Beiträge von sandberg

    pfälzer, bezogen auf die augenblickliche Thematik verstehe ich Deinen Hinweis nicht.


    @Rees, wenn er etwas klarer sieht, Pensionsalter - Karriere eh zuende - Rausschmiß kommt so oder so, und falls die Bundesbank entspr. an ihn herantritt, könnte ich mir solch eine Handlungsweise vorstellen. Aber natürlich liebt er es, gegen alle Ströme (hier vlt. Möglichkeiten) zu schwimmen. Mal sehen

    Meine Auffassungen lagen in der groben Linie ja relativ dicht an den dann eingetretenen Ereignissen - will nochmal prognostizieren (was wohl nicht so schwer ist): Bundespräsident, Bundesregierung und die politische Klasse rundum wird die Bundesbank um deutliche Öffnung des Geldbeutels bitten. Damit wird ein eigener Rücktritt Sarrazins erkauft. Ein solches Vorgehen erspart allen Beteiligten unwägbare Risiken einer Auseinandersetzung vor Gericht.


    Das alles wird, wenn es denn so kommt, schnell gehen. Anderenfalls dauert das ganze Theater noch Monate an mit unkalkulierbaren Gesichtsverlusten vor allem bei der SPD, die ja nun schon zwei mal mit ihren Kanditaten Schwierigkeiten hat /hatte (Welteke und nun Sarazin).

    @rees, mit "Linie..." meine ich nur die Anmerkung " Gene ... " und den üblichen Reflexen, gestern abend zu besichtigen in Hart aber Fair. Das wird vlt. in der schnellen Schreibe von oben nicht klar. Und daher, verzeihung Euer Ehren, Widerspruch zu "Dein erster Satz ist falsch". So apodiktisch zu formulieren in einer Diskussion ist eher immer falsch, denn wer weiß (außerhalb seines eigenen Meinungsbildes) denn schon, was hier zweifelsfrei richtig ist?


    In Beitrag 41 habe ich vlt. deutlicher ausgeführt: es ist weniger eine Betrachtung der Person als vielmehr Arbeit am Problem notwendig. Und dazu ist die Politik über Jahrzehnte unfähig unterwegs.

    @Number Ten, er hat eine gedachte Linie überschritten - schau Dir nur mal an, wer heute bei Hart aber Fair sitzt: Michel Friedmann. Noch Fragen?


    Der kann sich Mädels ins Hotel bestellen, ich glaube es waren 3, dort gegen Geld seinen Spaß haben - nach ein wenig Büßergeste und Enthaltsamkeit auf dem Bildschirm kam er blütenweiß zurück (ich habe das nicht zu kritisieren, da ist er mMn frei, zu tun was er will, aber vlt. geht es auch manchmal um moralische Kathegorien) und wurde wieder einer der Hauptaufpasser zu dieser imaginären Linie ....


    Sarrazin fällt über diese Linie - weil nicht sein kann was nicht sein darf.


    Seine (Sarrazin´s)Positionen sind nicht neu - aber eben die Linie (der Mist mit den Genen ...).Irgendwie selbst Schuld - er muß wissen, wie dieser Staat tickt.

    Der Herr Sarrazin ist womöglich vollkommen nebensächlich. Von mir aus gesehen, stehen die Probleme massiv vor uns. Dessen Reden und Geschriebenes mache ich mir, soweit ich das übersehe, weder zueigen noch finde ich diese Beiträge insgesamt hilfreich. Bis auf einen Punkt: es beginnt hoffentlich eine die Lage offen betrachtende Diskussion


    Saza, in Deinem Beitrag Nr. 38 hast Du natürlich berechtigt die Dinge angemerkt, die ich nicht angesprochen habe - und zwar deshalb, weil ihn (Sarrazin) nun die im politischen Raum tätigen Allesfresser mit Haut und Haaren vertilgen werden. Zentralrat hier und Zentralrat da und die Grünen und die SPD, die Linken und auch die Kanzlerin - hoffentlich hat sich niemand vergessen, diesen Kerl nun aufzufressen --- aber das eigentliche Thema, wie kommen wir hier im Lande zu einer Gesellschaft ohne diese konfliktträchtigen (auch weil in z. B. Bildungsfragen ohne adäquate Unterstützung) Befunde weiter eskalieren zu lassen, muß auf den Tisch.

