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    Diskussionsthema zum Artikel: #SVMFCK: Wir fahren wieder mal nach Meppen


    #SVMFCK: Wir fahren wieder mal nach Meppen

    Nach der Länderspielpause steht die nächste Aufgabe beim SV Meppen auf dem Programm. Die Statistik spricht für den FCK, sorgenfrei fährt Sascha Hildmann allerdings nicht ins Emsland.


    Als es für den FCK die bislang einzige Niederlage gegen den SV Meppen gab, da war die Marschrichtung für die Fans noch klar: „Wir fahr'n nur einmal nach Meppen“, war im Dezember 1996 einer der beliebtesten Fangesänge. Zunächst sollte er sich bestätigen. Die Roten Teufel korrigierten den „Betriebsunfall“ 2. Liga nach anfänglichen Schwierigkeiten ungefährdet als Liga-Primus, das letzte Heimspiel der Saison fand ausgerechnet gegen Meppen statt. 7:6. Ein bis heute historisches Ergebnis. Der Rest ist hinlänglich bekannt. Aufsteiger, Meister. Rot-Weiß-Rote Geschichte eben.


    Rund 22 Jahre später holt den FCK die Geschichte wieder ein. Nach dem erstmaligen Abstieg in die dritte Klasse hieß einer der Gegner wieder Meppen. Immerhin blieben die Roten Teufel aber in beiden Partien der vergangenen Saison siegreich. Am Samstag (14 Uhr) geht es also wieder einmal nach Meppen, nun zum schon dritten Mal. Die Marschrichtung ist dabei klar. Drei Punkte sollen her. Dass das kein Selbstläufer wird, weiß auch Sascha Hildmann. Allerdings wäre ein Erfolg wichtig, um im nächsten Jahr vielleicht nicht erneut die Reise ins Emsland antreten zu müssen, so schön es dort auch sein mag.

    Die Lage vor dem Spiel

    Der FCK hat sich punktemäßig von der derben 0:3 Pleite gegen Braunschweig erholt und mit dem Sieg in Zwickau und dem Unentschieden im Derby gegen Waldhof Mannheim vier Punkte aus den letzten zwei Partien geholt. Wollen die Roten Teufel allerdings halbwegs den Anschluss an die Spitzenplätze halten, müssen sie diese Mini-Serie weiter ausbauen und in Meppen dreifach punkten. Aktuell beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz fünf, auf den ersten direkten Aufstiegsplatz sechs Punkte.


    Der Gegner aus Meppen ist für seine Ansprüche ordentlich in die Saison gestartet, steht nur einen Zähler hinter dem FCK und hat dazu noch ein Spiel weniger absolviert. Ein Spaziergang ist also nicht zu erwarten, auch wenn Trainer Hildmann gefragt wurde, warum er nicht mal mit einem 3:0 als Marschrichtung nach Meppen fahre. Dass sei nicht seine Art, entgegnete der Lautrer Trainer freundlich, aber bestimmt. „Ich bin gut erzogen worden, mit unheimlich viel Respekt. Diesen Respekt bringe ich jedem Gegner entgegen.“

    Unsere Roten Teufel

    Mit ein paar Fragezeichen im Gepäck und der ein oder anderen Sorgenfalte auf der Stirn dürften der Trainer und seine Mannschaft die Reise nach Meppen antreten. Sowohl Janik Bachmann als auch José Matuwila drohen verletzungsbedingt auszufallen. Beide haben sich bislang als Leistungsträger herauskristallisiert. Während Matuwila an einem Infekt leidet, hat Bachmann eine schmerzhafte Prellung erlitten. Beide sind daher äußerst fraglich. Sollten beide ausfallen, ist laut Hildmann auch ein Systemwechsel durchaus wahrscheinlich. Auf dem Weg der Genesung befindet sich Stürmer Andri Bjarnason, für den ein Einsatz am Samstag allerdings noch zu früh kommt.

    Unser Gegner

    Die Mannschaft von Trainer Christian Neidhart ist mit acht Punkten aus sechs Partien ordentlich gestartet. Für die Emsländer ist nichts anderes als der erneute Klassenerhalt das Ziel. Mit sieben Gegentoren stellen die Meppener gemeinsam mit Waldhof Mannheim zudem die zweitbeste Defensive der Liga. Neben elf Abgängen, darunter auch Nick Proschwitz und Nico Granatowksi vermeldete der Klub sieben externe Neuzugänge vor der Saison, die bekanntesten dürften Valdet Rama und Willi Evseev sein.

    Daten, Fakten und Statistiken

    • Vier Pflichtspiele absolvierten der FCK und Meppen gegeneinander. Die Bilanz spricht dabei klar für die Roten Teufel: Drei Siegen stehen nur eine Niederlage gegenüber.
    • In diesen vier Spielen fielen insgesamt 23 Tore (13:10 für den FCK). Torlos endete keine Partie.
    • Das Hinspiel der vergangenen Saison gewann der FCK mit 1:0. Es war das erste Auswärtsspiel unter Trainer Sascha Hildmann.
    • Meppen kassierte fünf seiner sieben Gegentore zu Hause.
    • Im heimischen Stafdion tun sich die Meppener ähnlich schwer wie der FCK. In drei Spielen holte der SVM erst drei Punkte.
    • Wieder einmal gibt es ein Wiedersehen mit einem ehemaligen Lautrer: Marcus Piossek spielte in der Saison 2015-16 für den FCK (9 Einsätze)
    • Mit Kevin Kraus hat sich vergangenen Spieltag erst der vierte Lautrer in die Torschützenliste eingetragen (Pick, Thiele, Kühlwetter), beim SVM sind es mit Piossek (2), Düler (1), Rama (1) und Undav (3) ebenfalls nur vier.

    Stimmen zum Spiel

    FCK-Trainer Sascha Hildmann: „Wir brauchen wieder dieselbe fußballerische Qualität wie in den letzten beiden Spielen, Zweikampfhärte, eine hohe Aggressivität, gepaart mit einer Torabschluss-Stärke, dann haben wir gute Chancen. In Meppen herrscht eine tolle Athmosphäre, ich freue mich auf das Spiel.“

    Spielinfos

    Für das Auswärtsspiel am Samstag konnte der FCK über 1.000 Gästetickets verkaufen, der SV Meppen rechnet mit einem großen Andrang. Die Stadiontore öffnen anderthalb Stunden vor dem Anpfiff um 12:30 Uhr. Wichtige Infos für Auswärtsfahrer findet ihr wie immer unter www.fck.de. Magenta Sport überträgt die Partie live für alle Daheimgebliebenen.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Und genau das bezweifle ich. Natürlich gibt es zahlreiche Trainer, die schon in der Bundesliga oder 2. Liga gearbeitet haben und somit mehr vorzuweisen haben als Hildmann. Aber die Ereignisse der letzten Monate und Jahre hat eben auch vor dem Trainermarkt nicht halt gemacht. Der Name FCK zeiht nicht mehr so wie noch vielleicht vor fünf Jahren. Das war doch mit ein Grund, warum man Hildmann erst verpflichtete hat. Doch nicht weil er aus Kaiserslautern ist. Sondern weil schlicht und einfach „größere Lösungen“ nicht wollten.


    ich habe noch nie gehört, daß ein verein trainerlos geblieben ist nur weil kein trainer dort hin wollte. trainer ohne anstellung gibt es wie sand am meer. die kunst ist unter denen den zu finden, der einen verein nach vorne bringen kann. aber dafür gibt es verantwortliche im sportlichen bereich in den vereinen. und wenn da jemand ist, der was kann, dann findet der solch einen trainer. daß das bei uns seit jahren nicht klappt ist ein hinweis wo es bei uns wirklich hapert.

    Eben. x-beliebige Trainer gibt es wie Sand am Meer. Ein Trainerwechsel macht aber nur dann Sinn, wenn er den Verein merklich nach vorne bringt. Wir hatten in den letzten Jahren schon die verschiedensten Trainertypen. Mit Erfahrung, ohne Erfahrung, jung, alt. Blieben die ersten Ergebnisse aus, wurden sie recht schnell entlassen, so wie das eben üblich ist. Gebracht haben die meisten Trainerwechsel genau nichts. Deswegen spreche ich mich aktuell gegen einen Trainerwechsel aus, weil - anders als in der Vergangenheit - derzeit sogar Positives zu beobachten ist, und nicht ein desolater Haufen planlos auf dem platz rumdümpelt.

    Diskussionsthema zum Artikel: Coach Hildmann und die Jagd nach der verschollenen Serie


    Coach Hildmann und die Jagd nach der verschollenen Serie

    Der FCK hat einen durchwachsenen Start hingelegt, gefangen zwischen Leistung und Ergebnis. Ein Mysterium bleibt das Thema Konstanz. Redaktionsmitglied Ratinho hat sich in einer Kolumne damit befasst.


    Eine Offenbarung ist die Eröffnung von etwas bisher Verborgenem. Man findet sie in der Religion, in der Juristerei, aber eben auch im Fußball.


    90 quälend lange Minuten Rumpelfußball, Chancen, aber zunächst keine Tore. Erst kurz vor Schluss erfolgt die Erlösung. Nein, dies ist keine Offenbarung eines FCK-Spiels, auch wenn sie in den letzten Jahren allzu oft zugetroffen hätte. Wir sind in der ersten Länderspielpause der Saison angekommen, Deutschland spielt gerade gegen Nordirland. Zeit also, ein erstes kleines Zwischenfazit zu ziehen. Auch wenn bislang nur sieben Wochen seit dem Saisonauftakt gegen Unterhaching vergangen sind, Themen gab es wieder reichlich rund um den Betzenberg. Neuzugänge, Flavio Becca, eine außerordentliche Mitgliederversammlung, ja sogar eine Trainerdiskussion hatte der Pfälzer Traditionsclub schon zu bieten. Lautern 'at its best' eben.


    Doch von vorne. Wie eigentlich jedes Jahr drängen sich dem leidgeprüften Fan wieder dieselben Fragen auf: Wie sind die Roten Teufel in die Saison gekommen, haben die Neuzugänge gezündet, wie ist es um die Zusammenarbeit im und um den Verein bestellt. Aber vor allem: Ist dieses Jahr der von allen herbeigesehnte Aufstieg realistisch?

    Ein Saisonstart ohne Neubeginn

    Zum Saisonauftakt gastierte die Spielvereinigung Unterhaching auf dem Betzenberg. Eine Partie durchaus mit Tradition. Ein Gegner, der zumindest in der Hinrunde der vergangenen Spielzeit sein großes Potential gezeigt hatte. Es begann trotzdem alles ganz anders, als noch ein Jahr zuvor gegen 1860 München. Waren gegen die Münchner Löwen noch mehr als 40.000 Zuschauer ins Stadion geströmt und hatten somit bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, bebte der Berg gegen Unterhaching nur verhalten. 20.147 Fans wollten die Partie sehen, das war für Lautrer Verhältnisse ein mehr als mäßiger Saisonauftakt. Doch war das verwunderlich? Nein. Im ersten Drittligajahr waren Euphorie und Hoffnung noch groß, der Abstieg in die 3. Liga sei ein schnell wieder zu korrigierender Betriebsunfall. Doch nach einer enttäuschenden Saison, die der FCK lediglich auf Platz 9 abschloss, waren diese Hoffnungen verflogen.


