zumindest hätte man hier in diesen Fällen an eine Einstellung gg Geldauflage denken können. Bin im Nachhinein sehr froh dass ich nach Spielschluss direkt raus bin
Beiträge von TonyMarschall
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Gewalt hat weder was beim Fußball zu suchen noch sonst wo. Dennoch habe ich ein Problem damit dass Lautrer verurteilt werden. Ohne die wäre schlimmeres passiert
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Rechtsschutzversicherungen tragen in der Regel keine Kosten für Strafsachen. Sobald der Vorwurf auf ein vorsätzliches Delikt lautet wird nichts übernommen. Prozesskostenhilfe gibt's im Strafrecht nicht und Pflichtverteidiger bekommt man auch nur unter gewissen Voraussetzungen.
Dass du solche Meldungen nicht hörst ist klar. Im Gegenzug hörst aber auch nicht wenn Polizei Unschuldige anzeigt.
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Die Fanhilfen bieten Unterstützung für alle Mitglieder, die in Konflikte mit Polizei, Justiz, etc geraten sind. Das sind nicht nur Chaoten. Und wenn man sich gerade mal durchliest, was Nürnberg erreicht hat, dann ist da schon einiges schief gelaufen im Rechtstaat.
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Ich habe mal etwas bei der Rot Weißen Hilfe gelesen. Ist einige Zeit her, aber ehrlich gesagt reicht mir das was ich da sah. Im übrigen ist dies nur ein Zusammenschluß von Anwälten, die damit werben, Chaoten, die bei Fußballspielen aufgefallen sind zu helfen. Gibts in anderen Städten unter anderen Namen ebenso.
Wie Du weißt, bin ich gegen Gewalt beim Fußball. Damit meine ich nicht das sich Beschimpfen während dem Spiel oder meinetwegen auch nachher. Sondern Gegner körperlicher Gewalt deren Opfer ich schon geworden bin. Also denke ich mal brauche ich mir nicht durchlesen, was solch ein Zusammenschluß von gewinnorientierten Anwälten (oder sind sie auch Mitglieder dieser Szene) von sich gibt. In dem Bericht über den Studenten war ja schön zu lesen, wie fähig die Anwälte doch so sind. Oder war der Student so dämlich dem Anwalt tatsächlich nicht alles gesagt zu haben? Egal, sein Problem.
Ich freue mich aber über jeden überführten Straftäter und hoffe dass dies irgendwann einmal Früchte trägt.Aber ich hoffe auch, dass der Verein, die Politik und die Polizei aus solchen Spielen wie dem KSC-Spiel lernen und ihrerseits begangene Fehler nicht noch einmal machen.
Sorry aber totaler Quatsch was Du hier schreibst. Hauptsache wieder schön im schwarz weiß Denken drin. Die ach so bösen Fanhilfen, die nur geldgierige Anwälte unterstützen um Chaoten möglichst gut zu vertreten. Willkommen in einer Welt von Springerpresse und Co!
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Schwieriges Thema, zu entscheiden was da abging. Aber für mich ist die Kritik in der Form wie sie in dem Artikel vorgetragen wird so nicht nachvollziehbar. Es wird allgemein davon gesprochen, dass Personen seitens des FCK angeschrieben wurden, sich zu einem Sachverhalt zu äußern. Das bedeutet, sie müssen nachweislich beteiligt gewesen sein und auch Namentlich bekannt sein. Des weiteren wird geschildert, dass sich ja FCK-Fans schützend vor die KSC Chaoten gestellt haben. Alles unter dem Deckmantel der Zivilcourage. Welche ja auch hier heraufbeschworen wird. Da frage ich mich aber ernsthaft, inwieweit die FCK-Fans selbst Gewalt angewendet haben. Und ist diese Gewanlt dann legitimiert unter dem Begriff Zivilcourage? Oder waren es nicht den Beschreibungen nach auch solche Fans, die laut Schilderungen auch hier im Forum mehr oder weniger nur drauf gewartet haben sich zu prügeln?
