An alle "Lex Sportschau"-Befürworter:
Ihr habt mit euren schlüssigen Argumenten ja sogar recht, ich frage mich nur, weshalb selbst unser Stefan dies als katastrophal bezeichnet, wenn doch für die Zweitliga-Vereine sowieso fast nix mehr übrig bleiben würde ? Er wird da doch nicht umsonst gesagt haben, dann hätte er doch eher gesagt: "Das betrifft uns nur sekundär" oder sowas ?!
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Das wundert mich auch, ich hoffe nur das er das Geld nicht schon ausgegeben hat, was wir noch gar nicht haben.
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Er meint damit bestimmt nur das jetzt der TV Vertrag so gut wie sicher gekippt wurde und dadurch für 2009/2010 mom ke Cent zur Verfügung steht.Und dadurch kann dann z.b Kuntz nicht planen wieviel Geld Kaiserslautern durch TV Einnahmen haben wird.Aber bin mir natürlich nicht sicher.Die Presse schreibt ja auch viel und verdreht oft viele Sachen!
Genau der Zitat worüber hier diskutiert wird ist auch aus einem Kontext rausgerissen.Wäre nicht schlecht wenn jemand mal den ganzen Artikel hier postet.Dann wüssten wir auch was Kuntz genau meinte! -
Kannste recht haben damit.
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Bei Kuntz ist das auch kluge Strategie. Und es ist auch clever von ihm, sich so zu äußern. Damit macht er indirekten Druck auf die DFL, daß bei der späteren Verteilung die 2. Liga und auch der FCK nicht ganz zu kurz kommen. Gleich wieviel Gelder die DFL aushandelt und verteilen kann. Wie er im inneren denkt, ist seine Sache. Management ist selten Gefühlssache, sondern vordringlich nüchternes Kalkül.
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So, bitte, hier mal der gesamt Artikel
Zitat
Auf das Bundeskartellamt ist Frithjof Kraemer schlecht zu sprechen. Die Wettbewerbsbehörde hat den Geschäftsführer von Alemannia Aachen arg in die Bredouille gebracht: Kaum hatte das Kartellamt mit seiner Entscheidung zugunsten der ARD-Sportschau den drei Milliarden Euro teuren TV-Vertrag mit der Kirch-Firma Sirius öffentlich infrage gestellt, klingelte bei Kraemer das Telefon. Am anderen Ende: der Vertreter einer Bank, der Alemannia den Millionen-Kredit für das neue Stadion streichen wollte. Die Banker sehen Aachens Liquidität gefährdet.Aachen ist kein Einzelfall. Viele Klubs sind durch die Hängepartie im TV-Streit gelähmt, weil sie nicht wissen, wie viel Fernsehgeld sie ab der Saison 2009 / 10 kassieren.
"Im Rahmen des Stadionneubaus müssen wir der Bank unsere Einnahmen der nächsten 15 bis 20 Jahren darlegen", erläutert Kraemer. Die Kartellamtentscheidung habe dazu geführt, "dass einer unserer Finanzpartner ins Grübeln kam und gesagt hat: Wenn jetzt alles möglich ist, was die Höhe der künftigen TV-Einnahmen angeht, hat das für einen Verein wie Alemannia eine signifikante Auswirkung auf den Businessplan."
Die Folgen treffen den Klub hart. "Das hat zwischenzeitlich dazu geführt, dass der Kredit äußerst auf der Kippe stand", sagt Kraemer. Zwar habe man nun einen Kompromiss gefunden, "der einen ganz großen Kraftakt erfordert hat". Aber: "Der Betrag liegt unter dem, den wir vorher hatten. Wir reden über einen siebenstelligen Betrag, den man fast um die Hälfte eingedampft hat." Der neue Tivoli sollte 50 Millionen Euro kosten.
Beispiel Karlsruhe. Präsident Hubert H. Raase sagt: "Wir hatten noch einige Dinge in der Pipeline, die wir erst einmal zurückstellen mussten. So wollen wir die Infrastruktur im Jugend- und im Profibereich weiter verbessern, was jetzt mehr Zeit in Anspruch nehmen wird."
Oder Energie Cottbus. 23 Millionen Euro beträgt der Saison-Etat, 15 Millionen kommen laut Manager Steffen Heidrich vom TV. "Es kann daher passieren, dass wir unseren Kader in Zukunft um zwei oder drei Spieler reduzieren müssen."
Sauer auf das Kartellamt ist auch Bayer Leverkusen. Sportdirektor Rudi Völler: "Wenn uns in der nächsten Saison zwei Millionen Euro aus der TV-Vermarktung fehlen, ist das bitter. Mit zwei Millionen Euro mehr hätten wir jetzt eine Chance gehabt, Thiago Silva (von Fluminense Rio de Janeiro) zu bekommen."
