Beiträge von tja-heinz

    Geht jetzt also wieder die Trainerdiskussion los? Ich sags ungern, aber Westkurvler hat in dem Punkt doch teilweise recht.


    Ich scheiss auf Mechanismen und das ganze Gequatsche. Ich kanns nicht mehr hören. Von mir aus kann Schommers bis zur Insolvenz bleiben. Egal, was er treibt. Der Nächste wär auch nicht besser. Man hätt lieber mal frühzeitig Leute wie (Bader) und Notzon entfernt. Erinner mich noch an seine Aussage letztens. Man hätte in den letzten Jahren 30 Mio. Transfererlöse generiert und nur 4 Mio. in die Mannschaft reinvestiert. Da kann ich nur sagen, zum Glück. Da hätt man auch mehr Geld verbrennen können. Mal davon abgesehn, dass bei der Menge an untalentierten Königstransfers das schlicht und ergreifend unglaubwürdig klingt.


    Wie auch immer. Letztlich muss man einfach mal konstatieren, dass die Qualität in der Mannschaft fehlt. Da sind zwar mal Mentalitätsmonster wie Kühlwetter dabei, aber das reicht halt auch nur bis zu nem gewissen Niveau. Insgesamt viele Spieler, die aus der Not hochgezogen wurden. Nur dass der Kader der U23 einfach momentan nicht die Qualität hat wie zu Zeiten von Orban und Co. Deswegen sind auch die ganzen Forderungen nach Botiseriu oder Morabet nur Ausdruck der Hilflosigkeit. Da löst man lieber die Verträge auf, wie auf solche Spieler zu vertrauen. Ich bin mir sicher, wenn da ein richtig guter Fussballer dabei wär, hätt er sich durchgesetzt bei dem, was man da teilweise angeboten bekommt. Die Forderung, solche Spieler zu bringen udn die damit verbundene Verklärung zu möglichen Heilsbringern ist auch nur das Klammern an den letzten Hoffnungsstrohhalm durch die Fans. Ein schlimmer Spuk. Die kommende Insolvenz wird ironischerweise irgendwie auch eine Erlösung sein.

    Wer oder was sind denn die freien Medien? Und wie beurteilt man, wie frei welches Medium ist? Ok, in der Türkei ist das je nach Aufenthaltsort des Journalisten eindeutig, wobei es da ja genaugenommen nur um freie Journalisten geht. Ansonsten finde ich diese Beurteilung schwierig bis unmöglich. Dabei will ich nicht mal allen Medien den Wunsch einer freien Berichterstattung absprechen, aber halte das für total utopisch. Allein schon weil die Medien ohne "Beziehungen" oft gar nix berichten könnten. Weiterhin muss man einfach mal davon ausgehn, dass wir überhaupt nur eine "westlich geprägte" Sicht angeboten bekommen (hängt auch damit zusammen, dass sich ein Journalist seiner Umwelt nicht einfach entziehen kann). Ich bin mir sicher, in Russland, USA oder sonst wo berichten Medien auch in dem Glauben der freien Berichterstattung. Ich halte das für eine Illusion, ohne damit den Vorwurf einer Lügenpresse verbinden zu wollen. Das ist nochmal ein anderes Thema.


    Achja, und zu Klinsmann. Die beste Aktion, die ich je von ihm gesehen hab, war als er wütend in die Tonne getreten hat und sich dabei verletzt hat.

    Ich muss euch zwar allen recht geben, halte es allerdings für bedenklich, dass wir diese Realsatire lieber ausblenden. Obwohl ich das zu 1000% verstehen kann. Ich mach es ja genauso.


