Beiträge von Cakedrummer

    Also ich muss ehrlich sagen das ich die Kritik am Iakob Transfer für maßlos überzogen halte!!!


    Ich nicht. Das wichtigste Kriterium bei der Verpflichtung war, dass der Spieler uns sofort weiterhelfen muss. Dann kommt Iacob hier an und hat eine wirklich unterirdische Form. Hätte er sich nur verletzt: Ok, das ist Pech. Aber die zwei Spiele sprechen doch für sich: Der Mann war einfach nicht fit. Keine Ahnung, inwiefern man sich den Spieler vor dem Transfer mal auf dem Trainingsplatz angesehen hat, aber sowas darf im Profifussball einfach nicht passieren. Und das ist symptomatisch für die Transferpolitik des FCK. Mit Stefan hört das jetzt hoffentlich auf.

    Mir geht es bei dieser Sache darum, das Die Gelder ja nicht gleichmäßig verteilt sind. Dadurch entstehen Massive Wettbewerbsverzerrungen. Es kommt teilweise nicht mehr darauf an gut zu arbeiten, sondern einfach mehr Geld zu haben. Das hat aber in der Regel eher was mit Zufall, wenn nicht, dann mit der Sozialen Struktur der Anhänger eines Vereins zu tun. Der sportliche Erfolg sollte aber etwas mit sportlicher Leistung zu tun haben, nicht nur mit finanzieller Leistungsfähigkeit der Clubs. Fernsehgelder, egal von wem sie kommen, werden ja nicht gleichmäßig verteilt, sondern die , die eh schon oben sind, bekommen den Löwenanteil und die anderen können sich um den Rest balgen.


    Wenn du wieder auf die übermächtigen Bayern anspielst: Das liegt nicht an den Fernsehgeldern... Leverkusen bekommt seit Jahren 25.000.000 € im Jahr, Wolfsburg 15.000.000 €. Was haben diese Vereine aus der Kohle gemacht? Nix. Lautern hat gegenüber anderen Städten den Vorteil des verhältnismäßig sehr hohen Zuschauerschnitts. Was hat es geholfen? Nix. Schalke hat Gazprom im Rücken. Was machen sie draus? Nix.


    Was sagt Klaus Allofs von Bremen zur aktuellen Verteilung der Fernsehgelder? „Die Gewichtung hat sich verändert, und die sportliche Leistung wird mehr belohnt.“ Was sagt Heidel von Mainz 05? „Die Schere zwischen großen und kleinen Klubs klafft weiter auseinander, aber nicht zu weit.“ und „Dem Wettbewerb ist absolut Rechnung getragen. Im Vergleich zu Italien leben wir bei der Aufteilung der Fernsehgelder immer noch im Schlaraffenland.“


    Momentan ist es in Deutschland so, wie du es forderst: Es kommt darauf an, gut zu arbeiten. Wer das macht (siehe Stuttgart letztes Jahr), kann auch Deutscher Meister werden. Klar haben Vereine wie die Bayern den Vorteil, dass sie zum einen immer die Bude voll haben und zum anderen auch noch wie blöd Fanartikel verkaufen. Aber auch das ist nur das Ergebnis von jahrelanger, harter Arbeit. Ich erinnere z.B. daran, dass man einen Michael Ballack lieber ziehen lies, als ihm ein höheres Gehalt zu zahlen. So sieht seriöses wirtschaften aus. Wo war Dortmund vor 10 Jahren und was haben sie draus gemacht?

    Im System. Und was meinst du, wo es herkommt, dass ein Kreisklasse-Ronaldinho meint, er müsse einen 100-Euro-Schein pro Spiel bekommen? Das beginnt bei einem David Beckham, der in der Sekunde mehr Geld verdient als mancher Afrikaner im Jahr und endet bei Heinz Schmidt, der nur noch für Geld auflaufen will, obwohl es doch eigentlich ein Hobby sein sollte.


