Beiträge von Cantona7

    Aber jetzt abzuleiten, dass wir nur auf Sieg spielen wenn Yokota von Anfang an spielt erschließt sich mir nicht. Ich nehme es Markus in jedem Fall ab, dass das immer das Ziel ist Egal wie offensiv oder defensiv die Mannschaft aufgestellt ist.

    Ein sportliches Allheilmittel ist Yokota natürlich nicht. Aber wenn sich unser Trainer und der restliche FCK-Stuff etwas eingehender mit der Mannschaft aus Magdeburg auseinandergesetzt haben, dürfte ihnen aufgefallen sein, dass beim FCM als linker Innenverteidiger Daniel Heber aufläuft.


    Ich habe die Spiele des FCM in der laufenden Saison nur mehrheitlich in der Konferenz gesehen, aber dort ist mir Heber in der regulären Dreierkette Heber-Mathisen-Hugonet oft als personifizierte Schwachstelle beim FCM aufgefallen. Viele andere Zweitligisten haben das im bisherigen Saisonverlauf offenbar ähnlich gesehen, ich kann mich da an viele Seitenverlagerungen und Umschaltsituationen erinnern, die genau und bewusst auf der Seite "bespielt" wurden, die normalerweise von Heber verteidigt wird. Ob das Zufall ist, ich denke nicht.


    Deshalb würde ich übermorgen auch sehr stark für einen Startelfeinsatz von Yokota plädieren, er wäre auf unserer Seite als RA genau der Spielertyp, der dieses "Missmatch" auf der linken Defensivseite der Magdeburger im Idealfall durch seine Dribblings und seine Schnelligkeit am besten auflösen könnte.

    Für mich eines der herausforderndsten Spiele der Rückrunde, auch wenn die Magdeburger auswärts besser sind als zu Hause mit ihren nur zwei Heimsiegen.


    Der Spielvorbericht von Der-Betze-brennt.de hat ja in seiner Gegneranalyse die Stärken der Magdeburger sehr detailliert aufgelistet:

    • Ballbesitz 57% - Platz 1
    • Präzision Passquote 85,9 – Platz 3
    • Meiste Sprints / Meiste „intensive Läufe“ im Ligavergleich
    • 53 Tore – zweitbeste Offensive hinter dem HSV (58 Tore)
    • Ligaspitze beim Thema „smarte“ bzw. linienüberwindende Pässe

    Das wird ein verdammt hartes Stück Arbeit an der Elbe, zumal wir uns im Generellen in der Vergangenheit gegen die Spielanlage von Titz oftmals sehr schwergetan haben.


    Wie man den 1. FCM zu Hause knacken kann, hat der HSV vor rund 3-4 Wochen vorgemacht, als die Rothosen eigentlich schon vom Anstoß an weg, genau die Dominanz gezeigt haben, mit der auch die Magdeburger gerne ihre Gegner zu bestimmen versuchen.


    Ich bin mir nicht sicher, ob wir zu einer ähnlichen Spielweise fähig sind (zumindest nicht über 90 Minuten), aber vielleicht wäre „Angriff-ist-die-beste-Verteidigung“ gar nicht die falscheste Herangehensweise am kommenden Sonntag?


    In der Abwehr ist der FCM jedenfalls meiner bescheidenen Auffassung nach verwundbar, weil deren Spielanlage ganz klar auf die Offensive ausgelegt ist.


    Ein frühes FCK-Tor und eine hochkonzentrierte Defensivvorstellung, bei der die Titz-Elf evtl. einem frühen Rückstand hinterherläuft, könnten uns vielleicht auf die Gewinnerstraße bringen.


    Leider zweifele ich allerdings daran, dass wir das in unserer Hintermannschaft tatsächlich hinbekommen, den FCM über die gesamte Spielzeit aus dem Spiel zu nehmen . Wir haben bspw. in den letzten fünf Spielen insg. 10 Gegentore bekommen, zusammen mit Düsseldorf (10) und Braunschweig (11) ist das (leider) der negative „Bestwert“, ich kann mir nicht vorstellen, dass wir am kommenden Sonntag ohne weiteren Gegentreffer aus dem Spiel gehen werden.


    Long Story short - Ich würde eine Punkteteilung an der Elbe aus dem Bauch heraus direkt unterschreiben.

