ZitatAlles anzeigenFUSSBALL: Sidney Sam soll den FCK auch am Montag im Zweitliga-Schlager beim 1. FC Nürnberg beflügeln.
VON HORST KONZOK
KAISERSLAUTERN. Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Lehrt der Volksmund. Und genau so begreift Sidney Sam seine Lehrzeit beim Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern, der am Montag (20.15 Uhr, live im DSF) beim 1. FC Nürnberg gastieren wird.
„Es gibt gar nichts Negatives hier", versichert Sidney Sam bei seiner ganz persönlichen Zwischenbilanz nach sechs Monaten in der Pfalz. Gerade ist er 21 Jahre alt geworden, spielt auf Leihbasis beim FCK, der Vertrag beim Hamburger SV läuft bis 30. Juni 2010. „Ich habe mich hier gut weiterentwickelt, ich bin taktisch besser geworden", sagt Sam. Er ist bescheiden und selbstbewusst. Ehrgeizig und sympathisch. Freundlich und zielorientiert.
Sidney Sam, der schnelle, trickreiche Dribbler mit fast perfekter Technik, geriet bei Trainer Milan Sasic nach Fehlern im Rückwärtsgang in die Kritik. Fehler, die Gegentore bescherten, wie beim ersten von vier Gegentreffern in Wehen oder beim Aachener Führungstor auf dem Betzenberg. „Der Trainer hat mir in der Winterpause gesagt, dass es schwer für mich werden wird, wenn ich mich defensiv nicht verbessere. Ich habe es getan. Ich bin besser geworden." Beim Derby gegen Mainz 05 bestätigte der aus Kiel stammende Profi seinen Startplatz. „Sammy hat sich defensiv verbessert. Ich war zufrieden. Nur vor Gegners Tor, da muss er arroganter werden", fordert Sasic Zählbares ein. Sam: „Ich spiele zu oft ab. Ich muss mehr Tore machen."
Die rechte Außenbahn ist zum Revier der Hamburger Leihgabe geworden. Beim 2:1-Testspielsieg gegen den slowakischen MSK Zilina aber gab das 1,70 Meter große Leichtgewicht auch als Stürmer neben Torjäger Lakic ein Bewerbungsschreiben ab. Grandios der Flugkopfball zum Siegtreffer. „Mit meinen technischen Fähigkeiten ist es nicht verkehrt, wenn ich im Zentrum spiele. Meine Lieblingsposition ist die als hängende Spitze", klassifiziert Sidney Sam, der um seinen Platz als Rechtsaußen kämpft. „Ich habe durch Danny Fuchs und Fabian Müller in der Winterpause noch mehr Konkurrenz bekommen", schildert Sam. Das Klima im Kader aber sei trotz der verschärften Positionskämpfe einfach prima. „Wir verstehen uns alle super. Wir wissen: Der, der spielt, der hat es auch verdient." Der Kampf um die elf Plätze aber sei hart. „Da geht es richtig zur Sache. Jeder will seinen Platz, jeder will spielen. Das ist gut so. Jetzt gewinnen im Training nicht nur wir, sondern auch schon mal die B-Elf", schildert der junge Profi, der mit Dragan Paljic und Srdjan Lakic sehr gute Freunde in der Mannschaft weiß.
Wo ihn die Zukunft hinführt, weiß Sam noch nicht. „Ich habe noch nichts vom HSV und noch nichts vom FCK gehört", sagt der 21-Jährige, dessen Freundin ihm in die Pfalz folgte. Gekommen, um zu bleiben, ja, das sei gut möglich und absolut denkbar. „Mit dieser Mannschaft aufzusteigen, das wäre traumhaft ..."
Quelle : Die Rheinpfalz