Beiträge von PFALZADLER

    Rote Teufel gegen Waldalgesheim: Wenn ein Finale ganz anders ist


    Fußball in Zeiten von Corona: Die Verbandspokal-Saison 2020/21 läuft schon, bevor das Finale 2019/20 gespielt ist. Drei Monate später als geplant steigt am Samstag (16.45 Uhr/ARD-Konferenz, SWR-Livestream, Liveblog auf rheinpfalz.de) in Pirmasens das Endspiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem SV Alemannia Waldalgesheim.


    Wie immer in den Monaten der Pandemie gilt auch beim Finaltag der Amateure am Samstag ein strenges Hygienekonzept für alle, die sich im Falle des Südwest-Endspiels im Stadion Husterhöhe aufhalten. „Es ist schon eine Herausforderung, die Hygienebestimmungen zu erfüllen“, sagt Jürgen Veth, der Vizepräsident des Südwestdeutschen Fußballverbandes und Verbandspokal-Spielleiter. So müssen, um die Personenanzahl je Umkleideraum zu reduzieren, beide Teams jeweils mehrere Kabinen nutzen. Die Mannschaften werden über verschiedene Bereiche getrennt das Stadion betreten.


    Kein Kartenverkauf – nur einige geladene Zuschauer


    Die Arena ist in drei Zonen eingeteilt, in denen bestimmte Höchstgrenzen an Anwesenden einzuhalten sind. Maximal 750 Personen dürfen sich auf dem gesamten Gelände aufhalten. Für die Partie des Pokalverteidigers aus der Dritten Liga gegen die nun gerade in die Oberliga aufgestiegene Alemannia sind keine Karten verkauft worden: Beide Finalisten dürfen 75 geladene Zuschauer benennen, zumeist Funktionäre und Familienmitglieder der Spieler.


    Der Vorstand des SV Alemannia hat so 25 Karten an seine treuesten Fans vergeben, die restlichen 50 Karten wurden im Klubheim verlost. Alleine 300 Personen, sagt Veth, seien mit dem organisatorischen Ablauf befasst – von Mitarbeitern des Verbandes über Feuerwehr bis hin zum Sicherheitsdienst. „Unser hauptamtliches Personal des Verbandes war stark gefordert, ihm gebührt ein großes Lob“, betont der Vizepräsident, der zudem die Zusammenarbeit mit dem Pirmasenser Gesundheits- und Ordnungsamt lobt.


    Livekonferenz in der ARD


    Da die ARD den Finaltag der Amateure in einer großen Livekonferenz überträgt, wird auch ein rund 20-köpfiges Fernsehteam vor Ort sein. Die Spieler selbst werden sich nach der Partie ihre Medaillen selbst von Tischen nehmen müssen. „Natürlich wäre es mit Fans eine ganz andere Atmosphäre“, weiß Veth. Er ergänzt: „Wir freuen uns dennoch auf Samstag, haben aber auch ein bisschen Bauchkribbeln und hoffen, dass es im Vorfeld bei den Teams keine Corona-Fälle geben wird.“


    https://www.rheinpfalz.de/spor…rs-ist-_arid,5100431.html

    Adam Hlousek – Lauterns Lafer


    Adam Hlousek spielt zum zweiten Mal nach 2011 für die Roten Teufel. Der RHEINPFALZ erzählt er, warum ihm Fußball in Deutschland am besten gefällt, was er von seinem neuen Team hält, weshalb die Wohnungssuche so schwer ist und was er in seiner Freizeit am liebsten tut.


