Beiträge von Raimund

    Nach dem 1.Abschnitt konnte man solchen Chancen nicht unbedingt erwarten.


    Abgezockt sind wir (noch) nicht, dafür konstant defensivstark.


    Ich sehe es wie ähnlich wie Kinglouis. Wenn mit neu formierter Abwehr (ohne den gelb gesperrten Tomiak) gegen Viktoria wieder die Null steht und wir irgendwie einen Treffer erzielen, dann war der Punkt in Dortmund einiges wert.


    Hoffen wir, dass Zimmer und vor allem Kraus rechtzeitig fit werden.

    Diskussionsthema zum Artikel: 90 Minuten Hardcore, echte Gefühle!


    90 Minuten Hardcore, echte Gefühle!

    Der FCK gewinnt das Saar-Pfalz-Derby verdient mit 2:0. Nicht nur die Fans, sondern auch Mannschaft und Trainer feiern dies ausgiebig. Ein Kommentar.


    So hat man Marco Antwerpen in seiner Zeit beim FCK auch noch nicht erlebt. Nach dem Abpfiff läuft der Lautrer Cheftrainer in Richtung Gästeblock um dort jeden einzelnen seiner Spieler zu umarmen. Dies tut er auf eine derart dynamische Weise, die man ihm beinahe als 'versuchte Körperverletzung' auslegen könnte. Zwischendurch reißt er immer wieder beide Arme Richtung Gästekurve in die Luft, als wolle er einen Gegner zum Kampf herausfordern. Dabei ist der Kampf gerade gewonnen.

    Derby? Können wir!

    Die zentnerschwere Last, die in diesen Momenten vom Trainer abfällt, ist wahrlich nicht zu übersehen. Denn wenn das Derby auch die Gemütslage des Coaches sicherlich noch zusätzlich intensiviert: Ein nicht unerheblicher Ergebnisdruck war bei Mannschaft und Trainer bereits ohnehin vorhanden. Bei einer Niederlage wäre der 1. FC Kaiserslautern auf Schlagdistanz zum ersten Abstiegsplatz in die zweite Tabellenhälfte gerutscht. Der positive Schwung aus der Siegesserie wäre damit endgültig dahin. Zusätzlich hätte eine Derbypleite bei der Lautrer Anhängerschaft einen extremen Stimmungsumschwung auslösen können. Glücklicherweise kam es nicht dazu. Denn: Derby können wir! Seit Marco Antwerpens Amtsübernahme haben die Roten Teufel kein Derby mehr verloren. Sowohl gegen den SV Waldhof als auch den 1. FC Saarbrücken holte der FCK saisonübergreifend jeweils vier Punkte aus den beiden letzten Partien. Und das obwohl die Roten Teufel - zumindest tabellarisch - stets als Außenseiter in die Partien gingen.

    Verdienter Sieg

    "Absolut verdient". So lässt sich der Derbysieg in zwei Worten sinnvoll zusammenfassen. Von Beginn an waren die Roten Teufel fast immer einen Schritt schneller als der Gegner und blieben in den sogenannten 50/50-Zweikämpfen zumeist Sieger. Der saarländische Gastgeber schaffte es kaum einmal bis auf 20 Meter an das FCK-Tor heranzukommen. FCS-Torchancen bis zur 77. Spielminute: Keine. Erst beim Spielstand von 2:0 erarbeiteten sich die Hausherren erste Tormöglichkeiten. Zunächst vereitelte Matheo Raab grandios die Doppelchance von Günther-Schmidt und Grimaldi. Dass die Saarländer anschließend gleich noch eine handvoll ordentlicher Torchancen hatten, bleibt einer der wenigen Kritikpunkte an diesem Samstagnachmittag. Ansonsten sind lediglich noch die Kontersituationen anzumerken, die der FCK bei einer 2:0 Führung einfach besser ausspielen muss. Aber das soll den wohlverdienten Derbysieg auf keinen Fall schmälern.


    Beim Interview nach dem Spiel ist Trainer Antwerpen wieder deutlich entspannter als noch unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Er lässt durchblicken, dass die Mannschaft den Derbysieg ähnlich ausgelassen feiern wird wie die Fans der Roten Teufel: "Wir freuen uns jetzt auf eine schöne Busfahrt. Mal sehen, wie wir aus dem Bus wieder rauskommen werden". Aufnahmen des FCK-Roadtrips liegen zwar nicht vor, dafür aber ein Bild aus der Gästekabine nach dem Spiel, auf dem die Mannschaft den Derbysieg ausgelassen feiert.

    „Der Südwesten ist für immer Rot-Weiss-Rot“

    Traditionell gelten Rheinland-Pfalz und das Saarland als „FCK-Land“, sprich: Die Mehrheit der Einwohner hält es mit den Roten Teufeln. Zumindest im Land des Schwenkgrills - also dort, wo ein Adventskranz auch aus einem Ringel Lyoner mit vier Maggiflaschen bestehen kann - gewinnt der heimische FCS zuletzt immer mehr Anhänger. In der Saison 2019/20 verlässt der Saarländische Club die Regionalliga und etabliert sich auf Anhieb in der dritten Liga. Im DFB-Pokal erreicht der Verein sogar das Halbfinale. Mittlerweile ist auch das neue Ludwigsparkstadion fertig gestellt und kann sich wirklich sehen lassen. Die Fieberkurve des FCS zeigt also deutlich nach oben, während sie beim Pfälzer Nachbarn bekanntlich seit nunmehr einem Jahrzehnt in die entgegengesetze Richtung läuft. Erfolg zieht bekanntlich neue Fans an.


    Dem Saarbrücker Anhang ist es daher ein Anliegen, per Spruchband alle saarländischen FCK-Fans mit der gleichen Liebkosung zu titulieren, die normalerweise dem Mäzen der TSG 1899 Hoffenheim zuteil wird. Allerdings lässt der Lautrer Konter nicht lange auf sich warten: Unmittelbar nach dem 2:0 der Roten Teufel wird im Gästebereich ein Banner mit dem Text "Der Südwesten ist für immer Rot-Weiss-Rot“ entrollt. Zumindest an diesem Wochenende behält 'Rot-Weiß-Rot' klar die Oberhand.