Wenn ich mir die Seite dieser Rot-Weißen Hilfe anschaue, wird mir schon klar, was dahinter steckt. Es sind Anwälte, die so versuchen neue Klienten zu gewinnen. Es kann nicht sein, dass hier versucht wird Gewalttaten zu legalisieren nach dem Motto "Was die dürfen dürfen wir auch und weil wir es aus "Zivilcourage" tun ist es legal. Fehlt nur noch, dass die nen Orden für die Schläger fordern. Wenn nach dieser Logik in Deutschland gehandelt würde, hätten wir Amerikanische Verhältnisse hier.
Ich will damit aber nicht diejenigen kritisieren, welche sich den KSClern entgegenstellten und versuchten diese auf friedliche Weise, meinetwegen auch Selbstverteidigend zurück zu halten. Es geht aus dem Text der Rot-Weißen Hilfe ja auch nicht hervor, welche Beteiligten angeschrieben wurden und wie viele. Aber ich glaube, es waren schon ausgesuchte "Fans" die angeschrieben wurden.Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtswidrig (§ 32 StGB). Das bedeutet überspitzt gesagt, du kannst in manchen Fällen sogar jemanden umbringen und es kann durch Notwehr gerechtfertigt sein.
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Ein Fall aus Nürnberg.
Polizist nimmt eigenes Opfer fest - jetzt verliert er seinen Job
Am Anfang stand ein HSV-Fan, der nach der Partie gegen den Glubb in Nürnberg am 21.04.2012 auf dem Max-Morlock-Platz stolperte und hinflog. Die Beamten vor Ort verdächtigen sofort einen Glubbfan. Er hätte den Gast aus dem Norden niedergestreckt. Festnahme. Anhänger des FCN, die dies beobachten, tun ihren Unmut kund. Polizeibeamte stellen sich zwischen Fans und Festgenommenen in Formation auf.
Eine allerdings nicht für Jedermann erkennbare, reichlich unklare Polizeikette – teilweise laufen Personen hindurch, andere dagegen werden zurückgeschubst und umher geschoben. Eine blonde Polizistin verbreitet erhebliche Hektik. Eine Beobachterin der Szenerie: „Es machte den Eindruck, dass die Polizistin und ein glatzköpfiger Beamter sehr aggressiv waren. Ich denke, das war der Grund, warum ich mit meinem Handy angefangen habe, diese Situation zu filmen.“
Dies beobachtet auch RSH-Vorstandsmitglied Klaus (Name geändert). Eine völlig unnötige Eskalation droht in seinen Augen. Das will er vermeiden. Klaus stellt sich mit dem Rücken zur Polizei vor die Fans. Er bedeutet ihnen - deutlich sichtbar: Geht zurück ins Stadion! Und tatsächlich, die Personen beruhigen sich, weichen zurück, entfernen sich immer weiter von den Polizeibeamten.
Plötzlich: Der Schlag mit dem Einsatzstock
Doch nun wendet sich urplötzlich das Blatt. Statt eine Deeskalationsstrategie zu fahren, wie immer wieder zu lesen ist, setzt ein Polizeibeamter ohne jeden Grund Klaus von hinten mit dem Schlagstock einen Schlag auf die Schulter. Verdattert dreht sich Klaus um 180 Grad, will fragen was das soll. Dann geht alles blitzschnell:
Der Beamte, den Knüppel noch in der rechten Hand, holt aus und verpasst Klaus mit der Rechten einen Faustschlag ins Gesicht. Klaus taumelt, wird aufgefangen, hingestellt und bekommt vom gleichen Beamten Pfefferspray (bereits in der linken Hand gehalten) aus kürzester Entfernung mitten ins Gesicht. Und das alles vor den Augen der Fans, die eigentlich schon auf dem Weg zurück ins Stadion waren. Sie eilen in Richtung des Attackierten. Nun geht es richtig los:
1. Circa zehn Polizisten „prügeln“ und „pfeffern“ wie auf Kommando nun auf nahezu jeden Umstehenden ein.
2. Ein weiterer Fan, der gebückt und in die Knie gegangen neben einem Baum kauert und die Hände als Schutz über den Kopf hält, wird von zwei Polizisten dermaßen mit dem Knüppel bearbeitet, dass später in den Gerichtsverhandlungen doch tatsächlich ein Kollege offen und ehrlich aussagt, dass er seine Kollegen zum Einhalt ihrer übertriebenen Gewaltanwendung ermahnen musste. Und auch bei dieser Aktion ist wieder der Beamte am Werk, der zuvor durch die Attacke gegen Klaus die Eskalation ausgelöst hat.
3. Einer unserer RSH-Anwälte, der sich als solcher auch gegenüber den Beamten zu erkennen gibt und zur Ruhe mahnt, wird weggedrängt und von einer Polizistin mittels Pfefferspray verletzt.
4. Klaus (blind vom Pfefferspray), im Getümmel gestürzt, liegt am Boden. Ein Polizist beugt sich zu dem wehrlos am Boden Liegenden und versetzt ihm nochmals eine Ladung Pfefferspray ins Gesicht. Wie sich später herausstellt, ist es wieder der gleiche Beamte wie in den vorausgegangen Aktionen.
Die Fans sammeln ihre Verletzten ein und gehen zurück ins Stadion, um diese zu verarzten.
„Es zieht einem den Boden unter den Füßen weg“
Auch Klaus wäscht sich die Augen aus, will sich erst einmal besinnen. Doch als ob das Geschehene nicht schon unglaublich genug gewesen wäre: Ausgerechnet der Angreifer erspäht Klaus, als er das Stadion durch das Tor verlassen will, und erklärt ihm die vorläufige Festnahme. Stunden auf der Wache folgen. Eine Anzeige wegen Körperverletzung und Widerstand selbstverständlich auch.
„Das ist der Moment, wo es einem den Boden unter den Füßen wegzieht“, sagt Klaus. Aus dem Versuch, deeskalierend einzugreifen, wird ein Gegenangriff durch Polizeibeamte. Schläge, Pfefferspray. Und derselbe Beamte dreht sogleich den Spieß um, will seine Machtposition behaupten. Und Klaus weiß natürlich, als er auf der Wache ausharrt, was das für ihn bedeutet. Am Ende wird man dem Beamten glauben und nicht ihm.
Resignation in der ganzen Fanszene. Der Vorfall spricht sich schnell herum. Noch am selben Abend liegen der Rot-Schwarzen Hilfe zwei Videos von den Vorgängen auf dem Max-Morlock-Platz vor. Videos, die erst einmal Mut machen, denn sie zeigen, dass Klaus den Fans zum Zurückweichen gewunken hat und dass dabei plötzlich der Schlagstock in seine Richtung ging.
Gegenanzeige mit Fan-Videos
Klaus stellt Strafanzeige durch seinen RSH-Anwalt gegen den Beamten. Die „Beweisvideos“ werden der Staatsanwaltschaft zur Verfügung gestellt. Die Kriminalpolizei wird von der Staatsanwaltschaft mit den Ermittlungen beauftragt, „K 47“ - Abteilung für interne Ermittlungen. Zeugen werden vorgeladen. Ihnen werden Videos vorgehalten.
Nun taucht auch tatsächlich ein Film des „Beweismitteltrupps“ der Polizei von diesem Tag auf. Erstaunlich. Ein Video allerdings, das von deutlich besserer Qualität als die Fanvideos ist und noch dazu aus einer besseren Sichtperspektive gefilmt wurde.
Eine klare Sache also? Auch auf dem Polizeivideo zeigt sich deutlich der Schlagstock, der Faustschlag, das Pfefferspray. Und man sieht, dass es keinen Angriff von Klaus gab und ebenso wenig vom später eingepfefferten Anwalt.
Zum Verzweifeln?