    Ein kurzer Blick auf die Unterarme von Adam Hlousek sei dann doch erlaubt. Nein, da ist keine Gänsehaut zu sehen. Gänsehaut, von der er kurz nach seiner Rückkehr auf den Betzenberg berichtet hatte. Doch wie er da in den Katakomben des Fritz-Walter-Stadions an diesem Montagnachmittag steht und plaudert, wie die Augen leuchten, ist geschwind klar: Hlousek hat keinen Schmu geredet, nicht übertrieben. Er freut sich wie Bolle, erneut für den FCK zu spielen. Neun Jahre ist es her, dass er dies erstmals getan hat. Bundesliga-Saison 2010/2011. Zweite Halbserie. Die Roten Teufel beenden die Runde auf Platz sieben. „Wow“, das ist das erste Wort, das dem Tschechen einfällt, wenn er sich an das Frühjahr einst erinnert. „Es waren nur fünf Monate, aber es kam mir vor wie zwei Jahre. Ich wollte unbedingt bleiben.“ Doch er darf nicht. Nach den Stationen Nürnberg und Stuttgart wechselt er im Januar 2016 zu Legia Warschau. Dreimal wird er polnischer Meister, spielt im Europapokal. Den anschließenden Schritt zu Viktoria Pilsen bereut er in der Retrospektive. „Egal wo ich in Deutschland war, ich war zufrieden, in Polen auch. Ich hätte nicht nach Tschechien zurückgehen sollen.“ Die deutsche Mentalität, dass „alles perfekt und tipptopp“ sein müsse, entspreche seinem Naturell. „Ich bin genau so. Nicht quatschen, hart arbeiten. Den Fußball leben. Das ist es, was ich liebe.“


    „Ich konnte nicht schlafen“


    Die letzte Zeit in Tschechien beschert ihm nach seinem zweiten Kreuzbandriss 2012 erstmals wieder eine schwerwiegende Verletzung. Im Spiel bei SFC Opava am 16. Februar reißt ihm bei einem Zweikampf ein Band in der linken Schulter, das Schlüsselbein bricht. Eine Metallplatte stabilisiert den Knochen, sie wird nach zwei Monaten wieder entfernt. „Es war eine Katastrophe. Ich habe jeden Tag mit Schmerzen trainiert, konnte nicht schlafen. Die Kreuzbandrisse waren nicht so schlimm.“ Die Narbe ist deutlich zu sehen, sonst ist nichts geblieben. Er sei 31, fühle sich aber wie 25, sagt Hlousek. Prädikat „topfit“.


    Ein Spieler mit seiner Vita und seiner Erfahrung kommt nicht nach Kaiserslautern, um die Bank anzuwärmen. Hlousek will die linke Außenbahn beackern, ob offensiv oder defensiv, sei ihm egal. „Jeder will spielen, das ist klar. Ich auch. Das Wichtigste ist, der Mannschaft zu helfen“, sagt Hlousek. „Ich werde alles machen, um in der ersten Elf zu sein. Aber ich bin kein Spieler, der schlimme Sachen anstellt. Wenn ich auf der Bank bin, habe ich damit kein Problem. Wenn ich auf der Bank etwas sehe, kann ich dem Spieler auf meiner Position in der Halbzeit sagen, was er vielleicht besser machen kann.“ Am Ziel lässt er keinen Zweifel: „Ich will der Mannschaft helfen, in die Zweite Liga zu kommen.“


    Ein Leitwolf für das aufgescheuchte Rudel


    Ein bisschen überrascht sei er gewesen, als er die Qualität im Training beobachtet habe. „Ich habe nicht verstanden, warum solche Spieler als Mannschaft in der Dritten Liga sind“, sagt Hlousek. „Ich weiß auch, dass die Dritte Liga kein Spaß ist, das ist sehr hart, aber diese Mannschaft hat die größten Chancen, in die Zweite Liga zu gehen.“ Er wisse nicht, was gefehlt habe. Vielleicht sei es „ein bisschen Kopfsache“ gewesen. Vielleicht habe die Erfahrung gefehlt. Die Druckresistenz. Jede Elf brauche auch „Altherren-Spieler“, sagt Hlousek und lacht. Einen wie ihn. Einen Leitwolf, der das aufgescheuchte Rudel beruhigt.