    Die „Zweitbesetzung“ der Leistungsträger

    Wer hätte das zu Saisonbeginn gedacht: Die Leistungsträger der Roten Teufel sind aktuell weder Mike Wunderlich noch Jean Zimmer oder Felix Götze. Während Wunderlich zumeist stark, aber mitunter auch recht unfällig spielt, ist es noch längst nicht die Saison des Jean Zimmer. Der Bad Dürkheimer läuft immer noch seiner spielerischen Form der vergangenen Saison hinterher. Einsatz und Wille sind wie gewohnt vorbildlich, daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Rückkehrer aus Düsseldorf wieder bei 100% ankommen wird. Felix Götze wurde zuletzt durch Kopfverletzungen immer wieder zurückgeworfen. Im Derby feierte der 23-jährige für rund 20 Spielminuten mit einem Rugbyhelm sein Comeback. Nach der Länderspielpause wird er mit einem speziell angefertigten Kopfschutz spielen und hoffentlich fortan unverletzt bleiben.


    Wer sind also aktuell die Leistungsträger, die den FCK in den letzten sieben Partien fünf Mal als Sieger vom Platz führten? Aktuell besteht die „neue Achse“ aus Torhüter Matheo Raab, Innenverteidiger Boris Tomiak, Sechser Marlon Ritter und Stürmer Martin Hanslik. Jeder einzelne von ihnen spielt auch beim Derbysieg im Saarland eine herausragende Rolle. Ritter erobert und verteilt auf der Sechserposition auch am Samstag wieder die Bälle, wobei er mit genialen Pässen immer wieder für Überraschungsmomente sorgt. Matheo Raab, im Oktober bereits zum zweiten Mal von den Lesern von Treffpunkt Betze zum Spieler des Monats gewählt, entschärft die Saarbrücker Doppelchance überragend und sichert damit endgültig den Auswärtssieg. Und das obwohl er bis dahin quasi völlig beschäftigungslos ist.


    Boris Tomiak spielt nicht nur eine grandiose Innenverteidigerrolle, sondern glänzt neuerdings sogar als zuverlässiger Torschütze. In den letzten vier Partien gelingen "Tormiak" drei wichtige Treffer, unter anderem der so wichtige Führungstreffer gegen Saarbrücken. Daniel Hanslik ist in der Offensive überall unterwegs, sichert Bälle, kreiert Vorlagen oder sucht selbst den Abschluss. Der Neueinkauf aus Kiel ist zudem der FCK-Spieler, der die meisten Freistöße rund um den gegnerischen Sechzehner herausholt. Als kurz vor Abpfiff der feiernde FCK-Anhang lautstark „Lautern allez“ intoniert, sieht man wie der gerade ausgewechselte Hanslik im Takt des Liedes kopfnickend auf der Bank sitzt. Auch wenn dies nichts mit seiner Leistung zu tun hat, macht es ihn keinesfalls unsympathischer. Zu den Leistungsträgern der letzten Wochen zählt auch René Klingenburg, der sich unmittelbar vor Anpfiff des Derbies verletzt und durch Kiprit ersetzt wird.

    Dä Prinz vun de Palz

    Zugegeben: Kenny-Prince Redondo hat den Schreiber dieser Zeilen schon häufiger zur Verzweiflung gebracht. Viel zu oft macht der geborene Münchner den Vorteil seiner Schnelligkeit durch vollkommen unverständliche Laufwege und falsche Entscheidungen zunichte. Manchmal scheint es, als sei das GPS des 27-jährigen defekt oder er benötige während des Spiels Funkkontakt zum Spielfeldrand, um vom Trainerteam permanent in die richtige Richtung gesteuert zu werden.


    Beim Derby im Ludwigspark sehen die Zuschauer einen Redondo, den sie in dieser Form noch nie im FCK-Trikot erlebt haben. In Kurzform:
    66. Minute: Einwechslung Redondo. 67. Minute: Tor durch Redondo auf Vorlage von Redondo. Klingt komisch - ist aber so. FCS-Kapitän Manuel Zeitz will auf der linken Seite kurz vor Mittellinie - scheinbar unbedrängt - den Ball nach vorne schlagen, als „KPR“ gedankenschnell von der Seite heranrauscht und ihm die Kugel vom Fuß die Außenlinie entlang spitzelt. Die nah am Spielfeldrand stehende Bande, auf die er frontal zusteuert, kann ihn ebenso wenig aufhalten wie der in seinem Laufweg stehende Linienrichter. Seinen Gegenspieler hat ohnehin er längst abgehängt. Redondo sieht den mitgelaufenen Jean Zimmer und versucht ihn per Querpass zu bedienen. Dieser wird jedoch durch die Grätsche des Saarbrückers Dominik Ernst abgewehrt. Aber nicht weit genug. Wieder erfasst „Prince“ die Situation als erster und ballert das Leder mit dem linken Fuß ins Tor. Das Derby ist damit entschieden.


    Auch in der Folgezeit spielt "KPR" seine zahlreichen Stärken aus: Schnelligkeit, Technik und Zug zum Tor. Ebenso erwähnenswert ist allerdings, das seine Schwächen an diesem Tag erstmals nicht zum Vorschein kommen. Seine Laufwege stimmen und seine Entscheidungen mit und ohne Ball am Fuß ebenfalls. Würde er jedes Mal so spielen, es wäre unmöglich, ihn aus der Stammelf zu verdrängen. Entweder hat er einfach nur einen Sahnetag erwischt oder das Trainerteam ist dabei, ihn in die Spur zu bringen. Die nächsten Wochen werden es zeigen. Am Samstag empfand der Prinz einfach nur „ein schönes Gefühl", vom dem er "später seinen Kindern erzählen“ wird.


    Mit 17 Punkten aus acht Partien haben sich die Pfälzer allmählich in der oberen Tabellenhälfte festgebissen. Doch Vorsicht ist geboten. Die Ausgeglichenheit der dritten Liga bietet von Spieltag zu Spieltag neue Überraschungen. Nach der Länderspielpause empfängt der FCK den SV Wehen-Wiesbaden auf dem heimischen Betzenberg. Mit dem Derbysieg im Rücken wäre es nur all zu schön, die Marke von 20.150 Zuschauern vom Spiel gegen Würzburg noch einmal zu überbieten. Verdient hätten es die Roten Teufel allemal.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Senger ist wahrscheinlich unser schnellster Innenverteidiger. Daher wäre er grundsätzlich sicherlich auch ein Kandidat um Kraus zu ersetzen.


    Was ich in dieser Saison von Senger gesehen habe, hat mich aber überhaupt nicht überzeugt. In den Partien, wo er zum Einsatz kam war sein Spiel viel zu unruhig und fehlerbehaftet. Wahrscheinlich musste er deshalb gestern mit Huth, Stehle und Gibs zu den Amas.