    Dazu kam ein fast selbstzerstörerischer Existenzkampf beim Ringen um die Lizenz, persönliche Machtkämpfe im Aufsichtsrat, ein Investoreneinstieg, Rücktritte, kurzum: Ein heilloses Chaos, das den einstmals so stolzen Fritz Walter Klub beinahe die Existenz gekostet hätte. Nebenbei haben diese Geschehnisse auch dafür gesorgt, dass sich nicht nur die Gremien, sondern auch die Fangemeinschaft in ein beziehungsweise mehrere Fanlager verwandelt hat. Tödlich für jede Art von Euphorie. Gefährlich für einen Verein wie den 1. FC Kaiserslautern, der wie kein zweiter auf eine positive Grundstimmung angewiesen ist.


    Gepaart mit einer fast schon historisch kurzen „Sommerpause“ – die fußballfreie Zeit war effektiv nur ungefähr zwei Wochen lang – führte dies im Sommer 2019 zu einem eigenartigen Phänomen: Der Saisonstart, der sonst immer eine Chance darstellte, alles wieder auf null zurück zusetzen und neu anzugreifen, er wurde mehr als ein imaginärer 39. Spieltag der alten Saison empfunden.


    Abzulesen war dies auch an den Reaktionen nach dem Spiel. Ein 1:1 gegen Unterhaching war wahrlich kein Beinbruch, mit den Bayern muss man zweifelsfrei im oberen Drittel der Tabelle rechnen. Doch unisono war nach dem Spiel von Fehlstart zu lesen, auch Sascha Hildmann wurde bereits öffentlich angezählt. Wieder einmal war wenig von einem gesundem Mittelmaß der Kritik zu spüren. Nicht wenige betitelten Mannschaft und Trainer schon als nicht konkurrenzfähig, manch einer sah sie gar dem Abstieg geweiht. Kredit jedweder Art hatte diese Truppe offensichtlich in der abgelaufenen Saison verspielt.


    Umso extremer war der Stimmungswandel nur eine Woche später. Wie schon im Jahr zuvor musste der FCK auf dem Dorf in Großaspach antreten. Er gewann am Ende 3:1 und auf einmal war da die Rede von Entwicklung, von Spielfreude und von Angriffsfußball. Als drei Tage später im Heimspiel gegen Zweitliga-Absteiger Ingolstadt auch noch ein 0:0 der hohen Schule geboten wurde, war von Abstiegskampf und Trainerentlassung freilich nichts mehr zu lesen. Wer die darauffolgenden Spiele nicht verfolgt hat, den FCK aber ein wenig kennt, dem verrate ich kein Geheimnis, wenn ich sage: Es war nicht der letzte Stimmungswechsel innerhalb dieser ersten sieben Wochen der Saison 2019/2020.

    Spielerisch endlich verbessert, doch die Ergebnisse bleiben aus

    Doch es sind eben auch diese Emotionen, die den FCK ausmachen. Emotionen, die auch abseits des Fußballplatzes nicht zur Ruhe kamen. Wie sollten sie auch. Ein sogenanntes Mitglieder-Forum, das organisiert worden war, um Vorgänge rund um den Rücktritt des ehemaligen Aufsichtsrats- und Beiratsmitglieds Michael Littig aufzuklären schlug fehl und befriedigte viele Kritiker nicht. Daraufhin bildete sich eine Gruppe von Mitgliedern, die eine außerordentliche Mitgliederversammlung anstrebten. Unterstützt wurde dies öffentlich von ehemaligen Spielern und Funktionären wie Andy Buck, Martin Wagner oder Rainer Keßler. Vor wenigen Tagen wurde dieser Antrag nun zurückgezogen. Die erforderlichen 600 Unterschriften wurden nicht erreicht. Die Initiatoren werfen dem Verein vor, nicht energisch genug mitgearbeitet zu haben. Die reguläre Jahreshauptversammlung, die im Oktober stattfinden wird, sie wird mit Sicherheit turbulent. Hoffentlich wird sie genutzt. Jeder, der Redebedarf hat, sollte sich melden und wenn es bis nach Mitternacht dauert. Denn danach muss endlich ein Strich unter die Vergangenheit gemacht werden. Der FCK braucht alle Energie für die Zukunft. Und zwar zum Teufel nochmal von allen Mitgliedern!


    Doch auch sportlich sollten die Fans in der Anfangsphase der Saison nicht von Nackenschlägen verschont bleiben. Nackenschläge, die mittlerweile getrost auch als Prädikat für einen Spielverlauf des FCK stehen könnten. In Münster spielen die Pfälzer wieder munter auf, führen zweimal. Ich verfolgte das Spiel an diesem Tag über mein Handy, als es Elfmeter für die Roten Teufel gab. Die Chance, die Führung auf 2:0 auszubauen. Der Stream der Magenta App – in Liga 3 die einzige Möglichkeit die Spiele live zu verfolgen – hängt dem realen Spielgeschehen meist rund 30 Sekunden hinterher. Auf meinem Bildschirm legt sich langsam und gemächlich Carlo Sickinger den Ball auf dem Elfmeterpunkt zu Recht, da vibriert auf meinem Handy die FCK App. Ich hatte vergessen sie stumm zu schalten. „Tor durch Rufat Dadashov“. Ich denke mir noch, das kann ja nicht sein, hege noch Hoffnung auf das 2:0, doch ahne dabei schon Schlimmes. Und in der Tat: Sickinger verschießt, Münster schaltet schnell und keine 12 Sekunden später steht es nicht etwa 2:0 für den FCK, sondern 1:1.


    Im vergangenen Jahr – diese Behauptung wage ich jetzt einfach einmal aufzustellen – wären die Roten Teufel jetzt auseinander gefallen, das zweite und dritte Gegentor schnell gefolgt. Doch die Mannschaft steckte trotz des Gegentreffers nicht auf, kämpfte weiter und erzielte in der 75. Minute durch Timmy Thiele tatsächlich die erneute Führung. Diese Nehmerqualitäten waren neu – aber eben noch nicht ausgereift. Denn ebenso schnell fingen sich die jungen Teufelchen auch wieder den Ausgleich. Und als wäre dies noch nicht Strafe genug gewesen, patzte kurz vor Spielende auch noch der sonst fehlerlose Lennart Grill, das Spiel geht so am Ende 2:3 verloren.


    So enttäuschend diese erste Saisonniederlage auch war. Für mich zeigte sie, dass in dieser Mannschaft etwas entstand. Nein, das ist keine Floskel, wie wir sie im letzten Jahr nahezu wöchentlich um die Ohren gehauen bekommen haben. In der vergangenen Spielzeit wurden zwar auch einmal zwei oder drei gute Partien am Stück abgeliefert, eine echte spielerische Entwicklung war aber nie zu erkennen. An ihr fehlt es schon seit Jahren! Ganz genau gesagt, seit der Entlassung von Kosta Runjaic. Doch jetzt spielte der FCK endlich einmal wieder wortwörtlich Fußball, zeigte insbesondere im Vorwärtsgang ungeahnte Qualitäten. Neuzugänge wie Janik Bachmann und José Matuwila bringen eine neue Qualität in den Kader. Matuwila reift mit seiner unerbittlichen und robusten Art der Zweikampfführung sogar schon zum neuen Publikumsliebling heran.

    Trotz mauer Resultate ging ich mal wieder mit Lust und Vorfreude auf den Betzenberg. Mit solch einer Einstellung verzeiht der Fan eben auch einmal ein nicht gewonnenes Heimspiel.

    Die Rückkehr des Selbstwertgefühls: "Wir können's ja doch noch!"

    Und die nächste Chance bot sich ja schon eine Woche nach dem Münster-Spiel: Im DFB-Pokal empfing der FCK ausgerechnet Mainz 05 zum Pokalfight. Ein Spiel wie gemalt, um endlich einmal wieder Emotionen zu wecken, eine Generation von Kindern wieder mit einem Erlebnis zu füttern, das sie Fan des Vereins werden lässt. In den letzten Jahren fanden solche Spiele leider nicht mehr statt. Für einen Klub wie den FCK sind sie aber überlebensnotwendig, ja identitätsstiftend. Sie werden gebraucht, um die Tradition, die alte flammende Glut, am Glimmen zu erhalten.


    Und tatsächlich. Zum ersten Mal seit dem verlorenen Relegationsspiel gegen Hoffenheim 2013 erlebte der Betzenberg wieder so ein Spiel. Ich möchte diese beiden Spiele auf keinen Fall miteinander gleichsetzen, die Bedeutung war eine ganz andere. Aber dazwischen fanden schlichtweg keine emotionalen Erfolgserlebnisse mehr statt. Der schleichende Niedergang, der bis ins Mittelmaß der 3. Liga geführt hat, hatte ganze Arbeit geleistet.


    Auch deshalb wurde der 2:0 Erfolg über Mainz so frenetisch gefeiert. Ein Stück Selbstachtung war zurückgekehrt. „Wir können‘s ja doch noch“, war an diesem Tag im Block oft zu hören. Dass im Anschluss an das Spiel sogar T-Shirts mit dem Aufdruck „Derbysieger“ gedruckt und verkauft wurden war mir zwar eine Nummer zu viel, aber geschenkt. Der Jubel war jedenfalls groß, und mit ihm die Hoffnung, diesen Erfolg jetzt als Schub mit in die Liga zu nehmen. Schließlich stand Braunschweig vor der Tür. Sollen sie ruhig kommen.


    Denkste. Leider sorgte auch der Erfolg im Pokal nicht für die heiß ersehnte Konstanz. Auch gegen Braunschweig lieferte der FCK wieder eine ordentliche erste Halbzeit ab, Chancen zur Führung waren vorhanden. Doch am Ende stand die erste Heimniederlage. 0:3. Das war heftig. Die Euphorie wieder einmal verflacht. Doch ebenso heftig waren die Reaktionen auf die zweite Liganiederlage in Folge.

    Eine Trainerdiskussion zur Unzeit: Liegt das Problem nicht tiefer?

    Sascha Hildmann sah sich plötzlich mit einer handfesten Trainerdiskussion konfrontiert. Investor Flavio Becca sei von ihm abgerückt hieß es da, er sei ohnehin noch nie ein großer Fan von ihm gewesen. Auch bemängelte Becca die Qualität der Offensive, forderte einen neuen Stürmer. Zumindest den gab es ein paar Tage später in Form von Lucas Röser, der von Dynamo Dresden verpflichtet wurde.


    Auch Medien, die sonst sehr zurückhaltend oder gar unterstützend die Hildmann'sche Arbeit bewerteten, stellten auf einmal die Trainerfrage. Zwei Tage nach der Niederlage gegen Braunschweig machte gar ein Gerücht die Runde, die Trainerentlassung stehe unmittelbar bevor, ein neuer Coach schon in den Startlöchern. Der Ergebnissport Marke Betzenberg, er kann manchmal grausam sein. Hosianna und kreuzige ihn, diese Ausrufe hört man hier manchmal eben innerhalb von nur einer Woche.


    Ein Trainerwechsel fand am Ende der besagten Woche zwar nicht statt, doch Hildmann sah sich weiter Vorwürfen ausgesetzt, er lasse Angsthasenfußball spielen, mit ihm steige der Verein niemals auf oder er habe einfach nicht die Qualitäten, die ein Trainer am Betzenberg brauche. Ich selbst habe seit ich Fan dieses Vereins bin schon viele Trainertypen und Trainerwechsel in Kaiserslautern erlebt. So wie jeder Fan des FCK. Manche Entlassungen waren berechtigt, andere kamen aus meiner Sicht zu früh, andere viel zu spät. Doch selten zuvor stand ich einer potenziellen Trainerentlassung kritischer gegenüber als jetzt. Warum?


