Original von Seven
Nochmal zu Hopp.
Vieles was ich hier lese ist neidzerfressener Müll.
Hopp unterstützt seit Jahrzehnten seinen Heimatverein (bei dem er auch gespielt hat), hat eine sehr gute Basis in der Weltklasse-Jugendarbeit gelegt und haut jetzt noch Kohle raus (die er eben hat), um in die Bundesliga zu kommen. Entscheidend ist: Er unterstützt SEINEN Heimatclub. Wann hat denn Abramovich für Chelsea gespielt? Der wusste doch vor zehn Jahren noch nicht mal. dass der Club in England beheimatet ist.
Andauernd wurde hier gefordert, ein Mann wie Hopp solle doch den FCK unterstützen - da frage ich mich aber: Wieso? Gerade dann wäre er doch ein kleiner Abramovich. Er hat nichts mit dem FCK zu schaffen - seine Kohle aber würde gerne genommen werden und dann hätte er als Gutmensch auch nur einen Traditionsverein gerettet. Nö - gerade dann wäre er nichts anderes ein Mäzen, der sich ein Spielzeug gesucht hat.
Ich kann ihn gut verstehen. Was ist denn schon Tradition? Alte Männer wimmern bei dem Wort und verweisen auf die guten alten Zeiten (ich mache das jedenfalls so). Nur ist der Blickwinkel entscheidend: Für Herrn Hopp hat Hoffenheim eine gelebte Tradition. Und zwar eine Tradition die weit entscheidender ist als das was 95% von uns allen mit dem FCK erlebt haben. Hoffenheim war schon immer sein Verein, in dem er auch als Sportler aktiv war - wer kann das schon hier von seiner Beziehung zum FCK behaupten?
Zwei Sachen noch.
Einmal: Dietmar Hopp ist anscheinend ein 'guter Mensch' - er hat einen guten Ruf bei seinen Mitarbeitern, er ist sozial engagiert und sponsort auch kleine Vereine der Umgebung. Er ist kein ignoranter Millionär und ihn nur deshalb anzuwichsen, weil er in seinen Geldspeichern schwimmen kann ist lächerlich.
Und dann: Als stinknormalen Sponsor würde ich ihn ebenso akzeptieren wie ich das Bahlsen oder Portas tat - es ist mir schlicht egal. Jedwedes Mäzenentum würde mich aber auch nur verschrecken. In meiner idealen Welt gibt es keine Sponsoren und der Fußballer spielt sein Leben lang für einen Verein - gut: Das ist schon länger nicht mehr ganz so. Sportlicher Erfolg aber ist mir weniger wichtig als das Gefühl, es handele sich noch um meinen Verein. Es gibt in Deutschland knapp hundert Städte, die größer sind als Kaiserslautern - man darf sich auch mal mit Gegebenheiten abfinden und erkennen, dass in einer 'normalen' Welt, ein weiteres Wunder Kaiserslautern sehr sehr unwahrscheinlich sein wird.
Ach - und hier noch ein Link zu einem Artikel über Hopp:
http://www.tagesspiegel.de/sport/;art272,2113119