Ich kenne die Weiterentwicklung der Mannschaft und unserer Spielanlage auch an, wobei man sich bewusst sein muss dass dieser Step nicht von heute auf morgen zu schaffen ist deshalb wohl eher einem Marathon ähnelt.
Persönlich finde ich, dass uns in diesem Punkt auch vermeintlich kleinere Standorte oder sogar die Aufsteiger aus Ulm oder Münster ein bisschen was voraus haben, da dort a) seit Jahren der gleiche Trainer an der Linie steht und b) die Mannschaften z.T. schon zum Großteil seit 2-3 Jahren zusammenspielen, was man auch deutlich auf dem Platz erkennt. Aus sportlicher Sicht herrscht dort einfach eine gewisse Philosophie, in die sich jeder Neuzugang nahtlos einzufügen hat, trotz der zahlreichen Ab-/Zugänge mit der auch solche Vereine jährlich zu kämpfen haben.
Diese Kontinuität würde ich mir bei uns auch ebenfalls sehr wünschen - und auch wenn ich Markus Anfang oft für taktische Angelegenheiten, „falsche“ Wechsel oder fragwürdige Personalentscheidungen (Aremu) kritisiert habe, holt er meines Erachtens aktuell (fast) das Maximum aus dem Kader heraus - gegen die Top-Clubs oder Vereinen mit einer breiteren Bank (siehe Paderborn) reicht es aber aktuell noch nicht und genau aus dem Grund ist der aktuelle Tabellenplatz für mich auch eine Spur des guten zu viel, der sich sehr wahrscheinlich bald etwas realistischer nach unten „regulieren“ wird.
Die Frage die sich für mich aber dann stellt, ist wie realistisch solche Umstände auch bei einem Traditionsverein wie dem FCK sind - auch vor dem (sehr wahrscheinlichen) Abgang von Unterschiedsspielern wie Ache, Yokota und Co. in der kommenden Sommerpause. Haben wir (auch vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Backgrounds und der Stadionfrage) tatsächlich die Zeit um hier in den nächsten 2-3 Jahren in „Ruhe“ etwas aufbauen zu können oder einen Stammkader von mind. 4-6 Spielern und Leistungsträgern zusammen zu halten, die auch bei anderen Clubs für eine solche Transformation eigentlich unabdingbar sind? Ich behaupte, nein.
Wir spielen jetzt das dritte Zweitligajahr in Folge, ich glaube (die Betonung liegt auf glauben) dass diese Zeit auch irgendwo als internes „Target“ vorgesehen war, um die Mannschaft nach den dunklen Drittligajahren auch sportlich wieder zu konsolidieren und in tabellarische Regionen zu hieven, die zumindest theoretisch ein entscheidendes Wörtchen in Sachen Aufstiegskampf mitsprechen können. Diese Situation besteht jetzt, was mir persönlich auch die Transfers von Breithaupt oder Bauer bescheinigen - solche Leute holst du im Winter nicht, wenn du dich am Ende der Saison mit einem 6-8 Tabellenplatz zufrieden geben willst.
Für Anfang ist das aber keine einfache Situation - unsere Kaderdecke ist qualitativ offensichtlich so dünn, dass die Mannschaft in jedem Spiel absolut alles „rausknallen“ und immer am/über dem Maximum performen muss, was sie im Tank hat (siehe Elversberg) - es für neunzig Minuten aber nicht ausreicht. Auch in Paderborn haben wir „auf Strecke“ oder „hintenraus“ noch das Spiel verloren. Unsere Ersatzbank bietet da offenbar (leider) so überhaupt keine Optionen und einer unserer besten (Krahl) fehlt nun mehrere Wochen/Monate verletzt.
Ich würde mich tatsächlich sehr wundern, wenn uns Fortuna (passend zu unserem nächsten Heimspielgegner) da auch an den letzten acht Restspieltagen der Saison noch so hold wäre, dass wir auch am 33/34ten Spieltag noch berechtigte Chancen auf einen möglichen Aufstieg haben werden. Aber mit Fußball und dem FCK verhält es sich wahrscheinlich am Ende des Tages wie mit den Pferden und der Apotheke. 
Wenn dem allerdings nicht so ist, dürfte uns wohl ein weiterer empfindlicher Umbruch bevorstehen, bei dem ich für meinen Teil aktuell überhaupt nicht absehen kann, wo dann die berühmte Reise in den kommenden 1-2 Jahren hingehen wird, auch weil ich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen oder ein internes Ultimatum(?) des Clubs nicht kenne um endgültig wieder „hoch“ zu müssen. Ich weiß nur, dass die 2. Liga für einen Verein wie den 1. FCK auf lange Sicht offensichtlich eher defizitär verläuft, auch wenn ich persönlich den Spielbetrieb im Unterhaus zu jedem Zeitpunkt der finanziell aufgepumpten und darüber hinaus auch völlig unattraktiven Bundesliga vorziehen würde. Leider ist das Leben allerdings kein Wunschkonzert, schon gar nicht aus unserer Sicht.