Klare Sache - das meint auch die Kriminalpolizei. „K 47“ kommt zu dem Schluss: Keine Straftaten der drei Beamten, gegen die inzwischen ermittelt wird. Zum Verzweifeln, wenn einer internen Ermittlungsgruppe die notwendige Distanz fehlt, Taten von Polizeibeamten zutreffend zu bewerten.
Doch es kommt zu einer Wende. Die Staatsanwaltschaft schließt sich dem Bericht der Kripo nicht ungesehen an. Sie lädt noch einmal Zeugen vor, lässt die Videos vorhalten. Und klagt an. Drei Beamten wird der Prozess gemacht:
Der Polizistin wegen gefährlicher Körperverletzung (Pfeffersprayeinsatz gegen RSH-Anwalt). Das Amtsgericht verhängt 8400 Euro Geldstrafe (120 Tagessätze). Doch ihre Berufung lohnt sich für sie. Sie bekommt eine Einstellung nach §153 a StPO, Geldauflage: 500 Euro.
Polizist 1, angeklagt der gefährlichen Körperverletzung (Schlagen des gebückten Fans). Amtsgericht: 8 Monate Bewährung, Geldauflage 4000 Euro. Landgericht und Oberlandesgericht bestätigen das Urteil des Amtsgerichts. Der Beamte muss sich noch einem Disziplinarverfahren stellen.
Polizist 2, angeklagt der dreifachen gefährlichen Körperverletzung (Angriff auf Klaus, Schlagen des gebückten Fans, Pfeffersprayeinsatz gegen Klaus am Boden liegend). Amtsgericht: 12 Monate Bewährung, Geldauflage 4000 Euro. Landgericht und Oberlandesgericht bestätigen das Urteil des Amtsgerichts. Der Beamte verliert damit seinen Beamtenstatus und wird aus dem Dienst entlassen.
Das Ermittlungsverfahren gegen Klaus wird nach §170 Abs. II StPO eingestelltZum Aufhorchen!
Was ist das Fazit? Die Justiz funktioniert? Beamte werden bestraft, wenn sie sich falsch verhalten? Es wäre ein realitätsfremdes Resümee. Denn Polizeibeamte genießen bei Gericht einen Vertrauensvorschuss. Gegen die Aussage von Polizeibeamten ist vor Gericht selten ein Kraut gewachsen.
Aufhorchen lässt allerdings, was der Oberstaatsanwalt in seinem Plädoyer beim Amtsgericht sagt: „Wenn das Verfahren bei einem unerfahrenen Staatsanwalt gelandet wäre, es wäre eingestellt worden. Und ohne die Videos? Sind wir ehrlich - man hätte den Beamten geglaubt.“
Das Polizeivideo
Und das Polizeivideo? Was wäre mit dem passiert, wenn es keine Fan-Videos gegeben hätte? Wäre es jemals in den Akten aufgetaucht? Wäre es bearbeitet worden? Wir wissen, dass es Polizeivideos gibt, die nie jemand sehen soll. Erst vor wenigen Tagen sprach das Landgericht Dresden einen Angeklagten frei, der vom Amtsgericht zu fast 2 Jahren Freiheitsstrafe ohne Bewährung wegen Landfriedensbruchs verurteilt wurde. Weil die Polizei das „Beweisvideo“ zusammengeschnitten hatte. "Es ist doch der Hammer, dass hier Leute ins Gefängnis kommen, weil ein Polizist ein Video derart zusammenschneidet, dass es für die Anklage passt“, zitiert der Spiegel den Verteidiger.
Auch im hiesigen Verfahren wurde vor allem von den Polizeizeugen alles getan, um ihre Kollegen zu schützen, wurde händeringend nach Entlastung für die Beamten gesucht. All das war jedoch mit den Videos nicht in Einklang zu bringen. So blieb den Richtern nichts anderes übrig, als einen Beamten aus dem Dienst zu entfernen. Die Körperverletzungen konnten nicht wegdiskutiert werden.