    Auch hinter dem Herd mit großer Leidenschaft


    Noch wohnt Hlousek mit Familie und Hund, einer französischen Bulldogge, im Hotel. Die Wohnungssuche sei schwierig. Sobald das Thema Haustier aufs Tapet komme, höre er Nein. Und solange die eigenen vier Wände nicht bezogen sind, kann Hlousek auch seinem zweiten Hobby neben Golf nicht frönen. Dem Kochen. „Wenn ich einen Tag freihabe, macht es einfach Spaß, einzukaufen und zwei, drei, vier Stunden am Herd zu stehen. Ich muss sagen: Ich bin schon sehr gut als Koch.“

    Vielleicht bleibt Lauterns (Johann) Lafer länger als ein halbes Jahr. Und vielleicht entfährt ihm nach der kommenden Saison ja wieder ein „Wow“. Wow, war das eine Aufstiegsfeier ...


    Steckbrief

    Name: Adam Hloušek

    Position: Linksverteidiger, linkes Mittelfeld

    Geboren: 20. Dezember 1988 in Turnov

    Nationalität: Tschechisch

    Größe: 1,87 Meter

    Gewicht: 76 Kilo

    Vertrag: bis 30. Juni 2021 (Leihe)

    Frühere Vereine: Viktoria Pilsen, Legia Warschau, VfB Stuttgart, 1. FC Nürnberg, Slavia Prag, 1. FC Kaiserslautern, FK Jablonec, SK Semily.


    https://www.rheinpfalz.de/spor…-lafer-_arid,5099821.html

    FCK erzielt Einigung mit Quattrex


    Der 1. FC Kaiserslautern ist in Sachen Schuldenschnitt einen großen Schritt weiter gekommen: Mit dem größten Gläubiger, dem Stuttgarter Finanzdienstleister Quattrex, ist eine Einigung erzielt worden. Wichtigstes Ziel für den FCK: Eine Insolvenz des Vereins soll vermieden werden.


    Bei einem Mitgliederforum hatte Aufsichtsratsvorsitzender Rainer Keßler am Samstag berichtet, dass die Gespräche mit Quattrex bezüglich des Schuldenschnitts beendet seien und es ein so genanntes „Term Sheet“, ein Grundlagenpapier, gebe. „Es war ein Verhandlungsprozess seit April“, sagte Aufsichtsratssprecher Markus Merk am Sonntag. Quattrex habe in der Vergangenheit den Verein am Leben gehalten, deswegen sei es wichtig gewesen, auch eine gemeinsame Lösung zu finden.


    Insolvenz des Vereins würde zu riesigen Problemen führen“


    Zumal der Fußballfinanzierer ein Durchgriffsrecht auf den Verein hat. Den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens hat die Profifußball-Kapitalgesellschaft des FCK (KGaA) gestellt. Die Gesamtforderung von Quattrex beläuft sich auf zirka 9,6 Millionen Euro. Eine Durchgriffshaftung auf den Verein liegt bei 6,9 Millionen Euro. Geld, das der Verein nicht zahlen könnte.


    „Eine Insolvenz des Vereins würde jedoch zu riesigen Problemen führen“, sagte Merk. Aktien seien dann wertlos, die „Betze-Anleihe II“ sei davon betroffen, zudem sinke der Wert des Vereins deutlich. In der Vereinbarung sei eine Restzahlung von Seiten des Vereins an den Finanzdienstleister vorgesehen – die Summe nannte Merk nicht. „Das ist ein harter Brocken, aber dann sind wir die großen Altlasten los.“


    Vertrag mit regionalen Investoren soll bis Ende August fertiggestellt sein


    Was die Schulden der KGaA betrifft, so werde es am Ende eine Quotenzahlung an die Gläubiger geben. Ein Thema, mit dem sich der vorläufige Gläubigerausschuss befasst.


    Der Vertrag mit dem „Bündnis Zukunft FCK“, der Gruppe der regionalen Investoren, soll bis Ende August fertiggestellt sein. „Das muss er bis dahin auch, weil er Teil des Insolvenzplans ist“, teilte Merk mit.


    https://www.rheinpfalz.de/spor…attrex-_arid,5098817.html



    Schad: „Auch gute Freunde gehen, das ist nun mal das Geschäft“


    Außenverteidiger Dominik Schad startet beim Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern in seine dritte Saison. Im Juni hat er seinen Vertrag vorzeitig um zwei Jahre verlängert. Eine Geschichte über Ziele, neue Nachbarn, Mitspieler, die womöglich bald den Verein verlassen, und was er von ihnen verlangt.


