ZitatPunkt 1: Richtig. Aber sind es nicht diesselben Leute die das monieren dass Christen in der Türkei kein Land erwerben dürfen, diejenigen die fordern das Islamorganisationen in Deutschland kein Land erwerben dürfen?
Nein. Bei mir um die Ecke haben wir eine Islamgemeinschaft, die sich eine Moschee bauten, die in das Landschaftsbild passt, ohne Minarette bis 35 m auskommt, und den Dialog mit den Nachbarn pflegt. Argument greift nicht.
ZitatPunkt 2: Richtig, in Deutschland würde man mit einem 17jährigen anders umspringen. Aber sind diejenigen, die den Umgang mit Marco in der Türkei monieren nicht diejenigen, denen die deutsche Justiz zu lasch ist und immmer die Todesstrafe fordern?
Nein. Todesstrafe ist für mich persönlich ein Relikt aus der Steinzeit. An den Gefängnissen eines Staates erkennt man die Zivilisation eines Staates. Was kann man da über die Türkei sagen ? Noch dazu, und das hast du geflissentlich vergessen, gab es das Gutachten des englischen Arztes, das eine Vergewaltigung verneint. Wo die unabhängige Gerichtsbarkeit geflissentlich drüber weg sah. Der Prozeß war politisch, und er war gegen die BR Deutschland. Sonst nichts. Auf dem Rücken eines Jungen.
ZitatPunkt 3: 130 rechtsextreme Morde seit 1990 und der Film von Wallraff hören sich für mich schon so an als ob Bevolkerungsschichten in Deutschland unterdrückt werden. Natürlich viel subtiler als anderswo.
Der Staat BR Deutschland geht massiv gegen solche Strömungen vor, und ein paar rechtsextreme und dämliche Dresden Fans sind nicht repräsentativ für die Bevölkerung Deutschlands. Wobei die Unterdrückung der Kurden in der Türkei durch den Staat begangen und in weitesten Teilen der Bevölkerung der Türkei Rückhalt findet. Du vergleichst Äpfel mit Birnen, noch dazu faule.
ZitatPunkt 4: Ich geb Dir völlig recht dass Verbrechen gegeneinander aufwiegen eine idotische Argumentationsweise ist. Ich hatte gehofft die Wortwahl und das Ironieschild würden das dutlich machen. Aber ist es nicht genauso so krude zu argumentieren dass Moscheen bauen in Deutschland verboten werden soll mit dem Hinweis dass Kirchen in der Türkei angeblich auch nicht gebaut werden dürfen?
Nein. Toleranz ist keine Einbahnstraße. Quit pro Quo. Solange der Islam gelebt wird, wie er gelebt wird, erwarte ich vom deutschen Staat, das er mich vor einer solch radikalen Auslebung eines Glaubens schützt. Attribute wie "räudiger Ungläubiger" und "stinkender Schweinefresser" sind keine, die in mir tolerante Gedanken wachsen lassen. Auch empfinde ich meine Frau nicht als "Acker, den ich bestellen darf, wann immer ich es will". Und ein solches Schicksal möchte ich meiner Tochter auch ersparen.
ZitatAusserdem, man muss nicht Deutschtürke sein um die Heuchelei und Überheblichkeit des Westens empörend und besorgniserregend zu finden.
Und man muß kein Deutscher sein, um die ständige Jammerei, man wäre verfolgt und mißverstanden, nervig zu finden.Ständig fällt das Wort vom "Kreuzritter", wenn einem als Türke oder Moslem etwas gegen den Strich geht.
Wer hier lebt, hat sich an die Strukturen und Gegebenheiten der hier lebenden Bevölkerung anzupassen. Ich rede hier nicht von Deutschen. Von der Bevölkerung. Und wer sich hier nicht wohl fühlt, soll die Konsequenzen ziehen und gehen. Und wenn ich hier keine Moscheen bauen darf, deren Minarette an Babel erinnern, der soll sie in Ankara bauen, oder Islamabad. Kirchtürme sind Zeichern der hier lange Zeit vorherrschenden Religion und Kultur. Somit nicht zu vergleichen.
Vorschlag: Die christlichen Kirchen dürften in Saudi-Arabien eine Kirche bauen, und ich helfe mit hier eine Moschee zu bauen. Von Menschenrechtsverletzungen im Namen des Islam mal ganz abgesehen. 1500 Peitschenhiebe für einen Mann von 20, weil er Deep Purple gehört hat, ist unmenschlich, barbarisch, und einer modernen Zivilisation nicht würdig. Und vor solchen Menschen möchte ich staatlich geschützt werden.
Ich und meine Familie. Der Islam ist KEINE Religion der Nächstenliebe und der Toleranz. Dazu sind zu viele Suren anders lautend. Und ich hab drei Bücher über den Koran gelesen. Somit hab ich mich mit der Thematik befasst.
Und ja, der christliche Glaube wurde auch schon mißbräuchlich angewandt. Vor langen Jahren. Nicht hier und heute. Und Unrecht ist nicht aufrechenbar.