    Bis auf die ersten 10-15 Minuten waren wir in Halbzeit eins die bessere Mannschaft - schade, dass der Treffer von Elvedi zum 2:0 aberkannt wurde und wir es im Anschluss nicht geschafft haben, den wichtigen, zweiten Treffer nachzulegen. Aber mir gefiel gut wie hoch wir die Fortuna angelaufen und nahezu mit der gesamten Mannschaft in die gegnerische Hälfte geschoben sind, damit hatte Düsseldorf offenbar große Probleme und konnte sich in der ersten Spielhälfte oft kaum mehr entlasten.


    In Halbzeit zwei dann leider ein anderes Bild. Wir hatten fast gar keine Spieler mehr vor dem Ball (bis auf Ache) und haben in der Offensive im Kombinationsspiel auch die vollkommen falschen Entscheidungen getroffen, die allesamt in Ballverlusten endeten. Da stimmte das gute Zusammenspiel aus der ersten Halbzeit wirklich überhaupt nicht mehr und nachgerückt sind wir auch nicht richtig. Die logische Konsequenz war dann der Ausgleichstreffer zum 1:1


    Wieder zu späte Wechsel, die man sicherlich schon 10-15 Minuten hätte vorher durchführen können, wenn nicht sogar müssen. Ritter war spätestens ab der 60. Minute völlig ausgepumpt und auch Zimmer hatte keine Power mehr, auch wenn mir seine Leistung gestern eigentlich gut gefallen hat.


    Man hat gestern wieder förmlich gespürt, dass wir das Matchglück offenbar auch noch am 27. Spieltag gepachtet haben - wenn F95 seine beiden Großchancen nur den eingewechselten Niemiec oder den jungen Stürmer aus der U23 der plötzlich frei vor Simoni aufgetaucht ist besser nutzt, kann es auch schnell 2:2 stehen.


    Aber uns zeichnet aktuell wohl einfach aus, dass wir oft auch Spiele auf unsere Seite ziehen und ein Tor nachlegen können, mit dem man aufgrund des Spielverlaufs eigentlich überhaupt nicht mehr rechnet. Das Tor von Ache fiel jedenfalls aus dem förmlichen Nichts und genau in eine Phase wo wir offensiv eigentlich vollkommen tod gewesen sind.


    Vielleicht ist das am Ende des Tages auch mit dem Ausdruck "Glück" gar nicht mehr zu erklären und ist tatsächlich zu einer Qualität der Mannschaft geworden. Wenn wir es an den restlichen Spieltagen auch weiterhin schaffen, diese Drangphasen der Gegner schadenlos zu überstehen, bin ich wirklich gespannt zu was es am Ende reichen wird.


    Ein Sonderlob gestern noch an Daniel Hanslik, Kenny Prince Redondo und Simon Simoni - mit welcher Gier Hanslik und Redondo die gegnerische Verteidigung auch noch in der 85. Minute im Vollsprint immer wieder anlaufen und "nerven" hat mir großen Respekt abgerungen. Das sind sehr wichtige Punkte, die den Gegner bereits im Anfangsstadium seines Aufbauspiels gravierend behindern und stören. In dieser Verfassung ist gerade Redondo eine unheimliche Verstärkung für unser Spiel.


    Simoni habe ich unaufgeregt und stabil wahrgenommen, er hatte auch eine gute Präsenz zwischen unseren Pfosten auch wenn er nicht wahnsinnig oft geprüft wurde, möchte ich ihm ein gutes Startelfdebut attestieren, man darf auch nicht vergessen dass er erst 20 Jahre alt und zuletzt in Ingolstadt ebenfalls nur die Nr.2 gewesen ist. Für einen ersten Auftritt vor einer Kulisse von über 47.000 Zuschauern war das schon mehr als in Ordnung, auch wenn am Ende leider nicht die berühmte Null hinten stand. Ich drücke ihm die Daumen, dass er auf dieser Leistung in den kommenden Wochen aufbauen kann.

    Der HSV lässt schon mal zwei Punkte gegen Elversberg zu Hause liegen, morgen noch das Duell von Paderborn gegen Köln, die sich gegenseitig die Punkte wegnehmen sowie einen FCK-Sieg am Abend, schon wären wir richtig dick im Geschäft im Rennen um die Aufstiegsplätze. Hoffentlich sind sich unsere Jungs morgen Abend dieser Chance bewusst.