    Die Fußballprofis des Drittligisten 1. FC Kaiserslautern können der Hitze nicht entrinnen. Da geht es ihnen wie jedem anderen Zeitgenossen im Glutofen Pfalz. Die Roten Teufel trainieren im Augenblick meist zweimal am Tag, irgendwann brennt ihnen die Sonne unbarmherzig auf den Leib. Dominik Schad nimmt es, wie es kommt. Ändern kann er’s eh nicht, obschon ihm andere Bedingungen gelegener kämen. „Es ist mir lieber, wenn es ein bisschen nieselt, ich bin nicht so der Schönwetter-Fußballer“, sagt er, „das ist wohl auch meiner Spielweise geschuldet.“


    Schad, das Laufwunder


    Rauf und runter. Runter und rauf. Immer schön der Außenlinie entlang. Zumeist rechts. Schad, das Laufwunder, das bisweilen an einen Mittelstreckenrekordler erinnert. Voller Einsatz, immer. Nach RHEINPFALZ-Noten firmierte Schad als zweitbester FCK-Profi der vergangenen Saison. Schnitt 2,95. Nur Schlussmann Lennart Grill (2,78) war besser. Ein Tor blieb Schad verwehrt. Bei zwei Treffern assistierte er. Quoten, die sicher einer Politur bedürfen; Außenverteidiger sind in der Fußball-Neuzeit längst verkappte Flügelstürmer. Und doch: Schad ist eine unverrückbare Größe im Lauterer Ensemble.


    Anfang Juni setzte er ein Zeichen außerhalb des Platzes; in einer Phase, als die Zukunft des FCK wesentlich ungewisser war, als sie es jetzt zu sein scheint. Seinen ursprünglich bis Mitte 2021 gültigen Vertrag verlängerte der 23-jährige Aschaffenburger vorzeitig um zwei weitere Jahre. Dabei hätte es an Interessenten wohl nicht gemangelt. „Das Gesamtpaket passt für mich einfach“, begründet Schad seinen Entschluss, „ich fühle mich wohl. Man muss den Leuten, die das Sagen haben, vertrauen und sie machen lassen, sich auf das Sportliche konzentrieren und seine Ziele verfolgen.“


    Vier Spieler sind bisher verpflichtet worden, um dem gerecht zu werden. „Ich bin guter Dinge“, sagt Schad, „es hat alles Hand und Fuß.“ Marius Kleinsorge wohnt direkt neben ihm, „wir teilen uns quasi eine Terrasse. Wir haben ein sehr enges Verhältnis und auch privat schon das eine oder andere Mal was gemacht. Er passt super ins Team.“


    Kumpel Grill hat sich gerade verabschiedet


    Der Kader ist noch nicht fix. Verluste sind zu befürchten. Stichwort Kühlwetter. Stichwort Pick. Er könne nur für sich sprechen, aber auf ihn habe es keinen Einfluss, dass er sich tagtäglich mit jemandem auf eine Saison vorbereite, von dem er wisse, dass er schon morgen womöglich nicht mehr da sei, sagt Schad. „Auch gute Freunde gehen, das ist nun mal das Geschäft.“ Lennart Grill, sein bester FCK-Kumpel, verabschiedete sich eben erst nach Leverkusen. Er gönne es jedem, der die Möglichkeit bekomme, in der Zweiten Liga oder höher zu spielen, sagt Schad, „ich verlange nur eines: dass derjenige hundert Prozent gibt, solange er hier ist.“


