07. November 2007 - Allgemeine Zeitung : Was heißt: Sportliches Sagen?

  • Zitat

    Der Volksmund sagt: In Gefahr und größter Not führt der Mittelweg zum Tod. Beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern haben sie gestern vordergründig einen Kompromiss geschlossen, der den vom Abstieg bedrohten pfälzischen Traditionsverein eigentlich nur noch tiefer in die Krise stürzen kann. Die Fakten: Der frühere FCK-Torjäger Klaus Toppmöller zieht in den Aufsichtsrat ein und erhält dort das alleinige sportliche Sagen - dabei wollte Toppmöller ursprünglich gar nicht in dieses Gremium.


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    Datum : 07. November 2007
    Autor : Jens Grützner
    Quelle : Allgemeine Zeitung
    Kompletter Artikel : http://www.allgemeine-zeitung.…t.php3?artikel_id=3038504

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Also, dem kann ich nur voll und ganz zustimmen.


    Und wieder macht sich der FCK zum Gespött von ganz Fussball-Deutschland.



    :gutgemacht: :respekt: :schuldig:

    Fan sein heisst, den FCK im Herzen zu tragen, in guten wie in schlechten Tagen!!! :schild: :schal: :schild:

  • Das ist typisch, die Zunft der schreiberlinge gibt keine Ruhe, denn sie sollten einmal abwarten bis alles was gestern vereinbart wurde veröffentlicht wurde und nicht schon wieder vorpreschen und die Leute verrückt machen.
    Da wird 3 Stunden beratschlagt und beschlossen, aber alles muss dann noch zu Papier gebracht werden und mit den Personen, die es betrifft, besprochen werden,oder?
    Geht so etwas in den 20 Minuten nach der Sitzung? Nein, also abwarten und dann kann man immer noch seinen Psalm dazu herunter beten.Auch wird ein sofortiger Erfolg erwartet und ich frage mich wie das gehen kann!
    Es wäre an der Zeit das sich die Presse mal einem anderen Opfer zuwendet, denn was die in den letzten Wochen über den FCK zu Papier gebracht hat war auch nicht gerade Güteklasse 1 und sollte uns zu denken geben!

  • Bei dem Versuch eine Lösung zu finden bei der jeder sein Gesicht wahren kann wurde handwerklich von allen Beteiligten sehr schlechgt gemacht.


    Angefangen von der Diskussion über und durch die Medien mit Forderungen, Drohungen und Anfeindungen bis hin zu der letztlichen Position, die Toppmöller im Vorfeld stets abgelehnt hat.


    Formal ist er das Kontrollorgans des Vorstands und hat keine Weisungsbefugnis über die Personalentscheidung. Dies ist vom Gesetzgeber so gewollt, der Aufsichtsrat soll kontrollieren, aber nich führen.


    Die Auffassung über die Rolle von Toppmöller scheinen zwischen ihm und den anderen Aufsichtsratsmitgliedern nicht geklärt zu sein, da die anschließenden Aussagen und Interviews vor laufenden Kameras widersprüchlich, zerrissen, unsicher und widersprüchlich waren. Der Verein als ganzes gab einmal mehr das Bild eines Possentheaters anstatt eines professionell geführten Fußballclubs ab.


    Welche inhaltliche Nebenabsprachen es zwischen Toppmöller und den anderen Herren gibt weiß die Öffentlichkeit nicht. Ich hoffe es bewegt sich zumindest in dem Rahmen, den das Vereinsrecht vorgibt und wir haben in den nächsten Wochen nicht mit weiteren öffentlichen Grabenkämpfen über die Presse zu tun.


    Durch die Diskussion über die Köpfe sind leider die Sachthemen völlig in den Hintergrund geraten:


    Wie kann und will man neue Spieler finanzieren? Welcher finanzielle Handlungsspielraum besteht? Es ist unwahrscheinlich, dass mit dem Eingreifen Toppmöllers plötzlich Mittel frei wurden, die vorher nicht existierten. Ein zurück in die Äre Friedrichs - Geld ausgeben und hoffen, dass ein daraus resultierender sportlicher Erfolg die Schulden ausgleicht - kann und darf es nicht mehr geben. Dies würde die Existenz des Vereins alleine bei der nächsten Lizenzerteilung, bedrohen.


    Neben dem Aufsichtsrat und Vorstand hat auch Toppmöller selbst sein Image durch die eigene PR-Kampagne außerhalb seiner treuen Fans lädiert. Nur im Gespräch zu sein, reicht nicht für positive Eindrücke. Mit seinen Versprechungen auf neue Spieler und einer einhergehenden Verbesserung der Qualität des Kaders hat Toppmöller die Latte für sich selbst aufgelegt. Scheitern die mutmaßlichen Neuverpflichtung kann er die Schuld nur noch auf den Trainer abwälzen - hier tickt die nächste Zeitbombe.


    Schjönberg ist auf jeden Fall der Verlierer:


    Toppmölller hat ihn öffentlich angezählt, Schjönberg hat sich klar von Toppmöller distanziert. Es dürfte für ihn schwer möglich sein, Kontakte zu potenziellen Spielern zu knüpfen, da keiner weiß, inwieweit er noch Entscheidungen treffen kann und wie lange. Fachlich ist er demontiert, weil Toppmöller die Spieler auswählen soll - eine Kernkompetenz des Sportdirektors wird ihm genommen. Hier handelt der Vorstand wieder nebulös: Es gibt keine erkennbaren klaren Abgrenzung der Aufgabengebiete und Kompetenzen von Toppmöller und Schjönberg auf der einen Seite und keine Vertragsauflösung mit Schjönberg auf der anderen.


    Die Außendarstellung des FCK ist in diesen Tagen eine Katastrophe und es wird eine längere Zeit an wirtschaftlicher Gesundung, sportlichen Erfolgen und fachlicher fundierten Managements (ich meine NICHT das mögliche Einbeziehen weiterer ehemaliger Sportgrößen, sondern das betriebswirschftliche und organisatorische Management!!) brauchen, bis der FCK wieder ernst genommen wird.


    Welcher potenzielle neue Sponsor möchte in diesen Tagen in den FCK investieren?

    Es sind nicht immer die Lauten stark, nur weil sie lautstark sind. Es gibt so viele denen das Leben ganz leise viel besser gelingt.
    ...
    Die schützt kein Programm. Die sind Melodie. So aufrecht zu gehen lerne ich nie

  • Der Vorstand und der Ausfsichtsrat haben doch unter Druck gehandelt.
    Es ist doch ein geschickter Schachzug der Vereinsspitzte. Die Herren da oben sitzen doch
    jetzt wieder etwas fester im Sattel. Ich kann mir schon vorstellen, was bei der nächsten
    JHV abgeht. Es bleibt alles beim alten. Es kann sein, das wir mit der Person Toppmöller ein
    großes, unkalkulierbares Risiko eingegangen sind. Ausgang offen. Grundsätzlich bin ich
    für jede Hilfe dabjbar, aber die Art und Weise dieser Zusammenkunft war doch fast eine
    "Daily Soap".
    Hätte uns ein Prof.Ruda bei der letzten AR-Wahl nicht einen Stefan Kuntz als Sportdirektor
    versprochen, wäre er vermutlich nicht in diesem Gremium. Diesmal haben sie halt vorgebaut,
    uns dadurch eine Lügengeschichte erspart.
    Ob die Mannschaft jetzt besser funktioniert werden die nächsten Spiele zeigen.