ZitatAlles anzeigenFussball: Bittere 0:1-Niederlage beim FSV Frankfurt - Cenci trifft gegen harmlose „Rote Teufel" - Dritte Abfuhr in Folge
FRANKFURT (zkk). Dritte Niederlage in Serie für den Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern: In einem grauenvollen Fußballspiel unterlag der harmlose FCK dem FSV Frankfurt 0:1 (0:0).
„Jeder sechste Schuss auf unser Tor ist drin - das ist Ligaspitze", haderte FCK-Trainer Milan Sasic nach der Niederlage in der Commerzbank-Arena: „Eine Flanke kommt vor unser Tor - wieder ist der Ball drin ..."
In der 61. Minute hatte Emil Noll, ungestört von Dragan Paljic von links geflankt, Moussa Ouattara schaltete nicht, auch Dario Damjanovic griff nicht ein und FSV-Torjäger Matias Cenci drückte den Ball clever über die Linie. Es war das „goldene" Tor in einem tristen Spiel, in dem wohl 6000 FCK-Anhänger unter den knapp 11.000 Besuchern für Heimspiel-Atmosphäre sorgten.
Zwei Minuten vor dem entscheidenden Treffer hatte Sasic die Fans erhört, die Josh Simpson gefordert hatten. Aber auch der Sturm-Joker brachte nichts auf die Reihe. Er mühte sich als Nebenmann von Kai Hesse redlich, aber das Durchsetzungsvermögen fehlte wie zuvor bei Erik Jendrisek. Als Simpson kam, rückte er auf den linken Flügel, Paljic ging von links nach rechts. Es brachte nichts - allenfalls den Freiraum für Nolls entscheidende Flanke.
„Der letzte Pass hat gefehlt", haderte Anel Dzaka, der sich vergeblich um Linie im fahrigen Spiel seiner Mannschaft mühte. Die Lautrer versagten im Spielaufbau, immer wieder versuchte Torhüter Luis Robles mit weiten Abschlägen das Spiel anzukurbeln. Die Bälle kamen wie ein Bumerang zurück.
„Es ist bitter, so zu verlieren. Wir hatten das Spiel doch gut kontrolliert", sagte Aimen Demai, der sich bemühte, der sich engagierte. Aber was der FCK anstellte, das sah sehr stark nach Wildwest-Fußball aus. Das hatte keine Struktur, das war planlos. „Ich habe keinen gesehen, der nicht gewollt hätte", nahm Sasic seine ersatzgeschwächte Truppe in Schutz. Amedick, Bellinghausen und Lakic sind für den FCK 2009 kaum zu ersetzen. Auf Fuchs, Bugera und Husejinovic hatte der Coach nach dem schwarzen Sonntag beim 1:2 gegen Fürth freiwillig verzichtet.
Sascha Kotysch war für den verletzten Fabian Müller in die Abwehr gerückt. Defensiv war das in Ordnung, offensiv fand er aber auch nicht wirklich statt. Neben dem verunsichert wirkenden Moussa Outtara stand erstmals Dario Damjanovic in der Startelf. Seinen Trainingsrückstand machte er mit Ausputzerqualitäten wett. Nach vorne ging noch nichts. Da mühte sich Manuel Hornig redlich, ging am Ende als gelernter Stürmer in die Spitze - aber der FCK brachte nur zwei Schüsse auf das von Petkovic gut gehütete FSV-Tor. Pech, dass Dzaka in letzter Minute nach Zuspiel des jungen Ricky Pinheiro knapp scheiterte.
„Schade, dass wir unseren Fans den Sieg nicht schenken konnten", sagte Dzaka. Er sieht in den vielen Ausfällen den Grund des Tiefs. „Natürlich fehlen uns gute Spieler. Die Neuen haben Probleme oder sind krank oder waren verletzt", argumentierte Dzaka.
„Ich habe immer gesagt, es ist Quatsch, vom Aufstieg zu reden. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken", sagte Dzaka, der mit der Spielgestaltung überfordert war. Allerdings brachten auch die Außen nichts. Sidney Sam rannte sich immer wieder kopflos fest, Dragan Paljic biss beim resoluten Lars Weißenfeldt auf Granit. So hatten Jendrisek und Hesse in der Spitze einen schweren Stand. Und wenn mal ein vernünftiger Pass kam, verirrte sich vor allem Jendrisek zu oft ins Abseits. Das war gar nichts!
„Wir nehmen uns auswärts immer so viel vor, aber es kommt nichts dabei heraus. Wir müssen endlich mal wieder was holen", sagte Kai Hesse, der über einige wenige gute Ansätze nicht hinaus kam.
So spielten sie
FSV Frankfurt: Petkovic - Weißenfeldt, Klitzpera, Husterer, Noll - Oualid Mokhtari (88. Shapourzadeh), Mehic, Joussef Mokhtari (90.+1 Mikolajczak), Kreuz - Cenci, Blisnijuk (82. Spilacek)
1. FC Kaiserslautern: Robles - Kotysch (85. Pinheiro), Ouattara, Damjanovic, Hornig - Sam (59. Simpson), Demai, Dzaka, Paljic - Hesse, Jendrisek
Tor: 1:0 Cenci (61.) - Gelbe Karten: Noll (5/3), Klitzpera (3) - Kotysch (2), Damjanovic - Beste Spieler: Petkovic, Weißenfeldt - Hornig - Zuschauer: 10.177 - Schiedsrichter: Bandurski (Essen).
Quelle : Die Rheinpfalz