    Für Morlautern „das Spiel des Lebens“


    Am Samstag startet der FCK mit dem Südwestpokal-Halbfinale der Vorsaison in den Pflichtspielreigen. Gegner ist der SV Morlautern, ein Verbandsligist. Als erste Partie sei dies „eher undankbar“, sagt Schad. „Für sie ist es das Spiel des Lebens, sie werden alles raushauen.“ Es wäre angenehmer gewesen, ein „normales“ Testspiel als Einstieg zu haben. Die Pause aber sei nicht so lange gewesen, das Team arbeite gut. „Wir dürfen in diesem Spiel keinen Zweifel aufkommen lassen und müssen früh Klarheit schaffen.“


    Ohne Zuschauer. Deren Rückkehr wünscht auch Schad sich so rasch wie möglich. „Es macht viel mehr Spaß, ein Tor mit den Fans zu feiern“, sagt er. „Wenn man dann einen guten Start hat und die Zuschauer mitnimmt, kann sich etwas entwickeln, das, gerade hier, nur schwer aufzuhalten ist.“ Nicht bei Hitze. Aber noch viel weniger, wenn’s richtig schön nieselt.


    Abstiegskampf muss diesmal ein Tabu sein


    Er sei mit einer klaren Vorstellung nach Kaiserslautern gekommen, und das sei der zeitnahe Aufstieg. In der Vorsaison verfehlte der FCK diesen trotz reichlich Vorschusslorbeer um Längen, nur Tabellenrang zehn sprang heraus. Die Abstiegszone war häufig näher als ein Aufstiegsplatz. Für die neue Spielzeit ein Tabu. Der FCK muss und will ein Top-Team sein. Von Anfang bis Ende.


    Vier Spieler sind bisher verpflichtet worden, um dem gerecht zu werden. „Ich bin guter Dinge“, sagt Schad, „es hat alles Hand und Fuß.“ Marius Kleinsorge wohnt direkt neben ihm, „wir teilen uns quasi eine Terrasse. Wir haben ein sehr enges Verhältnis und auch privat schon das eine oder andere Mal was gemacht. Er passt super ins Team.“


    https://www.rheinpfalz.de/spor…3%A4ft-_arid,5097392.html

    Marius Kleinsorge: Ein Kämpfer, der den Nieselregen mag


    Neu beim FCK (2). Er ist ein Nieselregentyp, einer, der den Flügel beackert: Marius Kleinsorge hat sich schnell eingelebt in Kaiserslautern und möchte mit dem FCK erfolgreich sein. Große Töne sind nicht seins. Der 24-Jährige will lieber Taten auf dem Platz sprechen lassen. Und hat stets eine ganz besondere Uhr bei sich.


    Als andere noch im Urlaub weilten, war Marius Kleinsorge schon in der Pfalz, bezog zusammen mit seiner Freundin und dem zehn Monate alten Töchterchen Nala frühzeitig eine Wohnung in Kaiserslautern. „Wir wollten uns vor dem Trainingsstart ein bisschen einleben“, erzählt Kleinsorge, der zehn Kilometer von Goslar entfernt aufgewachsen ist. Seine bisherigen Eindrücke: „Es ist auf alle Fälle etwas anderes als Meppen. Größer, man kann hier auch mehr machen.“


    Auch auf dem Platz hat sich Kleinsorge direkt wohlgefühlt: „Die ersten Trainingseinheiten fand ich sehr gut, die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen. Bisher bin ich sehr positiv gestimmt. Ich fühle mich, als wäre ich schon ein Jahr hier.“ Geht es nach dem Flügelspieler, soll sich an diesem guten Gefühl in Lautern auch nichts ändern. Kleinsorge ist gekommen, um mit dem FCK erfolgreichen Fußball zu spielen. „Der Verein ist riesig, da ist der Drang nach oben dann auch sehr groß.“ Die Hitze derzeit macht ihm nichts aus, wobei der 24-Jährige verrät, dass er eher etwas kühlere Temperaturen und Nieselregen mag. „Wenn man auch mal ne Grätsche auspacken kann.“