    Für mich sind weder Kraus noch Winkler die Idealbesetzung in der Innenverteidigung. Mangels Alternativen waren beide zuletzt im Team. Nun werden wir sehen ob Hippe und Senger den Sprung in die Stammelf schaffen.

    tja-heinz Da sprichst Du einen guten Punkt an. Meines Erachtens haben Kraus und Winkler exakt die gleichen Stärken (Kopfball, Robustheit) und Schwächen (mangelnde Schnelligkeit, Spielaufbau). Im direkten Vergleich ist Kraus einfach besser und macht weniger Fehler.


    Spätestens wenn der FCK mal wieder einem Rückstand hinterherlaufen und folglich höher stehen muss werden Kraus/Winkler zum Sicherheitsrisiko. Überlaufen wurden beide gegen Freiburg auch schon. Daher könnte ich auf den Schwächeren von beiden verzichten.


    Mal schauen, was Antwerpen macht:-)

    Winkler kommt mir hier zu schlecht weg! Auch er ist ein großer Teil, der sattelfesten Abwehr! Den krassesten Stellungsfehler leistete sich Tomiak in der 1.HZ. Da konnte er sich bei Raab bedanken, das Freiburg in dieser Situation nicht den Ausgleich erzielte.....

    Es gibt momentan keinen Grund, die 3er-Kette zu "sprengen"...... :nana:

    Das "never change a running" system lasse ich nach dem Havelse-Spiel absolut gelten. Am Samstag hat die Abwehrleistung -erstmals seit Wochen- allerdings nicht gestimmt. Das System lief also nicht rund. Es blieb am Ende nur erfolgreich, weil Raab wieder einen Supertag hatte.


    In meinen Augen fällt Winkler gegenüber Tomiak und Kraus doch recht deutlich ab durch fehlende Schnelligkeit, schwache Spieleröffnung und z.T. ungeschicktes Zweikampfverhalten. Ich finde, man muss nicht auf die nächste Niederlage warten um hier etwas zu ändern.

    Diskussionsthema zum Artikel: Wenn's mal läuft, dann läuft's!


    Wenn's mal läuft, dann läuft's!

    Der vierte Sieg in Folge, 13:0 Tore aus den letzten vier Spielen. Der FCK hat derzeit einfach einen Lauf, sollte aber nicht nachlässig werden.


    „Vor vier Wochen wäre der Ball noch über das Stadion geflogen. Wenn's läuft, dann läuft's“, beschreibt Mittelfeldspieler Mike Wunderlich seinen Treffer zum 3:0. Im Grunde liefen die letzten Lauterer Spiele alle nach dem gleichen Schema ab: Der FCK geht früh in Führung, steht anschließend hinten sicher und spielt nach vorne seine fussballerische Klasse aus. Das Resultat war in allen vier Fällen jeweils ein deutlicher 'zu-null-Sieg'. Der 3:0 Erfolg gegen die Zweitvertretung des SC Freiburg kam allerdings weit weniger souverän zustande als es das Ergebnis vermuten lässt.

    Die Abwehr wackelt, nur Raab bleibt fehlerfrei

    Das junge, spielstarke Breisgauer Team hatte deutlich mehr Tormöglichkeiten als noch die letzten Gegner Osnabrück, Verl oder Havelse. Grund dafür: Die Abwehr der Roten Teufel stand längst nicht so sicher wie in den vergangenen Wochen. Die Innenverteidiger Boris Tomiak, Kevin Kraus und vor allem Alexander Winkler leisteten sich mehrere grobe Schnitzer, die dem Gast gleich mehrere gute Torchancen ermöglichten. Dass die Null nun zum fünften Mal in Folge stand, ist besonders FCK-Schlussmann Matheo Raab zu verdanken, der wieder einmal eine klasse Partie lieferte und nun mehr seit 533 Minuten ohne Gegentor ist. Nach der 2:0 Führung kam zwar nie das Gefühl auf, die Partie könnte noch einmal kippen. Trotzdem war die Defensivleistung insgesamt nicht zufriedenstellend und muss in den nächsten Partien dementsprechend besser werden. Ähnlich beurteilte auch Cheftrainer Marco Antwerpen die Defensivleistung, vor allem zum Ende der ersten Hälfte: "Irgendwann sind wir in der ersten Halbzeitzu passiv geworden, haben Freiburg zu tief aufgenommen und Chancen zugelassen. Zum Glück ist es gut gegangen". Daniel Hanslik, im Spiel gegen Freiburg doppelter Vorlagengeber sah ebenfalls ein "Warnzeichen" dafür, sich in manchen Phasen "wieder ein bißchen mehr konzentrieren" zu sollen. "Wir müssen uns bei Matheo bedanken, dass er ein-, zweimal sehr gut gehalten hat".

    Neun Torschützen, neun Vorlagengeber

    Leicht auszurechnen sind die Roten Teufel aktuell ganz sicher nicht. Es gibt nicht "den" Torjäger oder "den" Spielgestalter, den der Lauterer Gegner ausschalten müsste, um seine Siegchancen signifikant zu steigern. Keiner der Männer in Rot erzielte bisher mehr als drei Saisontreffer. Allerdings trugen sich bislang neun unterschiedliche Lauterer in die Torschützenliste ein. Das gleiche Bild zeigt sich bei den Torvorlagen. Neun Spieler steuerten die Assists zu den Lauterer Toren bei, aber auch hier legte bisher niemand mehr als drei Treffer auf. Zuletzt waren es mehrere, teilweise mustergültig herausgespielte Kontertore sowie Treffer nach Standards, mit denen die Punkte eingefahren wurden. Kombiniert mit einer stabilen Defensive ist dies wohl der sicherste Weg um Drittligaspiele zu gewinnen. Es bleibt die Frage, wie die Mannschaft auf einen Rückstand reagieren wird.


    „Es ist eine ganz andere Atmosphäre als am Anfang der Saison“ verrät Abwehrspieler Boris Tomiak das, was wohl auch keinem Zuschauer verborgen blieb. Aktuell ist das Team eine Einheit und hat sichtbar Spaß am Fußballspielen. Bestes Beispiel dafür ist der Treffer zum 3:0. Torhüter Matheo Raab schlägt den Ball auf die linke Seite zu Hendrick Zuck. Dieser spielt das Leder volley mit der Hacke zu Felix Götze, der sofort auf Hanslik weiterleitet. Der 25-jährige Mittelstürmer läuft zunächst vom Tor weg, steuert die Grundlinie an, um von dort aus mustergültig auf den rund 16 Meter vor dem Tor stehenden Mike Wunderlich zurückzulegen. Der 35-jährige Routinier scheint seine Treffsicherheit wiedergefunden zu haben und netzt trocken rechts unten ein. Wenn es einmal läuft.