    Ich weiß auch zwei Wochen später noch nicht wirklich, was ich mit dem Spiel in Paderborn und insbesondere den ersten fünfzehn Minuten anfangen soll. Anfang erwähnte auf der PK auf die Nachfrage der Medien, dass die Mannschaft eigentlich in jedem Spiel "rausgeht um zu gewinnen". Das habe ich persönlich in Paderborn in den ersten fünfzehn Minuten eher anders gesehen - die Einstellung will ich der Mannschaft auch gar nicht absprechen, aber taktisch und vom defensiven Abstimmungsverhalten haben wir uns in Paderborn definitiv nicht wie ein Aufstiegsaspirant präsentiert, trotz der miserablen Schiri-/VAR-Vorstellung, was aber noch einmal ein ganz eigenes Thema ist.


    Aber gut, vielleicht muss man der Mannschaft, die in jedem Spiel einfach "alles raushauen muss, was sie im Tank hat" um den Anschluss an die Tabellenspitze zu halten auch eine solche Partie einfach mal zugestehen, mir kommt es jedenfalls so vor als hätten wir gerade "hintenraus" oft nicht mehr die Power um enge Spiele auf unsere Seite zu ziehen, auch weil unsere Bank offensichtlich so gar nichts hergibt und wir uns qualitativ stets verschlechtern, wenn die ersten Ein-/Auswechslungen durchgeführt werden. Es gab ja bspw. auch vor einigen Tagen die xG-Statistik des Kicker, die bestätigte dass wir in dieser Statistik vor dem gegnerischen Tor deutlich abfallen und eigentlich in der Spitzengruppe nichts zu suchen haben. Wir machen aus Sch**e wohl einfach Gold...offenbar hat der Fußball nach wie vor seine eigenen Gesetze.


    Bei Düsseldorf fallen morgen 8-9 Spieler u. Stammkräfte aus, das könnte uns zum Vorteil gereicht sein. Ich rechne dennoch mit einem engen Spiel und einem knappen Ergebnis, bei dem wir vom Start weg an direkt das Heft des Handelns in die Hand nehmen und (im Idealfall) vielleicht einen 1-2 Tore Vorsprung herausspielen können, bevor es am Ende der Partie wie üblich wieder eng wird. Simon Simoni wünsche ich alles Gute und ein erfolgreiches Startelfdebut zwischen den FCK-Pfosten.

    Als völlig Außenstehender solcher "Szenen" wirklich ein vollkommen krankes Verhalten. Dass es bei "verfeindeten" Clubs und Fangruppen (leider) immer wieder zu solchen Verwüstungen kommt, daran hat man sich ja fast schon gewöhnt - aber bei einer Stadioneröffnung eines polnischen Zweitligisten ohne jegliche Verbindungen(?) nach Magdeburg, das erschließt sich mir wirklich in keinster Weise. Einfach nur asozial.

    Ich kenne die Weiterentwicklung der Mannschaft und unserer Spielanlage auch an, wobei man sich bewusst sein muss dass dieser Step nicht von heute auf morgen zu schaffen ist deshalb wohl eher einem Marathon ähnelt.


    Persönlich finde ich, dass uns in diesem Punkt auch vermeintlich kleinere Standorte oder sogar die Aufsteiger aus Ulm oder Münster ein bisschen was voraus haben, da dort a) seit Jahren der gleiche Trainer an der Linie steht und b) die Mannschaften z.T. schon zum Großteil seit 2-3 Jahren zusammenspielen, was man auch deutlich auf dem Platz erkennt. Aus sportlicher Sicht herrscht dort einfach eine gewisse Philosophie, in die sich jeder Neuzugang nahtlos einzufügen hat, trotz der zahlreichen Ab-/Zugänge mit der auch solche Vereine jährlich zu kämpfen haben.


    Diese Kontinuität würde ich mir bei uns auch ebenfalls sehr wünschen - und auch wenn ich Markus Anfang oft für taktische Angelegenheiten, „falsche“ Wechsel oder fragwürdige Personalentscheidungen (Aremu) kritisiert habe, holt er meines Erachtens aktuell (fast) das Maximum aus dem Kader heraus - gegen die Top-Clubs oder Vereinen mit einer breiteren Bank (siehe Paderborn) reicht es aber aktuell noch nicht und genau aus dem Grund ist der aktuelle Tabellenplatz für mich auch eine Spur des guten zu viel, der sich sehr wahrscheinlich bald etwas realistischer nach unten „regulieren“ wird.


