Zitat
Original von kp78
Irgendwie, finde ich in diesem Thread wird folgendes suggeriert: Fussballprofis, haben nur durch Glueck tolle Arbeitsbedingungen. Sie werden von denen finanziert, die durch viel Pech in Jobs gelandet sind, wo es dreckig und laut ist.
Genau darum geht es eben nicht in dem Thread.
Unabhängig davon, dass ich kaum jemanden kenne, der nicht gerne Fußballprofi geworden wäre (oder zur Not auch Spielerfrau), ist das entscheidende Monent hier eben nicht Neid sondern die Erwartung eines angemessenen Verhaltens.
Die allermeisten Spieler kommen nicht aus einem Umfeld der Akademiker und Adligen. Sie wissen, was es heißt, für das Geld arbeiten zu müssen, denn das hat der Papi wohl auch nicht anders gehandhabt. Wenn man allerdings nicht nur mit einem üppigen Gehalt ausgestattet ist sondern vor allem auch noch bei allen Kontakten mit der Öffentlichkeit das Gefühl vermittelt bekommt, man sei ein Star (Tuschel-Tuschel:'Guggmo - de Busidd. Der schbield beim EffZeKah'), ist der Schritt zum Größenwahn nicht weit. Das kann man auch an den vorprogrammierten Abstürzen der gehypten 'Bohlen-Superstars' sehen. Bis zu Ihrer Abwahl schwimmen sie in einem Meer aus Bewunderung und Erfolg - mit der Abwahl kommt der harte Fall zurück ins oft jämmerliche Vorleben und man verkauft Dessous oder sitzt wieder auf Hartz 4 (ja ich stehe auf diesen Trash). Es geht nicht primär um die Kohle sondern um die Distanz im gelebten Leben. Hier stehen Fußballer, die genau das tun, wofür die Fans alles geben würden - dort die Fans, die oft nicht verstehen, warum man immer den Eindruck bekommt, die Spieler wüssten es nicht zu schätzen.
Fans sind geil darauf, zu sehen, wie die Stars leben - den Stars aber scheint es egal zu sein, wie die Fans leben. Die Lebensunterschiede werden durch einen solchen Besuch sicher nicht angetastet - das Verständnis füreinander dafür um so mehr.
Ist es nicht nahezu grotesk, dass diejenigen, die für 'leichte' Arbeit viel Geld von Leuten bekommen die 'für harte' Arbeit wenig Geld verdienen, sich nicht dafür interessieren, wie es Ihren Spendern geht? Ehrlich gesagt glaube ich nicht mal, dass ein Besuch sehr viel an der Einstellung der Spieler ändern würde - entscheidend wäre aber auch, dass die Fans denen das anscheinend wichtig ist, da ein Signal bekommen würden.
Zur Wahlfreiheit: Ein Spieler hat sicher die Wahl, in einen 'bürgerlichen' Beruf zu gehen - ein Fan aber umgekehrt nicht. Der Fan hat nur die Wahl, den ganzen Mist nicht mehr mitzumachen - das aber würde den Spielern sicher nicht gefallen, oder?