    Den Unterschied ausmachen


    Große Töne, gar Kampfansagen an die Konkurrenz sind aber nicht seine Sache. „Die Ziele sind intern gesetzt. Was dabei rumkommt, wird man sehen. Wir versuchen, diese Saison ordentlich Fußball zu spielen“, sagt er mit einem Lächeln. Der 24-Jährige spielt am liebsten rechts auf der Bahn, kann aber auch den linken Flügel beackern. Was ist Marius Kleinsorge für ein Spielertyp? „Sehr, sehr ehrgeizig. Ich versuche immer hundert Prozent zu geben. Ich kämpfe und beiße bis zum letzten Atemzug, wie man sagt. Mit meiner Grundschnelligkeit und meiner Stärke im Eins gegen Eins glaube ich, dass ich auf den Außen ab und zu die Unterschiede ausmachen kann.“


    Mit dem SV Meppen spielte er – nach ein paar persönlichen Anlaufschwierigkeiten – eine starke vergangene Saison. Am Ende stand Rang sieben mit 58 Zählern. Der FCK hat gar keine guten Erinnerungen an die Emsländer: Im Hinspiel ein 1:6-Debakel, im Rückspiel – der letzten Partie vor der Corona-Zwangspause – gaben die Roten Teufel beim 3:3 auf dem Betzenberg in der Schlussphase noch einen sicher geglaubten Heimsieg aus der Hand.


    „FCK ist ein Riesenverein“


    Der Aufschwung des SV Meppen, er wurde unter anderem auch an den Leistungen von Marius Kleinsorge festgemacht, der in seinen 27 Saisoneinsätzen sechs Tore und sieben Vorlagen beisteuerte, im „Kicker“ auf einen Notenschnitt von 2,95 kam. Über das Lob freut sich der 24-Jährige zwar, bleibt aber auch hier bescheiden und gibt es an einen Teamkollegen weiter: „Man sagt zwar immer, dass es die komplette Mannschaft ist. Du hattest vorne aber einen mit Deniz Undav, der alles getroffen hat, was er in seinem Leben treffen kann. Unsere Offensive war insgesamt sehr gut. Wir haben gut harmoniert.“


    Die vier Jahre beim SV Meppen waren für Kleinsorge eine schöne Zeit. Die Entscheidung für einen Wechsel in die Pfalz hat er aber ganz bewusst getroffen: „Der Verein war sehr lange an mir dran. Ich hatte sehr gute Gespräche mit Boris Notzon und dem Trainer. Der FCK ist für mich ein Riesenverein mit großer Ausstrahlungskraft. Für mich war es klar, dass der Wechsel zügig über die Bühne gehen sollte. Gerade mit Familie braucht man auch eine gewisse Planungssicherheit.“


    Besondere Erinnerung an seine Tochter


    Besonders freut sich Kleinsorge auf seine ersten Partien im heimischen Fritz-Walter-Stadion mit Zuschauern: „Die Fans haben einen großen Anteil. Eine Mannschaft lebt von den Fans, von den Emotionen.“ Genau das passt wiederum zum Spiel des 24-Jährigen, der die Nummer 22 erhält. Eins hat er immer dabei: eine besondere Erinnerung an seine Tochter. Rund um das linke Handgelenk hat er sich eine Armbanduhr tätowieren lassen. Die Uhrzeit darauf: 11:07. Zu dieser Zeit erblickte Nala das Licht der Welt. „Das ist mal was Anderes“, sagt Kleinsorge. In der Tat – und doch passt es zu diesem reflektierten, jungen Mann. Marius Kleinsorge, eben der etwas andere (Nieselregen-)Typ.


    Steckbrief


    Name: Marius Kleinsorge

    Position: Mittelfeld

    Geboren: 30. Oktober 1995 in Goslar

    Nationalität: Deutsch

    Größe: 1,70 Meter

    Gewicht: 69 Kilogramm

    Vertrag: bis 30. Juni 2023

    Frühere Vereine: FG Vienenburg, Eintracht Braunschweig, Goslarer SC, SV Wehen Wiesbaden, SV Meppen.