    Montags gegen angeschossene Zebras

    Die Vorzeichen für die nächste Partie am Montagabend in Duisburg könnten kaum unterschiedlicher sein. In der Formtabelle der letzten fünf Spiele ist der FCK Erster, der MSV Letzter. Nachdem Trainer Pavel Dotchev letzte Woche entlassen wurde, wird MSV-Sportdirektor Ivica Grlic versuchen, kurzfristig einen Nachfolger zu präsentieren. Damit werden die Karten bei den Zebras wieder neu gemischt. Gerade Marco Antwerpen hatte letzte Saison bei seinem FCK-Debüt in Mannheim gezeigt, dass ein Trainerwechsel neue Kräfte freisetzen kann. Zudem waren die Roten Teufel in den letzten Jahren viel zu oft der „perfekte Aufbaugegner“ für einen Kontrahenten in einer solchen Situation. Gerade in der Defensive gilt es daher, die Konzentration wieder deutlich zu steigern.

    Change a winning team?

    Was vor der Saison noch undenkbar schien, zeigte sich am Samstag. Sowohl Kapitän Jean Zimmer als auch der Dauerbrenner der letzten Jahre Dominik Schad haben aktuell keinen Stammplatz. Nach dem 6:0 Erfolg gegen Havelse sah Trainer Marco Antwerpen verständlicherweise keinen Grund die Startformation zu ändern. Gegen den MSV Duisburg könnte das eventuell anders aussehen. Das Auswärtsspiel bei den abstiegsbedrohten Meiderichern wird sicherlich deutlich kampfbetonter werden als das Match gegen die spielstarken Freiburger.


    Das schreit eigentlich danach, Zimmer und Schad von Anfang an zu bringen. Aber für wen? Alle Mittelfeld- und Außenbahnspieler liefern seit Wochen konstant gute Leistungen ab. Am Samstag waren die beide Einwechselspieler sofort auf Betriebstemperatur: Auf ungewohnter Position im zentralen Mittelfeld gewannen beide ihre Zweikämpfe. Zimmer lieferte zudem sehenswerte Torschussvorlagen. Trotzdem ist es gut möglich, dass sie vorerst auch weiterhin nur von der Bank kommen werden. Hier hat Coach Antwerpen ein echtes Luxusproblem. Wohl dem, der solche Spieler noch in der Hinterhand hat. Ein Wechsel in der Stammformation würde sich hingegen eher in der Abwehr anbieten. Innenverteidiger Max Hippe ist mittlerweile fit und könnte gegenüber dem mitunter recht unsicheren Alexander Winkler die bessere Wahl in der Abwehrkette sein. Egal wer in Duisburg für den FCK aufläuft. Hoffen wir einfach, dass es weiter läuft.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    tja-heinz Die Frage zum Zeitpunkt ist leicht zu beantworten: Weil Länderspielpause war und damit Zeit für eine Analyse des Kaders "Aufwärtstrend dank Teambuilding "Barackler Art" " sowie die Kaderanalyse in diesem Artikel. Solche grundsätzlichen Bewertungen sollten ohnehin völlig unabhängig von aktuellen Spielergebnissen erfolgen.


    Es geht auch nicht darum eine Position für oder gegen eine Person zu beziehen. Und natürlich kann man auch unterschiedlicher Meinung sein. Ostalb-Devil sieht es vollkommen richtig.



    FCK-Aussenposten Danke für die Einblicke in die U21!

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommunikationsmängel in der Kaderplanung?


    Kommunikationsmängel in der Kaderplanung?

    Im zweiten Teil unserer Zwischenbilanz steht die Kaderplanung im Fokus. Dabei fällt auf, dass nicht alle Entscheidungen zwischen Hengen und Antwerpen abgestimmt wirken. Die Auswirkungen für den FCK könnten gravierend sein.


    Im ersten Teil unserer Zwischenbilanz stand die sportliche Entwicklung der Roten Teufel im Vordergrund. Nach dem verpatzten Saisonstart folgte zuletzt eine beeindruckende Serie von drei Siegen in Folge, die mit einer "besonderen Teambuildung-Maßnahme" im Südwestderby gegen Waldhof Mannheim begann. Der heutige zweite Teil dreht sich vor allem um die Kaderzusammenstellung, für die Geschäftsführer Sport Thomas Hengen verantwortlich ist. Trotz gelungener Verpflichtungen gibt es auch Anzeichen darauf, dass längst nicht alle Entscheidungen zwischen Thomas Hengen und FCK-Cheftrainer Marco Antwerpen abgestimmt wirken.


    Es ist angenehm Thomas Hengen zuzuhören - und das nicht nur wegen seines ungewöhnlichen Pfälzer Dialektes mit rheinischem Einschlag. Vom verbalen Politikerstil seiner Vorgänger ist er genauso weit entfernt wie von fußballertypischen Satzbausteinen. In Interviews und Pressekonferenzen wirkt der Geschäftsführer Sport angenehm bodenständig. Neben dem Trainer ist er momentan der einzige Entscheider mit Fußballkompetenz im gesamten Verein. Umso wichtiger also, dass beide in ihrer Zusammenarbeit harmonieren. Anfangs wurden sie nicht müde, die vertrauensvolle Zusammenarbeit und enge Kommunikation zu betonen. Solche Bekundungen sind in den letzten Wochen allerdings zur Rarität geworden. In der Gesamtbetrachtung scheint es, als ob manche Entscheidung einem mangelnden Austausch zwischen Hengen und Antwerpen geschuldet sei.

    Hammerkader oder unausgewogene Truppe?

    Die guten Nachrichten wollten in der Sommerpause einfach nicht abreißen: Nach und nach gelang es Thomas Hengen die Leihgaben der vergangen Spielzeit fest zu verpflichten beziehungsweise abermals auszuleihen. Speziell Felix Götze und Jean Zimmer sind für einen Drittligisten geradezu sensationelle Transfers. Zudem wurde Daniel Hanslik von Holstein Kiel gekauft und Marvin Senger ein weiteres Mal vom FC St. Pauli ausgeliehen. Dazu kamen Kiprit, Klingenburg und Wunderlich. Das überwiegende Feedback in den FCK-Fanforen zu dieser Zeit: Was für einen Hammerkader hat Sportvorstand Hengen denn da zusammengestellt?


