ZitatAlles anzeigenDer FCK landet einen 2:1-Auftaktsieg gegen die SpVgg Greuther Fürth. Georges Mandjeck ist der beste Mann auf dem Feld, Erik Jendrisek bereitet beide Treffer vor. Tobias Sippel ist wieder die Nummer 1 im Tor der Roten Teufel.
VON OLIVER SPERK & HORST KONZOK
Auftakt geglückt, Einstand gelungen: Fußball-Zweit-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern feierte zum Einstand von Trainer Marco Kurz einen hoch verdienten, viel zu knapp ausgefallenen und am Ende gar ein bisschen wackligen 2:1 (2:0)-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth.
„Die Mannschaft war sehr hungrig, und sie hat sich mit diesem Sieg belohnt”, sagte der neue Lauterer Trainer. „Es war wieder eine Steigerung, aber wir müssen noch viel an uns arbeiten, müssen viel ökonomischer spielen”, forderte Kurz vor allem auch in Erinnerung an die 51. Minute, als Sidney Sam nach seiner starken Balleroberung und Doppelpass mit Nemec allein vor Loboués Gehäuse stand, aber, anstatt sicher zum 3:0 zu vollstrecken, weit vorbeischoss. „Ich wollte es schön mit dem Außenrist machen”, gestand Sam, der seinen ansprechenden, aber häufig noch zu verspielten Auftritt hätte krönen müssen!
So aber verkürzte drei Minuten später Sami Allagui an Amedick vorbei zum 1:2 – unhaltbar für den guten Tobias Sippel. „Der Trainer hat mir ein paar Stunden vor dem Anpfiff gesagt, dass ich spiele, aber dass ich mich nicht darauf ausruhen darf. Ich will mit konstanter Leistung bestätigen, dass ich wieder die Nummer 1 bin”, sagte der U21-Nationaltorhüter. Edgar Prib hatte per Kopf an Dick vorbei, bei dem Aufwand und Ertrag wieder in krassem Missverhältnis standen, vorgelegt.
Der Treffer raubte dem FCK die Sicherheit, zumal Nemec, Ilicevic und Sam nicht gleichwertig ersetzt wurden, obgleich Alper Akcam durchaus gute Ansätze zeigte. Nach 80 Minuten aber war auch Erik Jendrisek, der Trainingsrückstand hat, völlig platt.
„Wir hatten in der zweiten Halbzeit noch einige halbe Chancen”, sah Fürths Trainer Benno Möhlmann seine Elf nach dem Anschlusstreffer verbessert, aber nicht gut. Nun aber war Martin Amedick sehr präsent und im Zusammenwirken mit Rodnei, dessen einziger Fehler allerdings halsbrecherischer Natur war (89.), ein Drei-Punkte-Garant. Die spielentscheidenden Figuren – Geschichten, die der Fußball schreibt:
1. Kapitel: Profi trifft Ex-Verein. Das tat Ivo Ilicevic, der Ex-Fürther, sprichwörtlich, in der 5. Minute. Der spielfreudige Flügelflitzer schoss nach feiner Vorarbeit der Kollegen Dick und Jendrisek das Selbstvertrauen fördernde 1:0. „Der Ball kam perfekt”, lobte Ilicevic, der nach dem Spiel das ihm so gut bekannte grün-weiße Trikot trug. „Ein schönes Gefühl, die Jungs wieder zu sehen, und ein tolles Gefühl, gegen sie zu treffen”, frohlockte der 22-Jährige.
2. Kapitel: Profi feiert Geburtstag. Alexander Bugera, gestern 31 Jahre alt geworden, hatte 48 Stunden vor der Ouvertüre noch orakelt: „Unsere Standards müssen eine Waffe werden.” Gestern wurden sie”s. Nach Asen Karaslavovs Foul am belebenden Jendrisek setzte der erfolgshungrige Bugera die Kugel aus 22 Metern ins Netz. „Das tut gut. Mein erstes Tor für den FCK”, jubilierte Bugera, der sich damit selbst beschenkte. „Das hatte ich ja am Donnerstag selbst auch so angekündigt”, sagte der Standardspezialist grinsend.
FCK-Coach Kurz hatte gestern fünf Neuzugänge in der Startelf aufgeboten: Rodnei, im zweiten Stock eine Bank, aber auch als Bodenpersonal imponierend, agierte bis auf diesen einen allerdings schweren Patzer überragend. Bastian Schulz als abgeklärter zentraler Mittelfeldspieler bot seine bisher beste Leistung im FCK-Dress. So ist er ein Gewinn! Georges Mandjeck war der beste Mann auf dem Feld, in Abwehr und Angriff imponierend. Der filigrane Ilicevic bewies sich als Passgeber und als Dribbler mit Tordrang. Adam Nemec, das Arbeitstier, reißt Löcher, ist fast immer anspielbar. Eine insgesamt gelungene Premiere.
1. FC Kaiserslautern: Sippel – Dick, Amedick, Rodnei, Bugera – Ilicevic (73. Pavlovic), Mandjeck, Schulz, Sam (75. Akcam) – Jendrisek, Nemec (61. Hesse)
SpVgg Greuther Fürth: Loboué – Falkenberg (46. Schahin), Biliskov, Karaslavov, Hrgovic – Schröck, Nehrig (78. Nöthe), Caligiuri, Prib – Mokhtari (71. Nicolai Müller) – Allagui
Tore: 1:0 Ilicevic (5.), 2:0 Bugera (16.), 2:1
Allagui (54.) – Gelbe Karte: Nehrig – Beste Spieler: Mandjeck, Ilicevic, Bugera, Rodnei – Loboué, Prib, Biliskov – Zuschauer: 27.216 – Schiedsrichter: Metzen (Mechernich).
ZitatAlles anzeigenNotenspiegel:
Tobias Sippel 2,5
Florian Dick 3,5
Martin Amedick 3
Rodnei 2,5
Alexander Bugera 2
Ivo Ilicevic 2
Georges Mandjeck 1,5
Bastian Schulz 3
Sidney Sam 3
Erik Jendrisek 2,5
Adam Nemec 3
Quelle : Die Rheinpfalz