    Dann soll Heinz Schmidt eben zu Hause bleiben und im Garten spielen. Wenn die Kreisklasse-Vereine die Kohle zahlen und die Spieler es in dem Sinne wert sind, dass sie durch ihre bewundernswerte Spielweise so viele Zuschauer auf den Platz locken, dass sie die Kohle wieder reinholen: In Ordnung. Aber irgendwo kann da was nicht stimmen, wenn ein Verein angeblich 50.000 € Schulden für Spieler machen muss, um die Klasse zu halten. Das würde nämlich bedeuten, dass die anderen Vereine ebenfalls in etwa dieser Größenordnung investiert haben müssten, um sich ihren Vorteil gegenüber dem anderen Verein zu schaffen. Wo haben die denn die 50.000 € her? Oder hat sich die komplette Liga verschuldet, weil die Spieler im Fernsehen den Beckham gesehen haben und von heute auf morgen nur noch für Kohle spielen wollten?


    Geh doch morgen mal zu deinem Chef und sag ihm, dass du im Fernsehen einen Bericht über Managergehälter gelesen hast und ab jetzt das doppelte Gehalt haben möchtest. Was wird er wohl sagen?

    Wenn ein Bezirksklasseverein 50.000 Euro Schulden anhäufen muss, um Spieler zu halten, damit er nicht absteigt, dann ist da ein Fehler im System.


    Im System oder im Verein. Vermag ich nicht zu beurteilen, mit der Bezirksklasse kenne ich mich ehrlich gesagt nicht aus. Langsam bewegen wir uns aber weit weg vom Thema, denn in der Bezirksklasse werden keine Fernsehgelder bezahlt. Klar, die Gehälter in den oberen Ligen steigen und das ganze pflanzt sich nach unten hin fort. Das betrifft dann aber alle Vereine dieser Klasse gleichermaßen und sollte das Kräftegleichgewicht nicht nennenswert beeinflussen. Hat der Göbel vielleicht einen jüngeren Bruder, der Manager bei einem Kreisklasseverein spielt? :grins:



    Aber mittlerweile gehen ja Gottseidank viele Amateurvereine den Weg, Spielern kein Geld mehr zu zahlen.


    Also geht es anscheinend auch anders.

    Die Frage ist halt, wie viel hat das dann noch mit Sport zu tun ??


    Genau so viel, wie ohne Kommerz auch. "Gegen den Kommerz" ist doch kein ernstzunehmendes Argument. Gate13 führt als Nachteile die Anstosszeiten und die damit verbundenen Nachteile für die Amateurvereine an. Akzeptiert. Inwiefern macht es den Amateurfussball kaputt, wenn man einen Spieler mit mehr Geld im Verein hält? Wo genau ist denn das Problem deiner 50 Bekannten? Die Gewissheit, dass man sein Geld für Fussball ausgibt und sich jemand anderes einen Porsche davon kauft?


    Hörst du eigentlich Musik? Und wenn ja, dann auch nur beim Straßenmusiker an der Ecke? Oder stört dich diese Kommerzialisierung nicht, die die Musik kaputt macht und bei der sich die Musiker eine goldene Nase verdienen?

    Verstehe. Also geht der Amateurfussball aufgrund mangelnder Zuschauer kaputt, weil diese Freunde des ehrlichen Fussballs alle nicht zum Spiel können, weil zeitgleich die Kommerzliga spielt, die sie wiederum nicht sehen wollen. :gruebel:

    Auflösen können wir das hier sowieso nicht, um zu einem brauchbaren Ergebnis zu kommen, bräuchte man a) bessere Zahlen und b) mehr Zeit, als ich aufbringen kann und will. ;)


    Leider habe ich keine zuverlässigen Zahlen von Premiere aus dieser Zeit. Ran hatte damals bis zu 5.000.000 Zuschauer, Premiere hat heute (2007) bis zu 4.600.000. Die Sportschau liegt heute (2008) bei ca. 1.500.000. Die 4.600.000 von Premiere sind übrigens nicht nur Abonnenten, sondern 30% schauen die Spiele in Kneipen oder bei Freunden.


    Was sicherlich auch für die Entwicklung verantwortlich war: Seit der Übertragung durch Premiere sind die Fernsehgelder deutlich mehr gestiegen als vorher. Mit diesem Geld wurden wiederum teure ausländische Spieler in die Bundesliga geholt, was den Sport für das Publikum attraktiver werden lies. Man schaue sich mal den Personenkult um Diego, Toni und Ribery an.