    Aktuell steht eine Mannschaft auf dem Platz, die zum ersten Mal seit Jahren wieder mehr zeigt als Fußball des Mottos „Hoch und weit bringt Sicherheit“. Bislang lieferte sie in noch keinem Spiel solch desolate Auftritte ab, wie sie letztes Jahr leider oft an der Tagesordnung waren. Gegen Unterhaching waren beispielsweise gute Ansätze zu erkennen, bedenkt man noch dazu, dass es das erste Saisonspiel war. Gegen einen Gegner, der mittlerweile bewiesen hat, dass er zu den erweiterten Aufstiegskandidaten zählt. Bei den Niederlagen gegen Münster und Braunschweig war viel mehr möglich, es fehlten Glück und Cleverness. Eine Entwicklung ist also mehr als erkennbar. Auch ist kein Zerwürfnis zwischen Trainerteam und Mannschaft zu beobachten. Wieso in aller Welt sollte ich also ausgerechnet jetzt einen Trainerwechsel vornehmen? Aus reiner Gewohnheit? Weil es dem Bio-Rhythmus vieler FCK-Fans mittlerweile entspricht? Weil es die Gesellschaft so will? Nein!


    Vorzuwerfen ist der Mannschaft einzig und allein fehlende Konstanz. Doch auch ein Trainerwechsel bringt hierfür keine Garantie. Und überhaupt: Wer soll denn überhaupt verpflichtet werden? Welches Trainer-Kaliber, dessen Vita mehr vorzuweisen hat als die des Sascha Hildmann würde sich denn aktuell den FCK „antun“? Sascha Hildmann tut es, weil er den Verein liebt, weil er ihn lebt. Davon dürften es mittlerweile nur noch wenige geben.

    Die Mannschaft besteht die erste Drucksituation - Bundesliga auf den Rängen

    Die Mannschaft jedenfalls bewies eine Woche nach dem Braunschweig-Desaster Haltung und ließ ihren Trainer nicht im Stich. Anders als zum Beispiel letztes Jahr, als nach einem 0:0 zu Hause gegen Wehen-Wiesbaden, Trainer Frontzeck angezählt und nach dem folgenden 0:5 in Unterhaching ausgezählt war. In Zwickau war vom vorgeworfenen Angsthasen-Fußball nichts zu sehen, allenfalls erneut fehlende Cleverness und Kaltschnäuzigkeit musste man den Roten Teufeln beim 5:3 Auswärtserfolg unterstellen.


    Und so schien die Mannschaft bereit zu sein für das Spiel, was für viele im Umfeld vorher als das wichtigste des Jahres auserkoren wurde. Das wahre Derby gegen Waldhof Mannheim stand an. Das erste seit über 18 Jahren. Und mancher Orts war die Sorge groß, der FCK könnte an den Erwartungen wieder einmal zerbrechen. Schließlich war gegen Zwickau gewonnen worden, unter Sascha Hildmann bislang aber noch kein einziges Mal zwei Ligaspiele hintereinander gewonnen worden.


    Und hier wären wir wieder beim Thema Offenbarung. Die Eröffnung etwas bisher Verborgenem. Verborgen, das trifft auf die Konstanz beim FCK zweifelsfrei zu. Doch das dies kein Problem allein des Trainers ist, zeigt die Statistik. Nicht nur ist es Sascha Hildmann in seiner knapp anderthalbjährigen Amtszeit nicht gelungen zwei Ligaspiele in Folge zu gewinnen. Viel mehr hat der FCK zuletzt im Jahr 2016 drei Spiele in Folge gewinnen können. Damals hieß der Trainer noch Tayfun Korkut, die Mannschaft war eine völlig andere und träumte noch vom Spielen in der Bundesliga. Diese Statistik ist desolat! Konstanz, sie ist beim FCK also wirklich verborgen.


    Doch wie kann sie wiedereröffnet werden? In der Bibel steht in der Offenbarung des Johannes das sogenannte „Buch mit sieben Siegeln“ – ein Sinnbild für etwas, was unverständlich ist. Eine Umschreibung, die in vielen Bereichen auf unseren geliebten und manchmal auch verteufelten FCK zutrifft.


    Doch vielleicht lässt sich so ein Trauma ja mit Emotionen lösen. Immerhin war Derby-Zeit. Fernab der sportlichen Analyse war das Derby gegen Waldhof Mannheim ein Spiel auf Bundesliga-Niveau. Stunden vor Spielbeginn war die Innenstadt voll mit rot gekleideten Lautrer Fans. Bilder, von denen andere Bundesligisten nur träumen können. Der Bannermarsch hoch zum Betzenberg - hätte man es nicht besser gewusst - man hätte meinen können, es ist ein Marsch zu einer Meisterfeier.


    Kurz vor Spielbeginn kam es dann zu einer Choreografie, die sich ebenfalls vor keinem Bundesligisten – auch nicht vor europäisch spielenden – verstecken musste. Über drei Tribünen gehend, machte sie den ein oder anderen Profi sprachlos.


    Hier und da sorgte die Aufschrift des Transparents „Mannheim verrecke“ für Missstimmung. Zweifelsohne, man kann über diesen Ausspruch geteilter Meinung sein. Er muss einem nicht gefallen, man kann ihn auch ablehnen. Ihn aber hochzustilisieren, zu einem moralischen Tiefpunkt, gar zu einem „Ekel-Eklat“, das ist nichts anderes als das gierige Haschen nach einer Negativschlagzeile. Und das in einem Derby, das ansonsten friedlich geblieben ist. Was wurde vor diesem Spiel auch aufgrund diverser Provokationen beider Fanlager alles befürchtet und gemutmaßt. Solange es bei solchen verbalen Auseinandersetzungen bleibt, sollten alle Beteiligten froh sein! Da hat es schon ganz andere Derbys gegeben.

    Kühles Ergebnis in heißem Derby - Hildmann muss das Rätsel lösen

    Doch zurück zum Sportlichen. Auch das Spiel hielt den Erwartungen größtenteils stand, einzig und allein die frühe Mannheimer Führung konnte nicht gefallen. Doch der FCK kam zurück, sogar endlich einmal durch einen Standard. Und er hatte wieder Chancen das Duell für sich zu entscheiden. Gegen Ende gingen den Pfälzern allerdings die Kräfte aus und sie mussten eine Mannheimer Schlussoffensive überstehen. Kevin Kraus, Torschütze des 1:1 Ausgleichs, rettete unter anderem spektakulär auf der Torlinie.

    So wie es bislang nicht gelang, zwei Spiele in Folge siegreich zu gestalten, so fällt leider auch auf, dass es selten gelingt, über die volle Distanz von 90 Minuten zu 100% die Power konstant auf den Platz zu bringen. Meist scheint nach 60 oder 70 Minuten eine gewisse Spannung abzufallen. Sascha Hildmann bezeichnet es hin und wieder damit, dass die Mannschaft den Faden verliere. Aber warum? Hierbei hat auch das Trainerteam noch Arbeit vor sich. In diesem Problem liegt ein Schlüssel zur Lösung des großen und über allem stehenden Problems, dass da heißt: Konstanz.


    Und so konnte und musste der FCK am Ende mit einem Punkt leben. Nicht das Wunschresultat, aber auch kein Desaster. Die „Hürde“ Schifferstadt wurde einige Tage später im Verbandspokal ebenfalls genommen, die zweite Garde gab sich keine Blöße, unter anderem traf Neuzugang Lucas Röser zum ersten Mal.


    Somit sind die Vorzeichen für das Auswärtsspiel in Meppen wieder einmal recht positiv, doch der FCK bleibt eben eine Wundertüte. Die Leistung, sie stimmt größtenteils. Es gibt keinen Grund, Grundsätzliches in Frage zu stellen oder gar zu verteufeln. Wäre die Aussage durch die letzten Jahre nicht schon so verbrannt, würde ich jetzt sagen, sie ist auf dem richtigen Weg. Doch das Ziel des Weges, es ist versperrt durch ein Hindernis. Es ist die fehlende Konstanz. Sie bleibt ein Buch mit sieben Siegeln. Es zu öffnen, das bleibt die Aufgabe des Cheftrainers Sascha Hildmann. Eine Aufgabe, die er lösen kann, aber auch schleunigst lösen muss. Denn der nächste Stimmungsumschwung, er kommt bestimmt.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Ruben Jenssen: „Es tut weh, den FCK so zu sehen!“


    Ruben Jenssen: „Es tut weh, den FCK so zu sehen!“

    Im Sommer 2018 hat sich Ruben Jenssen vom FCK verabschiedet. Geblieben ist er irgendwie dennoch. Darüber spricht er im Interview mit Treffpunkt Betze.


    Früher. Ja früher hatte der 1. FC Kaiserslautern viele Helden und Idole. Von Fritz Walter über Ronnie Hellström bis hin zu Miroslav Klose. Doch seit es mit dem FCK stetig bergab geht, sind am Betzenberg auch die Identifikationsfiguren selten geworden. Einer, der immer alles für den FCK gegeben hat ist Ruben Jenssen. Von 2013 bis 2016 spielte er mit dem Verein noch um den Aufstieg in die Bundesliga. 2018 kehrte er in die Pfalz zurück, um das Horrorszenario Abstieg doch noch zu verhindern. Vergeblich. Bei den Fans genießt er trotzdem Kultstatus. Treffpunkt Betze traf den 31-Jährigen zum Gespräch. Dabei wurde schnell klar: Im Norweger fließt Pfälzer Blut!


    Treffpunkt Betze: Du bist nach deinem Abschied aus der Pfalz zum SK Brann gewechselt. Wie ergeht es dir dort zurzeit, hast du dich gut eingelebt?


    Ruben Jenssen: Es geht mir und meiner Familie gut. Wir sind zurück in unserer Heimat in Norwegen, von daher mussten wir uns nicht großartig einleben. Es ist hier ein bisschen einfacher für meine Kinder und für meine Frau. Wir fühlen uns sehr wohl.


    Treffpunkt Betze: Du bist in den Jahren 2013 bis 2016 und 2018 insgesamt 95 Mal für den 1. FC Kaiserslautern aufgelaufen. Welche Bedeutung hat der FCK für dich heute?


    Ruben Jenssen: Eine sehr große! Der FCK war mein erster Verein im Ausland und bedeutet sehr viel für mich und meine Familie. Leonard ist im Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern geboren und ist sozusagen ein kleiner Pfälzer (lacht). Ich habe in Kaiserslautern sehr viele nette Menschen kennengelernt, sehr viele Emotionen durchlebt und große Spiele spielen dürfen. Es war nicht immer leicht für mich. Aber wenn ich mich zurückerinnere, dann war es in Lautern unter dem Strich eine tolle Zeit.


    Treffpunkt Betze: Wie intensiv verfolgst du den FCK derzeit noch? Hast du die turbulenten letzten Wochen des Vereins mitbekommen?


    Ruben Jenssen: Sofern es zeitlich möglich ist, versuche ich so viel es geht mitzubekommen. Via Twitter, Instagram, Zeitungen und über alte Freunde verfolge ich das Geschehen beim FCK nach wie vor. So habe natürlich auch die turbulenten letzten Wochen und Monate mitbekommen. Das tut schon weh, den FCK so zu sehen.


    Treffpunkt Betze: Als du 2018 für ein halbes Jahr zurückgekehrt bist, stand der FCK bereits auf einem Abstiegsplatz. Am Ende der Saison stand der erstmalige Abstieg in Liga drei fest. Wie hast du Zeit rund um den Abstieg erlebt?


