- ... der Schiri war auch schon bei der letzten Kopfverletzung Götzes Schiri. Der muss unterbrechen deswegen.
- ... dem Schiri eine (teilweise) Verantwortung zuschieben zu wollen, weil er nicht geistesgegenwärtig das Spiel unterbricht, halt ich für Käse.
- ... dass die Betreuer ohne Einwilligung des Schiris den Platz stürmen dürfen sollten.
- ... dein Ansatz, dass Kopfball irgendwann wohl aus dem Fussball verschwinden müsse ..., wenn man die Gesundheit der Spieler schützen wolle.
Nun, es wurde auch zu Beginn dieser Runde angewiesen, mehr auf Kopfverletzungen zu achten und in solchen Fällen, generell aber wenn es um die Gesundheit der Spieler geht, also eine potenziell schwerere Verletzung vermutet werden kann, das Spiel zu unterbrechen. Unter dieser Prämisse hat der SR falsch gehandelt, denn es sind nicht nur beide Spieler liegen geblieben, sondern im Fall Götze war gleich erkennbar, dass er mindestens benommen sein musste. Die insoweit geäußerte Kritik ist aus meiner Sicht berechtigt; sollte aber nicht mit dem sicherlich ungewöhnlichen Zufall in Verbindung gebracht werden, dass das SR-Team schon bei Götzes erster Kopfverletzung die Spielleitung inne hatte.
Die Forderung des Reporters fand selbst ich fehlgeleitet. Auch wenn ich das Motiv, die sofortige ärztliche Versorgung des potenziell schwerer verletzten Spielers, nachvollziehen kann, so wäre ein geordneter Spielablauf mit einem solchen "Freibrief" nicht mehr zu gewährleisten; Missbrauch inklusive.
Es war nicht mein Ansatz und ich sage auch nicht, dass der Kopfball verschwinden müsse. Aber man sollte in Betracht ziehen, dass jede Erschütterung des Gehirns womöglich doch größeren Einfluss darauf hat, später an Demenz, Alzheimer etc. zu erkranken. Die medizinische Forschung dazu ist noch jung, Ergebnisse auf dem Gebiet scheinen die Vermutung zwar zu bestätigen, sind aber insoweit noch nicht gesichert. Wenn wir aber in 5, 10, 20 Jahren zur Erkenntnis gelangen, dass es da wesentliche Zusammenhänge gibt, dann sollte man darüber nachdenken, wie man den Sport reglementieren kann, ohne ihn deswegen aufgeben zu müssen. Bedeutung hat es aus meiner Sicht weniger für die (vollversorgten) Profis, sondern für die Millionen Amateure und Freizeitkicker; persönlich aber auch im Hinblick auf die Belastungen für das Gesundheitswesen.
Der VAR war mit seinen teils nicht nachzuvollziehenden Beurteilungen oder Eingriffen kein Gewinn für den Fußball.
Der VAR hat nüchtern betrachtet mehr geholfen als geschadet, auch wenn sicherlich nicht alles gut war und auch weiterhin nicht alles gut sein wird. Das fängt damit an, dass etwaige für uns Zuschauer identische oder zumindest sehr ähnliche Szenen von den Gespannen auf dem Platz unterschiedlich beurteilt werden, je nachdem wie diese Entscheidungen gefällt werden es gewisse Befugnisse des VAR gibt (oder eben nicht) und auch der VAR keine Maschine ist, sondern auch dort Menschen Szenen analysieren und dem SR entsprechend assistieren. Ich bin ganz sicher kein Revolutionär, ich lebe den Sport seit gut 30 Jahren und war und bin nicht mit allen Änderungen, (Fein-)Tunings und Anweisungen (an die SR) einverstanden. Der VAR wird sich ebenso weiterentwickeln wie der Sport selbst, für manch einen ist das nur schwer hinnehmbar. Wie alle entwickeln uns aber im Laufe unseres Lebens weiter, persönlich, gesellschaftlich, etc. Es wird nicht die letzte Veränderung innerhalb des Sports bleiben, dessen wesentliche Grundregeln allerdings (bislang) unangetastet geblieben sind.