    Die Frage die sich für mich aber dann stellt, ist wie realistisch solche Umstände auch bei einem Traditionsverein wie dem FCK sind - auch vor dem (sehr wahrscheinlichen) Abgang von Unterschiedsspielern wie Ache, Yokota und Co. in der kommenden Sommerpause. Haben wir (auch vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Backgrounds und der Stadionfrage) tatsächlich die Zeit um hier in den nächsten 2-3 Jahren in „Ruhe“ etwas aufbauen zu können oder einen Stammkader von mind. 4-6 Spielern und Leistungsträgern zusammen zu halten, die auch bei anderen Clubs für eine solche Transformation eigentlich unabdingbar sind? Ich behaupte, nein.


    Wir spielen jetzt das dritte Zweitligajahr in Folge, ich glaube (die Betonung liegt auf glauben) dass diese Zeit auch irgendwo als internes „Target“ vorgesehen war, um die Mannschaft nach den dunklen Drittligajahren auch sportlich wieder zu konsolidieren und in tabellarische Regionen zu hieven, die zumindest theoretisch ein entscheidendes Wörtchen in Sachen Aufstiegskampf mitsprechen können. Diese Situation besteht jetzt, was mir persönlich auch die Transfers von Breithaupt oder Bauer bescheinigen - solche Leute holst du im Winter nicht, wenn du dich am Ende der Saison mit einem 6-8 Tabellenplatz zufrieden geben willst.


    Für Anfang ist das aber keine einfache Situation - unsere Kaderdecke ist qualitativ offensichtlich so dünn, dass die Mannschaft in jedem Spiel absolut alles „rausknallen“ und immer am/über dem Maximum performen muss, was sie im Tank hat (siehe Elversberg) - es für neunzig Minuten aber nicht ausreicht. Auch in Paderborn haben wir „auf Strecke“ oder „hintenraus“ noch das Spiel verloren. Unsere Ersatzbank bietet da offenbar (leider) so überhaupt keine Optionen und einer unserer besten (Krahl) fehlt nun mehrere Wochen/Monate verletzt.


    Ich würde mich tatsächlich sehr wundern, wenn uns Fortuna (passend zu unserem nächsten Heimspielgegner) da auch an den letzten acht Restspieltagen der Saison noch so hold wäre, dass wir auch am 33/34ten Spieltag noch berechtigte Chancen auf einen möglichen Aufstieg haben werden. Aber mit Fußball und dem FCK verhält es sich wahrscheinlich am Ende des Tages wie mit den Pferden und der Apotheke. ;)


    Wenn dem allerdings nicht so ist, dürfte uns wohl ein weiterer empfindlicher Umbruch bevorstehen, bei dem ich für meinen Teil aktuell überhaupt nicht absehen kann, wo dann die berühmte Reise in den kommenden 1-2 Jahren hingehen wird, auch weil ich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen oder ein internes Ultimatum(?) des Clubs nicht kenne um endgültig wieder „hoch“ zu müssen. Ich weiß nur, dass die 2. Liga für einen Verein wie den 1. FCK auf lange Sicht offensichtlich eher defizitär verläuft, auch wenn ich persönlich den Spielbetrieb im Unterhaus zu jedem Zeitpunkt der finanziell aufgepumpten und darüber hinaus auch völlig unattraktiven Bundesliga vorziehen würde. Leider ist das Leben allerdings kein Wunschkonzert, schon gar nicht aus unserer Sicht.

    Ich kann deine Meinung an einigen Stellen teilen, aber was soll nun mit MA passieren? Sollte man getrennte Wege gehen?

    Das will ich nicht beurteilen - der Punkteschnitt und die aktuelle Tabellenposition geben Anfang und seiner Arbeit ja durchaus Recht und wäre evtl. auch ein Argument, mit ihm in eine weitere Spielzeit zu gehen.


    Und er hat auch nicht Unrecht, wenn er auf den PK’s angesprochen auf die Gegner oftmals immer die dort herrschende Kontinuität, Ruhe und die professionelle Arbeitsweise erwähnt. Aber rund um einen Traditionsverein wie den FCK werden diese Umstände einfach nie herrschen, alleine schon aufgrund der wirtschaftlichen Notwendigkeit mittelfristig wieder in die Bundesliga zurückzukehren. Das ist bei anderen Vereinen in einer ähnlichen Größenordnung wie auf Schalke, Köln oder beim HSV sicherlich auch nicht anders.


