Beiträge von Cantona7

    Ich kann deine Meinung an einigen Stellen teilen, aber was soll nun mit MA passieren? Sollte man getrennte Wege gehen?

    Das will ich nicht beurteilen - der Punkteschnitt und die aktuelle Tabellenposition geben Anfang und seiner Arbeit ja durchaus Recht und wäre evtl. auch ein Argument, mit ihm in eine weitere Spielzeit zu gehen.


    Und er hat auch nicht Unrecht, wenn er auf den PK’s angesprochen auf die Gegner oftmals immer die dort herrschende Kontinuität, Ruhe und die professionelle Arbeitsweise erwähnt. Aber rund um einen Traditionsverein wie den FCK werden diese Umstände einfach nie herrschen, alleine schon aufgrund der wirtschaftlichen Notwendigkeit mittelfristig wieder in die Bundesliga zurückzukehren. Das ist bei anderen Vereinen in einer ähnlichen Größenordnung wie auf Schalke, Köln oder beim HSV sicherlich auch nicht anders.


    Ich persönlich sehe es dann allerdings trotzdem kritisch, wenn Trainer wie Horst Steffen oder Lukas Kwasniok irgendeinen „unbekannten“ Spieler in die Startelf werfen, der vielleicht vor einem halben Jahr noch in der U23 oder in der zweiten Mannschaft gespielt hat, der aber dann in seiner Leistung in der A-Elf überhaupt nicht spürbar zu den gedienten/arrivierten Spielern und Stammakteuren abfällt und sich oft absolut nahtlos in die dortige Spielphilosophie einfügt. So etwas ringt mir persönlich großen Respekt ab und verdeutlicht vielleicht auch, dass dort Spieler „tatsächlich besser gemacht werden“, weil sie offenbar einfach unter guten Trainern arbeiten dürfen.


    Und auch wenn es sicherlich personelle Schwachstellen bei uns gibt, hat Markus Anfang (meines Erachtens) für Zweitligaverhältnisse einen mehr als wettbewerbsfähigen Kader beisammen, bei dem ich diese Weiterentwicklung im gesamten Kollektiv aktuell einfach nicht (mehr) erkenne – unser „fußballerisches Glück“ fußt meiner Auffassung nach auch heute noch ganz viel auf starken Individualleistungen von sog. „Unterschiedsspielern“, wie Yokota, Ache, Ritter oder Sirch. Aber dass sich die gesamte Mannschaft nach einem Dreivierteiljahr Anfang nach vorne und in die richtige Richtung entwickelt oder er tatsächlich „Spieler besser macht“, das sehe ich einfach nicht in dem Maße wie ich es mir von einem Cheftrainer einer Zweitligamannschaft wünschen würde, tut mir leid.


    Es gibt in dieser Frage sicherlich keine Absolut-/Patentlösung, aber ich würde mir von unserem neuen Sportdirektor wünschen, dass er in seiner Saisonanalyse wirklich ein genaues Auge auf die Gesamtentwicklung des Vereins, der Spieler und auch von Markus Anfang wirft und daraus ableitend, sich auch nicht scheut harte Entscheidungen vor dem Beginn der neuen Saison zu treffen. Wie die aussehen, dass muss Marcel Klos in Zusammenarbeit mit Thomas Hengen entscheiden - Anfang hat bei keiner seiner vorherigen Stationen länger als max. 1,5-2,0 Jahre gearbeitet, weil sich wie gestern schon erwähnt irgendwann der sportliche Erfolg eingestellt und er in seinen Ergebnissen stagniert hat, auch das sollte man vor dem Hintergrund der Frage ob man mit ihm in eine neue Saison gehen möchte, entsprechend in diese Analyse miteinfließen lassen.

    Beim Thema Erwartungen und Ziele, messe ich persönlich Markus Anfang und Thomas Hengen an ihren Aussagen zu Saisonbeginn, dass sich die Mannschaft positiv weiterentwickeln soll und (O-Ton Anfang) er die Spieler "besser machen" möchte.


    Ja, wir präsentieren uns im Aufbauspiel deutlich anders als bspw. noch unter Schuster, aber trotzdem rutscht mir persönlich jedes Mal das Herz in die Hose, wenn hinten "klein-klein" gespielt wird und der Ball zwischen der Kette Krahl-Elvedi-Bauer und unseren unsicheren Flügelverteidigern/Schienenspielern "zirkuliert". Wir sind selbst nach 26. Spieltagen und der Hinzunahme von "externer Kaderqualität" aus der Bundesliga (Bauer, Breithaupt) in der Winterpause nach wie vor so ballunsicher, dass es mich persönlich wirklich wundert, dass wir daraus noch keinen Gegentreffer gefangen haben. Wo sind denn diese gewisse Automatismen in der Abwehr, im Mittelfeld die auch wirklich nachhaltig bei uns funktionieren?