    Dividiert man die 4.600.000 Zuschauer von Premiere mal durch 36 (vorher ziehen wir mal noch 1.000.000 "neutrale" Zuschauer ab), kommen wir auf 100.000 Zuschauer pro Verein. Bei Lautern vermutlich sogar deutlich mehr.


    Wie viele Fans fahren regelmäßig zu Auswärtsspielen? Ich mach mir das rechnen leicht und schätze mal 1.000. Du weißt das sicher besser und hast vielleicht genauere Zahlen für mich. Dann teile ich das Stadion einfach mal 50/50 in Fans auf, die a) genervt sind von den Anstoßzeiten wegen Premiere oder eben b) die Anstoßzeiten dafür in Kauf nehmen, dass sie auch Auswärtsspiele anschauen können. So wie ich.


    Das ergibt ein Verhältnis von 1.000 + 10.000 : 10.000 + 100.000


    Also profitieren 10x mehr Leute von Pay-TV, als darunter zu leiden haben.

    Das ist mal ne interessante Betrachtung von Fakten. Du solltest aber auch nicht verschweigen, dass mit dem WM-Gewinn 1990 das Interesse an Fußball sprunghaft anstieg und im gleichen Zuge auch eine zunehmende Kommerzialisierung und Eventisierung des Fußballs eintrat. Das altbekannte Fußballpublikum wurde mehr und mehr verdrängt und ersetzt durch ein den Massen kompatibleres Publikum, dass natürlich auch zahlreicher war, als das klassische Publikum. Dazu die moderneren und größeren Stadien, die auch bei schlechtem Wetter nicht ungemütlich waren. Premiere hat diese Tendenz nicht ausgelöst, es hat sie nur ausgenutzt und in gewissem Maße auch ausgenutzt. Aber diese Entwicklung hätte es auch ohne Premiere gegeben.


    Ein WM-Sieg erklärt einen kurzzeitigen Anstieg, mehr nicht. Die WM 2006 dürfte wohl in Deutschland deutlich mehr bewegt haben als der Gewinn 1990 und trotzdem ist der Effekt heute quasi verpufft.


    Inwiefern wurde das alte Publikum verdrängt? Es gibt genug Platz, die Karten sind relativ billig und abgesehen vom Freitags-Spiel sind die Anstosszeiten in der ersten Liga für jeden machbar. Klar, für Auswärtsfahrer ist der Sonntag schon problematisch, der Freitag und Sonntag in der zweiten Liga erst recht. Aber wie viele sind das? Ich würde wetten, dass bei einem Heimspiel locker mehr Leute im Stadion sind, die sich die Auswärtsspiele bei Premiere anschauen als welche, die wirklich hinfahren. Dazu kommen noch die, die zu weit weg wohnen und für die ein Stadionbesuch nie oder nur ab und zu in Frage kommt. Kämen die ins Stadion, wenn sie den FCK ansonsten nie sehen könnten? Aus den Augen, aus dem Sinn...


    Schaffst du die Liveübertragung der Bundesliga ab, werden die Stadien vielleicht kurzfristig voller, langfristig aber auf jeden Fall leerer.

    Jawoll!
    Back to the Roots!
    Bundesliga Samstag in der Sportschau und die 2. Liga dann Sonntag in der Sportreportage/Sportschau und abends in den regionalen Sportsendung.
    Und die Kohle die den Vereinen dann fehlt?
    Wo lebt ihr denn?


    Es geht ja nicht nur um die Kohle: Wer will denn die Sportschau sehen? Ich will Lautern spielen sehen und nicht irgendeinen 5-Minuten-Zusammenschnitt. Ohne eine Liveübertragung der Spiele würden sich deutlich weniger Leute für die Bundesliga interessieren. Hierzu mal eine interessante Statistik:


    Zuschauerschnitt der Bundesliga:


    1970: 21.405
    1980: 24.066
    1990: 21.700
    2000: 30.893
    2007: 38.994


    Premiere überträgt übrigens die Bundesliga seit 1991... 20 Jahre lang lag der Zuschauerschnitt bei ca. 20.000 und seit Premiere sendet, stieg er im Schnitt um 1.000 Zuschauer pro Jahr an.