    Ruben Jenssen: Es tut richtig weh. Als ich im Winter in Kaiserslautern unterschrieben hatte, wusste ich, dass es fast unmöglich ist die Klasse noch zu halten. Aber nach dem Trainingslager im Januar mit Jeff Strasser hatte ich ein sehr gutes Gefühl und wollte es mit der Mannschaft unbedingt schaffen. Ich dachte wirklich, dass wir eine gute Chance haben. Am Ende hatten wir 35 Punkte auf dem Konto. Normalerweise reicht das, um zumindest den Relegationsplatz zu erreichen. Leider war es eine außergewöhnliche Saison und auch die Konkurrenz hat viele Punkte geholt. So mussten wir am Ende absteigen. Das war schlimm.

    Mit Frontzeck weiterzuarbeiten war keine Option

    Treffpunkt Betze: Nach dem Abstieg bist du zunächst nach Groningen zurückgekehrt. War es keine Option beim FCK zu bleiben und den Abstieg sozusagen wieder auszubügeln?


    Ruben Jenssen: Es war einen schwierige Situation für mich und den FCK. Ich hatte bei Groningen einen gültigen Vertrag, der FCK nur eine Kaufoption bei Klassenerhalt. Nach dem Abstieg hätte der Verein für mich keine Ablöse bezahlen können. Gleichzeitig konnte ich mir aber auch nicht vorstellen, mit Trainer Frontzeck weiter zu arbeiten.


    Treffpunkt Betze: Was war aus deiner Sicht das Problem mit Michael Frontzeck?


    Ruben Jenssen: Das hatte verschiedene Gründe. Wir waren vor allem unterschiedlicher Ansicht darüber, was für ein Fußball am Betzenberg gespielt werden soll. Ich wollte immer offensiven Fußball hier spielen. Da war er anderer Ansicht.


    Treffpunkt Betze: In deiner ersten Zeit beim FCK hast du wesentlich schönere Momente erlebt, als es sie derzeit zu sehen gibt. Hast du eine Erklärung dafür, warum es mit dem FCK so schnell bergab gegangen ist in den letzten Jahren?


    Ruben Jenssen: Es fällt mir sehr schwer, da eine richtige Analyse zu machen. Ein paar Aspekte fallen mir aber auf. Zum einen hatten wir zu wenig Kontinuität. Man braucht einen Trainer, in den die Spieler Vertrauen haben und das über Jahre wachsen kann. Der Trainer und der Verein müssen eine Philosophie haben, nicht nur für das Training, sondern für den ganzen Verein. Alle im Verein müssen an einem Strang und in die gleiche Richtung ziehen. Daran hat es aus meiner Sicht gefehlt. Das ist aber auch schwierig in großen Traditionsvereinen wie beispielsweise in Hamburg oder eben bei Lautern. Dennoch braucht man diese Kontinuität, vor allem auch im Kader. In meiner Zeit beim FCK habe ich mit mehr als 70 Mitspielern gespielt. Das ist natürlich eine viel zu große Fluktuation. Wir waren trotzdem zweimal nur wenige Punkte vom Aufstieg entfernt. Und es tut mir sehr leid, dass wir das nicht geschafft haben. Dann wäre dem Verein viel erspart geblieben.

    Eine Vielzahl von unvergesslichen Momenten mit dem FCK

    Treffpunkt Betze: Wenn du an deine Zeit beim FCK denkst, welche Momente sind dir noch besonders in Erinnerung? Welche wirst du nicht vergessen?


    Ruben Jenssen: Ich werde viele Momente nie vergessen. Natürlich mein Tor im DFB-Pokal Viertelfinale gegen Leverkusen oder in der Liga in der Nachspielzeit gegen St. Pauli. Auch das Halbfinale gegen Bayern München war besonders. Das waren alles unvergessliche Momente für mich. Aber auch mein erstes Tor auf dem Betzenberg gegen Greuther Fürth war ein besonderes. Ich hatte bis dahin eine sehr schlechte erste Halbzeit abgeliefert. Hätte ich dieses Tor nicht gemacht, wäre ich wahrscheinlich in der Pause ausgewechselt worden. Und dann hätte ich auch nicht gegen Leverkusen oder St. Pauli gespielt. Es kam Gott sei Dank anders (lacht). Das war ein sehr wichtiger Moment in meiner FCK-Karriere.


    Ich werde auch nie das Spiel gegen Ingolstadt 2015 vergessen. Wir hätten ja noch aufsteigen können. Ich hatte zwei Monate zuvor meinen Fuß gebrochen und es war mein erstes Spiel. Zu Hause, am letzten Spieltag, und dann mit der Chance mit einem Sieg aufzusteigen. Dann fährt du mit dem Bus hoch auf den Berg, und tausende Fans singen "You'll never walk alone." Unvergesslich!


    Treffpunkt Betze: Du sprichst die Fans an. Wie würdest du sie beschreiben?


    Ruben Jenssen: Mit zwei Worten. Überragend und Weltklasse. Das siehst du allein daran, dass immer noch 25.000 Leute zu Heimspielen kommen. Und das in der 3. Liga. Unglaublich. Letzte Saison waren es sogar über 40.000 zum Saisonauftakt, oder jetzt auch im Pokal gegen Mainz. Die Westkurve ist immer noch voll. Ich hoffe nur, dass es jetzt endlich aufwärts geht mit Lautern. Ich würde so gerne mal wieder mit meiner Familie den Weg hoch auf den Betzenberg auf mich nehmen. Dann könnte ich meinen Kindern zeigen, was Teil ihrer Identität ist, und was der FCK für ein traditionsreicher Verein ist.


    Treffpunkt Betze: 2016 hast du den FCK erstmals verlassen, hattest hier eine intensive Zeit. Wie kam es zu dem Wechsel nach Groningen?


    Ruben Jenssen: Das war damals keine leichte Entscheidung für mich. Ich hatte bis dahin fünf verschiedene Trainer bei Lautern erlebt. Und es deutete sich an, dass der nächste Trainerwechsel bevorstand. (Konrad Fünfstück war damals Trainer, Anm. d. Red.). Aber es war eben noch nicht absehbar, wer neuer Trainer wird und wo der Verein hin will. Auch in der Führung des Klubs hat sich in dieser Zeit ja einiges getan. Hätte ich gewusst, dass Tayfun Korkut der neue Trainer wird, hätte ich wahrscheinlich meinen Vertrag verlängert. Meine Frau war damals im siebten Monat schwanger und wir hatten eigentlich viel Stress. Dann kam das Angebot des FC Groningen. Sie hatten mich schon einige Jahre verfolgt und ich habe das Angebot angenommen. Für mich kam es nie in Frage, für einen anderen Verein als den FCK in Deutschland zu spielen.


    Treffpunkt Betze: Wenn du schon die Trainer ansprichst: Unter welchem Trainer hast du beim FCK am liebsten gearbeitet?


    Ruben Jenssen: Ich hatte ja einige während meiner Zeit in Lautern (lacht). Vielleicht Kosta Runjaic. Unter ihm hatten wir eine gute Mannschaft beieinander und ein gutes Trainer-Team. Zusammen mit Ilia Gruev, Oliver Schäfer und Michael Sulzmann (damaliger Reha-Trainer, Anm. de. Red.) hat es Spaß gemacht zu arbeiten, und wir wären ja auch beinahe in die Bundesliga aufgestiegen.

    Daumen hoch für den Hildmann'schen Fußball

    Treffpunkt Betze: Die Art und Weise, wie eine FCK-Mannschaft auftreten muss, das ist hier ja immer ein großes Thema. Liefert die aktuelle Mannschaft von Sascha Hildmann schon „Betze-Fußball“, so wie du ihn dir vorstellst?


    Ruben Jenssen: Es sieht ganz so aus, ja. Sascha Hildmann lässt die Mannschaft offensiv spielen, sie agiert mit viel Leidenschaft und einem klaren Plan. Es macht auch wieder Spaß zuzusehen. Vor allem konnte gegen Mainz im Pokal mal wieder ein Erfolg gefeiert werden, der den Fans noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Mir gefällt das.


    Treffpunkt Betze: Könntest du dir vorstellen, noch einmal zum FCK zurückzukehren und wenn ja, in welcher Funktion?


    Ruben Jenssen: Das ist eine gute Frage. Ich habe meiner Frau schon versprochen, dass ich nach meiner Karriere erst einmal etwas mehr Zeit für sie habe. Und ich glaube, dass ich jetzt ein bisschen zu alt bin, um noch einmal im Ausland neu anzufangen. Auch für die Familie bedeutet so ein Wechsel ja jedes Mal ein Neuanfang. Das möchte ich ihr eigentlich ersparen. Aber ich komme auf jeden Fall zurück nach Kaiserslautern und ins Fritz-Walter-Stadion. Und meine Gefühle sagen mir, dass es jetzt wieder Berg auf geht mit dem 1. FCK. Ich drücke jedenfalls ganz fest die Daumen für den Klub, und wünsche allen nur das Beste. Ich hoffe, dass wir es schaffen und am Ende des Jahres aufsteigen.


    Treffpunkt Betze: Vielen Dank Ruben für das Gespräch. Dir und deiner Familie wünschen wir natürlich auch nur das Beste. Hoffentlich sehen wir euch bald einmal in der Westkurve!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Bilder: Mit freundlicher Genehmigung von MissNadiaS

    Diskussionsthema zum Artikel: Fabian Schönheim: "Ich wollte etwas zurückgeben!"


    Fabian Schönheim: "Ich wollte etwas zurückgeben!"

    Gestern wurde Fabian Schönheim für seine lebenslange Mitgliedschaft geehrt. Im Interview mit Treffpunkt Betze spricht er über seine Beweggründe und seine besondere Verbindung zum FCK.


    Abseits des Fußballplatzes gab es gestern eine ganz besondere Ehrung: Lauterns ehemaliger Spieler Fabian Schönheim wurde für seine lebenslange Mitgliedschaft geehrt. Treffpunkt Betze sprach mit ihm über die Beweggründe für seine Mitgliedschaft, seine Verbundenheit zum FCK und die besondere Beziehung zu Harald Layenberger.


    Fußball ist ein reines Geschäft geworden. Im Mittelpunkt stehen Geld, Lifestyle und die neuste Instagram-Story. Fans und Vereine sind allenfalls noch Beiwerk. Das sind weit verbreitete Vorurteile über die heutige Spielergeneration. Mehr als das: Auf einen Großteil trifft das mittlerweile leider zu.


    Umso außergewöhnlicher ist es, wenn man noch auf Spieler trifft, die ihre Wurzeln nicht vergessen haben, die auch zehn Jahre nach ihrem Weggang noch den alten Verein, seine Fans und den Saisonverlauf verfolgen, gar mit dem Klub mitfiebern. Einer dieser 'Sonderfälle' ist Fabian Schönheim. In Kirn bei Bad Kreuznach geboren wechselte er 2001 zum FCK und durchlief dort die Jugendmannschaften. In der Saison 2005/2006 schlug für ihn dann die große Stunde: Von heute auf morgen fand sich Schönheim im Profi-Kader wieder. Abstiegskampf statt Schulbank. Die Idole seiner Jugend waren plötzlich seine Gegenspieler. Doch der Traum beim FCK endete jäh. Erst geschah der Abstieg aus der Bundesliga, dann wurde er aussortiert. Über Wehen-Wiesbaden und Mainz 05 landete Schönheim schließlich bei Union Berlin. Ein Verein, der ihn prägen sollte. Nach mehr als sieben Jahren und nach schweren Verletzungen folgte in diesem Sommer der Abschied von den Eisernen.