    Und generell, was ist denn in den letzten Wochen das Ende vom fußballerischen Lied? Nach diesen "Stafetten" in der eigenen Abwehr folgt ohnehin wieder verstärkt der lange Ball auf Ache, weil wir in der Defensive auch nach 2/3 der Saison überhaupt nicht pressingressistent sind - soviel zum Thema des "Bessermachens" der Spieler, oder haben wir schlichtweg wieder die falschen "Profile" verpflichtet? Wir fallen in der letzten Zeit genau in den gleichen "Schusterball" zurück, dem man sich vor der Saison eigentlich abgesagt hatte.


    Wo ist da diese verkündete Weiterentwicklung oder eine gesteigerte Ballsicherheit, die uns selbst Mannschaften wie Paderborn oder Elversberg deutlich voraus haben? Liegt das am Ende des Tages tatsächlich nur an der "jahrelangen Kontinutität" durch den jeweiligen Cheftrainer, die an anderen Standorten die gängige Praxis ist - Und überhaupt, bei welchen Vereinen gibt es solche Möglichkeiten heute überhaupt noch - für mich persönlich ist das eine Mär bzw. eine Schutzbehauptung unseres Trainers, er wusste ganz genau auf was bzw. welchen Verein er sich mit seiner Unterschrift beim FCK eingelassen hat und das er hier einfach schnellstmöglich zu "liefern" hat - diese Ruhe und Kontinuität die sich Anfang offenbar so sehr wünscht, wird es am Berg niemals geben, vielleicht sind wir für ihn einfach der falsche Verein?


    Dann gestern das Spiel in Paderborn - wir stehen im Mittelfeld oft so hoch und unkoordiniert, dass wir bei Ballverlusten nahezu keinen Spieler mehr hinter dem Ball haben und es bei jeder Umschaltsituation des Gegners direkt brandgefährlich wird - Erst Recht zum Ende des Spiels, wenn uns (wie üblich) die Körner ausgehen. Nicht nur gegen den SCP, sondern eigentlich in jeder anderen Partie auch.


    Stehen wir hingegen tiefer, fehlt uns vollkommen die Balance bzw. der Übergang zwischen Defensive/Offensive. Viele andere Trainer sprechen auf den PK's ja gerne die "Tiefenläufe" oder "Steil/Klatsch-Situationen" der Mittelfeldspieler an, diese erkenne ich unter Anfang viel zu selten bis überhaupt nicht - wir haben gestern nach der Auswechslung von Kaloč (die ich per se überhaupt nicht verstanden habe, erst Recht nicht für den defensiven Robinson) in den letzten zwanzig Spielminuten überhaupt keinen Ball mehr an den gegnerischen Strafraum gebracht. Was hat man sich von der Einwechslung von Robinson versprochen? Das Ergebnis zu halten?


    Zu diesem Zeitpunkt stand es 3:3 und wir waren offensichtlich wirklich nah dran an einer möglichen Sensation, während Paderborn sichtlich verunsichert gewirkt hat, wie man einen drei-Tore-Vorsprung noch aus der Hand geben konnte. Für mich hat weder der Schiedsrichter, noch der VAR oder der desolate Auftritt der ersten 20 Minuten gestern für mich das Spiel "gekillt", sondern genau dieser Wechsel (Kaloč für Robinson), weil es danach einen offensichtlichen Bruch in unserem gesamten Offensivspiel gab und wir (bzw. Markus Anfang) dem SCP somit die größtmögliche Chance gegeben hat, um wieder ins Spiel zurückzukommen, erst Recht wenn man um den Umstand weiß, dass Kwasniok eigentlich in jeder "engen" Partie zum Schluss die unbequemen Grimaldi u. Michel reinwirft, wenn die Spiele noch nicht entschieden sind. Hat ja auch gestern wieder bestens funktioniert - auch da trennt sich die trainerische Spreu vom Weizen...


    Und da dieses Beispiel beim Trainer Markus Anfang keinen Seltenheitswert genießt und man eigentlich bei all seinen Stationen einen gewissen Lerneffekt vergeblich sucht, stehe ich persönlich diesem Übungsleiter nach wie vor so kritisch gegenüber. Nach einem starken Einstand mit Ergebnissen über den Erwartungen und einer nachfolgenden Stagnation, in der man den Tabellenplatz durch vereinzelte, gute/erfolgreiche Spiele noch halten konnte - folgte kurz danach immer der Abwärtstrend, weil es offenbar keine Alternativen zum präferierten Spielsystem gab bzw. Anfang bei keiner seiner Stationen offensichtlich dazu fähig gewesen ist, der betreffenden Mannschaft einen taktischen Plan-B an die Hand zu geben.

