ZitatAlles anzeigenDer Lauterer Neuzugang weiß um die Konkurrenzsituation im linken offensiven Mittelfeld des Sasic-Teams. Er nimmt die Herausforderung an und hat, obwohl vorläufig nur bis Saisonende ausgeliehen, gleich eine Wohnung in Kaiserslautern gesucht und gefunden.
Von Oliver Sperk
AGIA NAPA. Seine erste halbe Stunde im Trikot des Fußball-Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern hat Danny Fuchs schon hinter sich. Beim 2:0 (1:0)-Sieg des FCK am Samstag gegen Rapid Wien (Die RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete) löste der 32 Jahre alte Neuzugang vom VfL Bochum Dragan Paljic in der 62. Minute im linken offensiven Mittelfeld ab.
Auf dieser Position sieht sich der erfahrene Mann, der für den Karlsruher SC, die SpVgg Greuther Fürth und zuletzt für den VfL Bochum 124 Zweitliga- und 18 Bundesligaspiele (insgesamt 26 Tore) absolviert hat, am besten aufgehoben. Auch sein neuer Trainer, FCK-Coach Milan Sasic, war mit Fuchs" erstem Kurzauftritt für die Lauterer zufrieden: „Danny war engagiert und bissig."
Von Fuchs erwartet Sasic, dass der 32-Jährige ebenso wie der neue Spieler fürs defensive Mittelfeld, der Tscheche Jiri Bilek (25), dazu beiträgt, „unserem Spiel die Routine und Reife zu geben, die uns in der Hinrunde manchmal gefehlt hat". Seine Erfahrung einbringen, um seiner neuen, noch jungen Truppe zu helfen, das will Danny Fuchs. Den gebürtigen Dessauer, der in der 77.000-Einwohner-Stadt in Sachsen-Anhalt nur wenige Meter vom weltberühmten Bauhaus entfernt aufgewachsen ist, reizt beim FCK die „Herausforderung, möglicherweise aufzusteigen".
Obwohl er nur bis zum Saisonende ausgeliehen ist, löst er seine Wohnung in Bochum komplett auf, um sich in der Pfalz nun „voll reinzuhängen". Nach eineinhalb Jahren in Bochum sah er beim VfL zuletzt für sich keine Perspektive mehr. In der Hinrunde kam er lediglich im letzten Spiel zu einem Kurzeinsatz.
Jetzt setzt er alles auf die Karte Kaiserslautern, will sich dort noch einmal beweisen. „So viele Jahre bleiben mir wohl nicht mehr im Profifußball, und diese Zeit will ich sinnvoll nutzen", schildert der 32-Jährige seine Überlegungen, eine Etage tiefer in die Zweite Liga zu wechseln. FCK-Boss Stefan Kuntz kennt Fuchs aus gemeinsamen Bochumer Tagen. Unter Kuntz als Sportvorstand beim VfL war der flinke und schussstarke Offensivmann aus Fürth ins Revier gewechselt. Jetzt trägt er beim FCK Kuntz" frühere Nummer, die 11.
Je nach Zeitbudget treibt Fuchs nebenbei sein Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre voran. Seit drei Jahren ist er bei der Uni Oldenburg für das auf die Bedürfnisse von Spitzensportlern abgestimmte Programm eingeschrieben.
In Kaiserslautern hat der beidfüßig starke Offensivspieler übers Internet schon eine Wohnung für sich, seine Freundin und Hund Frieda gefunden. „Ich wollte nicht lange im Hotel rumhängen, sondern mich gleich voll auf meine neue Aufgabe konzentrieren können", betont der an der Bauhaus-Architektur interessierte Fuchs. In der Zweiten Liga hat er 2001/2002 für den KSC in 30 Spielen zehn Tore erzielt und in seinen letzten Fürther Jahren, 2005 bis 2007, insgesamt 14 Treffer in 50 Spielen.
Beim FCK will sich der 1,78-Meter-Mann noch einmal voll ins Zeug legen und erhofft sich deutlich mehr Spielzeit als zuletzt in Bochum. „Obwohl mir klar ist, dass auch hier ein großer Konkurrenzkampf herrscht, glaube ich, dass ich der Mannschaft noch einiges geben kann." Weil Trainer Sasic in Axel Bellinghausen, Josh Simpson und Dragan Paljic über einige Alternativen auf der linken Außenbahn verfügt, sind taktische Verschiebungen möglich. So brachte der Fußball-Lehrer im Test gegen Wien etwa Simpson später als zweite Spitze. „Klar, dass es Überlegungen in diese Richtung gibt. Wir haben ja durch Marcel Ziemers Abgang zu Wehen einen Stürmer verloren", sagt Sasic. Ob der FCK in der Winterpause noch einen Angreifer verpflichtet, hängt wohl auch davon ab, ob einer oder mehrere der Kandidaten Sven Müller, Fabian Schönheim, Sebastian Reinert und Christopher Lamprecht den FCK noch im Winter verlassen.
Quelle : Die Rheinpfalz