ZitatAlles anzeigenDas könnte zum „Herzblut"-Team des 1. FC Kaiserslautern passen:„Ich glaube, ich bin kampfstark und spiele mit Herz", sagt Neuzugang Jiri Bilek, der neue defensive Mittelfeldmann, über sich selbst.
Von Oliver Sperk
LARNAKA. Mit Ski-Langlauf hat für Jiri Bilek das Sportjahr 2009 begonnen. Sein Ex-Verein, der tschechische Erstligist Slovan Liberec, pflegt so im Winter die Vorbereitung anzugehen. Für seinen neuen Klub, den Fußball-Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern, hat Bilek gestern Abend im Love-Cyprus-Cup gegen den FC St. Pauli erstmals gespielt.
Er erlebte ein locker herausgespieltes 4:2 (1:0) mit, bei dem die Tore durch Lakic (34.), Hornig (53.) und Dzaka (57., Foulelfmeter) sämtlich nach Standardsituationen fielen, bis Florian Dick zum 4:0 (72.) zuschlug. Sako verkürzte noch (78. und 82.).
Seit dem frühen Samstagmorgen ist der 25 Jahre alte 1,83-Meter-Mann bei seinen neuen Kollegen im Trainingslager auf Zypern. Aus dem Schnee des Gebirges bei Liberec in die Sonne auf der Insel im östlichen Mittelmeer - für den defensiven Mittelfeldspieler war es ein großer Schritt, den er unbedingt gehen wollte. „Ich war jetzt drei Jahre in Liberec. Ich habe einfach gemerkt, dass ich eine Veränderung brauche", sagt Bilek auf Tschechisch, während Erik Jendrisek, sein slowakischer Kollege beim FCK, übersetzt.
„Die Qualität im deutschen Ligabetrieb ist schon eine andere als in Tschechien. Deshalb denke ich, dass es für mich der richtige Schritt nach vorne ist", betont Bilek. Gleich bei den ersten Übungseinheiten mit seinem neuen Team hat der 25-Jährige gemerkt, dass das Tempo in Deutschland höher ist. „Ich muss jetzt im Training Gas geben und schauen, dass ich möglichst alles richtig mache", weiß Bilek um die Anforderungen unter seinem neuen Coach Milan Sasic. „Gesunde Aggressivität und dass ich viel rede", das verlange der FCK-Trainer von ihm, sagt der Eishockey- und Boxfan, der gerne mal in der Halle gegen einen Sandsack schlägt.
Die Kommunikation mit den Kameraden spielt sich noch auf Englisch ab - oder Jendrisek gibt eben wieder den Dolmetscher. So bald wie möglich soll Bilek, der beim FCK einen Vertrag bis 2012 unterschrieben hat, einen Deutschlehrer bekommen. Auch eine Wohnung in Kaiserslautern will er für sich und seine Freundin gleich nach der Rückkehr aus dem Trainingslager suchen.
Coach Milan Sasic erhofft sich durch Bileks Verpflichtung im Spiel der Lauterer „mehr Reife, die uns in der Hinrunde manchmal gefehlt hat". Obwohl der gebürtige Prager im November erst 25 geworden ist, verfügt der ehemalige U21-Nationalspieler über die Erfahrung aus 152 Erstligaspielen (5 Tore) in Tschechien. Im Januar 2006 wechselte der aus der Jugend von Sparta Prag stammende Bilek zu Slovan Liberec und wurde im Mai 2006 prompt Meister. Zuvor spielte Bilek 66 Mal in der Ersten Liga für Chmel Blsany (ein Tor) sowie für den Zweitligisten Spolana Neratovice. Mit Liberec war der 25-Jährige auch in der Champions-League-Qualifikation, im Uefa-Cup und in der Uefa-Cup-Qualifikation am Ball.
Ex-FCK-Meisterspieler Miroslav Kadlec riet Bilek zum Wechsel in die Pfalz. „Er hat nur positive Dinge über Kaiserslautern erzählt. Er hat gesagt, der FCK hat eine große Tradition, super Fans, und es ist für ihn nur eine Frage der Zeit, dass der FCK wieder in die Bundesliga aufsteigt", erzählt der 25-Jährige vom Gespräch mit Kadlec. Dass knapp 40 FCK-Fans mit nach Zypern gereist sind, fasziniert Bilek: „Das gibt es in Tschechien nicht, in Deutschland hat der Fußball eine größere Bedeutung für die Menschen.'
Aus dem FCK-Trainingslager abgereist, um sich in Deutschland behandeln zu lassen, sind gestern Kai Hesse (Wadenprobleme) und Mario Klinger, der sich einen grippalen Infekt eingefangen hat.
Quelle : Die Rheinpfalz