Ein großes Problem ist doch schlicht, dass 95% des Stimmviehs gezwungenermaßen zu wenig Einblick in die Verantwortlichkeiten haben, um sinnvolle Entscheidungen zu treffen.
Nehmen wir mal an, der AR würde nicht entlastet werden, dann folgte (wenn ich da jetzt richtig informiert bin) eine Entlastungsabstimmung der einzelnen Mitglieder. Wer wüsste denn an dieser Stelle, wer dort was verbockt hat und wer, im Gegensatz dazu, der letzte vernünftige Fels in der Brandung ist?
Da sage ich in allem gebotenen Frust: Die Angst vor der falschen Entscheidung und die Rhetorik eines Herrn Bauckhage (wobei ich mich frage, warum er überhaupt zu AR und Vorstand stehen sollte - er würde doch von jeder Alternative mit ins Boot genommen werden) werden den Abend zur Farce machen. Im Vorfeld jagt eine Hiobsbotschaft die nächste und wenn man die Fakten ein wenig sortiert, kann man, auch wenn man nicht in der Finanzmaterie steckt, erkennen, dass das Ende ganz nah ist und die Verantwortlichen es nicht geschafft haben aus den gegebenen Voraussetzungen mehr zu machen als einen Pleiteverein.
Wieso sollte man Leute wiederwählen (oder in diesem Falle entlasten), die aus einem Club mit eindeutig überdurchschnittlichen Voraussetzungen für die zweite Liga ein marodes Unternehmen machten, welches dem Ende entgegenwimmert. Wenn dieser Vorstand und Aufsichtsrat ohne Schramme durchkommt, müsste Frau Merkel, sollte am nächsten Sonntag eine Bundeskanzler-Entlastungswahl anstehen, in Honeckersche Gefilde vorstoßen.
Es gibt keine Alternativen? Das stimmt wohl und das macht die Sache auch nicht besser. Erschreckend aber ist doch, dass selbst die Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung noch zunimmt und ein Wendepunkt weit entfernt scheint. So langsam bekomme ich dieses 'Alles ist besser'-Gefühl. Ohnmacht. Leere. Vielleicht auch nur Enttäuschung und Hass. Ich glaube inzwischen jeder Malermeister mit 3 Angestellten käme mit den Finanzen besser zu Recht, jeder Informatikstudent baue eine bessere Webseite, jeder Staubsaugervertreter könne besser Sponsoren akquirieren. Die Alternativen würden sich aufzeigen, wenn sie denn müssten - inzwischen wünschte ich mir das wirklich.
Es ist so jämmerlich und niemand weiß, wie er den Laden wieder fllott machen kann. Kein Zuschauer, kein Spieler, kein Mitglied des Vorstandes oder des Aufsichtsrates und vor allem kein Vereinsmitglied auf der JHV. Es ist alles zu groß, zu verwoben und zu undurchsichtig - also werden wir auch weiterhin uns mittreiben lassen und zuschauen, wie die Klippen immer näher kommen.
Wer hätte das gedacht - sportlich schaut's besser aus....