Das Spiel gestern hat mir (auch aufgrund der zahlreichen Ausfälle) noch einmal bewiesen, dass sich der aktuelle Kader in erster Linie durch viele "Fussballarbeiter" auszeichnet, was aber überhaupt nicht negativ gemeint sein soll.
Stimmt in diesem Gefüge dann über 90 Minuten auch endlich einmal die Konzentration, Einstellung/Mentalität und hat man auch am Ende das notwendige Quäntchen Glück, kann man damit eigentlich jede Mannschaft in dieser Liga vor Probleme stellen.
Diese Transformation hin zu einem dominanteren Ballbesitzsystem ließe sich meiner Auffassung nach auch noch einmal schneller bewerkstelligen, wenn der Kader dafür auch ausgelegt wäre - beispielhaft stand dafür gestern Abend für mich ein Spieler wie Yokota, dem man als einer der Wenigen auf dem Rasen diese Qualitäten auch wirklich anmerkt - von der Spielintelligenz, der Ballverarbeitung und der Technik ist das schon ein himmelweiter Unterschied zu seinen restlichen Mannschaftskollegen, finde ich.
Ich hoffe sehr, dass Markus Anfang diese Zeichen spätestens gestern Abend auch erkannt hat und er dazu fähig ist, diese Rückkehr zum einfachen/pragmatischen Fussball beizubehalten. Leider hat er aber gestern nach dem Schlusspfiff ein Interview auf Sport1 gegeben, in dem er davon sprach, dass seine Mannschaft "deutlich besser Fussball spielen könne", was sich für mich schon wieder überspitzt so angehört hat, als sei er enttäuscht darüber dass man den SC Paderborn zu Hause nicht mit 70-80% Ballbesitz "dominieren" konnte.
Ich bin gespannt ob unser Trainer nicht vielleicht doch in den kommenden Tagen zur Räson und der Einsicht kommen wird, dass er den aktuelle Kader mit seinen anspruchsvollen taktischen Ideen zu sehr überfordert und zumindest etwas von seiner eigentlichen Spielphilosophie abrücken wird. Ich denke, es wäre uns allen zu wünschen.