    Als die Saison dann los ging offenbarte sich mehr und mehr, wie unausgewogen das Team dann doch ist: Das zentrale Mittelfeld und die rechte Seite sind phantastisch besetzt, dazu kommen zwei bärenstarke Torhüter. Die Besetzung auf der linken Seite ist hingegen sehr dünn. Zudem fehlt wie schon seit Jahren ein Abwehrchef beziehungsweise ein schneller Innenverteidiger. Auch einen „Wandspieler“ im Sturm sucht man nach dem Abgang Marvin Pouriés vergeblich. Kurz vor Ende der Transferperiode wurde dann noch einmal nachgebessert: Simon Stehle von Hannover 96 und Max Hippe vom Ligakonkurrenten Borussia Dortmund II kamen zum Betzenberg. Dass seitdem keiner der beiden bislang überhaupt eine Rolle beim FCK spielt, hat unterschiedliche Gründe. Hippe verletzte sich beim Aufwärmen vor dem Spiel in Magdeburg und fällt seitdem aus. Bei Stehle sind die Gründe vielschichtiger.

    Die Causa Simon Stehle

    Nachdem der FCK in den ersten beiden Saisonspielen torlos blieb, wurde Simon Stehle verpflichtet, „ein Mittelstürmer, der der Mannschaft sofort weiterhelfen kann“. Doch in seinen ersten drei möglichen Partien kam die Leihgabe aus Hannover auf exakt eine Spielminute. Zudem verwunderte Trainer Antwerpen mit der Aussage, „Stehle braucht noch Zeit“. Der Tiefpunkt ist für den 20-jährigen beim Heimspiel gegen Zwickau erreicht, in dem er in der 63. Spielminute ein- und in der 85. Spielminute wieder ausgewechselt wird. Zwar trug er hier eine Mitschuld am Zwickauer Gegentreffer, spielte aber auch nicht schlechter als seine Mitspieler. Es hatte den Anschein, als wollte Marco Antwerpen mit der Aktion ein Statement senden im Sinne von: „Ich wollte einen gestandenen Mittelstürmer und keinen 20-jährigen Rechtsaußen“. Die Situation ist für den Spieler natürlich bedauerlich. Nicht nur, dass seine Position mit Zimmer und Hercher bereits bestens besetzt ist. Sein Transfer scheint offenbar das Ergebnis nicht ausreichender Kommunikation zwischen Trainer und Sportdirektor. Leider nicht das einzige.

    Die aussortierten Spieler bleiben

    Schon in der vergangenen Spielzeit ließ sich erkennen, welche Spieler im Konzept von Trainer Antwerpen nicht mehr gefragt sind. Demzufolge war die Streichliste in der Sommerpause nicht gerade kurz: Für Marius Kleinsorge, Elias Huth, Alexander Winkler, Hikmet Ciftci, Mohamed Morabet, Lucas Röser und Marlon Ritter suchte der Verein neue Abnehmer. Letztlich gelang es Thomas Hengen keinen einzigen dieser Spieler zu transferieren. Lediglich bei Marlon Ritter, den Marco Antwerpen erfolgreich sportlich „wiederbelebte“ und Lucas Röser, dessen Kreuzbandriss einen Transfer verhinderte, ist dies sinnvoll zu begründen. Dennoch dürften die Gründe dafür vielfschichtig sein und gewiss nicht nur in der Verantwortung des Geschäftsführers liegen - beispielsweise dann, wenn ein Spieler mit gültigem Vertrag nicht gewillt ist, den Verein zu schlechteren Bezügen zu verlassen. Der einzige Akteur, der den Verein in der Sommerpause trotz gültigen Vertrages verließ, war Tim Rieder. Er wollte von sich aus zurück in seine Münchner Heimat und unterschrieb bei Türkgücü.


    Mit den Transfers der restlichen „Ausgemusterten“ und den damit verbundenen Gehaltseinsparungen hätte der Verein zum Beispiel rechtzeitig einen Abwehrchef, einen Mittelstürmer oder einen Mann für die linke Außenbahn verpflichten können. Stattdessen ist der FCK-Kader nun 30 Mann stark. Und nach der Länderspielpause sollten bis auf die Langzeitverletzen dann auch wieder alle Profis zur Verfügung stehen. Das klingt wie ein Luxusproblem, ist jedoch schwerwiegender.

    Keine Chance für junge Eigengewächse

    Durch die aktuelle Kadergöße ist die Durchlässigkeit aus der U23 und der U19 in den Profibereich in dieser Saison faktisch nicht existent. Die beiden 19-jährigen Talente Maximilian Fesser und Moritz Theobald aus dem Lauterer Oberligateam sowie Tristan Zobel und Shawn Blum (beide 18 Jahre alt) aus der U19 kamen lediglich beim Benefizspiel gegen Mainz am vergangenen Samstag bei den Profis zum Einsatz. Wie will man die wenigen jungen Lauterer Talente längerfristig an den Verein binden, wenn man ihnen keine Einsatzzeiten im Profiteam gibt?


    Der Trainer ist hier in der Zwickmühle, denn einerseits würde er Talente wie Neal Gibs und andere Nachwuchsspieler sicher gerne behutsam in das Team einbauen. Andererseits erwarten die Investoren von ihm, noch in dieser oder spätestens in der nächsten Saison mit der Mannschaft aufzusteigen. Somit hat der Cheftrainer weder Gelegenheit für Experimente noch für einen langsamen Aufbau der Talente. Er kann, er muss auf die erfahrenen Spieler setzen. So wie beim blamablen Pokalaus bei TuS Mechtersheim. Marco Antwerpen setzte ausschließlich Spieler aus dem Drittligakader ein – und wurde bitter enttäuscht. Hier wurde das Gefälle zwischen Leistungsträgern und Reservisten im FCK-Kader klar erkennbar, insbesondere bei Redondo, Huth, Stehle oder Winkler. Auch Kiprit, Senger und Niehues bringen zweifelsfrei Talent mit, sind aber noch ein gutes Stück davon entfernt, überdurchschnittliche Drittligaspieler zu sein.

    Ohne Marco wärt ihr wohl nicht hier

    Als Geschäftsführer Sport ist Thomas Hengen für die Zusammenstellung des Kaders verantwortlich – idealerweise mit Unterstützung des Trainers. Die meisten Transfers der aktuellen Saison geben einen Hinweis, wer den jeweiligen Spieler zum Betzenberg gelockt haben mag. Jean Zimmer unterschrieb in der Pfalz aus Verbundenheit zum Verein. Felix Götze hätte sich vom FC Augsburg sicher auch in die 2. Liga ausleihen lassen können. Er ist jedoch mit Hengens Unterstützung von Antwerpens Art Fußball spielen zu lassen inklusive seiner Rolle im Team überzeugt worden. Daniel Hanslik und Marvin Senger kannten das komplette FCK-Umfeld ebenfalls. Um diese vier höherklassigen Spieler in die 3. Liga zu locken, bedurfte es eines Trainers, dem sie vertrauen und den Investoren, die das nötige „Kleingeld“ für Ablösesummen und Gehälter bereitstellen. Hengen hat sich in den zum Teil wochenlangen Verhandlungen sicherlich hartnäckig gezeigt und die Transfers auch fixiert – auschlaggebende Faktoren waren womöglich aber der Trainer und die Saar-Pfalz Invest GmbH (SPI).