    SaZa, meine Auffassung ist, und die muß nicht mehrheitsfähig sein, daß alle Mißstandsfelder längst bekannt sind - dazu braucht´s normalerweise nicht diesen Mann - nur, die Politik ist zu feige, diese Felder anzugehen. Wie oben gesagt, wird eine "politisch korrekte" Grundhaltung betrieben, die sich nicht an den gesellschaftlichen Zuständen orientiert.


    Bewußt benutze ich das Wort "Feigheit", denn das klare Ansprechen und die notwendige Formulierung einer konsensfähigen gesellschaftlichen Auffassung und eines Zukunftsbildes dieses Landes wird nicht geleistet.


    Eine multikulturelle Zukunft wird in den USA vorgelebt. Jeder Einwanderer muß die Verfassung annehmen und sich den politischen Gegebenheiten anpassen.


    Hier werden die (leider meist aus nicht christlichen Glaubens) sich erhaltenden und weiterentwickelt habenden Nebengesellschaften toleriert und "geschützt" von den "Zeitgeist-Multikulti-Positiv-Sehern" und dann wundert sich die Gesellschaft von Zustandsbeschreibung an Schulen bis hin zu den Heiratsphänomenen muslimischer Familien in diesem Lande über ständige Ausweitung von Konflikten.


    Bildungswege und -möglichkeiten sind ein Kernproblem und man schaue auf die "Schul-Landkarte" dieses Landes. Mir wird übel bei soviel schreiender Unfähigkeit, die sich in diesem wichtigen Feld manifestiert.


    Das alles kann man ja wollen - nur, meine Auffassung ist eine andere. Das vertrete ich ruhig und ohne Zorn auf irgenwen. Meine verbleibende Zeit ist begrenzt, ich mache mir nur Sorgen um das Zukunftsbild, das in Übereinstimmung entstehen könnte in unserer Gesellschaft für meinetwegen die nächsten 100 Jahre - also ca. 4 Generationen. Ob dieses anzunehmende Wollen mit dem, was die Politik heute vertritt, übereinstimmt, halte ich für ausgeschlossen.


    Die Politik aller Farben geht diese Themen nur an, um sich gegenseitig anzugreifen. Nicht aber, um ein Zukunftskonzept zu erarbeiten - und das dann durchzusetzen. Und daher mein Begriff " die Politik ist feige ". (Gilt leider auch für andere Politikfelder, es wird immer nur das kurzzeitige Überleben angestrebt). Ich glaube, Max Weber nannte so etwas "Jedes System tendiert dahin, sich selbst zu erhalten" . Das trifft leider auch für die jetzige feige Politikergeneration zu, die nicht konflikterfahren ist sondern nur nach Konsens giert ohne Rücksicht auf die Lage im Volk. Die ausgefochtenen jetzigen Konflikte sind eher unbedeutend. Ein gesellschaftlicher Gesamtentwurf unter Einbeziehung der Zuwanderungs-Thematik steht aus.


    Adenauer und Wehner waren andere Kaliber - warum? Sie kamen aus einer Entwicklung, die strikte Konstruktivität unter Einbeziehung der Gesellschaft geradezu erforderte.


    Auf dem Bden der Resultate dieser Arbeit leben wir heute. Es braucht wohl erst Katastrophen, damit wieder eine verantwortlich handelnde Politiker-Generation entsteht.


    (sehr viel und sehr lang - sorry)

    Ohne jetzt auf Einzelheiten einzugehen: Er weist massiv auf ein bestehendes Problem hin, das ist ohne jede Frage so. Unsere Politiker schaffen sich eine "politische Korrektheit", die in diesem wie anderen Bereichen zu tun hat mit "feige sein - keine Fähigkeit haben, Probleme deutlich und gegen den Zeitgeist anzugehen". Es ist schade, aber so ist die Lage.