Die deutschen Schiedsrichter

  • So wie ich Maggo verstehe, meint er, dass Merk nicht gesagt hat, dass das Tor nicht regelkonform sei. Er versteht Merk's Aussage ("Fehlentscheidung") nur auf das Verhalten von Kinhöfer bezogen, ich übrigens auch. Denn von den Regeln her und da bleibe ich dabei, gibt es eben aus meiner Sicht nichts, was dem Treffer die Anerkennung versagen könnte. Das Verhalten von Kinhöfer kann man hingegen hinterfragen und darauf zielt m.E. auch die Kritik von Merk ab.

  • Ich glaub es macht nicht viel Sinn hier weiter zu diskutieren. Für mich hat der Schiedsrichter dem Schützen die Pfeife gezeigt (Für Merk wohl auch) und sich somit ab dann nicht mehr regelkonform verhalten. Für dich hat er dieses Zeichen, dass er den Freistoß freigeben will halt nicht deutlich genug angezeigt. Und ich gebe dir auch Recht, dass es eine strittige Situation ist.
    Aber genau diese strittige Situation ist aus meiner SIcht entscheidend, ob die Aktion regelkonform oder halt nicht war. Von daher gibt es an der Aussage, dass es regelkonform war doch irgendwie was zu rütteln.

  • Für mich hat der Schiedsrichter dem Schützen die Pfeife gezeigt (Für Merk wohl auch) und sich somit ab dann nicht mehr regelkonform verhalten. Für dich hat er dieses Zeichen, dass er den Freistoß freigeben will halt nicht deutlich genug angezeigt. Und ich gebe dir auch Recht, dass es eine strittige Situation ist.

    Das hat er auch, aber nicht in der sonst üblichen Form. Normal wird dieses Zeichen nicht nur für den Schützen sondern auch der Mauer angezeigt, außerdem - das wird hier scheinbar völlig außen vorgelassen - beinhaltet das Zeigen der Pfeife auch gleichzeitig das Kontrollieren des Mauerabstands. Nur so ist das "Zeichen" auch vollständig, sodann erfolgt die Freigabe per Pfiff. Dieses ominöse "Zeichen" resultierte aus einer Unterhaltung zwischen Schütze und SR. Hätte der SR zur Verdeutlichung dem Schlaudraff nicht die Pfeife gezeigt, würde man wohl nicht diskutieren? ich glaube die Diskussion hätten wir dennoch. Ich zitiere mal die entsprechende Regel 13:

    Zitat

    Regel 13 - Freisstöße


    [...]
    Zusätzliche Erläuterungen des DFB
    1. Fordert die zum Freistoß berechtigte Mannschaft die Einhaltung der 9,15-m-Entfernung vom Ball, soll der Schiedsrichter die Entfernung feststellen, aber durch ein unmissverständliches Zeichen verhindern, dass der Freistoß vor der Freigabe des Balles ausgeführt wird. Wird der Freistoß trotzdem ausgeführt, so ist er zu wiederholen und der schuldige Spieler ist zu verwarnen.[...]

    Es ist doch aber so, dass der Spieler die Kontrolle überhaupt nicht gefordert hatte und insoweit der SR auch keinerlei Veranlassung hatte, den Mauerabstand zu kontrollieren. Da zwischenzeitlich die schnelle Spielfortsetzung immer mehr gefordert wird, war das insoweit auch richtig. Wie gesagt, nicht alle Freistöße - auch nicht in Strafraumnähe - sind mit Pfiff freizugeben.

    Aber genau diese strittige Situation ist aus meiner Sicht entscheidend, ob die Aktion regelkonform oder halt nicht war. Von daher gibt es an der Aussage, dass es regelkonform war doch irgendwie was zu rütteln.

    Das Verhalten des SR war irreführend, der Treffer allerdings wurde regelkonform erzielt (da bin ich mir ziemlich sicher, sonst hätte der DFB sich entsprechend eingeschaltet).

  • Das hat er auch, aber nicht in der sonst üblichen Form.


    Also hat er ein Zeichen gemacht. Müssen die Spieler jetzt anfangen zu deuten, ob das Zeichen auch in üblicher Form angezeigt wurde? Ich glaube wir sollten - gerade bei diesem Thema - nicht vom ülichen Schiedsrichterverhalten sprechen.


    Es ist doch aber so, dass der Spieler die Kontrolle überhaupt nicht gefordert hatte


    Was aber die Hoffenheimer wohl kaum erkennen konnten, oder? Es gibt für sie nur die gezeigte Pfeife.


    Wie gesagt wir werden hier auf keinen Nenner kommen. Für mich kann ein falsches Verhalten auch eine Fehlentscheidung hervorrufen. Und Fehlentscheidungen sind für mich Entscheidungen, die im Sinne der Regelauslegung nicht korrekt sind.


    Seit wann schaltet sich der DFB nach Fehlentscheidungen denn ein?

  • Und hier wurde keine Regel ausgelegt! Ees wurde kein Abstand der Mauer festgestellt das ist Fakt, es wurde den Hoffenheimern die Pfeife nicht hochgehalten und es wurde zudem auch noch mit ausgestrecktem Arm in Richtung Tor gezeigt. Ganz einfach die Regeln hergenommen ist das Tor regelkonform.

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...

  • Also hat er ein Zeichen gemacht. Müssen die Spieler jetzt anfangen zu deuten, ob das Zeichen auch in üblicher Form angezeigt wurde? Ich glaube wir sollten - gerade bei diesem Thema - nicht vom ülichen Schiedsrichterverhalten sprechen.

