ZitatIn der Nacht zum Dienstag, nur vier Stunden nach dem Abpfiff des 2:0-Siegs gegen den SC Freiburg, haben sich die Fußballprofis des 1. FC Kaiserslautern droben auf dem Betzenberg getroffen. Inzwischen ist der Überraschungs-, ach was, der Sensations-Zweite der zweiten Liga, der die Herbstmeisterschaft nur um zwei Tore verpasste, in Faro gelandet und hat mit Kind und Kegel eine Herberge an der portugiesischen Algarve bezogen. Tennis, Basketball, Fußball und Radfahren stehen bis Samstag auf dem Programm. "Wir wollen für Körper und Seele was machen", sagt der vermutlich schlitzohrigste Trainer im deutschen Fußballprofi, der kleine, runde Kroate Milan Sasic.
Sasic hat jener Mannschaft, die am 18. Mai nur 20 Minuten vor dem Abstieg in die dritte Liga stand, ehe sie den 1. FC Köln noch 3:0 schlug, einen Dampfwalzenfußball verordnet, der mit den modernen Erkenntnissen der Fußballwissenschaft aus den Häusern Rangnick und Löw rein gar nichts gemein hat. Flachpassspiel aus der Abwehr heraus stand nicht nur gegen die spielstarken Freiburger auf dem Index. Stattdessen droschen die Lauterer den Ball regelmäßig hoch und weit in des Gegners Hälfte. "Legitim, so zu spielen", merkte Fußball-Ästhet Robin Dutt, Trainer des SC Freiburg, süß-sauer an, "meine Jungs mussten erst 50, 60 Meter in die eigene Hälfte rennen, um sich den Ball dort zu erobern." Genauso hatte es Sasic, der Fuchs, geplant, "weil wir spielerisch mit Freiburg nicht mithalten können".
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Datum : 16.12.2008
Autor : JAN CHRISTIAN MÜLLER
Quelle : Frankfurter Rundschau
Kompletter Artikel : http://www.fr-online.de/in_und…Pfaelzer-Dampfwalzen.html