Alles anzeigenBeim Thema Erwartungen und Ziele, messe ich persönlich Markus Anfang und Thomas Hengen an ihren Aussagen zu Saisonbeginn, dass sich die Mannschaft positiv weiterentwickeln soll und (O-Ton Anfang) er die Spieler "besser machen" möchte.
Ja, wir präsentieren uns im Aufbauspiel deutlich anders als bspw. noch unter Schuster, aber trotzdem rutscht mir persönlich jedes Mal das Herz in die Hose, wenn hinten "klein-klein" gespielt wird und der Ball zwischen der Kette Krahl-Elvedi-Bauer und unseren unsicheren Flügelverteidigern/Schienenspielern "zirkuliert". Wir sind selbst nach 26. Spieltagen und der Hinzunahme von "externer Kaderqualität" aus der Bundesliga (Bauer, Breithaupt) in der Winterpause nach wie vor so ballunsicher, dass es mich persönlich wirklich wundert, dass wir daraus noch keinen Gegentreffer gefangen haben. Wo sind denn diese gewisse Automatismen in der Abwehr, im Mittelfeld die auch wirklich nachhaltig bei uns funktionieren?
Und generell, was ist denn in den letzten Wochen das Ende vom fußballerischen Lied? Nach diesen "Stafetten" in der eigenen Abwehr folgt ohnehin wieder verstärkt der lange Ball auf Ache, weil wir in der Defensive auch nach 2/3 der Saison überhaupt nicht pressingressistent sind - soviel zum Thema des "Bessermachens" der Spieler, oder haben wir schlichtweg wieder die falschen "Profile" verpflichtet? Wir fallen in der letzten Zeit genau in den gleichen "Schusterball" zurück, dem man sich vor der Saison eigentlich abgesagt hatte.
Wo ist da diese verkündete Weiterentwicklung oder eine gesteigerte Ballsicherheit, die uns selbst Mannschaften wie Paderborn oder Elversberg deutlich voraus haben? Liegt das am Ende des Tages tatsächlich nur an der "jahrelangen Kontinutität" durch den jeweiligen Cheftrainer, die an anderen Standorten die gängige Praxis ist - Und überhaupt, bei welchen Vereinen gibt es solche Möglichkeiten heute überhaupt noch - für mich persönlich ist das eine Mär bzw. eine Schutzbehauptung unseres Trainers, er wusste ganz genau auf was bzw. welchen Verein er sich mit seiner Unterschrift beim FCK eingelassen hat und das er hier einfach schnellstmöglich zu "liefern" hat - diese Ruhe und Kontinuität die sich Anfang offenbar so sehr wünscht, wird es am Berg niemals geben, vielleicht sind wir für ihn einfach der falsche Verein?
Dann gestern das Spiel in Paderborn - wir stehen im Mittelfeld oft so hoch und unkoordiniert, dass wir bei Ballverlusten nahezu keinen Spieler mehr hinter dem Ball haben und es bei jeder Umschaltsituation des Gegners direkt brandgefährlich wird - Erst Recht zum Ende des Spiels, wenn uns (wie üblich) die Körner ausgehen. Nicht nur gegen den SCP, sondern eigentlich in jeder anderen Partie auch.
Stehen wir hingegen tiefer, fehlt uns vollkommen die Balance bzw. der Übergang zwischen Defensive/Offensive. Viele andere Trainer sprechen auf den PK's ja gerne die "Tiefenläufe" oder "Steil/Klatsch-Situationen" der Mittelfeldspieler an, diese erkenne ich unter Anfang viel zu selten bis überhaupt nicht - wir haben gestern nach der Auswechslung von Kaloč (die ich per se überhaupt nicht verstanden habe, erst Recht nicht für den defensiven Robinson) in den letzten zwanzig Spielminuten überhaupt keinen Ball mehr an den gegnerischen Strafraum gebracht. Was hat man sich von der Einwechslung von Robinson versprochen? Das Ergebnis zu halten?
Zu diesem Zeitpunkt stand es 3:3 und wir waren offensichtlich wirklich nah dran an einer möglichen Sensation, während Paderborn sichtlich verunsichert gewirkt hat, wie man einen drei-Tore-Vorsprung noch aus der Hand geben konnte. Für mich hat weder der Schiedsrichter, noch der VAR oder der desolate Auftritt der ersten 20 Minuten gestern für mich das Spiel "gekillt", sondern genau dieser Wechsel (Kaloč für Robinson), weil es danach einen offensichtlichen Bruch in unserem gesamten Offensivspiel gab und wir (bzw. Markus Anfang) dem SCP somit die größtmögliche Chance gegeben hat, um wieder ins Spiel zurückzukommen, erst Recht wenn man um den Umstand weiß, dass Kwasniok eigentlich in jeder "engen" Partie zum Schluss die unbequemen Grimaldi u. Michel reinwirft, wenn die Spiele noch nicht entschieden sind. Hat ja auch gestern wieder bestens funktioniert - auch da trennt sich die trainerische Spreu vom Weizen...
Und da dieses Beispiel beim Trainer Markus Anfang keinen Seltenheitswert genießt und man eigentlich bei all seinen Stationen einen gewissen Lerneffekt vergeblich sucht, stehe ich persönlich diesem Übungsleiter nach wie vor so kritisch gegenüber. Nach einem starken Einstand mit Ergebnissen über den Erwartungen und einer nachfolgenden Stagnation, in der man den Tabellenplatz durch vereinzelte, gute/erfolgreiche Spiele noch halten konnte - folgte kurz danach immer der Abwärtstrend, weil es offenbar keine Alternativen zum präferierten Spielsystem gab bzw. Anfang bei keiner seiner Stationen offensichtlich dazu fähig gewesen ist, der betreffenden Mannschaft einen taktischen Plan-B an die Hand zu geben.
Ich kann deine Meinung an einigen Stellen teilen, aber was soll nun mit MA passieren? Sollte man getrennte Wege gehen?