    Die Bindung zu „seinem“ FCK hat er trotzdem nie verloren und so hat er sich entschlossen, lebenslanges Mitglied der Roten Teufel zu werden. Gestern fand am Rande des Spiels gegen Waldhof Mannheim die Ehrung statt. Treffpunkt Betze sprach mit Fabian und merkte schnell: Er ist ein Typ, den man im heutigen Fußball nur noch selten findet.


    Treffpunkt Betze: Hallo Fabian. Wie geht es dir gesundheitlich? Mehrere Knie-OPs haben dich ja lange außer Gefecht gesetzt.


    Fabian Schönheim: Hallo auch an euch. Aktuell befinde ich mich immer noch in der Reha, da ich mich Anfang August noch einmal einer Arthroskopie unterziehen musste. Die abschwellenden Maßnahmen sind nun aber abgeschlossen, sodass wir jetzt wieder mit Aufbautraining beginnen können. Ansonsten geht’s mir aber sehr gut, danke.


    Treffpunkt Betze: Dein Vertrag bei Union Berlin ist ausgelaufen. Wie sieht derzeit dein Alltag aus, wo hältst du dich fit, steht möglicherweise dein Comeback bevor?


    Fabian Schönheim: Wie schon kurz angedeutet bin ich aktuell immer noch in der Reha in Landau und absolviere dort jeden Tag mein Programm. Die erste Zeit nach der OP waren es vermehrt Lymphdrainagen und abschwellende Maßnahmen, aber nachdem nun vor gut einer Woche die Fäden gezogen wurden, kann ich jetzt mit leichtem Training beginnen – sprich Fahrrad fahren und Stabilisierungsübungen für das Knie. Aber auch Krafttraining für den Oberkörper. Und nebenbei organisiere ich in meinem Alltag noch meinen Umzug nach Kaiserslautern.


    Treffpunkt Betze: Das hören natürlich alle in der Pfalz sehr gerne! Dass du mit dem FCK immer noch verbunden bist, das zeigt sich nicht nur durch deinen Umzug, sondern auch durch deine lebenslange Mitgliedschaft, die du mit dem Klub abgeschlossen hast. Hierfür wurdest du gestern vor dem Derby gegen Waldhof Mannheim ausgezeichnet. Was hat dich dazu bewogen lebenslanges Mitglied zu werden?


    Fabian Schönheim: Naja, ich bin noch so ein Mensch, dem alten Werte wichtig sind. Ich war schon immer der Meinung, dass man irgendwann auch etwas zurückgeben sollte, egal wie klein oder groß die Geste dann ist. Und dazu zählt für mich eben auch der Verein, der mich groß und zum Fußballprofi gemacht hat. Als ich von der Möglichkeit der lebenslangen Mitgliedschaft gelesen habe, habe ich sie einfach abgeschlossen. Es ist zwar keine Summe, die den FCK jetzt groß nach vorne bringt, aber darum ging es auch nicht. Es geht mir vor allem um die Geste. Und das ich die Urkunde nun gegen Waldhof überreicht bekomme ist natürlich etwas Besonderes. Aber genau solch ein Spiel habe ich mir auch gewünscht. Es ist dafür der perfekte Rahmen, weil ich solche Derbys als Spieler einfach geliebt habe.


    Treffpunkt Betze: Union Berlin hat letztes Jahr mit dem erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga Historisches geschafft. Du warst aufgrund deiner Verletzungen zum Zuschauen verdammt. Wie hast du die Saison mit Union erlebt?


    Fabian Schönheim: Naja, ich muss schon sagen, dass die Saison schon hart für mich war. Das komplette Jahr nur zuschauen zu können ist als Sportler einfach nicht zufriedenstellend. Nichts desto trotz habe ich schnell gemerkt, dass mit dieser Mannschaft nun wirklich mal der große Wurf gelingen und der Traum vom Aufstieg verwirklicht werden kann. Da stellst du deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche hinten an und versuchst die Jungs in allem einfach zu unterstützen. Und so habe ich mich dann auch verhalten. Dass es dann am Ende wirklich mit dem Aufstieg in die Bundesliga geklappt hat ist natürlich unbeschreiblich. Ich habe so etwas wie an diesem Abend, dieser Nacht und den darauffolgenden Tagen noch nicht erlebt und werde es wohl auch nie wieder erleben. Das war unglaublich. Ich hatte einfach eine Dauer-Gänsehaut, weil gefühlt halb Berlin auf den Beinen war, die Stadt stand Kopf in rot und weiß.

    Schönheim und Layenberger mischten Union auf: "In meiner Brust schlagen zwei Herzen"

    Treffpunkt Betze: Wenn man dich auf Facebook und Instagram verfolgt hat, hat man genau sehen können wie sehr du trotz deiner Verletzung mitgefiebert hast. Was bedeutet der Verein Union Berlin für dich? Was war es für ein Gefühl, den Verein jetzt zu verlassen?


    Fabian Schönheim: Das ist eine schöne Frage. Wenn du sieben Jahre in der heutigen Zeit in einem Verein verbringst, dann ist das schon außergewöhnlich. Wenn es dann noch dazu so ein besonderer Verein ist, mit so wundervollen und einzigartigen Menschen in und um den Klub, dann entsteht eine Bindung die tiefer geht. Die Unioner haben mich mit so dermaßen offenen Armen empfangen, haben mir so viel Sympathie und Wertschätzung entgegengebracht, dass ich sagen kann, es schlagen heute zwei Herzen in meiner Brust – einmal für den FCK und einmal für Union Berlin. Und natürlich ist es dann hart nach so vielen Jahren diesen wunderbaren Verein zu verlassen. Ich bin aber damals zu Union gewechselt mit dem Wunsch in die Bundesliga aufzusteigen, und das haben wir geschafft.


    Treffpunkt Betze: Jemand, der diese Leidenschaft bestehend aus Union Berlin und FCK teilt, ist FCK-Hauptsponsor Harald Layenberger. Bis vergangene Saison war er auch Hauptsponsor von Union. Ihr versteht euch glaube ich auch sehr gut. Was ist Harry aus deiner Sicht für ein Mensch? Wie findest du, dass es zwischen ihm und dem FCK offenbar ein paar Probleme gibt?


    Fabian Schönheim: Ja, das stimmt. Ich habe Harald damals bei Union kennengelernt, als er gerade neu als Hauptsponsor gekommen war. Damals kam jemand aus der Marketing Abteilung zu mir und fragte: „Fabi, kannst du heute mal zu einem Termin dazu kommen“. Ich sagte: „Ja klar, worum geht’s denn“?


    „Ja, wir haben einen neuen Hauptsponsor und der kommt wie du aus der Pfalz. Vielleicht wäre das ein ganz guter Einstieg“. Natürlich freut man sich dann, wenn jemand extra aus der Pfalz in die Hauptstadt kommt und dann noch als Hauptsponsor. Und wie es dann nun mal so ist bei uns Pfälzern, wir haben drauf „losgebabbelt“, natürlich auch direkt über den FCK und der Rest der Runde hat wahrscheinlich einfach gar nichts mehr verstanden (lacht).


    Ich habe Harald vom ersten Moment an wahnsinnig gemocht und das tue ich bis heute. Ich schätze ihn als Mensch so sehr, weil er ehrlich ist, eben jemand, der auch noch Werte besitzt. Aber vor allem ist er fair und geradeaus. Und auf den FCK bezogen ist er jemand, der wirklich das FCK-Gen in sich trägt und das von Herzen. Der Verein darf sich glücklich schätzen so jemanden als Hauptsponsor zu haben.


    Anmerkung der Redaktion: Erlebnisse, die Harald Layenberger selbst nur bestätigen kann. Gegenüber Treffpunkt Betze verrät der Hauptsponsor: „Fabian ist ein richtig feiner Kerl. Wir kennen uns gut. Gerade letztes Jahr war er aufgrund seiner Verletzung bei fast jedem Heimspiel von Union bei mir in der Loge. Er hat nie vergessen, wo er herkommt und was seine Heimat ist.“

    Von 0 auf 100 und zurück: "Es war wie in einem Rausch"

    Treffpunkt Betze: Kommen wir zu deinem anderen Herzensklub und deinen Anfängen als Profi. Von 2001 bis 2005 hast du hier die Jugend durchlaufen, Michael Henke hat dich später zu den Profis geholt. Du hast den Bundesliga Abstieg 2006 erlebt und den Fast-Abstieg 2008 mit dem unvergesslichen Finale gegen Köln. Was war das für dich für eine Zeit mit dem FCK, noch dazu als so junger Spieler?


    Fabian Schönheim: Die Anfangszeit als Profi verlief wie in einem Rausch. Du spielst auf einmal als 18-Jähriger in vollen Stadien, Menschen feiern dich als seist du ein Superstar. Und dann spielst du plötzlich nicht mehr gegen gleichaltrige, sondern gegen wirkliche Superstars, Nationalspieler, die Helden deiner Jugend. Das war schon eine tolle Zeit und ich bin bis heute den Menschen, die mir dazu die Möglichkeit gegeben haben, sehr dankbar.


    Dann kam allerdings trotzdem der Abstieg in die zweite Liga, was mir schon einen tiefen Schlag versetzt hat. Du warst nämlich ein Teil von den Jungs, die schlicht und einfach versagt haben, auch wenn das die meisten Fans auf die eigene Person bezogen nie so gesehen und gesagt haben. Trotzdem stand für mich fest danach sofort fest, dass ich niemals weggehen könnte weil ich das wieder rückgängig machen wollte. Ich wollte einfach dabei helfen direkt wieder aufzusteigen. Damals hätte ich, laut meinem Berater, zu sämtlichen Vereinen in der Bundesliga wechseln können, aber das war mir egal. Ich wollte meinen Verein wieder dort hinbringen, wo er hingehört – in die Bundesliga.


    Doch die Jahre darauf liefen für mich, auch auf Grund einer sehr schweren Verletzung, nicht wirklich so glücklich. Das hat mir im Übrigen wirklich schwer zu schaffen gemacht. Den totalen Tiefpunkt erlebte ich dann unter Milan Sasic. Schlussendlich wurde ich mehr oder weniger gegangen.


    Treffpunkt Betze: 2009 hast du den FCK verlassen. Über Wehen und Mainz bist du schließlich beim Union Berlin gelandet. Warum kam es dann zur Trennung? Wie hast du seit dem den FCK verfolgt?


    Fabian Schönheim: Mehr möchte ich zur Trennung damals nicht sagen. Das ist vorbei, abgehakt. Verfolgt habe ich den FCK immer, sei es im Fernsehen, per Ticker oder auf der Homepage. Ab und an hatte ich auch noch Kontakt zu Flo Dick oder Daniel Halfar, als sie noch beim Verein gespielt haben. Also war ich meistens über die Dinge informiert.


    Treffpunkt Betze: Der FCK hat die letzten Jahre einen schleichenden Niedergang erlebt. Der traurige Abstieg in die 3. Liga 2018 und die Querelen der letzten Monaten waren der absolute Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte. Hast du eine Erklärung, wie es so weit kommen konnte?


