ZitatAlles anzeigenDie einstigen jungen Hoffnungsträger spielen beim FCK 2009 keine Rolle mehr.
VON OLIVER SPERK
„Die Jungen dürfen nicht verkauft werden. Sie sind die Zukunft des FCK.' Gesagt hat dies Wolfgang Wolf, Ex-Trainer des 1. FC Kaiserslautern, nach dem Bundesliga-Abstieg 2006. Gemeint hat er damit die Jungprofis Fabian Schönheim, Sebastian Reinert, Daniel Halfar, Marcel Ziemer, Steffen Bohl und Florian Fromlowitz. Heute, gut zweieinhalb Jahre später, spielt keines der einstigen Talente mehr eine Rolle beim FCK.
Bei Torwart Florian Fromlowitz war der Fall klar: Der U2 1-Nationalkeeper entschied sich ob der besseren Perspektiven für einen Wechsel zum Bundesligisten Hannover 96, als der FCK am Rande der Drittklassigkeit taumelte. Zuvor war Daniel Halfar für eine knappe Million Euro an den Erstligisten Arminia Bielefeld verscherbelt worden, weil Kaiserslautern das Geld dringend brauchte.
Der sensible Wachenheimer Steffen Bohl, dem im Endspurt der vergangenen Saison im Abstiegskampf noch wichtige Treffer für seinen Lieblingsklub gelangen, kam augenscheinlich mit Trainer Milan Sasics manchmal harter Gangart nicht richtig zurecht, wechselte den Berater - und zum Drittligisten VfR Aalen. Und sein Freund Marcel Ziemer wurde nun auf eigenen Wunsch an den SV Wehen Wiesbaden verliehen. Auch die Junioren-Nationalspieler Fabian Schönheim und Sebastian Reinert will der FCK abgeben, ebenso den Ex-Wolfsburger Christopher Lamprecht (23). Sasic genügten ihre Trainingsleistungen nicht; die Reservisten übten ihm zu wenig Druck auf die Stammkräfte aus. Als Gegenbeispiel führt der Trainer stets Manuel Hornig (26) an, der den Sprung von der zweiten Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern zu den Profis schaffte.
Wolfgang Wolf hatte seinen „Jungs" schon vor seiner Entlassung im April 2007 mit auf den Weg gegeben, dass sie sich durchbeißen und in jedem Training Gas geben müssen. Das Schicksal einiger der einst hoch gelobten „jungen Wilden" zeigt, wie groß der Leistungsdruck im schnelllebigen Profifußball-Geschäft ist. Längst gibt es neue „junge Wilde" beim 1. FC Kaiserslautern.
Quelle : Die Rheinpfalz