    René Klingenburg und Mike Wunderlich, mittlerweile beides Leistungsträger im Team, folgten dem Ruf ihres Ex-Trainers aus Münsteraner und Kölner Zeiten zum FCK. Gerade beim 35-jährigen Wunderlich hätte wohl niemand damit gerechnet, dass er Viktoria Köln überhaupt noch einmal verlässt. Auch wenn bei einem Transfer eines Spielers zu einem neuen Verein mehrere Faktoren greifen müssen, so scheint es, dass wenn der Lauterer Coach nicht Marco Antwerpen hieße, sie wohl kaum beim FCK gelandet wären.

    Hengens Fokus: Regionalliga West

    Thomas Hengens Stationen als Scout lesen sich eindrucksvoll: FC Everton, Hamburger SV, West Ham United und PSV Eindhoven. Sein letzter Arbeitgeber vor der Rückkehr nach Kaiserslautern war der Regionalligist Alemannia Aachen, wo er von März 2020 bis Feburar 2021 als Sportdirektor fungierte. Das merkt man seinen Transfers auch sehr deutlich an: Julian Niehues kam von Borussia Mönchengladbach II, Max Hippe vom BvB II und Boris Tomiak von Fortuna Düsseldorf II. Sie alle spielten letzte Saison noch in der Regionalliga West, die der Geschäftsführer Sport offensichtlich bestens im Blick hat. Während Julian Niehues noch recht weit von der Stammformation entfernt ist, lässt sich die Verpflichtung von Boris Tomiak bislang als Volltreffer bezeichnen. Auf Max Hippe darf man ebenfalls gespannt sein.


    Muhammed Kiprit war durch den unerwarteten Lizenzentzug Uerdingens erst kurz vor Saisonbeginn auf dem Markt. In seiner einzigen Drittligasaison erzielte der ehemalige türkische U21-Nationalspieler und frühere Deutsche Meister mit Herthas U19 gleich neun Treffer. Mit der ablösefreien Verpflichtung des 23-jährigen hat Thomas Hengen sicherlich alles richtig gemacht. Dennoch ist weder Kiprit noch Huth der Mittelstürmer, der dem FCK seit dem Weggang von Marvin Pourié fehlt. Mittlerweile teilen sich Hanslik und Klingenburg notgedrungen die Rolle des vordersten, ballsichernden Stürmers. Dies spricht allerdings eher für die taktische Flexibilität des Trainers als für eine perfekte Positionsbesetzung.


    Als einziges Eigengewächs schaffte Neal Gibs diese Saison den Sprung aus der U19 in den Profikader. Er hat aktuell gegenüber Hendrick Zuck das Nachsehen, könnte aber durchaus ein Kandidat für die Zukunft sein. De facto stehen mit Gibs, Zuck und dem mitunter etwas orientierungslosen Redondo überhaupt nur drei klassische linke Außenbahnspieler im Lauterer Kader. Keiner von ihnen gehört zu den Leistungsträgern. Auch wenn Linksfüße generell rar gesät sind, fehlt es dem FCK-Team auf dieser Seite klar an Qualität.

    Was für eine verpasste Chance!

    Es war eigentlich nur ein völlig beiläufiger Halbsatz des Lauterer Torhüters Matheo Raab in einem Interview: „ ...mein Vertrag läuft noch bis der Ende der Saison“. Der laut Kicker notenbeste Torwart der 3. Liga kann den FCK am Ende der Saison Stand heute also ablösefrei verlassen. Von außen betrachtet stellt sich demnach die Frage, warum der Vertrag des damaligen Ersatzkeepers kurz vor Saisonstart und der Perspektive, neuer Stammtorhüter der Roten Teufel zu werden, nicht verlängert wurde. Welcher Nachwuchstorwart hätte es wohl abgelehnt, einen besser dotierten Vertrag zu unterzeichnen und gleichzeitig erstmals die Chance zu bekommen, Nummer 1 zu werden?


    Der Weg des 22-jährigen dürfte nächste Saison sicherlich mindestens eine Liga nach oben führen – ob mit oder ohne FCK. Noch vor dem ersten Spieltag hätte Raab sicher keinen Grund gehabt einen neuen Vertrag abzulehnen. Aktuell hingegen hat er aus sportlicher und finanzieller Sicht keinen Grund am Betzenberg zu verlängern.

    Fatale Folgen für den Verein

    Die hier aufgeführten Beispiele für mögliche Kommunikationsmängel könnten vor dem Hintergrund der finanzielle Zwänge für den Verein eine echte Gefahr darstellen. Am 01. Januar 2022 öffnet das Winter-Transferfenster. Ein Stürmer und ein linker Außenbahnspieler dürften auf der Wunschliste des Trainers ganz oben stehen. Ob Max Hippe der Mann ist, der bisher in der Abwehr gefehlt hat und damit die offene Planstelle sinnvoll besetzen kann, wird sich bis dahin hoffentlich gezeigt haben. Thomas Hengen ist nun am Zug. Er muss durch Spielerabgänge finanziellen Freiraum schaffen, um Neuzugänge zu finanzieren. Idealerweise solche, die auch dem Suchprofil des Trainers entsprechen und der Mannschaft direkt weiterhelfen. Einen solchen Spieler hatte der FCK bereits in seinen Reihen. Er ist schnell, dribbelstark, torgefährlich und auf der linken Angriffsseite beheimatet. Eine Leihe bis Saisonende könnte durchaus im Bereich des Möglichen liegen.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Aufwärtstrend dank Teambuilding „Barackler Art“


    Aufwärtstrend dank Teambuilding „Barackler Art“

    Teil I unserer Zwischenbilanz nach elf Spieltagen: Dem traditionell verpatzten Saisonstart folgt eine eindrucksvolle Serie. Wohin geht nun die Reise beim 1. FC Kaiserslautern?