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    Bewährungsprobe für Kevin Schuller


    Ein Jahr lang hat Kevin Schuller nach seinem Kreuzbandriss gekämpft, um zurückzukommen. Das Testspiel seines 1. FC Kaiserslautern II gegen die Sportfreunde Bundenthal ist für ihn der Härtetest. Hält das Knie? Schuller betritt den Rasen, auf dem alles geschah, mit Grummeln im Bauch.


    Es war ein komisches Gefühl, das Kevin Schuller hatte, als er den Rasen betrat. Vor fast genau einem Jahr war es passiert, genau hier auf Platz sieben auf dem Fröhnerhof, wie jetzt bei einem Testspiel. „Soll ich wirklich spielen?“, hatte er vorher noch Fitnesscoach Wenzel Böhm gefragt und ein wenig gehadert. Aber er wusste, dass es kein Zurück mehr gab, dass er genau dahin wollte und dass er genau dafür ein Jahr lang gekämpft hatte.


    Zwölf Wochen Krücken


    Kreuzbandriss im Spiel gegen VfR Mannheim, dem letzten Test vor dem Saisonstart. Die Diagnose war bitter damals für den 19-jährigen Neuzugang des SV Viktoria Griesheim. Inzwischen hat er das alles verdaut, hat sich wieder rangekämpft. Im August 2019 wurde er operiert, zwölf Wochen lief er mit Krücken, bis Februar dauerte die Reha in Darmstadt, dann kam das Virus. „Ich habe mich gefühlt wie ein Neuzugang, als wir nach der Coronapause wieder trainiert haben“, erzählt der talentierte Stürmer.


    Hält das Knie?


    Es gibt kein Zurück mehr, sein neuer Trainer Alexander Bugera traut ihm einen Startplatz im Spiel gegen den Landesligisten Spfr. Bundenthal zu. Jetzt wird sich zeigen, ob das Knie hält.


    Freunde auf der Trainerbank


    Bugera freut sich auf den Test. Die Idee dazu hatte Sebastian Reinert. Sein früherer Kollege aus Profizeiten beim FCK, jetzt Spielertrainer bei den Sportfreunden, nahm Kontakt zu ihm auf und schlug ein Vorbereitungsspiel vor. Der neue Oberliga-Coach musste nicht lange überlegen, als sein „guter Freund“ ihn fragte. „Ein Landesligist im ersten Test, das passt“, fand er.


    Ausnahmebedingungen


    Die Bedingungen, unter denen es stattfand, waren etwas ungewöhnlich. Beide Teams durften coronabedingt nur je 15 Spieler mitbringen, Zuschauer waren nicht erlaubt, auch keine Betreuer. Die Spieler durften nicht einmal an der gegnerischen Auswechselbank vorbeilaufen. Doch das alles ist für Schuller jetzt erst einmal Nebensache. Er ist froh, dass er dabei sein darf.


    0:0 zur Pause


    Am Anfang tut sich sein Team noch schwer. Viele Spieler sind gerade mal aus der A-Jugend aufgerückt, einige nach Verletzungen erst zurückgekommen, wird Bugera später erklären, warum es bis zur Pause noch 0:0 steht. Lauterns Innenverteidiger Leon Hotopp und Kevin Klein halten hinten dicht, Robin Kölle kümmert sich um die Standards, Bundenthal spielt seine Erfahrung aus. Die ausgebufften Spieler wissen, wo sie zu stehen haben und wie sie die junge Oberligaelf laufen lassen. Keeper Björn Herzig fängt alles ab, was Richtung Kasten fliegt.


    Pause im Schatten


    Halbzeitpfiff. Bugera läuft mit der Taktiktafel über den Rasen. Seine Jungs folgen ihm mit Wasserflaschen in den Schatten, sitzen am Eckfähnchen im Kreis um ihn und lauschen. Applaudieren am Ende. Die Bundenthaler erheben sich vom Gras an der Auswechselbank.