Das Ansehen bzw. die Glaubwürdigkeit von Polizeibeamten wird nach wie vor bei Staatsanwaltschaften und Gerichten unverhältnismäßig hoch eingeschätzt, vor allem aber nicht kritisch hinterfragt. Ihnen wird zugebilligt, neutral zu sein, selbst wenn sie selbst im Mittelpunkt des Geschehens standen. Und so geschieht es dann, dass das Opfer vom eigenen Täter festgenommen wird. Selten wird es so ein Ende nehmen wie in diesem Fall.
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Die Mehrheit der FCK Fans die geholfen haben war unvermummt. Selbst wenn einige Leute sich dabei vermummt haben, möchte ich das denen net mal übel nehmen. Für die Polizei wird es wohl erstmal keinen Unterschied machen, dass die FCK Fans sich denen nur entgegengestellt haben. Um von ihrem Versagen abzulenken, werden die auch gegen FCK Fans ermitteln.
Hier übrigens eine ganz gute Stellungnahme zu dem Thema:
ZitatStellungnahme zu den Vorkommnissen beim Spiel FCK-KSC
Am Samstag, den 04. Oktober, fand das Südwestderby gegen den Karlsruher SC in Kaiserslautern statt. Zwei Wochen vor dem Spiel wurde von der DFL auf Drängen der Polizei Rheinland-Pfalz der Anpfiff von Freitagabend, 18:30 Uhr auf Samstagmittag 13:00 Uhr verlegt. Die Polizei rechtfertigte diese Maßnahme mit einer Einstufung des Spiels als „Risikospiel“. In der Vergangenheit wurde vor allem das letzte Spiel gegen Dynamo Dresden als „Risiko- bzw. Hochsicherheitsspiel“ eingestuft. Grund war das Spiel letzte Heimspiel gegen Dresden im Jahr 2013, bei dem es zu Ausschreitungen einiger Dresdener kam. Damals wurde vor allem das katastrophale Sicherheitskonzept, das in Zusammenarbeit von Polizei und Verein ausgearbeitet wurde, kritisiert. Nur durch die konsequente Fehleinschätzung der Situation vor Ort - durch den damaligen Einsatzleiter der Polizei - kam es überhaupt erst zu den Szenen, die vielen noch in Erinnerung sein dürften. Im Nachgang wurde damals von einer Kommission aus Stadtwerken, FCK, Polizeipräsidium Westpfalz und der Stadt Kaiserslautern einen Maßnahmenkatalog entwickelt, der für mehr Sicherheit der Fans sorgen sollte. Das Augenmerk lag dabei jedoch ausschließlich auf Maßnahmen, die für den Bereich außerhalb des Stadions galten.
Zum Spiel am Samstag: Das Spiel wurde in Absprache von Verein und Polizei als Risikospiel eingestuft. Die Polizei war mit mehreren Einsatzhundertschaften der Bereitschaftspolizei sowie Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten vor Ort und hatte sogar einen Hubschrauber für die Überwachung aus der Luft im Einsatz. Üblichen Verbote, wie Glasflaschenverbot, Bannmeile, Betretungsverbote etc., die „Risikospiele“ in der Regel mit sich ziehen, wurden von den Behörden im Vorfeld nicht erlassen. Verwunderlich, da diese beim Risikospiel gegen Dresden zuletzt wiederum dazugehörten.
Aber nun zu den eigentlichen Ereignissen an dem Tag. Wir wollen an dieser Stelle speziell auf die Ereignisse im Stadion eingehen. Dazu sollen die Vorkommnisse chronologisch aufgearbeitet werden.
