Ich kann deine Meinung an einigen Stellen teilen, aber was soll nun mit MA passieren? Sollte man getrennte Wege gehen?
Das will ich nicht beurteilen - der Punkteschnitt und die aktuelle Tabellenposition geben Anfang und seiner Arbeit ja durchaus Recht und wäre evtl. auch ein Argument, mit ihm in eine weitere Spielzeit zu gehen.
Und er hat auch nicht Unrecht, wenn er auf den PK’s angesprochen auf die Gegner oftmals immer die dort herrschende Kontinuität, Ruhe und die professionelle Arbeitsweise erwähnt. Aber rund um einen Traditionsverein wie den FCK werden diese Umstände einfach nie herrschen, alleine schon aufgrund der wirtschaftlichen Notwendigkeit mittelfristig wieder in die Bundesliga zurückzukehren. Das ist bei anderen Vereinen in einer ähnlichen Größenordnung wie auf Schalke, Köln oder beim HSV sicherlich auch nicht anders.
Ich persönlich sehe es dann allerdings trotzdem kritisch, wenn Trainer wie Horst Steffen oder Lukas Kwasniok irgendeinen „unbekannten“ Spieler in die Startelf werfen, der vielleicht vor einem halben Jahr noch in der U23 oder in der zweiten Mannschaft gespielt hat, der aber dann in seiner Leistung in der A-Elf überhaupt nicht spürbar zu den gedienten/arrivierten Spielern und Stammakteuren abfällt und sich oft absolut nahtlos in die dortige Spielphilosophie einfügt. So etwas ringt mir persönlich großen Respekt ab und verdeutlicht vielleicht auch, dass dort Spieler „tatsächlich besser gemacht werden“, weil sie offenbar einfach unter guten Trainern arbeiten dürfen.
Und auch wenn es sicherlich personelle Schwachstellen bei uns gibt, hat Markus Anfang (meines Erachtens) für Zweitligaverhältnisse einen mehr als wettbewerbsfähigen Kader beisammen, bei dem ich diese Weiterentwicklung im gesamten Kollektiv aktuell einfach nicht (mehr) erkenne – unser „fußballerisches Glück“ fußt meiner Auffassung nach auch heute noch ganz viel auf starken Individualleistungen von sog. „Unterschiedsspielern“, wie Yokota, Ache, Ritter oder Sirch. Aber dass sich die gesamte Mannschaft nach einem Dreivierteiljahr Anfang nach vorne und in die richtige Richtung entwickelt oder er tatsächlich „Spieler besser macht“, das sehe ich einfach nicht in dem Maße wie ich es mir von einem Cheftrainer einer Zweitligamannschaft wünschen würde, tut mir leid.
Es gibt in dieser Frage sicherlich keine Absolut-/Patentlösung, aber ich würde mir von unserem neuen Sportdirektor wünschen, dass er in seiner Saisonanalyse wirklich ein genaues Auge auf die Gesamtentwicklung des Vereins, der Spieler und auch von Markus Anfang wirft und daraus ableitend, sich auch nicht scheut harte Entscheidungen vor dem Beginn der neuen Saison zu treffen. Wie die aussehen, dass muss Marcel Klos in Zusammenarbeit mit Thomas Hengen entscheiden - Anfang hat bei keiner seiner vorherigen Stationen länger als max. 1,5-2,0 Jahre gearbeitet, weil sich wie gestern schon erwähnt irgendwann der sportliche Erfolg eingestellt und er in seinen Ergebnissen stagniert hat, auch das sollte man vor dem Hintergrund der Frage ob man mit ihm in eine neue Saison gehen möchte, entsprechend in diese Analyse miteinfließen lassen.