    Doch das sollte man. Wenn man schon alles auf die "Goldwaage" legt, dann auch das Verhalten von Spielern etc. . Nochmals, der SR war im Gespräch mit Schlaudraff und gerade nicht mit den Hoffenheimern. Er hat Schlaudraff gefragt, ob er den Mauerabstand kontrollieren soll und dabei zur Verdeutlichung die Pfeife gezeigt, nur um damit dem Spieler zu signalisieren, wenn er den Mauerabstand einfordert, gehts nur über Pfiff. Zudem hat der SR den Ball überhaupt nicht blockiert! Darüber hinaus hat er auch auf den Mauerabstand verwiesen und als im Schlaudraff gesagt hat, dass er das nicht brauche, hat er sozusagen als "Freizeichen" klar erkenntlich mit Armen und Schultern gezuckt. Mag mir einer erzählen was er möchte, aber wenn man die Pfeife sieht, kann man auch den Rest der eindeutig zu der ganzen Sache gehört sehen. Vergleiche mal bitte die anderen Bundesligapartien, da wird sich i.d.R. vor den Ball (also zwischen Ball und Tor) gestellt und dann die Pfeife für alle deutlich sichtbar angezeigt.


    Was aber die Hoffenheimer wohl kaum erkennen konnten, oder? Es gibt für sie nur die gezeigte Pfeife.

    siehe meine vorstehende Erläuterung, es gab mehr als nur die Pfeife und die Pfeife als solche war nicht so angezeigt wie sonst üblich. Es handelt sich hier einzig und allein um eine Sache zwischen SR und Schlaudraff, welche von den Hoffenheimern fehlinterpretiert wurde. Das Kinhöfers Verhalten insoweit also irreführend war, ist damit auch eindeutig belegt und hätte er auch durchaus zugeben können.


    Wie gesagt wir werden hier auf keinen Nenner kommen. Für mich kann ein falsches Verhalten auch eine Fehlentscheidung hervorrufen. Und Fehlentscheidungen sind für mich Entscheidungen, die im Sinne der Regelauslegung nicht korrekt sind.

    Was genau ist denn die Fehlentscheidung? Das korrekt erzielte Tor anzuerkennen?


    Seit wann schaltet sich der DFB nach Fehlentscheidungen denn ein?

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn man seitens des DFB die ganze Diskussion bzw. vielmehr die eigentliche Situation die zur Diskussion geführt hat derart negativ bewerten würde, hätte er schon längst eine Stellungnahme hierzu abgegeben. Da man sich aber nicht zu Wort meldet, glaube ich, schenkt man dieser Sache viel weniger Beachtung als es von den Medien und dem Volk getan wird.

  • Sebastian: Was solls du wirst mich nie überzeugen und ich dich nicht. Allerdings verstehe ich deine Argumentation durchaus, lediglich der Punkt, dass es definitiv unumstößlich so ist. Der Teil sagt mir halt nicht zu. Diese Situation ist für mich halt alles nur nicht eindeutig.

  • Es geht ja auch gar nicht ums überzeugen. Vielmehr geht es mir darum, dass du eventuell auch genau die Argumentation bringst, die mich zweifeln lässt. Man muss nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen um eine Diskussion als positiv zu bezeichnen. Ich versuche ja auch nur meinen Standpunkt a) zu vertreten und b) entsprechend zu erläutern. Nicht, damit man meine Meinung als "Bibelweisheit" empfängt, sondern damit man eben auch diskutieren kann. Würde jeder nur sagen " das ist für mich so weil es so für mich ist" kommt nie eine gesunde Diskussion zu Stande.

  • Ich verstehe deinen Standpunkt fast vollkommen. Bin nur in die Diskussion eingestiegen, da du es als unumstößlich bezeichnest und gar nicht anders interpretierbar. Der Teil deines Beitrags war für mich der "Knackpunkt".


    Eine Diskussion geht sicherlich nicht immer ums überzeugen, nur auch nicht darum, dass man seine Argumente unendlich oft hinschreibt. Da ich offen zugebe, dass ich meine Argumente nur in gleicher Form wiederholt schreiben kann, wollte ich den Teil beenden. :bier:

  • Verstehe ich schon, aber wie verhält es sich denn mit der Frage nach dem, was z.B. deiner Meinung die Fehlentscheidung gewesen sein soll und warum? Ich frage bewusst nach Fehlentscheidung, denn ein Fehlverhalten allein muss keine Fehlentscheidung darstellen oder nach sich ziehen. Eine Fehlentscheidung ist beispielsweise auf Foulspiel zu entscheiden, wenn gar keines vorlag oder umgekehrt, auf weiterspielen zu entscheiden wenn der Spieler klar gefoult wird; wird ja meistens im Strafraum am deutlichsten nachgewiesen, ob nun Schwalbe oder Foulspiel vorlag. Oder wenn ich den Einwurf der falschen Mannschaft zuspreche, das sind Fehlentscheidungen. Schwieriger wird es beim Verteilen von persönlichen Strafen, also Verwarnungen (Gelb) oder Platzverweisen (Gelb-Rot, Rot).


    Es geht mir nicht darum, meine Sichtweise als unumstößlich darzustellen, auch wenn ich offensichtlich diesen Eindruck erweckt habe. Ich möchte einfach nur zu gerne und wenn möglich aufs Regelwerk bezogen verstehen bzw. erklärt bekommen, worin man eine Fehlentscheidung sieht.