Bereits ca. 10 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit machten sich einige KSC-Anhänger in Richtung der angrenzenden Sitzplätze des Block 18.1 auf. Dabei wurde das Absperrband, das Gäste- und Heimbereich abtrennt, sowie die Ordnerreihe, die selbiges sichert ungehindert überquert. Schon hier hätten SKBs (die teilweise nur 10m entfernt standen) und Ordner/innen die Polizeieinsatzkräfte darauf aufmerksam machen müssen- dies ist Teil ihrer Arbeit und demgemäß ihre Pflicht. Doch lediglich die angrenzenden FCK-Fans im Block 19.1 wurden umgesetzt. Nach Abpfiff war nicht mal mehr eine Ordnerreihe zur Sicherung der Absperrung vorhanden. Dies wirft Fragen auf. Spätestens 15 Minuten nach Abpfiff als ca. 100 Gästeanhänger im unteren Bereich des Blocks 19.1 und vereinzelt auch schon im Bereich des angrenzenden Blocks 19.1 verharrten und der Gästeblock bis auf eben diese Gruppe verwaist war, hätten SKBs und Ordnungskräfte, sowie der Sicherheitsbeauftragte im Stadion, die Polizeieinsatzleitung über das Vorgehen informieren müssen. Was dann danach geschah, wird speziell in den Medien, aber auch im bereits veröffentlichten Pressebericht der Polizei, als „Aufeinandertreffen“ von Fans beider Seiten beschrieben. Wir müssen diesen Verlautbarungen vehement widersprechen, widerspiegeln sie nicht annähernd die Tatsachen und den Ausgangspunkt dieser Situation.
Die verbliebenen Gästefans konnten ungehindert und langsam voranschreitend über die Blöcke 19.1., 20.1 (Familienblock), 21.1 und 22.1 auf die Südtribüne gelangen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich noch viele FCK-Fans sowohl in den genannten Blöcken, als auch auf der Südtribüne und auch in der Westkurve. Die Karlsruher Fans machten laut Augenzeugenberichten nicht halt vor normalen Fans auf Ost- und Südtribüne – der Ordnungsdienst kam nicht zur Hilfe und schien mit der Situation gänzlich überfordert. Vielmehr konnten sie ungehindert weiter in Richtung der Blöcke 3 und 4, die unmittelbar zur Westkurve angrenzen, vordringen. Dies war Anlass für viele, die sich zu diesem Zeitpunkt noch in der Westkurve befanden, sich in Richtung Südtribüne zu begeben und sowohl den FCK-Fans dort zu Hilfe zu kommen als auch einen mögliches Durchdringen der KSC-Fans in Richtung Westkurve zu verhindern. Die durch die Presse veröffentlichten Bilder zeigen deutlich, wie viele FCK-Fans mit Trikots und Fanschals an dieser Situation beteiligt waren und widersprechen damit deutlich dem von Polizei und Medien heraufbeschworenen Bild von einem geplanten und von sogenannten „gewaltbereiten“ Fans (auf Seiten des FCK) herbeigewünschten Aufeinandertreffen. Auch in den Videos wird deutlich, dass die FCK-Fans nicht direkt auf die Karlsruher losgehen, sondern eher in einer Verteidigungshaltung verharren. Erst nach ca. 5 Minuten (Die Angreifer hatten da schon seit ca. 10 Minuten ihren Gästebereich verlassen) kamen einige wenige Polizeikräfte und versuchten die Lage in den Griff zu bekommen. Zu diesem Zeitpunkt waren viele der Angreifer aufgrund der aus der Westkurve kommenden FCK-Fans wieder in Richtung ihres Gästebereiches geflüchtet. In diesem Zusammenhang bleibt es fraglich ob die Polizei mit der geringen Anzahl an Beamten die Lage in den Griff bekommen hätte. Man muss an dieser Stelle aber auch festhalten, dass ein Aufeinandertreffen von den angreifenden KSC-Fans und den sich entgegenstellenden FCK-Fans schon im Ansatz zu verhindern gewesen wäre, hätte die Polizei nicht so viele Einheiten in unmittelbarer Stadionnähe abgezogen. Schon zur 75. Spielminute wurden -Augenzeugenberichten zufolge - ca. 20 Mannschaftswägen der Polizei hinter dem Parkplatz der Südtribüne Richtung Bahnhof geschickt. Nach Abpfiff konzentrierte sich die Einsatzleitung scheinbar nur noch auf die Abreise der KSC-Fans – nicht aber auf die restlich verbliebenen Anhänger im Gästeblock.