    Und natürlich muss und kann eine Demokratie sowas aushalten, nur bei unserer bin ich langsam unsicher. Ich wähle jetzt mal drastische Worte, auch welche, die ich gar nicht ernst meinen möchte, auch wenn mir das immer schwerer fällt. Aber ich kann mittlerweile gut verstehen, wie Nationalsozialisten an die Macht kommen konnten als Ergebnis der Enttäuschung über die politischen Alternativen. Auch ich würde anfangen zu überlegen, ob ich mein Kreuz nicht jemandem geben würde, der ein Buch mit (leeren) Versprechungen schreibt, dieses selbstverliebte Pack entfernen zu wollen. Und wenn sie in nem Lager Steine klopfen müssten. Soviel Produktivität hätten die eh in ihrem ganzen vorherigen Leben nicht gebracht. Und selbst dann, wenn derjenige in seinem Buch einen Holocaust ankündigen würde, müsste ich noch nachdenken, was das geringere Übel wäre. Und ich fürchte mich selbst vor meiner Antwort. Und das sag ich als jemand, der sein ganzes Leben lang links der Mitte gestanden hat und sich über Jahre im linken Flügel der SPD gesehn hätte.


    Aber es sind Geschichten wie die von Maaßen, bei dem jeder noch glaubt, wie konnte man mit so Gedankengut Verfassungsschutzpräsident werden? Jeder denkt, das war ein negativer Ausrutscher. Ich behaupte, der Mann saß genau wegen seinem Gedankengut auf diesem Posten. Hat auch was mit Traditionspflege zu tun. Oder die von Scheuer, wo jeder weitere Kommentar zu viel ist. Oder von der Leyen, die den halben Etat der Bundeswehr in nem Segelschiff versenkt. Gut, das waren wohl eher die überbezahlten externen Berater. Selbst kriegt die eh nix aufn Appel. Auch sehr passend finde ich, dass ein ehemaliger SPD-Vorsitzender in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank wechselt und dann noch jammert, dass er gar nicht versteht, warum sich Leute daran stören. Aber das sind alles nur Symptome wie übrigens auch die AfD. Das wahre Problem ist Lobbyismus. Wobei ich diesen Begriff ablehne, denn er soll nur beschönigen. Würden wir über andere Länder reden, wäre man da nicht so pinkelisch in der Wortwahl und würde dies als Korruption bezeichnen. Aber der Begriff würde viel zu negativ klingen. Einen Unterschied sehe ich allerdings nicht.


    Dabei will ich nicht mal sagen, früher war alles besser, (früher war alles gut). Ich bin mir sicher, das ist kein neues Phänomen (siehe zb. Flickaffäre). Aber früher hat der handelnde Politiker sich noch die Mühe gemacht, so zu wirken, als handele er für die Menschen in diesem Land. Und das parteiunabhängig. Da kann ich Brandt und Schmidt aufzählen, aber genauso Adenauer, ja sogar Kohl. Heute hält man es nicht mal mehr für nötig sowas zu verschleiern. Das ist der Unterschied.


    Und dass diese Demokratie sich von der AfD so "vorführen" lässt, zeigt nur eins ganz deutlich. Nämlich welche geistigen Tiefflieger uns mittlerweile regieren. Hauptsache die Gelfrisur sitzt wie im Falle Scheuer. Und diesen Vorwurf kenn ich doch auch vom Fussball irgendwoher. Da schliesst sich dann ja der Kreis quasi wieder.


    Ach es ist einfach nur traurig. Ein letztes Beispiel möchte ich jetzt noch anführen, auch wenn der Text eh schon zu lang ist. Letztens hat Angela Merkel Bäume gepflanzt (oder gegossen. weiss es nicht mehr genau), um den Opfern des NSU zu gedenken. Eigentlich ne gute Sache. Am selben Tag weiht ironischerweise allerdings Walter Steinmeier ein Denkmal für Georg Elser (Bombenattentat auf Hitler im Brauhauskeller 1939) ein. Bin ich der einzige, der hier eine Opferumkehr sieht? Wir können doch nicht das eine verurteilen und dem anderen gedenken. Denn das Attentat 1939 in einer vollbesetzten Halle mag in Anbetracht dessen, was danach folgte, sich heute richtig anfühlen, aber damals wars doch nix anderes als ein feiges Attentat auf Menschenleben. Da darf doch nicht nur die Zielperson entscheidend dafür sein, wie ich so etwas werte. Das ist alles so verlogen. Deswegen feier ich Thüringen und ich freue mich auf Neuwahlen, auch wenn das Ergebnis nach meinen Erwartungen noch viel bedenklicher sein wird. Aber das hat man sich auch lange erarbeitet in unserer Politik.

