Zitat
Original von thew00
will nur eins zu wolf's kritik schreiben:
wie war das frueher mit klinsi? "der taugt nichts" "wir schaffens nie, netmal bis zum viertelfinale" und was hat der draus gemacht? ein sommermaerchen ;).. vor der WM gehasst, nach der WM vergoettert.
Vielleicht wird das mit Wolf genauso, vielleicht hat er auch dieses Talent erst nach seinen Erfolg zu bluehen. Vielleicht ist er garnicht so schlecht und hat einen Masterplan im hinterkopf. Vorm Aufstieg hoert man leute nur schlechtes labern aber danach heisst es dann immer: "ich habs schon immer gewusst das wir es schaffen"
Der zentrale Punkt an der Kritik WWs (jedenfalls bei mir) ist, dass er einen grauenhaften Fußball spielen lässt und weniger der fehlende Erfolg (da sehe ich uns eigentlich halbwegs im Plan).
Die Kritik an Klinsmann war aber gerade seine offenisve Spielweise, da diese zu Niederlagen in einer nicht eingespielten und aus Vortrainertradition lethargischen Truppe führte.
Bei Klinsmann gab es also die Option auf Erfolg mit schönem Offensivfußball, bei Wolf die Option auf grauenhaften Erfolgsfußball.
Mich stört vor allem, dass ich keine Chance sehe, in den nächsten Jahren mal wieder so einen Fußball wie in Freiburg, Karlsruhe oder Stuttgart sehen zu dürfen - dass es auch dort mal was auf den Sack gibt, ist mir klar. Aber konzeptionell haben die wenigstens das Ziel auch mal nen saubereb Ball zu spielen und nicht zuvorderst durch Zerstörung zu gewinnen.
Zu den anderen.
Ich bin auch der Meinung, dass wir auf Kontinuität hoffen müssen. Endlich mal wieder jemand, der über Jahre hinweg etwas aufbaut. Das ist die einzige Chance, dass aus dem FCK auch mal wieder ein ernst zu nehmender Konkurrent und Mittelfeld bis UEFA-Cup in der Bundeslige wird (und selbst dann gibt es inzwischen Nachteile der größeren Art, die mich glauben machen, diese Zeit sei für immer vorbei).
Die Kröte, die ich zu schlucken habe ist, dass mich auch die Perspektive im Erfolg irgendwie abschreckt. Meine, zugegebermaßen egoistische, Intention ist, dass ich unterhalten werden will. Da stecke ich auch mal Niederlagen weg, wenn ich das Gefühl habe, es baut sich etwas auf, was mir irgendwann wird Spaß bereiten können. Das Gefühl habe ich bei Wolf nicht und somit habe ich das gleiche Problem eines jeden klar denkenden Amerikaners, der sich auch für seinen Präsidenten einsetzt - weil es eben der Präsident ist. Da mir diese Art der Selbstkasteiung aber eher fremd ist, formuliere ich ab und an etwas Kritik, fordere aber nicht den Kopf des Trainers - obwohl ich sicher nicht in tiefe Depressionen fallen würde, sollte er mal weg sein. Er ist da und das seit mehr als einem Jahr - das war jetzt eben der Startschuss für die geforderte Kontinuität. Schließlich sind wir ja sogar noch im Rennen und wenn wir ehrlich sind, waren mit Brehme, dem Ösi, Krautzun oder Henke schon größere Graupen am Werkeln. Wenn ich mir diese Tradition so anschaue, muss ich mich fragen, woran es liegt, dass man immer diese Spielzerstörer-Defensivtrainer verpflichtet oder sie (wie bei Henke) nach gutem Beginn dazu umkrempelt.
Verbesserungsvorschläge?
Offensiver spielen, Junge Leute ranlassen, wieder ein wenig mit dem Publikum zusammen Erfolg haben.
Aber glaubt wirklich irgendwer, dass ein Trainer wie Wolf, der nun wirklich nicht bei seiner ersten Station ist, seine Einstellung zum Fußball grundlegend ändert? Sein Ansatz im letzten Jahr war gut und die Anhängerschaft hatte das Gefühl, dass wieder etwas zu wachsen begann - diese Chance hat er ohne Grund zertrampelt und daraus lerne ich: Es sieht die Sache anders und wird niemals der Trainer sein, den ich wirklich will.
Aber: Er ist der FCK-Trainer und macht sicher nicht alles falsch. Vielen (ich denke sogar den allermeisten) Fans ist der Erfolg wichtiger als die Art des Fußballs - und den kann man ihm momentan eben wirklich nicht komplett absprechen.