    Ich persönlich sehe es dann allerdings trotzdem kritisch, wenn Trainer wie Horst Steffen oder Lukas Kwasniok irgendeinen „unbekannten“ Spieler in die Startelf werfen, der vielleicht vor einem halben Jahr noch in der U23 oder in der zweiten Mannschaft gespielt hat, der aber dann in seiner Leistung in der A-Elf überhaupt nicht spürbar zu den gedienten/arrivierten Spielern und Stammakteuren abfällt und sich oft absolut nahtlos in die dortige Spielphilosophie einfügt. So etwas ringt mir persönlich großen Respekt ab und verdeutlicht vielleicht auch, dass dort Spieler „tatsächlich besser gemacht werden“, weil sie offenbar einfach unter guten Trainern arbeiten dürfen.


    Und auch wenn es sicherlich personelle Schwachstellen bei uns gibt, hat Markus Anfang (meines Erachtens) für Zweitligaverhältnisse einen mehr als wettbewerbsfähigen Kader beisammen, bei dem ich diese Weiterentwicklung im gesamten Kollektiv aktuell einfach nicht (mehr) erkenne – unser „fußballerisches Glück“ fußt meiner Auffassung nach auch heute noch ganz viel auf starken Individualleistungen von sog. „Unterschiedsspielern“, wie Yokota, Ache, Ritter oder Sirch. Aber dass sich die gesamte Mannschaft nach einem Dreivierteiljahr Anfang nach vorne und in die richtige Richtung entwickelt oder er tatsächlich „Spieler besser macht“, das sehe ich einfach nicht in dem Maße wie ich es mir von einem Cheftrainer einer Zweitligamannschaft wünschen würde, tut mir leid.


    Es gibt in dieser Frage sicherlich keine Absolut-/Patentlösung, aber ich würde mir von unserem neuen Sportdirektor wünschen, dass er in seiner Saisonanalyse wirklich ein genaues Auge auf die Gesamtentwicklung des Vereins, der Spieler und auch von Markus Anfang wirft und daraus ableitend, sich auch nicht scheut harte Entscheidungen vor dem Beginn der neuen Saison zu treffen. Wie die aussehen, dass muss Marcel Klos in Zusammenarbeit mit Thomas Hengen entscheiden - Anfang hat bei keiner seiner vorherigen Stationen länger als max. 1,5-2,0 Jahre gearbeitet, weil sich wie gestern schon erwähnt irgendwann der sportliche Erfolg eingestellt und er in seinen Ergebnissen stagniert hat, auch das sollte man vor dem Hintergrund der Frage ob man mit ihm in eine neue Saison gehen möchte, entsprechend in diese Analyse miteinfließen lassen.

    Beim Thema Erwartungen und Ziele, messe ich persönlich Markus Anfang und Thomas Hengen an ihren Aussagen zu Saisonbeginn, dass sich die Mannschaft positiv weiterentwickeln soll und (O-Ton Anfang) er die Spieler "besser machen" möchte.


    Ja, wir präsentieren uns im Aufbauspiel deutlich anders als bspw. noch unter Schuster, aber trotzdem rutscht mir persönlich jedes Mal das Herz in die Hose, wenn hinten "klein-klein" gespielt wird und der Ball zwischen der Kette Krahl-Elvedi-Bauer und unseren unsicheren Flügelverteidigern/Schienenspielern "zirkuliert". Wir sind selbst nach 26. Spieltagen und der Hinzunahme von "externer Kaderqualität" aus der Bundesliga (Bauer, Breithaupt) in der Winterpause nach wie vor so ballunsicher, dass es mich persönlich wirklich wundert, dass wir daraus noch keinen Gegentreffer gefangen haben. Wo sind denn diese gewisse Automatismen in der Abwehr, im Mittelfeld die auch wirklich nachhaltig bei uns funktionieren?


    Und generell, was ist denn in den letzten Wochen das Ende vom fußballerischen Lied? Nach diesen "Stafetten" in der eigenen Abwehr folgt ohnehin wieder verstärkt der lange Ball auf Ache, weil wir in der Defensive auch nach 2/3 der Saison überhaupt nicht pressingressistent sind - soviel zum Thema des "Bessermachens" der Spieler, oder haben wir schlichtweg wieder die falschen "Profile" verpflichtet? Wir fallen in der letzten Zeit genau in den gleichen "Schusterball" zurück, dem man sich vor der Saison eigentlich abgesagt hatte.


