ZitatAlles anzeigenFussball: Der 1. FC Kaiserslautern versagt auswärts und verträumt seine gute Ausgangslage in der Zweiten Liga. Mit dem 0:1 (0:1)beim seit nun sieben Spieltagen ungeschlagenen FC Augsburg kassiert der FCK seine vierte Auswärtsniederlage in Serie. Das „goldene" Tor erzielt der Ex-Lauterer Ingo Hertzsch. Ein regulärer Treffer Lakics findet keine Anerkennung. Sidney Sam scheitert am Pfosten.
Der FCK ging im Rosenaustadion ob seiner Unzulänglichkeiten im Spielaufbau leer aus. Den zweiten Ball gewann der 1. FC-Unpräzise, kopflos und schlecht organisiert, fast nie! So wurde der FC Augsburg immer wieder vors Tor von Luis Robles eingeladen. „In der ersten Halbzeit war das absolut zu wenig, in der zweiten ein bisschen besser! Das Tempo war zu niedrig, wir waren nicht aggressiv genug. Augsburg hätte auch höher führen können", gestand FCK-Trainer Milan Sasic.
Seine Mannschaft, die konzeptlos die Bälle durch die Botanik drosch, wachte erst auf, als das Spiel schon fast vorbei war: So scheiterte Srdjan Lakic in der 87. Minute nach Sam-Flanke am toll reagierenden FCA-Torhüter Sven Neuhaus. 60 Sekunden später feuerte Alexander Bugera den Ball knapp vorbei.
Pech: In der 28. Minute fand ein auch aus Sicht der SWR-Kamera korrekter Treffer Lakics keine Anerkennung bei Schiedsrichter Lutz Wagner. „Wenn er das Tor gibt, machen wir den glücklichen Punkt", haderte Anel Dzaka, der das Spiel gestern nicht zu lenken vermochte.
Nach nun sieben Spielen ohne Niederlage ist der Fehlstart des FCA korrigiert. Gestern vor dem Anpfiff war der Stimmungsumschwung schon spürbar. „Hier sind die Löwen-Bändiger, hier ist der FC Augsburg", hieß der Stadionsprecher die Derby-Helden willkommen, die mit dem 1:0 bei 1860 München vor Wochenfrist einen Befreiungsschlag gelandet hatten. „Ein hoch verdienter Sieg meiner Mannschaft, die nun auch für ihre Arbeit belohnt wird. Wir hatten heute auch das nötige Quäntchen Glück", sagte FCA-Trainer Holger Fach, der seine lange Garde gut auf die Lauterer Standards reagieren sah.
Milan Sasic hatte den zuletzt formschwachen und überdies erkrankten Kai Hesse durch Josh Simpson ersetzt. Der Linksfuß, am Montag beim Schützenfest gegen Hansa Rostock zweimal erfolgreich, trottete neben dem Spiel her. Mehr als ein toller Alleingang, von Hertzsch mit einem taktischen Foul gestoppt, brachte der Turbo nicht zuwege. Für ihn kam Dragan Paljic in das zerfahrene Spiel. Wirkung: ebenfalls null. Noch weniger, noch wirkungsloser. Das war gar nichts!
Der FCK tat von Anfang an alles, um auch ja das vierte Auswärtsspiel in Folge zu verlieren. „Wir hatten keine Chance", gestand Moussa Ouattara, der wie Amedick keine Einstellung fand. „Jeder wollte, aber die letzte Leidenschaft fehlte", sagte der unglücklich agierende Florian Dick.
Die fußballerische Armut ließ Ballgewinnen postwendend Ballverluste folgen. So hechelten die Fehlerteufel, geführt von Ober-Fehlerteufel Bellinghausen, immer wieder eigenen Schnitzern hinterher. Fast ein Wunder, dass bis zur Pause nicht mehr als das 1:0 für die Augsburger herausgesprungen ist. Der frühere Lauterer Ingo Hertzsch traf in der 18. Minute nach einem Fehler des ansonsten starken Torhüters Luis Robles.
Die Lauterer Mannschaft brachte den FCA durch Bumerang-Pässe immer wieder in Ballbesitz. In der 8. Minute verpasste der inkonsequente Moussa Ouattara, Martin Amedick rutschte aus, Glück, dass der gut aufgelegte Daniel Baier das Ziel verfehlte. Drei Minuten später zog Tobias Werner, die linke Gefahr, an Florian Dick vorbei, Robles parierte und entschärfte auch den Nachschuss des agilen Thurk. Der musste in der 32. Minute die Führung ausbauen, umspielte Amedick, doch in höchster Not spielte Ouattara den Feuerlöscher. Der FCK, anfällig in der Defensive, Spielaufbau mit langen Bällen verwechselnd, fand offensiv fast nicht statt. Sidney Sam aber hatte Pech, traf nach fantastischem Alleingang in der 34. Minute nur den Torpfosten. Das war der zehnte Aluminiumtreffer der „Roten Teufel" in dieser Saison. Das war kollektiv absolut zu wenig!
So spielten sie
FC Augsburg: Neuhaus - Hertzsch, Möhrle, Sinkala, Lars Müller - Hdiouad, da Costa - Baier (90.+ 3 Kern), Werner (90. + 2 Kioyo) - Thurk (88. Szabics), Torghelle
1. FC Kaiserslautern: Robles - Dick, Ouattara, Amedick, Bugera - Bellinghausen - Sam, Dzaka, Simpson (46. Paljic) - Lakic, Jendrisek (78. Ziemer)
Tor: 1:0 Hertzsch (18.) - Gelbe Karten: Hdiouad (3), Thurk (2) - Dick (4), Jendrisek - Beste Spieler: Torghelle, Lars Müller, Baier - Zuschauer: 15.432 - Schiedsrichter: Wagner (Hofheim).
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße
Ausgabe: Nr.274
Datum: Montag, den 24. November 2008
Seite: Nr.13
Sie haben nur zwei Punkte mehr und kochen auch nur mit Wasser. Es wird nie so heiß gegessen, wie man's kocht 
Vielleicht kommt jetzt auch die Winterpause gerade recht. Da kann (muß) man alles nochmals genau analysieren und die nötigen Schlüsse draus ziehen. Natürlich sollte auch Kritik erlaubt sein, denn ohne, ändert sich selten was! 