    Fabian Schönheim: Ich würde mir aus der Ferne darüber niemals ein wirkliches Urteil erlauben, da ich dafür dann doch etwas zu weit weg war. Viel entscheidender ist für mich aber ohnehin die Zukunft und das Hier und Jetzt. Man muss anfangen ein gesundes Fundament zu bauen und den Verein Stück für Stück die nächsten Jahre weiter entwickeln, damit man dann irgendwann wieder die Möglichkeit hat dort anzuklopfen, wo der Verein mal gewesen ist. Aber gegenwärtig heißt das Hier und Jetzt dritte Liga. Das muss man annehmen, alle zusammen in ein Boot packen und sich nicht gegenseitig zerfleischen, sondern den Karren gemeinsam aus dem Dreck ziehen. Dazu braucht es aber auch Menschen die sich nicht nur an diesem Verein bereichern wollen, sondern vor allem Menschen denen wirklich etwas an diesem Verein gelegen ist und dies auch verkörpern.

    Schönheim über Rückkehr: "Das Interesse war immer nur von meiner Seite da"

    Treffpunkt Betze: Für die Fans war das Derbyspiel gegen Waldhof das vielleicht wichtigste der letzten Jahre, ein Sieg eigentlich Pflicht. Am Ende ging es 1:1 aus. Nach dem Pokalerfolg gegen Mainz schien der Verein auf einem guten Weg, doch es fehlt einfach die Konstanz. Wie schätzt du den derzeitigen Kader ein, was ist drin in dieser Saison?


    Fabian Schönheim: Auch das ist für mich schwer einzuschätzen, da ich den größten Teil der Mannschaft einfach nicht kenne. Meiner Meinung nach sind Vereine wie Braunschweig, Ingolstadt oder Duisburg deutlich besser aufgestellt. Das soll aber nicht bedeuten, dass ich nicht trotzdem die Hoffnung habe, dass sich die Mannschaft im Laufe der Saison entwickelt, sich findet und mich eines Besseren belehrt. Ansonsten glaube ich, dass es ein einstelliger Tabellenplatz wird, irgendwo zwischen Platz 5 und 9.


    Treffpunkt Betze: Abschließend wollen wir noch einmal zu deiner Person kommen: Welche Pläne hast du noch als Fußballer? Stehst du in Kontakt mit anderen Vereinen, könntest du dir gar eine Rückkehr zum FCK vorstellen? War das jemals ein Thema für dich?


    Fabian Schönheim: Ich muss jetzt erst einmal mein Knie so stabil bekommen, dass ich selbst das Gefühl habe, dass es nochmal Sinn macht. Ich glaube daran, dass das noch einmal funktionieren kann und dafür tue ich aktuell auch alles. Ich habe meine Karriere definitiv noch nicht aufgegeben und habe noch sehr viel Energie und Ehrgeiz in mir, das nochmal zu schaffen und nochmal auf dem Platz zu stehen. Ich hoffe wirklich sehr, dass es klappt. Kontakt zum FCK gab es in den letzten Jahren des Öfteren, leider war das Interesse allerdings nur auf meiner Seite.


    Wir wünschen dir viel Gesundheit. Vielleicht sieht man dich ja bald wieder auf dem Betze!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Keine Spur von Angsthasenfußball!


    Kommentar: Keine Spur von Angsthasenfußball!

    Der FCK hat die erste echte Drucksituation gemeistert und Zwickau in einem wilden Spiel mit 5:3 besiegt. Gewinner des Spiels ist neben Timmy Thiele vor allem Trainer Sascha Hildmann.


    "Erzähle niemanden deine Pläne, zeige ihnen nur deine Ergebnisse." Ob sich Sascha Hildmann diesen Ausspruch von Albert Einstein wohl zu Eigen gemacht hat? Das gestrige Auftreten der Roten Teufel beim FSV Zwickau könnte es jedenfalls vermuten lassen. Systemwechsel auf 4-2-3-1, Timmy Thiele auf den Außen, Kevin Kraus in der Innenverteidigung, Carlo Sickinger im Mittelfeld. Mit dieser Fülle an Wechseln war nicht unbedingt zu rechnen. Überraschend und erfolgreich!


    Das, was da an Kritik in der letzten Woche auf den Lautrer Coach eingeprasselt ist, war aber auch enorm. Nach dem Derbysieg gegen Mainz noch viel umjubelt, sah er sich nach der enttäuschenden 0:3 Heimpleite gegen Braunschweig urplötzlich mit Fragen nach seiner Entlassung konfrontiert. Zweifelsfrei, die Punkteausbeute, sie stimmt nicht beim FCK, doch mancher Orts schienen Anlass und Umfang der Kritik mal wieder in keinem Verhältnis zu stehen. Doch was man auch von interner und medialer Kritik hält, sie war vor dem Montagsspiel beim FSV Zwickau nun einmal da und Sascha Hildmann und seine Mannschaft quasi zum Siegen verdammt. Erst recht, weil nächsten Sonntag das heiß ersehnte Derby gegen Waldhof Mannheim ansteht. Verlieren verboten!

    Von wegen Angsthasenfußball: Der FCK spielt offensiv und trifft sogar

    Ein Vorwurf, der die letzten Tage immer wieder zu hören war: Der FCK spiele zu ängstlich, traue sich zu wenig zu. Davon war gegen Zwickau nichts zu sehen. Im Gegenteil: Wenn man den Roten Teufeln etwas vorwerfen kann, dann ist es auch an diesem Spieltag wieder die mangelnde Chancenverwertung. So hätte es nach einer knappen halben Stunde schon zwei oder drei zu null für Lautern stehen können - ja sogar müssen.


    War dieser Malus gegen Münster oder Braunschweig noch böse bestraft worden, hatten die Roten Teufel dieses Mal endlich auch mal Glück. So wurde der Ball in der 41. Minute vom Zwickauer Spieler Odabas glücklich ins Tor statt ins Aus zum 2:0 abgelenkt. Ebenso blieb dem FCK und seinen rund 800 mitgereisten Anhängern ein Nachspielzeit-Drama, wie es in der letzten Saison gleich in beiden Spielen gegen die Sachsen stattfand, erspart. Und auch Stürmer und Ex-Lautrer Ronny König traf an diesem Montagabend zur Abwechslung einmal nicht gegen die Roten Teufel. Nicht zu glauben.


    Selbst der an Absurdität kaum zu überbietende Witz-Elfmeter in der 87. Spielminute, der Zwickau noch einmal mit 3:4 heranzubringen schien, änderte nichts mehr am zweiten Auswärtssieg der Saison. Stattdessen nutzte Kühlwetter drei Minuten später einen kapitalen Abwehrfehler, blieb ruhig, umspielte den Torhüter und sorgte für den fünften und zugleich letzten Streich.


    Aber mal ehrlich: Es muss einmal offen angesprochen werden, dass die bisherigen Schiedsrichterleistungen in dieser Drittliga-Saison dem Niveau der Liga nicht standhalten können. Fast in jedem Spiel sind kapitale Fehlentscheidungen zu beobachten. So war der Elfmeter nicht die einzige Fehlleistung von Schiedsrichter Lasse Koslowski. Dominik Schads gelbe Karte war ein absolut sauberer Zweikampf. Nach Lauterns Lattenabpraller hätte es auch keine Ecke geben dürfen, sondern Abstoß für Zwickau geben müssen. Hier besteht dringend Handlungsbedarf! Zumindest aber sollten sich auch Schiedsrichter der Kritik nach Spielende stellen. So sah es nach dem Abpfiff auch ein sichtlich aufgebrachter Sascha Hildmann am Magenta Sport Mikrofon. Recht hat er!

    So lasset die Thiele-Spiele beginnen: Auf ins wahre Derby!

    Einer fehlt in dieser Chronologie der Ereignisse natürlich noch. Er verdient heute einen eigenen Absatz, ein extra Lob: Timmy Thiele. Zwei Tore gemacht, eines zudem vorbereitet. Der 28-Jährige schien nach seinem Wechsel auf die rechte Außenbahn wie befreit. Der Plan von Sascha Hildmann ging voll auf, Thiele musste sich nicht alleine jeden Ball erkämpfen, er hatte Unterstützung und er traute sich merklich mehr zu. So auch beim 1:0 Führungstreffer in der siebten Spielminute. Aus 20 Metern einfach mal abziehen, und zack! So macht ein Stürmer Tore! Ob ihn die Diskussion um einen potentiellen neuen Stürmer beflügelt hat? Spekulation. Doch wenn es geholfen haben sollte, dann darf die Gerüchteküche gerne noch etwas weiter brodeln.


    Timmy Thiele hat jetzt mit vier Toren beinahe schon so viele Treffer erzielt, wie in der kompletten letzten Saison. Und er kann noch mehr. Für ihn gilt jetzt das, was für die gesamte Elf des FCK gilt: Die gute Leistung muss endlich einmal konstant weiter abgerufen werden. Der Sieg darf keine Sekunde zufriedenstellen, Sascha Hildmann und die Roten Teufel sind reif für zwei Siege in Folge! Es steht schließlich ein Derby an. Und diesmal ist es kein "Derbychen" wie gegen Mainz. Es ist die Mutter aller FCK-Derbys. Mindestens auf einer Stufe mit Spielen gegen Frankfurt oder Karlsruhe. Waldhof Mannheim MUSS bezwungen werden, da gibt es keine zwei Meinungen. Dass man mit einem Sieg gleichzeitig auch wieder zur Spitzengruppe der 3. Liga aufschließen könnte wäre ein angenehmer Nebeneffekt.


    Natürlich hat auch gegen Zwickau längst nicht alles funktioniert. Gegen einen Gegner, der sichtbar keinen guten Tag erwischt hatte, darf es gegen Ende nicht mehr so spannend werden. Neben der Chancenverwertung taten sich gerade in der 2. Halbzeit ein um das andere Mal große Lücken in der Lautrer Defensive auf. Gegen motivierte und quirlig aufspielende Mannheimer muss dies behoben werden.


    Doch das alles sollte für die Lautrer Elf kein negativer Druck sein. Gegen Mainz hat man gesehen, wie schön solche Spiele sein können. Erst recht wenn sie gewonnen werden. Sie geben Selbstvertrauen und lassen den Betze für rund 90 Minuten in seinem alten Antlitz erstrahlen. Das muss Ansporn für die Jungs von Sascha Hildmann sein. Dann werden auch die Kritiker schnell wieder verstummen.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: #FSVFCK: Zurück in die Erfolgsspur kommen


    #FSVFCK: Zurück in die Erfolgsspur kommen

    Hinter dem FCK liegt eine Achterbahnfahrt der Emotionen. Jetzt müssen die Pfälzer dringend wieder einen Sieg einfahren, sonst droht früh das gleiche Schicksal wie letzte Saison.


    Sascha Hildmann ist eigentlich ein sehr kommunikativer Mensch. So spricht der Lautrer Coach für gewöhnlich nach jeder Pressekonferenz noch persönlich mit den anwesenden Journalisten und beantwortet noch Nachfragen. Nicht so aber am Freitag bei der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel gegen den FSV Zwickau. Nach dem offiziellen Ende verschwand Hildmann geschwind aus dem Presseraum. Eine Reaktion auf die mediale Berichterstattung der letzte Woche? Dort wurde er - nach dem Pokalerfolg gegen Mainz noch wie seine Mannschaft in den höchsten Tönen gelobt - plötzlich in Frage gestellt, zeitweise wurde schon von einer bevorstehenden Trennung berichtet. Insofern ist die Reaktion von Hildmann verständlich, allerdings ist auch klar: Ein Trainer wird an Ergebnissen gemessen. Der FCK will, respektive muss aufsteigen. Das hat Investor Flavio Becca mehrfach unterstrichen. Und gemessen an diesem Anspruch sind fünf Punkte aus den ersten fünf Partien viel zu wenig.