    Spätestens mit den Unterschriften von Felix Götze und Jean Zimmer kurz vor Saisonbeginn stand selbst für skeptische Lautern-Fans fest: Diesmal klappt es mit dem Wiederaufstieg in die 2. Liga. Zudem gingen die Roten Teufel erstmals seit Ewigkeiten mit einem Coach in die Saison, der nicht „angeschossen“ war, sondern im FCK-Umfeld höchstes Ansehen genießen durfte. Die Mannschaft von heute ist größtenteils dieselbe, die noch in der vergangenen Saison eindrucksvoll den Klassenerhalt schaffte. Und sie wird sogar noch ergänzt um den Drittliga-Topspieler Mike Wunderlich. Was soll hier eigentlich noch schiefgehen?

    Zu viele Parallelen zur vergangenen Spielzeit

    Trotz hoher Erwartungen wurde der Saisonstart jedoch wieder einmal verpatzt. Gegen starke Gegner wie Braunschweig und Mönchengladbach präsentierte sich der FCK sehr ordentlich - fuhr aber keine Siege ein. Für Aufsteiger aus der Regionalliga fungieren die Roten Teufel weiterhin als zuverlässiger Punktelieferant (wie die 0:4 Niederlage gegen Viktoria Berlin eindrucksvoll bewies), gegen mittelmäßige Gegner wie Zwickau und Halle wurden - wie so oft - unnötig Punkte verschenkt. Aufgrund des „großen Erfolges“ wird selbst das Trauerspiel der Vorsaison in Meppen auch in diesem Jahr an gleicher Stelle aufgeführt. Und den traditionellen „vorläufigen Tiefpunkt“ gab es auch dieses Mal mit einer Niederlage in Magdeburg. Alles wie letzte Saison.


    Nach sieben Partien standen die Roten Teufel dann mit enttäuschenden fünf Punkten und 4:8 Toren auf dem 15. Tabellenrang. Da stellt sich die Frage, wie es eigentlich sein kann, dass ein Verein seit nunmehr einer Dekade Jahr für Jahr immer wieder die selben Probleme aufweist, obwohl das Personal alle zwei Jahre komplett ausgetauscht wird? Zumal das aktuell vorhandene Personal absolut vielversprechend ist. Es fällt einem einfach keine Erklärung mehr ein.

    Blau-schwarzes Teambuilding - der FCK sagt „Dankeschön“!

    Die Stimmung im FCK-Umfeld war Anfang September verständlicherweise komplett am Boden. Trainer Marco Antwerpen stand bei den Investoren der Saar-Pfalz-Invest GmbH (SPI) weit weniger hoch im Kurs als bei den Fans. Seine Entlassung galt bereits als sicher. Damit nicht genug. Der nächste Gegner wollte nicht nur zum Betzenberg anreisen, um drei Punkte zu entführen, sondern um einen Rivalen zu demütigen. Spätestens nach 41 gespielten Minuten, in denen außer Fußball spielen so ziemlich alles passiert war, deuteten alle Zeichen auf einen historischen Sieg der „Barackler“ hin.


    Dem Schiedsrichter entglitt das Spiel vollkommen. Er ließ sich von Mannheimer Offiziellen und Spielern merklich beeinflussen und dezimierte die Roten Teufel mit zwei Platzverweisen. Anschließend geschah, was wohl niemand erwartete. Die Männer in Rot präsentierten sich als absolute Einheit. Mit Disziplin, Organisation und heroischem Kampf gelang es neun Lautrern geradezu sensationell rund 60 Minuten lang gegen elf Waldhöfer das Tor sauber zu halten. Wer im Anschluss immer noch Zweifel hegte, ob der Trainer der Richtige sei und die Spieler noch erreicht, hatte das Spiel nicht gesehen.


    Ob Feng-Shui, River-Rafting oder gemeinsames „Floß-Bauen“: Ein effektiveres Team-Building als dieses Derby hat noch keine Lautrer Mannschaft jemals absolviert. Der Tiefpunkt war nun überwunden, der FCK fand zurück in die Spur. Ein großes Dankeschön gilt dem Mannheimer Motivationstrainer Jochen Kientz aka Joe Ibiza (nicht zu verwechseln mit Joe Exotic) - nebenher sportlicher Leiter beim SVW, und seinem sympathischen Team in blau-schwarz. Wir vergeben fünf Sterne und werden sie weiterempfehlen.

    Die Rückkehr zur Fünferkette

    In den ersten sieben Saisonspielen lief der FCK mit einer Vierer-Abwehrkette auf. Als „Aufbauspieler“ ließ sich hier stets ein Sechser in die Abwehrreihe fallen, um die Bälle von dort aus zu verteilen. Das fatale daran: Ob Marlon Ritter, Felix Götze oder Hikmet Ciftci - jeder einzelne brachte auf dieser Position eine ordentliche Leistung, um wenig später verletzt auszufallen. Gegen den SV Waldhof liefen die Roten Teufel erstmals in der Erfolgsformation der vergangenen Saison - der Fünferkette, auf. Die Defensivformation bestand aus drei klassischen Innenverteidigern und zwei „Schienenspielern“ auf der Außenbahn, welche sich bei Lauterer Ballbesitz nach vorne orientieren und eine Dreierkette zurücklassen. Zwar ist die taktische Formation im Derby wegen der Platzverweise bereits nach 20 Minuten passé, doch entwickelt sie sich fortan zur Erfolgsformel.


    Die nachfolgenden Gegner Verl, Osnabrück und Havelse vermögen es kaum sich Torchancen zu erspielen, geschweige denn ein Tor zu erzielen. Weitere Auswirkungen der Fünferkette: Aus der Tiefe des Raums kommend agieren Hendrick Zuck und Philipp Hercher fortan offensiv nun deutlich effektiver. In den Spielen vor dem Derby liefen beide ihrer Form noch hinterher. Die drei Innenverteidiger Boris Tomiak, Kevin Kraus und Alexander Winkler garantieren die absolute Lufthoheit in der Defensive und tragen dazu bei, dass auch die offensiven Standards der Roten Teufel endlich wieder gefährlich sind. Kevin Kraus, erst seit dem siebten Spieltag in der Startelf, scheint im neuen Defensivverbund besonders aufzublühen. Zudem steht er bei eigenen Standards immer wieder im Mittelpunkt, wo er entweder am kurzen Pfosten per Kopf verlängert oder in der Mitte als Abnehmer gesucht wird. Vor allem aber sticht Neuzugang Boris Tomiak in seiner ersten Drittligasaison bislang mit Zweikampfstärke und abgeklärtem Spiel als konstantester Defensivakteur heraus.