    Na das ist dann ja nicht ganz der Supergau. Schlimm genug. Aber immerhin kein Kreuzbandriss.

    War auch direkt mein erster Gedanke - zum Glück "nur" ein Teilanriss des Innenbandes u. kein Kreuzbandriss.


    Dennoch natürlich alles Gute an Jule, wenigstens hat er jetzt ausreichend Zeit um sich um sein Neugeborenes zu kümmern, wenn auch die erste Zeit wohl noch auf Krücken.


    Für uns sportlich natürlich trotzdem ein sehr bitterer Ausfall, Krahl hat uns in vielen Spielen mit seinen tollen Paraden oft wichtige Punkte festgehalten und der "Wackel-Abwehr" mehr als einmal den Hintern gerettet, darauf können wir die kommenden Wochen nun leider nicht mehr bauen.

    Wenn ich mich gerade nicht verguckt habe, haben über die letzten drei Jahre nur Schalke (44 Gegentore) und Bremen (43 Gegentore) in der Saison 21/22 sowie der Hamburger SV (45 Gegentore) in der Saison 22/23 mit einem Gegentorschnitt von ca. 1,25-1,32 am Ende nach 34. Spieltagen den Aufstieg klargemacht bzw. im Falle des HSV wenigstens die Relegation gegen den VFB Stuttgart erreichen können.


    Wir haben jetzt mit unseren 40 Gegentoren nach 26. Spieltagen schon einen Schnitt von über 1,5 Gegentoren pro Spiel - zudem hat sich unser Keeper gestern offenbar schwer verletzt, der uns (ohne dass ich es statistisch belegen kann) sicherlich auch noch einmal 5-10 „sichere“ Gegentore in dieser Saison verhindert haben dürfte, auch wenn er uns durch den ein oder anderen Patzer sicherlich auch das ein oder andere vermeidbare Gegentor beschert hat.


    Wenn ich mir diese Zahlen nach dem 26. Spieltag betrachte und unsere Abwehr auch heute nach 2/3 der Saison einem offensichtlichen Hühnerhaufen gleicht, haben wir mit dem Aufstieg wohl wahrscheinlich soviel zu tun wie ein Eichhörnchen mit dem Fahrradfahren.


    Nie passte der Quote „Offense wins Games, Defense wins Championships“ wohl besser, das muss sich auch oder insbesondere unser Trainer ans eigene Revers heften oder wo ist auch acht Spieltage vor Saisonende eigentlich unser funktionierendes „Defensivkonzept“, dass sich nicht ausschließlich auf Glanzparaden von Julian Krahl verlässt?

    Andere Mannschaften brechen zusammen, Paderborn spielte einfach unaufgeregt weiter. Das nenne ich Spitzenmannschaft. Wir dagegen spielen einfach nicht clever genug um solche Spiele zu gewinnen. Man sieht deutlich, dass einige Spieler bereits bei der Ballannahme Probleme haben. Und mit Spielern wie Elvedi, Robinson und Zimmer kannst man einfach kein gepflegtes Passspiel aufziehen.


    Wir haben für eine Dreierkette einfach auch nicht das Personal. Wie haben keinen LIV und keine geeigneten Schienenspieler. Warum sieht das Anfang nicht und stellt auf 4er-Kette um. Er scheint in meinen Augen nicht gerade ein Taktik-Fuchs zu sein.

    Diese Diskrepanz in den letzten 20-30 Spielminuten verstehe ich auch überhaupt nicht - war es nicht einmal so etwas wie DIE Benchmark am Betze überhaupt, dass wir viele, viele Spiele (Mannschaft- u. Trainerunabhängig) noch in der 96 min drehen konnten? Mir erschließt es sich einfach nicht wann uns diese Qualität so abhanden gekommen ist, zumal ja bereits auch mit dem Vorurteil aufgeräumt wurde, dass die Mannschaft nicht fit genug wäre, um über die gesamte Spielzeit zu gehen - leider bemerke ich das im bisherigen Saisonverlauf aber immer weniger und gerade gegen die Top-Teams am oberen Tabellenende so gut wie eigentlich überhaupt nicht.