    Irgendwie ein beruhigendes Thema für mich. Zeigt diese Wahl doch vor allem eines. Slapstick gibts nicht nur beim FCK.


    Jetzt also Rücktritt Kemmerich auf Druck der Bundesebene, aber erstmal übergangsmäßig geschäftsführend im Amt, wenn mein Kenntnisstand noch aktuell ist. Das können sich Banf und Co mal noch ne Scheibe abschneiden. Rücktritt, aber erstmal im Amt bleiben. Und Rücktritt wegen was eigentlich jetzt genau? Wegen dem Ergebnis einer angeblich demokratischen Wahl? Oder um den großen Mengen an Protestierenden den Arsch hinzuhalten für ein kleines Kreuzchen alle paar Jahre? In manchen Fällen bestimmt auch ein Hakenkreuzchen. Ich hab das Gefühl, die wirkliche Entscheidung in ein paar Wochen spielt gar keine Rolle. Das lehrreichste aus der Sache ist doch, dass die AfD doch manch hellen Kopf besitzt, die Politik in diesem Land so absurd wirken zu lassen. Man muss einfach mal festhalten, das war geschickter als uns lieb sein kann. Im Endeffekt zeigt das Ganze eines ganz deutlich. Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten. Ein allzu wahrer Spruch, der oft Tucholsky zugeschrieben wurde.


    Den Protest kann ich übrigens absolut verstehen und finde ihn richtig. Nur um hier nicht falsch verstanden zu werden. Ab eigentlich setzt er dem Ganzen die Krone auf. Der Mann wurde gewählt, weil die "bürgerlichen" zu dumm waren. Aber er wurde gewählt. Aber momentan hört man gar nicht den Spruch, dass unsre Demokratie das aushalten muss. Vielleicht weil so langsam Zweifel aufkommen, ob sie das wirklich noch aushält. Bin insgesamt sehr zwiegespalten bei dem Thema und mich würden andre Meinungen ja doch interessieren. Ausserdem lenkts mich vom Münsterspiel ab. ;)

    Ich seh die Leistung der Mannschaft nach der Winterpause gar nicht so kritisch. In Anbetracht der Umstände. Die letzten Spiele waren spielerisch durchaus überzeugend, gerade Ingolstadt. Die erste Halbzeit gegen Düsseldorf war auch gut. Die zweite hat gezeigt, dass die Körner alle waren. Heute gegen einen destruktiven Gegner, der kein Spiel unter der Woche hatte. Dazu die Formschwäche einiger Spieler. Pick war auch heute wieder ein gutes Beispiel. Von daher hab ich auch verstanden, Schad mal ne Pause zu gönnen. Dazu die Unklarheiten über die berufliche Zukunft. Auch das kann ich den Jungs nicht verübeln. Ist ja nicht so, dass alle zwingend mit den Gedanken bei ihrem nächsten Verein sind, weil sie alle unbedingt möglichst schnell weg wollen. Aber keiner weiss, wie lange der Arbeitgeber noch existiert. Es kommt viel zusammen. Dazu kommt die mangelnde Chancenverwertung, die zwar momentan absolut ungenügend ist, aber die auch Kopfsache ist. Ganz klar muss man allerdings die Galligkeit wieder mehr in den Mittelpunkt rücken. Spielerisch haben wir uns durchaus entwickelt, aber das allein reicht nicht für diese Liga. Aber natürlich isses deprimierend.

    Man vergisst inzwischen auf der Arbeit den Serienstream während einer Live-Pk auszumachen. In ner anderen Situation könnt ich vielleicht drüber lächeln. Aber es spricht Bände über den Verein und die Motivation seiner Angestellten. Da kann ich der Mannschaft noch den geringsten Vorwurf machen. Da kann man wenigstens die Arbeitsleistung in irgendeiner Form sehen.