    Auch deswegen ist vor der Auswärtspartie beim FSV Zwickau am Montag um 19 Uhr erstmals Druck spürbar. Den Roten Teufeln helfen nur drei Punkte. Dabei sollte das bisherige Auftreten der Mannschaft eigentlich Mut machen. Weitestgehend spielte die Mannschaft sehr ansehnlich, einzig und allein sprangen zu wenig Punkte dabei raus.

    Die Lage vor dem Spiel

    Das 0:3 gegen Braunschweig sorgte für allgemeine Ratlosigkeit rund um den Betzenberg. Dass die Roten Teufel den Schwung aus dem Pokalerfolg gegen Mainz so fahrlässig verpuffen ließen, das machte auch die Verantwortlichen sprachlos. Ein Mentalitätsproblem wollte Sascha Hildmann derweil nicht ausmachen, er sah mehr eine Art Müdigkeitserscheinung bei seiner Mannschaft.


    Die vorübergehende Tabellensituation sollte die Pfälzer allerdings aufwecken. Nach den bisherigen Ergebnissen des 5. Spieltages ist der FCK nämlich auf einen Abstiegsplatz gerutscht. Natürlich hat die Tabelle aktuell noch wenig Aussagekraft, aber: Gewinnen die Roten Teufel in Zwickau nicht, dann ist das oberen Tabellendrittel schon früh in sehr weite Ferne gerückt.

    Unsere Rote Teufel

    Neben Theodor Bergmann, der immer noch an den Folgen einer Viruserkrankung laboriert, fehlt auch weiterhin Stürmer Andri Bjarnason. Ansonsten kann Sascha Hildmann auf den kompletten Kader zurückgreifen. Größere Änderungen in der Startelf stehen nicht bevor, Hildmann vertraut seiner Mannschaft. Möglich aber, dass Kevin Kraus in der Innenverteidigung Carlo Sickinger ersetzt und dieser wieder ins Mittelfeld wechselt.

    Unser Gegner

    Der FSV Zwickau, seit Juli 2018 von Joe Enochs trainiert, steht mit sieben Punkten etwas besser da als die Roten Teufel. Elf Neuzugänge vermeldeten der FSV vor der Saison, darunter auch Elias Huth, der vom FCK nach Zwickau ausgeliehen wurde und dort seine Trefferqualitäten unter Beweis stellen soll. Außerdem spielt auch "Lautern-Schreck" Ronny König in den Reihen der Sachsen. Der 36-Jährige spielte zwischen 2004 und 2006 unter anderem für die Zweitvertretung des FCK und traf danach ob für Wehen, Aue oder eben Zwickau fast immer wenn es gegen seinen Ex-Verein ging. Sechs Treffer in acht Duellen mit dem FCK sprechen eine deutliche Sprache.


    Der FSV Zwickau geht bereits in seine vierte Drittliga-Spielzeit und möchte natürlich auch in diesem Jahr wieder den Klassenerhalt sichern.

    Daten, Fakten und Statistiken

    • Erst viermal trafen der FCK und der FSV Zwickau aufeinander. Gewinnen konnte die Pfälzer erst einmal. Zwei Spiele endeten remis, einmal hieß der Sieger Zwickau
    • In Zwickau konnten die Roten Teufel noch nie gewinnen
    • Letzte Saison gab der FCK zweimal auf dramatische Art und Weise einen Sieg aus der Hand: Das Hinspiel in Zwickau endete in der Nachspielzeit noch 3:3, im Rückspiel kassierten die Roten Teufel in der Nachspielzeit noch den 1:1 Ausgleichstreffer. Torschütze: Ronny König

    Stimmen zum Spiel

    FCK-Trainer Sascha Hildmann: "Wir wissen, was wir können und wollen mit viel Mut und Leidenschaft in das Spiel gehen. Ich konzentriere mich auf das, was ich beeinflussen kann. Mein ganzer Fokus liegt auf meiner Mannschaft und auf Zwickau. Sie haben eine robuste und körperlich starke Mannschaft, dazu einen Stürmer wie Ronny König, den wir gar nicht erst ins Spiel kommen lassen dürfen".


    Zwickau-Trainer Joe Enochs: "Wir erwarten einen sehr guten Gegner, der top besetzt ist. Ich glaube, dass auch dieses Mal wieder Kleinigkeiten das Spiel entscheiden werden. Ich hoffe, dass wir es sind, die diese Kleinigkeiten besser umsetzen".


    FSV-Stürmer Ronny König: "Wir spielen zu Hause vor hoffentlich sehr guter Kulisse und das unter Flutlicht. Das hat seinen Reiz. Kaiserslautern war meine erste Profistation. Ich habe dort eine tolle Zeit verbracht und viele Erfahrungen für später mitnehmen können“.

    Faninfos

    Das Spiel des FCK in Zwickau wird am Montag um 19 Uhr angepfiffen. Trotz der großen Entfernung und der mehr als ungünstigen Anstoßzeit begleiten mehr als 600 Fans die Roten Teufel nach Sachsen. Übertragen wird das Spiel ausschließlich bei Magenta Sport.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: #FSVFCK: Zurück in die Erfolgsspur kommen


    #FSVFCK: Zurück in die Erfolgsspur kommen

    Hinter dem FCK liegt eine Achterbahnfahrt der Emotionen. Jetzt müssen die Pfälzer dringend wieder einen Sieg einfahren, sonst droht früh das gleiche Schicksal wie letzte Saison.


    Sascha Hildmann ist eigentlich ein sehr kommunikativer Mensch. So spricht der Lautrer Coach für gewöhnlich nach jeder Pressekonferenz noch persönlich mit den anwesenden Journalisten und beantwortet noch Nachfragen. Nicht so aber am Freitag bei der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel gegen den FSV Zwickau. Nach dem offiziellen Ende verschwand Hildmann geschwind aus dem Presseraum. Eine Reaktion auf die mediale Berichterstattung der letzte Woche? Dort wurde er - nach dem Pokalerfolg gegen Mainz noch wie seine Mannschaft in den höchsten Tönen gelobt - plötzlich in Frage gestellt, zeitweise wurde schon von einer bevorstehenden Trennung berichtet. Insofern ist die Reaktion von Hildmann verständlich, allerdings ist auch klar: Ein Trainer wird an Ergebnissen gemessen. Der FCK will, respektive muss aufsteigen. Das hat Investor Flavio Becca mehrfach unterstrichen. Und gemessen an diesem Anspruch sind fünf Punkte aus den ersten fünf Partien viel zu wenig.


    Auch deswegen ist vor der Auswärtspartie beim FSV Zwickau am Montag um 19 Uhr erstmals Druck spürbar. Den Roten Teufeln helfen nur drei Punkte. Dabei sollte das bisherige Auftreten der Mannschaft eigentlich Mut machen. Weitestgehend spielte die Mannschaft sehr ansehnlich, einzig und allein sprangen zu wenig Punkte dabei raus.

    Die Lage vor dem Spiel

    Das 0:3 gegen Braunschweig sorgte für allgemeine Ratlosigkeit rund um den Betzenberg. Dass die Roten Teufel den Schwung aus dem Pokalerfolg gegen Mainz so fahrlässig verpuffen ließen, das machte auch die Verantwortlichen sprachlos. Ein Mentalitätsproblem wollte Sascha Hildmann derweil nicht ausmachen, er sah mehr eine Art Müdigkeitserscheinung bei seiner Mannschaft.


    Die vorübergehende Tabellensituation sollte die Pfälzer allerdings aufwecken. Nach den bisherigen Ergebnissen des 5. Spieltages ist der FCK nämlich auf einen Abstiegsplatz gerutscht. Natürlich hat die Tabelle aktuell noch wenig Aussagekraft, aber: Gewinnen die Roten Teufel in Zwickau nicht, dann ist das oberen Tabellendrittel schon früh in sehr weite Ferne gerückt.

    Unsere Rote Teufel

    Neben Theodor Bergmann, der immer noch an den Folgen einer Viruserkrankung laboriert, fehlt auch weiterhin Stürmer Andri Bjarnason. Ansonsten kann Sascha Hildmann auf den kompletten Kader zurückgreifen. Größere Änderungen in der Startelf stehen nicht bevor, Hildmann vertraut seiner Mannschaft. Möglich aber, dass Kevin Kraus in der Innenverteidigung Carlo Sickinger ersetzt und dieser wieder ins Mittelfeld wechselt.

    Unser Gegner

    Der FSV Zwickau, seit Juli 2018 von Joe Enochs trainiert, steht mit sieben Punkten etwas besser da als die Roten Teufel. Elf Neuzugänge vermeldeten der FSV vor der Saison, darunter auch Elias Huth, der vom FCK nach Zwickau ausgeliehen wurde und dort seine Trefferqualitäten unter Beweis stellen soll. Außerdem spielt auch "Lautern-Schreck" Ronny König in den Reihen der Sachsen. Der 36-Jährige spielte zwischen 2004 und 2006 unter anderem für die Zweitvertretung des FCK und traf danach ob für Wehen, Aue oder eben Zwickau fast immer wenn es gegen seinen Ex-Verein ging. Sechs Treffer in acht Duellen mit dem FCK sprechen eine deutliche Sprache.


    Der FSV Zwickau geht bereits in seine vierte Drittliga-Spielzeit und möchte natürlich auch in diesem Jahr wieder den Klassenerhalt sichern.

    Daten, Fakten und Statistiken

    • Erst viermal trafen der FCK und der FSV Zwickau aufeinander. Gewinnen konnte die Pfälzer erst einmal. Zwei Spiele endeten remis, einmal hieß der Sieger Zwickau
    • In Zwickau konnten die Roten Teufel noch nie gewinnen
    • Letzte Saison gab der FCK zweimal auf dramatische Art und Weise einen Sieg aus der Hand: Das Hinspiel in Zwickau endete in der Nachspielzeit noch 3:3, im Rückspiel kassierten die Roten Teufel in der Nachspielzeit noch den 1:1 Ausgleichstreffer. Torschütze: Ronny König

    Stimmen zum Spiel

    FCK-Trainer Sascha Hildmann: "Wir wissen, was wir können und wollen mit viel Mut und Leidenschaft in das Spiel gehen. Ich konzentriere mich auf das, was ich beeinflussen kann. Mein ganzer Fokus liegt auf meiner Mannschaft und auf Zwickau. Sie haben eine robuste und körperlich starke Mannschaft, dazu einen Stürmer wie Ronny König, den wir gar nicht erst ins Spiel kommen lassen dürfen".


    Zwickau-Trainer Joe Enochs: "Wir erwarten einen sehr guten Gegner, der top besetzt ist. Ich glaube, dass auch dieses Mal wieder Kleinigkeiten das Spiel entscheiden werden. Ich hoffe, dass wir es sind, die diese Kleinigkeiten besser umsetzen".


    FSV-Stürmer Ronny König: "Wir spielen zu Hause vor hoffentlich sehr guter Kulisse und das unter Flutlicht. Das hat seinen Reiz. Kaiserslautern war meine erste Profistation. Ich habe dort eine tolle Zeit verbracht und viele Erfahrungen für später mitnehmen können“.

