze im Stadion her und das Nachhaltigkeitskonzept muss noch schnell von „mal gucken“ auf „wir tun so als ob“ aktualisiert werden. Finale Entscheidungen gibt es dann Mitte Juni, wenn die DFL endgültig absegnet, wer mitspielen darf. Bis dahin heißt es: lächeln, freundlich winken - und weiter auf den Aufstieg hoffen.
FCK erhält Lizenz ohne Bedingungen
//
Möchtest du dazu beitragen, dass Treffpunkt Betze weiterhin unabhängig und werbefrei bleibt? Werde jetzt Supporter-Mitglied und unterstütze uns dabei, noch mehr großartige Inhalte über den FCK zu produzieren und zu teilen.
3. Wer will nochmal, wer hat noch nicht?
Der Aufstiegskampf in der 2. Bundesliga ist ein Wahnsinn, in dem jeder jeden schlagen kann, aber keiner sicher gewinnt. Auf der einen Seite ist da der ewige Fastaufsteiger aus Hamburg, mit einem der teuersten Kader und dem größten Selbstbewusstsein - und doch schwächelt er jedes Frühjahr aufs Neue. Dann gibt es Traditionsvereine mit großer Vergangenheit wie Köln, Lautern oder Düsseldorf, die munter mitmischen und irgendwo zwischen nostalgischen Fangesängen und Durchhalteparolen wie „Jetzt greifen wir an“ und „Wir wollen die Saison veredeln“ pendeln. Und schließlich gibt es die Underdogs aus Magdeburg oder Elversberg, bei denen man nicht weiß, ob sie soliden Fußball bieten oder einfach nur „heißen Scheiß“, der extrem viel Spaß macht. Nun biegt die Liga, in der Träume wahr werden können, Albträume aber viel wahrscheinlicher sind, auf die Zielgerade ein. Wer gewinnt das Schneckenrennen und damit die große Lotterie mit dem Preis: ein Jahr Überlebenskampf in der ersten Liga?
Die Nerven: Auch HSV und Köln patzen im Aufstiegskampf
4. Wenig göttliche Aufstiegsfeiern
Beim italienischen Klub US Avellino fragt man sich allmählich: Spielt man hier Fußball oder betreibt man heimlich Papst-Voodoo? Denn immer wenn der Verein aufsteigt, verabschiedet sich der Vatikan nämlich von einem Pontifex. Der jüngste „Zufall“? Ostern 2025: Avellino steigt auf – zack, Papst Franziskus stirbt. Halleluja? Das Ganze klingt weniger nach einer Fußballgeschichte als nach einem düsteren Drehbuch aus „Dan Brown meets Serie B“. Schon 1958 begann der makabre Lauf: Avellino aufgestiegen, Papst tot. Und so ging es munter weiter – jedes Mal, wenn’s sportlich bergauf ging, hieß es in Rom: Habemus Problem. Besonders unheimlich war das Jahr 1978: Avellino stürmte in die Serie A, und der Vatikan verlor in einem Sommer zwei Päpste. Wenn das kein Doppelpack ist! Nach Johannes Paul II., der immerhin Langstreckenpäpstlichkeit betrieb, folgte 2005 gleich der nächste Volltreffer: Aufstieg? Ja. Papst? Nein. Und 2013 dann das große Papst-Spezial: Rücktritt! Auch dafür schien Avellino einen Knopf zu haben. Mit dem Tod von Papst Franziskus schließt sich nun der unheilige Kreis. Man fragt sich: Welcher Papst fürchtet die nächste Meisterschaft von Avellino? Oder wird man den Verein vorsorglich vom Aufstieg ausschließen – zum Wohle der Kirche?
Böses Omen? Bei diesem Aufstieg stirbt ein Papst
5. Social-Media-Kommentar der Woche
FB-User Mike nach dem zwischenzeitlichen 1:1 des FC Schalke auf dem Betze:
„Weiß man schon, wann nächste Woche der Nachfolger von Lieberknecht präsentiert wird?“