ZitatAlles anzeigenFUSSBALL: Der 1. FC Kaiserslautern hat den Brasilianer Rodnei von Hertha BSC ausgeliehen. Gestern beim 0:2 in der Generalprobe gegen Eintracht Frankfurt gab der 23-jährige Abwehrspieler ein gutes Debüt.
VON HORST KONZOK
KAISERSLAUTERN. Bis Dienstag hofft Vereinschef Stefan Kuntz den Transfer von Stürmer Adam Nemec von RC Genk abgewickelt zu haben, beim 0:2 (0:1) im Testspiel gestern gegen Bundesligist Eintracht Frankfurt präsentierte der offensivschwache Zweitligist 1. FC Kaiserslautern mit dem 1,90 Meter großen Rodnei einen weiteren Abwehrriesen. Der Linksfuß hat neun Bundesligaeinsätze auf dem Konto, lieferte gestern als linker Innenverteidiger eine ansprechende Partie. Rodnei kommt auf Leihbasis für ein Jahr, der FCK besitzt eine Kaufoption. Nach einem Bugera-Freistoß hatte der Neue gar so etwas ähnliches wie eine Kopfballchance, scheiterte aber an Oka Nikolov (35.). Der FCK blieb in 90 Minuten ansonsten ohne wirkliche Torchance. Erschreckend!
Dabei waren die Frankfurter eine Woche vor dem Pokalschlager bei den Offenbacher Kickers im Schongang unterwegs. Nach einem Stellungsfehler Dicks gab Nikos Liberopoulos Luis Robles die Chance, sich im Kampf um den Stammplatz auszuzeichnen (23.). Drei Minuten später scheiterte der griechische Angreifer erneut am guten Robles. Beim 0:1 hatte Patrick Ochs freie Schussbahn, nachdem Alexander Bugera umgestoßen worden war.
„Ich bin froh hier zu sein, in dieser guten Atmosphäre, und hoffe, der Mannschaft helfen zu können", sagte Rodnei artig, dem Kollege Amedick, Vereinschef Kuntz und Trainer Kurz ein gelungenes Debüt attestierten. „Rodnei hat einen guten Eindruck gemacht", anerkannte Amedick. „Er hat einmal in höchster Not geklärt, ist kopfballstark und sehr schnell", lobte Kuntz. Marco Kurz: „Rodnei ist ein sehr schneller Innenverteidiger, ein Linksfuß. Das hatten wir ja gar nicht. Er hat eine Einheit bei uns trainiert und sehr ordentlich gespielt."
Nach 53 Minuten löste Dario Damjanovic den neuen Kollegen ab, verlor den Ball wie ein Anfänger an Ioannis Amanatidis, der an Kevin Trapp scheiterte, den so genannten zweiten Ball nutzte Alexander Meier zum 0:2 (65.). „Dem ersten Gegentor ging ein klares Foul voraus, dem zweiten ein kapitaler Fehler", klagte Kurz, der eine fatale Offensiv-Harmlosigkeit erleben musste. Georges Mandjeck und Bastian Schulz waren mit dem Rollenspiel offensiv völlig überfordert! Und auch auf den Außen herrschte tote Hose: Sidney Sam ging nach gutem Beginn kläglich verloren, Ivo Ilicevic brachte außer Fehlern nichts zuwege. Ihn sieht der Coach ebenso wie Erik Jendrisek durch die Zwangspause entschuldigt. Kai Hesse fehlte trotz stürmischen Eifers Durchsetzungsvermögen, vor allem aber ein Mittelfeld, das kreative Bälle zuliefert.
„Ich will nicht von missglückt sprechen, aber wir haben uns die Mannschaft schon anders vorgestellt. Auf einigen Positionen waren wir zu leblos", konstatierte Stefan Kuntz, der einen verbalen Warnschuss absetzte: „Einige dürfen sich nicht wundern, wenn sie nicht mehr mitspielen dürfen." „Bei uns haben heute nur sehr wenige ihren Platz untermauert", stellte Trainer Kurz ernüchtert fest, der den Blick zum DFB-Pokalspiel nächsten Freitag lenkte: „Bewertet werden wir in Braunschweig." Es sieht nicht gut aus!
Quelle : Die Rheinpfalz