    Im Sturm wird improvisiert

    Grundsätzlich wird in der Offensive ein Spieler wie Marvin Pourié, der Bälle behaupten und „nebenbei“ auch selbst Treffer erzielen kann, vermisst. Zu Saisonbeginn probierte Marco Antwerpen noch unterschiedliche Optionen aus. Doch weder Kiprit, Hanslik oder Huth vermochten als alleinige Spitze zu überzeugen. Erst in den letzten Wochen teilen sich der lauf- und spielstarke Daniel Hanslik sowie der „unkaputtbare“ René Klingenburg die Rolle in forderster Front. Muhammed Kiprit kommt zumeist von der Bank. Aktuell haben alle drei Angreifer zwei Saisontreffer auf dem Konto.


    Dahinter wird es deutlich dünner. Kenny-Prince Redondo wird dank seiner Schnelligkeit teilweise als eine Art Konterstürmer eingesetzt, kann aber bislang noch nicht komplett überzeugen. Simon Stehle scheint ohnehin nicht Antwerpens Wunschspieler zu sein und Elias Huth bekommt vom Trainerteam überhaupt keine Einsatzzeiten mehr. "Zocker" sollten in ihrem Wettbüro schon einmal die Quote für einen Huth-Wechsel nach Zwickau in der Winterpause erfragen.

    Die Überraschungen der Saison

    Zu Saisonbeginn traf Marco Antwerpen die mutige Entscheidung, dem bisherigen Ersatztorhüter Matheo Raab das Vertrauen als neue Nummer 1 zu schenken. Das überraschte die meisten - einschließlich den Torwart selbst. Schließlich hatte dessen Vorgänger Avdo Spahic bisher keinesfalls enttäuscht. Raab nutzte seine Chance quasi von der ersten Minute an. Die ruhige Art, mit der sich der 22-jährige Keeper präsentiert, ist wirklich beeindruckend: Tolle Reflexe, starke Strafraumbeherrschung und absolute Ruhe mit dem Ball am Fuß. Gerade die Strafraumbeherrschung ist es, die ihn von seinem Vorgänger abhebt. Gemeinsam mit den drei Innenverteidigern sorgt Raab dafür, dass bei gegnerischen Standards nun kaum noch Gefahr entsteht. Die Leser von Treffpunkt Betze sahen das ähnlich und wählten ihn zum Spieler des Monats August.


    Noch vor knapp sechs Monaten spielte Marlon Ritter im Lauterer Kader eigentlich keine Rolle mehr und erhielt maximal Kurzeinsätze. In dieser Saison ist er kaum noch wiederzuerkennen: Fit wie nie, ballsicher, spielfreudig, laufstark und sogar effektiv in der Defensive. Marco Antwerpen schaffte es tatsächlich, die Fähigkeiten des ehemaligen Paderborners herauszukitzeln. Ein Unterfangen, an dem seine beiden Vorgänger noch kläglich scheiterten. Ritter liefert aktuell konstant gute Leistungen ab und lässt hin und wieder gar seine Extraklasse aufblitzen. Seine Ballmitnahme vor dem 1:0 Führungstreffer gegen Havelse könnte in der 3. Liga sicherlich kaum ein Spieler gewollt replizieren. Der anschließende 40-Meter-Sprint und der überlegte Torschuss rundeten die überragende Einzelleistung ab.

    Ein Blick auf die Tabelle

    Der aktuelle zehnte Tabellenplatz mit nur drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge ist trotz der Serie von drei gewonnenen Spielen weiterhin enttäuschend. Drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz bzw. sechs auf die Tabellenspitze relativieren diese Enttäuschung jedoch ein Stück weit, sind aber allein der Ausgeglichenheit der Liga geschuldet. So hat der Tabellenführer aus Magdeburg bereits drei Niederlagen auf dem Konto und der Liganeuling BvB II ist nicht aufstiegsberechtigt, weshalb aktuell Platz vier zur Relegation reichen würde. Man kann sich demnach leicht ausrechnen, wo der FCK stehen könnte, wäre der Saisonstart auch nur mittelmäßig verlaufen.

    Was folgt auf das 6:0?

    Gehen die Lautrer in Führung, sind sie momentan kaum in Gefahr zu bringen. Fraglich ist, wie die Mannschaft reagieren wird, wenn sie einmal in Rückstand gerät. In dieser Saison konnten die Roten Teufel bislang noch kein einziges Mal nach einem Rückstand Punkte einfahren. Durch die kleine Serie von zehn Punkten und 10:0 Toren aus den letzten vier Partien sollte das Team mittlerweile genug Selbstvertrauen besitzen, um mit kleinen Rückschlägen umzugehen. Zumal sich das Lazarett (Zimmer, Ciftci, Hippe) nun endlich lichtet und die Sperren (Redondo, Senger) abgesessen sind. Doch gerade die Schlüsselspieler im Mittelfeld wie Jean Zimmer, Felix Götze, Mike Wunderlich und Nicolas Sessa blieben in der Gesamtheit der ersten elf Spieltage hinter den Erwartungen zurück. Zum Großteil ist dies Verletzungen geschuldet. Sollten diese Schlüsselspieler endlich einmal für längere Zeit unverletzt bleiben, schlummert bei ihnen natürlich noch einiges an Potential.


    Jetzt ist sie natürlich wieder da, die Euphorie rund um den Betzenberg. Bleibt zu hoffen, dass das Publikum auch die Geduld hat, einmal mit einem 0:0 oder einem Rückstand umzugehen. Es liegt nun an Mannschaft, Trainer und Fans, den 10-jährigen Fluch endlich zu beenden.


    Dies gilt zumindest für den Ligabetrieb. Im Verbandspokal scheiterten die Roten Teufel auf eine klägliche Art und Weise am Oberligisten TuS Mechtersheim. In der Konsequenz kann sich der FCK nur noch für die Teilnahme am kommenden DFB-Pokal qualifizieren, wenn es der Mannschaft gelingt, einen der ersten vier Plätze zu erreichen. Gezeigt hat die Partie in Mechtersheim vor allem eines: Der so genannte zweite Anzug sitzt nicht. Ganz und gar nicht. Die Qualität aus der zweiten Reihe kommend ist einfach nicht ausreichend. Das kann und das wird den FCK im Laufe dieser langen Saison noch vor Herausforderungen stellen. Trotzdem soll das Aus im Verbandspokal die neu entfachte Euphorie nicht ausbremsen. Am 16. Oktober geht es schließlich ohne „Doppelbelastung“ weiter - dafür hoffentlich wieder mit allen Leistungsträgern, die den Betze zum nächsten Heimsieg führen.


    Quelle: Treffpunkt Betze