Leidtragende sind aber auch die Fans. Stefan Kuntz, Vorstandschef des 1. FC Kaiserslautern, kündigt an: "Wir würden um Preiserhöhungen in den nächsten Jahren nicht herumkommen. Zudem gingen Gelder für unser Leistungszentrum verloren, also müsste der Nachwuchs wieder darunter leiden. " Und: Angestellte müssten entlassen werden, sowohl auf der Geschäftsstelle als auch im Kader. Kuntz: "Die Situation ist für uns eine absolute Katastrophe."
Lange Gesichter machten die Geschäftsstellen-Mitarbeiter von Hannover 96, als ihnen Club-Boss Marin Kind kürzlich schriftlich mitteilte, dass sie wegen der unklaren TV-Situation in naher Zukunft keine Gehaltserhöhung erhalten. Kind sieht als einzigen Weg aus der Misere die Zulassung privater Investoren, nachdem das Kartellamt auch den neuen Plan der DFL, den TV-Vertrag zu retten, verhindert hat: eine Mini-Sportschau nur im digitalen Fernsehen, um mehr Geld vom Pay-TV zu bekommen. Bislang verhindet die sogenannte 50+1Regel von DFL und DFB, dass ein Investor die Mehrheit an einer als Kapitalgesellschaft ausgegliederten Profi-Abteilung übernimmt. Kind: " Die Entscheidung des Kartellamts muss die Verantwortlichen bei der DFL zum Nachdenken auch in der Frage 50+1 zwingen. Die Entwicklung wird in Richtung einer Öffnung für Investoren gehen müssen, um Wettbewerbsbedingungen zu schaffen." Er erwartet noch im August ein Gespräch mit der DFL, die derweil nach anderen Möglichkeiten sucht, drohende Millionen-Verluste im TV-Bereich zumindest teilweise zu kompensieren.
Aktuell führt DFL-Chef Christian Seifert Gespräche mit dre Postbank. Nachdem das Unternehmen als DFB-Sponsor ausgeschieden ist, will die Postbank in der Bundesliga einsteigen. Möglich ist ab 2009 der Auftritt als Ballsponsor, als Premium-Partner auf den Trikotärmeln der Profiklubs oder beides.
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EIn Springer Artikel ist zu diesem Thema ist es nicht wert zitiert zu werden.
Hierzu 2 Anmerkungen:
1. Springer und das Kartellamt stehen sich spinnefeind gegenüber, da das Kartellamt Springer die Übernahme von Pro7Sat1 untersagt hat und man sich zu diesem Thema demnächst vor Gericht trifft.
2. Springer ist in dieser Sache nicht objektiv. Zum einen gibt es sehr freundschaftliche Bande zwischen Friede Springer und Kirch und dessen Kronprinz Hahn, zum anderen erhebliche Eigeninteressen.Ein weiteres Indiz dafür, dass uns die DFL durch tendenzielle Berichtersttung manipuliert ist Folgendes:
Im Bundelsliga-Report 2006 verwiese man stolz darauf, dass die Bundesliga die wertvollste Liga der Welt (im Bereich Marketing und Merchandising ist).
Die Zahlen von der DFL für die Saison 04/05 (leider habe ich nirgendwo neuere Zahlen gefunden)
Liga - Werbung (Mio €) - Sonstige Erträge (Merchandising)
Premier League (UK) - 506 (hier liegt nur die Summe vor)
Serie A (I) - 180 - 182
Bundesliga - 258 - 325
Primera Divison (E) - 326 (keine getrennten Zahlen)
Ligue 1 (F) - 143 - 78Die DFL meint in Ihrem Bericht dazu:
"Im internationalen Vergleich bleibt die Bundesliga die Nummer 1 in Europa. Vergleicht man die Zahlen der Saison 2004/2005 - neuere Werte der anderen Top-Ligen lagen noch nicht vor - lag die Bundesliga, wie schon 2003/2004, mit 358 Millionen Euro an der Spitze. Die italienische Serie A kam auf 189 Millionen Euro, die französische Ligue 1 auf 143 Millionen Euro. Der Vergleich mit der englischen Premier League ist schwierig, da in deren Berechnungen die Zahlen Wernung und Sonstige (Merchandising etc.) zusammengefaßt wurden. Allerdings lag die Bundesliga auch ohne ihre sonstigen Erträge vor der spanischen Primera Division ..."Erstaunlicherweise finden sich im Bundesliga-Report zu all diesen Bereichen keine harten Fakten mehr sondern nur Marketingsprüchen.
Meine Mutmaßung geht dahin, dass man mit Statistiken die geplanten Veränderungen der Sendezeiten im TV und die erwartetn negativen Auswirkungen auf Sponsorengelder nicht auch noch dokumentieren wollte. -
Es gibt kein lex Sportschau......allenfalls ein lex Free-TV