    Wo ist da diese verkündete Weiterentwicklung oder eine gesteigerte Ballsicherheit, die uns selbst Mannschaften wie Paderborn oder Elversberg deutlich voraus haben? Liegt das am Ende des Tages tatsächlich nur an der "jahrelangen Kontinutität" durch den jeweiligen Cheftrainer, die an anderen Standorten die gängige Praxis ist - Und überhaupt, bei welchen Vereinen gibt es solche Möglichkeiten heute überhaupt noch - für mich persönlich ist das eine Mär bzw. eine Schutzbehauptung unseres Trainers, er wusste ganz genau auf was bzw. welchen Verein er sich mit seiner Unterschrift beim FCK eingelassen hat und das er hier einfach schnellstmöglich zu "liefern" hat - diese Ruhe und Kontinuität die sich Anfang offenbar so sehr wünscht, wird es am Berg niemals geben, vielleicht sind wir für ihn einfach der falsche Verein?


    Dann gestern das Spiel in Paderborn - wir stehen im Mittelfeld oft so hoch und unkoordiniert, dass wir bei Ballverlusten nahezu keinen Spieler mehr hinter dem Ball haben und es bei jeder Umschaltsituation des Gegners direkt brandgefährlich wird - Erst Recht zum Ende des Spiels, wenn uns (wie üblich) die Körner ausgehen. Nicht nur gegen den SCP, sondern eigentlich in jeder anderen Partie auch.


    Stehen wir hingegen tiefer, fehlt uns vollkommen die Balance bzw. der Übergang zwischen Defensive/Offensive. Viele andere Trainer sprechen auf den PK's ja gerne die "Tiefenläufe" oder "Steil/Klatsch-Situationen" der Mittelfeldspieler an, diese erkenne ich unter Anfang viel zu selten bis überhaupt nicht - wir haben gestern nach der Auswechslung von Kaloč (die ich per se überhaupt nicht verstanden habe, erst Recht nicht für den defensiven Robinson) in den letzten zwanzig Spielminuten überhaupt keinen Ball mehr an den gegnerischen Strafraum gebracht. Was hat man sich von der Einwechslung von Robinson versprochen? Das Ergebnis zu halten?


    Zu diesem Zeitpunkt stand es 3:3 und wir waren offensichtlich wirklich nah dran an einer möglichen Sensation, während Paderborn sichtlich verunsichert gewirkt hat, wie man einen drei-Tore-Vorsprung noch aus der Hand geben konnte. Für mich hat weder der Schiedsrichter, noch der VAR oder der desolate Auftritt der ersten 20 Minuten gestern für mich das Spiel "gekillt", sondern genau dieser Wechsel (Kaloč für Robinson), weil es danach einen offensichtlichen Bruch in unserem gesamten Offensivspiel gab und wir (bzw. Markus Anfang) dem SCP somit die größtmögliche Chance gegeben hat, um wieder ins Spiel zurückzukommen, erst Recht wenn man um den Umstand weiß, dass Kwasniok eigentlich in jeder "engen" Partie zum Schluss die unbequemen Grimaldi u. Michel reinwirft, wenn die Spiele noch nicht entschieden sind. Hat ja auch gestern wieder bestens funktioniert - auch da trennt sich die trainerische Spreu vom Weizen...


    Und da dieses Beispiel beim Trainer Markus Anfang keinen Seltenheitswert genießt und man eigentlich bei all seinen Stationen einen gewissen Lerneffekt vergeblich sucht, stehe ich persönlich diesem Übungsleiter nach wie vor so kritisch gegenüber. Nach einem starken Einstand mit Ergebnissen über den Erwartungen und einer nachfolgenden Stagnation, in der man den Tabellenplatz durch vereinzelte, gute/erfolgreiche Spiele noch halten konnte - folgte kurz danach immer der Abwärtstrend, weil es offenbar keine Alternativen zum präferierten Spielsystem gab bzw. Anfang bei keiner seiner Stationen offensichtlich dazu fähig gewesen ist, der betreffenden Mannschaft einen taktischen Plan-B an die Hand zu geben.