Die deutschen Schiedsrichter

  • Und dennoch handelt es sich bei der vom SR festzusetzenden Nachspielzeit (allgemein) um eine Ermessensentscheidung des SR. zwar gibt es die Empfehlung, pro Tor etwa eine halbe Minute zu rechnen und eben Wechsel, die ein Zeitspiel darstellen (auch hier wieder Ermessensentscheidung), angemessen zu berücksichtigen. Solange es hierfür keine klaren Vorgaben gibt, wird sich alle Welt weiter um die - korrekte(?) - Nachspielzeit im jeweiligen Spiel streiten.


    Für unser Spiel gegen Köln hätte ich lediglich 2 Minuten für angemessen gehalten. 1 Tor und auf Kölner Seite eigentlich keine Zeitspielwechsel.

  • Wird in der Empfehlung zwischen Zeitspielwechsel und Wechsel generell explizit unterschieden?

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...

  • Zitat

    Nachspielzeit
    In jeder Spielhälfte wird die Zeit nachgespielt, die verloren geht für

    • Auswechslungen,
    • Verletzungen von Spielern,
    • Transport verletzter Spieler vom Spielfeld,
    • Zeitschinden oder
    • jeden anderen Grund.


    Die nachzuspielende Zeit liegt im Ermessen des Schiedsrichters.


    Zitat

    Auslegung der Spielregeln und Richtlinien der FIFA für Schiedsrichter
    Nachspielzeit
    Es ist völlig normal, dass es in einem Spiel zu zahlreichen Unterbrechungen kommt (z. B. Einwürfe, Abstöße). Nachgespielt werden darf diese Zeit nur, wenn es zu übermäßigen Verzögerungen kommt.


    Zitat

    Zusätzliche Erläuterungen des DFB
    2. Verloren gegangene Zeit (z. B. Unterbrechung wegen eines Gewitters) muss nachgespielt werden. Vergeudete Zeit (z. B. Spielverzögerungen) wird unter Beachtung der Vorteilbestimmung nachgespielt.

    Im Grunde ist es also so, die Zeit für einen Wechsel muss man nachspielen lassen. In der Praxis hat sich aber eher durchgesetzt, lediglich die Zeit nachspielen zu lassen, die über das normale Maß der Dauer einer Auswechslung hinaus geht. Die Anweisung mit Zeitangaben zwecks Nachspielzeit im Bezug auf Tore & Auswechslungen waren vor allem zur WM 2006 & EM 2008 von der FIFA bzw. UEFA ausgegeben und aufs jeweilige Turnier bezogen. Zwar gibt es in den - nicht schriftlich nachweisbaren - zusätzlichen Erläuterungen zu den Regeln auch beim DFB wohl die Anweisung, entsprechende Zeiteinheiten nachspielen zu lassen, im Endeffekt obliegt es aber immer noch dem SR. Hier wird aber keiner die Zeit stoppen oder die Sekunden zählen, sondern das auch im Hinblick auf den Spielstand und die Gesamtsituation "schätzen". Wie es eben nunmal das Ermessen des Schiedsrichters ist. ;)

  • Und somit wirds recht willkürlich. Das wiederum macht die Schiedsrichter angreifbarer weils intransparent ist.
    Man könnte also in diesem Punkt die Schiedsrichter so leicht aus der Schusslinie nehmen wenn man nur wollte.

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...

  • Und somit wirds recht willkürlich. Das wiederum macht die Schiedsrichter angreifbarer weils intransparent ist.

    völlig richig. Überall dort, wo es das Ermessen des Schiedsrichters ist, kann man wenn böse sein will auch Willkür dafür einsetzen. Nur wie willst du es "regeln". Bei jedem Wechsel, jeder Verletzung, etc. die Zeit stoppen? wäre machbar, man könnte einen entsprechenden Zeitnehmer installieren. Aber wie machst du es beim "Zeitspiel". Ab wann ist denn eine Aktion unter "Zeitspiel" einzuordenen und wie willst du da die Zeit stoppen? Gut, könnte man pauschal sagen, für jedes Zeitspiel gibts 0:30 Minuten oben drauf. Was aber wenns länger dauert, dann doppeltes Maß (1:00 Minute)? Dann hätten wir es prinzipiell transparenter, keine Frage, aber die "Ermessensentscheidung" im Hinblick aufs Zeitspiel hättest du immer noch, weil das interpretiert ja jeder SR für sich; was auch nachvollziebar ist, weil es dafür keine zeitlichen Normwerte geben kann.

  • Objektive Dinge wie Wechsel, Torjubel und dergleichen einfach mit ner fixen Nachsoielzeit versehen. Dazu das Ermessen des Scheidsrichters für Nachspielzeit zu VErletzungen und Zeitspiel. Die Mixtur würde aus der Diskussion schon ein wenig Schärfe rausnehmen.

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  • was mich ärgert ist, das z.b. spieler x spieler y die knochen durchtreten kann, manch ein schiri fünf meter entfernt steht und weiterspielen lässt, während beim torjubel trikotausziehen manch ein schiri (teilweise sogar ein und der selbe schiri im gleichen spiel) eine gelbe karte zieht.

  • Ehm Kölner, das ist differenziert zu betrachten. Die Tatsache, dass ein Knochen bricht muss nicht bedeuten, dass der Gegner vom Platz fliegen muss. Sowas geschieht auch bei "normalen" Foulspielen und ist dann situationsbedingt sowie abhängig von den biologischen Gegebenheiten beider Spieler. Die Sache mit dem Torjubel (Trikotausziehen) und der folgerichtigen Gelben Karte ist da komplett anders zu bewerten. Die SR müssen hier dem Jubelnden die Gelbe Karte zeigen, weil es eine sogenannte zwingende Gelbe Karte ist. Machen es die SR nicht, werden sie beim internen Bewertungssystem deftig auf die Schnauze fallen. Ich gebe dir ja grundsätzlich dahingehend Recht, dass es schon bissle doof aussieht, wenn da eben einer verletzt wurde und es nichtmal gelb gibt und im nächsten Moment der Torjubelnde für eine in der Verletzungshinsicht absolut harmlose Situation den Gelben Karton bekommt, man sollte jedoch die Regeln kennen.

  • Ja für die gelben Karten nach Torjubel können die Schiris ja nun wirklich nichts. Allerdings unseren tollen hohen Herren beim DFB und FIFA...die machen solche Regeln.


    Zeitspiel ist für mich eins der größten Ärgernisse beim Fussball und wird aus meiner Sicht von SR viel zu wenig bestraft. Teilweise habe ich sogar das Gefühl, dass sie es ganz gut finden, denn dann haben sie auch eine Pause.