    Den "Impact" den sowohl Anfang wie auch die doch sehr überschaubaren Leistungen der Reservisten bisher liefern, dürfte dabei auch noch einmal eine Sonderrolle einnehmen. Wir scheinen schlichtweg einfach nicht die Qualität zu haben, von der Bank adäquat nachlegen zu können, egal auf welcher Position, egal zu welchem Zeitpunkt des Spiels. Wir fallen da in der Leistungsdichte immer sofort spürbar ab, wenn die Startelf durch Ein-/Auswechslungen verändert wird. Auch das ist bei anderen Mannschaften eine Stärke, die wir im direkten Vergleich offenbar so nicht im Kader haben.

    Ich hoffe, dass Anfang endlich mal von seinen Halbstürmern absieht und Hanslik klassisch neben Ache aufstellt und Yokota zentral dahinter

    Davon wäre ich heute auch ein Freund - beim SCP wird wohl Curda den verletzten Brackelmann u. den gelbgesperrten Scheller auf der LIV-Position ersetzen.


    Vielleicht haben wir Glück und die neue Dreierkette ist noch nicht so eingespielt, dass Ache, Hanslik und Yokota daraus einen Nutzen ziehen können - in der Hinrunde hat dieser "Teufelsdreier" in vielen Spielen jedenfalls richtig gut harmoniert und auch immer wieder gefährliche Torraumszenen kreieren können.


    Ich bin auch sehr gespannt, wie lange wir das Tempo und die Intensität aus Paderborn werden mitgehen können - je länger das Spiel dauert und evtl. noch nicht entschieden ist, dürften die Vorteile zum Ende eher auf der Seite der Gastgeber liegen - mit einem Punkt könnte ich aus dem Bauch heraus heute ebenfalls sehr gut leben.

    1:2 auf Schalke für Hannover - ich hatte den 1:1.Treffer noch nicht einmal mitbekommen. :| Wie irrt aber Karius beim 1:2 auch durch den Strafraum?


    Der HSV mit einer sehr starken und überzeugenden Leistung in Magdeburg, Polzin leistet dort wirklich sehr gute Arbeit, wenn die so weitermachen wird es für die restlichen Teams wohl nur noch um Platz 2-3 gehen.

    Starke und effiziente Hamburger führen in Magdeburg bereits nach 20 Minuten mit 2:0. Wäre aus unserer Sicht nicht das schlechteste Ergebnis.


    Tomiak sitzt beim Spiel auf Schalke nur auf der Ersatzbank der Hannoveraner.


    Edit: S04 auch mit dem 1:0, ebenfalls gut für uns.

    Cantona7

    warum so kritisch dem Spiel gegenüber?

    Du selbst hast doch vor dem Spiel hier geschrieben dass ein Remis aufgrund der Formtabelle nicht das schlechteste Ergebnis wäre... Jetzt ist es so aber scheint auch nicht recht zu sein

    Vor dem Spiel wäre ich mit einem Remis auch zufrieden gewesen, nach dem Spielverlauf und der über große Strecken sehr starken Partie von uns, fühlt es sich aber für mich nach zwei verlorenen Punkten an.


    Ich hätte mir einfach gewünscht, dass man von der Bank früher reagiert hätte. Schaut euch die xG-Timeline bei Eric Scherers Nachanalyse etwas weiter unten an - schon auffällig dass die Gäste eigentlich genau ab der 60. Minute immer mehr Oberwasser bekommen haben als uns immer mehr die Körner ausgegangen sind.


    Etwas dagegen unternommen haben wir allerdings nicht bzw. erst nachdem wir das Gegentor hinnehmen mussten, dass sich fast fünfzehn Minuten ankündigen durfte - und so etwas verstehe ich einfach nicht, egal ob der Trainer Friedhelm Funkel, Marco Kurz oder Markus Anfang heißt.

    Kaloč und Ritter waren irgendwann zwischen der 60-65 Minute nicht nur völlig ausgepumpt, sondern auch emotional drüber - was auch an der teils unterirdischen Leistung des Schiedsrichters lag. Beide waren zudem mit gelb vorbelastet. Genau durch diese unnötigen Scharmützel ist die Elv dann wieder ins Spiel gekommen und wir haben zunehmend die Linie verloren.


    Von einem Profitrainer auf Zweitliganiveau erwarte ich einfach, dass er solche "Kipppunkte" im Spiel rechtzeitig erkennt und entsprechend reagiert, nicht erst wenn das Kind dann rund zehn Minuten später in den Brunnen gefallen ist - zumal sich die (zu) späten Wechsel bei Anfang ohnehin wie ein roter Faden durch die Saison ziehen.