ZitatAlles anzeigenFUSSBALL: Manuel Hornig ist beim FCK als Ersatz des gesperrten Florian Dick vorgesehen. Der 25-Jährige hatte mit dem Profisport eigentlich schon abgeschlossen. Nun genießt er die Beförderung. Der Student geht mit der unverhofften Chance unaufgeregt um. Kapitän Axel Bellinghausen hat Adduktorenprobleme. Sein Einsatz ist fraglich.
KAISERSLAUTERN (zkk). Dem Spiel beim MSV Duisburg am Sonntag (14 Uhr) folgt die Weihnachtsfeier auf dem Betzenberg. Um bei guter Stimmung zu feiern, wäre es hilfreich, wenn Fußball-Zweit-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern seinen Negativ-Trend - vier Niederlagen in den letzten vier Auswärtsspielen - stoppt.
„Endlich auswärts mal wieder zu null spielen", lautet der Generalauftrag des Trainers. „Eine Mannschaft, die oben bleiben will, muss dazu in der Lage sein. Und wir wollen alle oben bleiben", philosophiert Milan Sasic. Er überdenkt Änderungen - um die Ergebnisse positiv zu verändern. „Die Frage ist, ändere ich das Personal oder die Taktik." Fehlen wird der nach fünf Gelben Karten gesperrte Florian Dick. In seiner Rolle probte gestern im Trainingsmatch bei Fritz-Walter-Wetter Manuel Hornig. „Er hat das gut gemacht", lobt Sasic den langen Blonden.
„Wir brauchen Männer, die bereit sind, alles zu geben", betont der Trainer - eine Forderung, die sowohl Hornig als auch Sascha Kotysch erfüllen. Er darf auf die Rolle als Sechser hoffen, während Aimen Demai auf der rechten Seite für Sidney Sam eine Rolle im Sicherheitskonzept spielen dürfte. Fraglich ist der Einsatz von Axel Bellinghausen, der sich mit Adduktorenproblemen plagt. Muss der Kapitän passen, darf Dragan Paljic auf eine neue Chance hoffen. Vom kleinen Dribbler verlangt der Trainer mehr Aggressivität. Gestern zeigte er sie im Training.
Manuel Hornig ist einer der Gewinner der zwischenzeitlichen Personalmisere: Mathias Abel spielte noch gar nicht, Laurentiu Reghecampf gerade zweimal, Josh Simpson ist erst jetzt wieder auf dem Weg zurück, Sebastian Reinert fiel mehrfach aus, ebenso Fabian Schönheim. So beförderte Sasic den bald 26-Jährigen aus der zweiten Garnitur ins Zweitliga-Team. Bisher kam Manuel Hornig viermal als Joker zum Einsatz, gegen Ahlen traf er per Kopf. Beim SC Hauenstein wurde er von Trainer Robert Jung einst aus der Not vom Stürmer zum Abwehrspieler gemacht, dann von Fritz Fuchs beim 1. FC Saarbrücken II zum Innenverteidiger umgeschult. „Auch im letzten Spiel gegen Aachen stand er, wo er sein sollte", erinnerte Trainer Milan Sasic an die Vorlage Hornigs zum Ausgleichstreffer von Srdjan Lakic.
„Wenn ich ehrlich bin, dann hatte ich mit dem Thema Profi-Fußball eigentlich schon abgeschlossen", gesteht Hornig. „Ich hatte letzte Runde viel Pech, war vier Monate verletzt. Ich hatte selbst an mir gezweifelt", sagt der aus Rheinzabern stammende 1,90 Meter lange Sportler. Geografie und Sport fürs Lehramt (Gymnasium) plante er nach dem Zweitliga-Abstieg mit den Offenbacher Kickers in Mainz weiter zu studieren. Frank Lelle, der Chef des Nachwuchs-Leistungszentrums Fröhnerhof, gewann „Manu" dann als Führungsspieler für die Lauterer Regionalliga-Elf. Und plötzlich war der Studenten-Nationalspieler, der mit seinem Team im Sommer eine tolle Ecuador-Reise erlebte, „oben" dabei. Zunächst schien er nur als Amedick-Double für Testspiele geplant, plötzlich aber war er im Kader. Nun ist er Amedicks Nebenmann, schätzt dessen Ruhe und Abgeklärtheit.
„Prinzipiell rechne ich mir gar nichts aus. Ich versuche nur, in jedem Training mein Bestes zu geben", versichert der leidenschaftliche Kämpfer. Seinen früher oft übergroßen Ehrgeiz, der ihn verkrampfen ließ, hat er gezügelt. „Man lernt enorm aus den Phasen, in denen es nicht gelaufen ist", sagt der Südpfälzer, der nun in Otterberg lebt. Hornig kämpft, Hornig ackert, Hornig genießt. Er fühlt sich wohl in der jungen Mannschaft, hat sich Akzeptanz durch Leistung erarbeitet. „Manuel ist einer der Typen, die ich mag. Er handelt ehrlich, er gibt in jedem Training 100 Prozent. Er handelt mutig. Deshalb ist er auch dabei", lobt Sasic.
Quelle : Die Rheinpfalz