    Lohn für die Mühen


    Ab da läuft einiges anders, auch, weil Jannis Held eingewechselt wurde, immer wieder über rechts nach vorne stößt, eine Flanke nach der anderen liefert. Weil die U21 nicht aufgibt, während bei den Sportfreunden langsam die Kräfte schwinden. Tom Woiwod verpasst eine scharfe Hereingabe (47.), Leon Hotopp trifft die Latte (49.)., Tom Fladung scheitert dreimal am Torwart (51., 55., 56.). Dann werden die Mühen doch belohnt: Held läuft rechts durch, legt den Ball gegen die Laufrichtung der Abwehr zurück auf Anil Gözütok, der abgeklärt zum 1:0 einschiebt (58.).


    Der Schuller-Moment


    Dann kommt Schullers großer Moment: Maximilian Fessers Ball landet beim Stürmer mit der Nummer neun, der weiß, was zu tun ist: Schuller trifft zum 2:0 (60.). Woiwod (63., nach Flanke von Held) und Maurice Neukirch (80., Kopfball nach Freistoß von Phinees Bonianga) machen den Sack zu.


    Lob vom Trainer


    Bugera ist zufrieden damit, wie seine Jungs „marschiert sind“. „Mir gefällt die Art und Weise, wie sie sich bewegt haben, wie selbst in der 80. Minute noch drei, vier Spieler zurückgelaufen sind“, lobt er sein junges Team.


    Und Kevin Schuller ist glücklich, dass er das Trauma besiegt hat, das ihn verfolgt hat seit jenem Unfall beim Trainingsspiel vor einem Jahr, als ihn sein Gegner am Trikot zog, er aus dem Tritt kam und im Rasen hängenblieb. „Ich hatte im ganzen Spiel keine Schmerzen am Knie“, sagt er, strahlt und hadert damit, dass er noch ein, zwei Tore mehr hätte machen können.


    So spielten sie


    1. FC Kaiserslautern: Weyand (45. Leonhard) - Kölle (46. Held), Klein, Hotopp, Bonianga - Fesser, Neukirch, Corona (46. Gözütok), Fladung - Woiwod, Schuller


    Tore: 1:0 Gözütok (58.), 2:0 Schuller (60.), 3:0 Woiwod (63.), 4:0 Neukirch (80.)


    https://www.rheinpfalz.de/loka…huller-_arid,5096289.html


    Das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern ist der Sieger unseres Stadionduell! Das auf dem Betzenberg stehende WM-Stadion setzte sich im Finale deutlich gegen die Mercedes-Benz Arena durch (2280:880). Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern! 👍


    Das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern ist der Sieger unseres Stadionduell! Das auf dem Betzenberg stehende WM-Stadion setzte sich im Finale deutlich gegen die Mercedes-Benz Arena durch (2280:880). Bevor nochmals die Stadioninfos folgen, bedanken wir uns bei allen Teilnehmern die abgestimmt haben. Wir hoffen, dass ihr ein wenig Spaß hattet und euch in den Kommentaren über die Stadien austauschen konntet.


    Namensgeber für die Heimspielstätte der Roten Teufel ist der deutsche Ehrenspielführer Fritz Walter. Das Fritz-Walter-Stadion steht auf Deutschlands bekanntestem Fußballberg - dem Betzenberg. Umgangssprachlich wird, das für knapp 50.000 Zuschauer Platz findende Stadion, deshalb auch Betze genannt. Vor kurzem feierte der Betzenberg sein 100 jähriges Jubiläum. Viele Modernisierungen und Umbauten fanden im Laufe der Zeit statt. Den größten Umbau erlebte das Stadion zur Weltmeisterschaft 2006. Mit den finanziellen Folgen des Umbaus kämpfen der Verein und die Stadt Kaiserslautern bis heute.


    Über 15.000 Stehplätze bietet das Stimmungszentrum auf dem Betzenberg - die Westkurve. Nach der Dortmunder Südtribüne ist sie die zweitgrößte Stehtribüne der Republik. Auch in Drittligazeiten herrscht dort ordentlich Stimmung. In der abgelaufenen Saison gab es im Südwestderby die größte Choreografie der Vereinsgeschichte - über drei Tribünen streckte sich das rot-weiße Fahnenmeer mit einer riesigen Blockfahne im Westen (siehe Bild).