Für die Rot-Weiße-Hilfe Kaiserslautern stellen sich daher folgende Fragen:
•Wie kann es sein, dass ca. 100 zum Teil vermummte Anhänger des KSCs in den unteren Bereichen des Gästeblocks verbleiben konnten, ohne dass Ordnungsdienst und/oder Polizei eine Absperrung zu unseren FCK-Fans im angrenzenden Sitzplatzbereich und im Familienblock vornahmen?
•Wie kann es sein, dass die angreifenden KSC-Anhänger unbehelligt minutenlang Richtung Westkurve gehen konnten und dort teilweise auf Ordner/innen und Fans losgingen, um dann von FCK-Fans aus der Westkurve an einem weiteren Vorgehen und an weiteren Übergriffen gehindert zu werden?
•Wie kann es sein, dass es fast 15 Minuten dauerte bis Polizeikräfte im Bereich der Südtribüne eintrafen?
Die Rot-Weiße-Hilfe Kaiserslautern konstatiert darüber hinaus, dass das ausgearbeitete Sicherheitskonzept durch Polizei und Verein an diesem Tag versagt hat. Die Einsatzleitung unter Franz-Josef Brandt muss sich fragen, wieso sie so viele Einsatzkräfte vom Bereich hinter der Südtribüne abgezogen hat, obwohl noch mehr als 15 Minuten zu spielen waren und eine kommende Situation noch nicht abseh- und beurteilbar war. Sie hat damit unnötig Menschen in Gefahr gebracht. Genauso stellen wir uns die Frage, wieso der Sicherheitsbeauftragte und der Ordnungsdienst im Stadion nicht auf die noch anwesenden Gästefans aufmerksam gemacht haben und direkt Unterstützung bei der Polizei angefordert haben? Anders ist das viel zu späte Eintreffen der Polizei nicht zu erklären. Diese Fragen gilt es zu klären.Daher fordern wir die Polizei und den FCK auf, Stellung zu diesen Fragen zu nehmen. Uns und sicher alle betroffenen FCK-Fans interessiert es, wo die Schwerpunkte im Sicherheitskonzept lagen und wie die Situation (das Verharren der später angreifenden KSC-Fans im unteren Gästebereich) direkt nach dem Spiel analysiert wurde bzw. ob sie überhaupt wahrgenommen wurde – und wenn nein, wieso nicht?
Des Weiteren fordern wir die Polizei und den FCK auf, die eigenen Fehler nicht auf dem Rücken der Fans auszutragen. Sollten die betroffenen Fans durch ihr Einstehen gegenüber allen anderen Fans mit Stadionverboten belegt werden, so verurteilen wir ein solches Vorgehen von Polizei und Verein im Vorfeld aufs Schärfste. Diese Fans dürfen nicht für das Versagen von Ordnungsdienst und Polizei bestraft werden.
Rot-Weiße-Hilfe Kaiserslautern am 06.10.2014
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Ein erfreuliches Zeichen. Nur leider wird es in Bayern, wo es die meisten Gewalttaten von Polizeibeamten gibt, nicht mal in 100 Jahren eine Kennzeichnungspflicht geben.
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Ich kann Eure Zugerfahrungen auch von früher bestätigen. Nur es gibt seit 2010 private Sonderzüge vom FCK selbst organisiert. In diesen Sonderzügen gab es die von Euch oben benannten Vorfälle nicht. Das Hausrecht in diesen Zügen unterliegt den Helfern der Sonderzüge. Diese gehen auch gegen Verfehlungen vor was bis zum Ausschluss von der Fahrt führen kann.
http://www.der-betze-brennt.de…opic.php?t=14895&p=701037 hier kann man sich darüber mal informieren.