    Faninfos

    Das Spiel des FCK in Zwickau wird am Montag um 19 Uhr angepfiffen. Trotz der großen Entfernung und der mehr als ungünstigen Anstoßzeit begleiten mehr als 600 Fans die Roten Teufel nach Sachsen. Übertragen wird das Spiel ausschließlich bei Magenta Sport.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Die Gunst der Stunde nicht genutzt


    Kommentar: Die Gunst der Stunde nicht genutzt

    Auf Derby-Jubel folgt Liga-Frust. Der FCK hat mal wieder die Chance vertan, die frisch entstandene Euphorie im Umfeld zu konservieren. Das wirft Fragen auf.


    So eng liegen im Fußball Emotionen beieinander. Samstag vor einer Woche war die Pfalz noch obenauf, der Derbysieg im DFB-Pokal gegen Bundesligist Mainz 05 schien die ganze Region zu beflügeln Lange verloren geglaubtes Selbstwertgefühl schien zurückgegeben worden zu sein. Nur eine Woche später erleben die Roten Teufel eine 0:3 Heimniederlage gegen Eintracht Braunschweig. Wieder kein Heimsieg in der Liga. Schon acht Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Ingolstadt. Schon wieder.


    Und so schlug die Stimmung auf dem Betze am Sonntag schnell wieder um. Die Mannschaft, die gestern noch von manchem Fan zum Aufsteiger hochstilisiert wurde, der fehlte es jetzt plötzlich an Basics wie Einsatzbereitschaft und Zielstrebigkeit, von taktischer Finesse ganz zu schweigen.


    Nun ist dieses 'Schwarz-Weiß-Denken' sicherlich nicht zielführend. Weder ist die Mannschaft des FCK schon in Zweitligaverfassung, noch ist sie unfähig um die Aufstiegsplätze mitzuspielen. Es ist schon merkwürdig, dass innerhalb von fünf Wochen die Stimmung rund um den Betzenberg schon zum dritten mal zu drehen scheint. Prägten nach dem Auftakt gegen Unterhaching allgemeine Unzufriedenheit und erhebliche Zweifel das Stimmungsbild, drehte die Stimmung nach dem Sieg gegen Großaspach und den munteren Auftritten gegen Ingolstadt und Münster. Nach dem der Derbysieg der endgültige Brustlöser schien, kippt die Stimmung nun erneut und Zweifel werden laut. Am Kader, am Trainer, am System. An allem.


    So sehr ich diese Stimmungskurve kritisch sehe, man muss festhalten: Der FCK hat zum wiederholten Male in fahrlässigster Art und Weise die Chance vertan, eine positive Grundstimmung rund um den Verein zu konservieren und in einen Schub Energie umzuwandeln. Die Ausgangslage nach dem Derbysieg hätte besser nicht sein können, um endlich einmal wieder eine Siegesserie zu starten, Zuschauer dauerhaft ins Stadion zu locken und so den Grundstein für eine erfolgreiche Saison zu legen.


    Dass dann der Funke von der Mannschaft auf die Kurve überspringt und nahezu Unmögliches möglich wird, das hat der Pokalerfolg gegen Mainz spätestens wieder allen gezeigt. Er muss aber eben von der Mannschaft entfacht werden. Dass die Niederlage gegen Braunschweig und insbesondere ihr Zustandekommen keiner der Beteiligten auch nur im Ansatz erklären konnte, macht die Sache nicht gerade besser. Im Gegenteil: Das ist besorgniserregend.


    Viel wurde in den letzten Tagen über den neuen Mentaltrainer im Trainerteam der Lautrer gesprochen, in manch einem Bericht erfuhr er schon den Status eines Wunderheilers. Dass der FCK zuletzt unter Tayfun Korkut (!) drei Ligaspiele hintereinander gewonnen hat, ist eine desaströse Bilanz! Es ist mehr als eine unbedeutende Statistik, die nur von nervenden Journalisten ein ums andere Mal zitiert wird. Hierfür muss es Gründe geben. Und diese müssen schnellstmöglich gefunden und behoben werden. Hier sind jetzt alle Verantwortlichen gefragt. Beim FCK ist vieles besser geworden, zweifelsfrei. Klar ist aber auch, dass im Fußball Punkte benötigt werden. Hier hapert es beim FCK. Glaubt man den ersten Medienberichten, wird nun auch erstmals Sascha Hildmanns Arbeit hinterfragt. Natürlich wird auch er am Ende an Punkten gemessen und von denen hat er aktuell zu wenig. Dennoch sollte auch hier nicht vergessen werden, was gegen Ingolstadt oder Mainz 05 noch gelobt worden ist. Zu wünschen wäre es ihm. Er lebt den FCK wie kaum jemand vor ihm. Er weiß, was den Verein ausmacht und was auf dem Betzenberg gesehen werden will.


    Die Roten Teufeln müssen jetzt schnellstmöglich zu einer konstanten Leistung und Punkteausbeute finden. Andernfalls wird der FCK dauerhaft nie auf einen grünen Zweig kommen.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: #FCKEBS: Die Euphorie mit in die Liga nehmen


    #FCKEBS: Die Euphorie mit in die Liga nehmen

    Für den FCK geht es nach dem vielumjubelten Pokalerfolg gegen Mainz im Ligabetrieb weiter. Mit Braunschweig wartet dabei ein echter Hochkaräter. Dabei könnten die Roten Teufel die Gunst der Stunde nutzen.


    „Oh, wie ist das schön. Sowas hat man lange nicht gesehen“, schallte es vergangenen Samstag durch das nahezu ausverkaufte Fritz-Walter-Stadion. In der Tat. So einen Jubeltag hatte der Pfälzer Anhang schon lange nicht mehr erlebt. Ein Hauch von „Wir sind ja noch wer“ war zu spüren, auf jeden Fall war aber ein Wiedererlangen von Selbstwertgefühl zu beobachten, das durch den Abstieg und die unerträglichen Querelen der letzten Monate arg gebeutelt worden war.


    Doch genug der Jubelarien. Auf die Pfälzer wartet wieder der Liga-Alltag. Und dort lassen sich mit einem Pokalerfolg leider keine Punkte kaufen. Wohl aber könnte die Mannschaft die frisch entstandene Euphorie nutzen und durch einen Erfolg gegen Braunschweig konservieren. Das wäre wichtig für die Tabelle und für die Fans. Nur so könnte die Zuschauerzahl auch dauerhaft zwischen 25.000 und 30.000 gehalten werden.

    Die Lage vor dem Spiel

    Schon seit mehreren Wochen ist im Lautrer Spiel eine klare spielerische Entwicklung zu erkennen. Der FCK spielt erfrischend, mutig und zielstrebig, Dinge, die er in der abgelaufenen Saison allzu oft vermissen ließ. Allerdings fehlt es noch etwas an der Kaltschnäuzigkeit, diese Überlegenheit auch in Punkte umzumünzen. Gegen Münster gab es den ersten herben Nackenschlag, als die Pfälzer einen sicher geglaubten Sieg noch herschenkten und am Ende unglücklich mit 2:3 verloren.


    Nun steht das Heimspiel gegen Braunschweig an, die mit neun Punkten ebenfalls fulminant in die Saison gestartet sind, letzte Woche beim 0:3 gegen den MSV Duisburg mit Ex-Trainer Torsten Lieberknecht jedoch die erste Saisonniederlage hinnehmen mussten. Eine weitere Härteprobe also, für die der FCK aber gut gerüstet scheint.

    Unsere Roten Teufel

    Personell kann Sascha Hildmann nahezu aus dem Vollen schöpfen. Weiterhin ausfallen wird Theodor Bergmann, der nach einer Virusinfektion Probleme mit dem Herzmuskel hat und dem absolutes Sportverbot verordnet wurde. Ebenso steht Stürmer Andri Bjarnason weiterhin nicht zur Verfügung, er befindet sich noch in der Reha. Dagegen meldeten sich Lukas Gottwalt und Janek Sternberg zurück, beide befinden sich wieder im Mannschaftstraining, sind aber aufgrund ihrer längeren Ausfallzeit noch keine Optionen für den Kader am Sonntag.

    Unser Gegner

    Eintracht Braunschweig hat eine schwere Saison hinter sich. Wie der FCK mussten die Niedersachsen vorletzte Saison aus der 2. Liga absteigen und wären um ein Haar in die Regionalliga durchgereicht worden. Nur dank einer bärenstarken Rückrunde unter dem im Oktober gekommenen Trainer André Schubert konnte der Klassenerhalt in letzter Minute gesichert werden. Lediglich ein einziges Tor trennte Braunschweig am Ende von Energie Cottbus, die den bitteren Gang in die Viertklassigkeit antreten mussten.


    Allerdings kam es nach dem Happy End zu Unstimmigkeiten mit Schubert, der den Verein Richtung Zweitligist Kiel verließ. Seit dieser Saison heißt der Trainer nun Christian Flüthmann, der erfahrene Peter Vollmann hat das Amt des Sportdirektors übernommen. Und Braunschweig hat auf dem Transfermarkt gleich mehrere Ausrufezeichen gesetzt. Als Toptransfer darf zweifelsfrei Stürmer Martin Kobylanski bezeichnet werden, der aus Münster kam und in den ersten vier Pflichtspielen bereits viermal traf. Aber auch Spieler wie Leandro Putaro von Arminia Bielefeld oder der sehr erfahrene Nick Proschwitz, der vom SV Meppen an die Oker wechselte, verstärken den Kader der Niedersachsen merklich.

    Daten, Fakten und Statistiken

    • Stolze 58 Mal trafen die beiden Gründungsmitglieder der Bundesliga schon in Pflichtspielen aufeinander, davon allein 40 Mal in der 1. Liga
    • Die Bilanz spricht dabei leicht für den FCK: 25 Mal gingen die Roten Teufel als Sieger vom Platz, 15 Mal endeten die Partien Unentschieden. Braunschweig konnte 18 Mal das Spiel für sich entscheiden
    • In 29 Heimspielen verlor der FCK erst dreimal gegen die Niedersachsen
    • Von den letzten 15 Partien verlor der FCK nur zwei Spiele gegen die Eintracht, allerdings endeten auch sieben Duelle remis

    Stimmen zum Spiel

    FCK-Trainer Sascha Hildmann: „Wir wissen alle was mit Braunschweig am Sonntag auf uns zukommt. Ich erwarte ein sehr hartes Spiel. Braunschweig hat eine sehr gute Offensive, die wir gar nicht erst stattfinden lassen wollen. Wir müssen wieder mutig sein, ein gutes Positionsspiel liefern und durch eigenen Ballbesitz gute Lösungen finden. Der Pokalerfolg gegen Mainz muss uns beflügeln und uns Selbstvertrauen geben, um unsere guten Leistungen jetzt auch in Ergebnisse in der Liga umzuwandeln.“


    Braunschweig-Trainer Christian Flüthmann: „Uns erwartet eine große Euphorie und Selbstvertrauen in Kaiserslautern nach ihrem Pokalerfolg gegen Mainz. Wir werden versuchen durch eine gute Defensive gegen zu halten, situativ natürlich aber auch den Gegner unter Druck zu setzen. Die Niederlage gegen Duisburg war uns eine Warnung, in der Art und Weise wird das nicht mehr vorkommen.“

    Faninfos

    Bis heute konnte der FCK rund 16.500 Karten für die Partie gegen Braunschweig absetzen, die von Schiedsrichter Tobias Welz geleitet werden wird. Spielbeginn ist um 13:00 Uhr. Die Stadiontore öffnen wieder anderthalb Stunden vor Spielbeginn, also um 11:30 Uhr. Das Spiel wird ausschließlich von Magenta Sport übertragen.


    Quelle: Treffpunkt Betze