Beiträge von FCK-Aussenposten

    Was nützt die beste Fähigkeit zur Analyse, wenn keine entsprechenden Maßnahmen folgen, die wirken?

    Mit der Aussage hast du in meinen Augen vollkommen ins Schwarze getroffen. Im Analysieren ist dieser Verein seit Jahren Weltmeister, aber in Sachen "Verbesserung der Probleme" höchstens Kreisklasse. Ich sage nur: Standards. Hildmann hat da unsere Probleme erkannt, Schommers hat sie erkannt, Saibene hat sie auch erkannt, aber nachhaltig verbessert hat keiner irgendwas. Ja, dann nützt dir unterm Strich auch die beste Analyse nix.


    Aber ich will mich tatsächlich auch nicht auf den Trainer einschießen. Saibene muss aktuell halt irgendwie versuchen, noch das Beste aus dem Kader zu holen, den er nicht zusammengestellt hat. Er hat ja, im Gegensatz zu seinen Vorgängern, momentan auch nicht die Möglichkeit, irgendwelche U21-Talente zu befördern, die uns eventuell wieder mal den Hintern retten könnten, da bei denen, aus bekannten Gründen, seit Anfang November der Spiel- und Trainingsbetrieb ruht und seit gestern bekannt ist, dass das auch noch bis Mitte Januar so bleibt. Sofern also kein Talent ohnehin schon dauerhaft bei den Profis mittrainiert, fällt diese Option vorerst weg.


    Das Problem, wie einige vor mir auch richtigerweise schon erwähnt haben, liegt woanders. Wir brauchen hier als Sportdirektor einen starken Mann, der eine klare Linie vorgibt, das Vertrauen der Vereinsführung genießt und auch weitreichende Machtbefugnisse im sportlichen Bereich hat, alles andere funktioniert scheinbar beim FCK nicht. Mal ehrlich: Notzon nimmt doch in der Position fast keiner mehr so richtig ernst, spätestens seit klar wurde, dass nicht er Schommers entlassen hat, sondern der Druck von woanders kam. Das muss man sich auch mal reinziehen: Die auf dem Papier sportlich höchste Instanz bei einem Fußballverein ist damit quasi zur Lame Duck geworden. Kannste dir nicht ausdenken. Und man wundert sich beim FCK tatsächlich noch, warum es nicht mal wieder bergauf geht? Das ist einfach ein strukturelles Problem.


    Man braucht sich nix vormachen: Bis zur Winterpause ist mal wieder nix anderes als Schadensbegrenzung drin. Die Fehler, die zur jetzigen Situation geführt haben, wurden mal wieder im Sommer gemacht. Nur dann muss spätestens im Winter zwingend die sportliche Führung hinterfragt und eigentlich auch ausgetauscht werden. Ich will Notzon nicht alleine für alles Schlechte verantwortlich machen und mit Sicherheit hat er auch eine gewisse sportliche Expertise als ehemaliger Scout. Aber sorry, das alleine reicht nicht, um quasi alleiniger sportlicher Entscheider im adminstrativen Bereich zu sein. Da braucht es einfach mehr Profil und auch das Gespür dafür, wann man mal "sachlich analysiert" und wann mal "ordentlich auf den Tisch hauen" angebracht ist.


    Bevor es in der Hinsicht keine klaren Änderungen gibt, kannste auch Guardiola, Klopp oder Flick als Trainer da hinstellen und es würde sich wahrscheinlich trotzdem nicht viel ändern.

    Weder Röser noch Huth scheinen sich großartig aufzudrängen, obwohl es genau das dringend bräuchte. So aktuell wirkt das alles larifart und ambitionslos. Mal steht der eine, mal der andere im Kader, hier mal ein paar Spielminuten, da mal ein bisschen gekickt, aber es bietet sich nachhaltig auch keiner mal ernsthaft von denen an, und sei es nur als Joker. Das ist ein gewaltiges Problem, wenn du mit Pourié im Prinzip nur einen Stürmer hast, der diesen Namen auch verdient. Das ist, meiner Meinung nach, unterm Stich von beiden Ersatzstürmern einfach zu wenig.

    Tja, wat soll man großartig sagen? Ganz klar zwei verschenkte Punkte. Eigentlich der pure Wahnsinn, dass man mit einer eigentlich guten Leistung gegen so einen schwachen Gegner nicht gewinnt. Zeigt aber auch mal wieder ganz klar, wie schwer der Verlust unserer letztjährigen Offensive wiegt.


    Kämpferisch und von der Einstellung her kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen, die hat gestimmt. Aber es ist doch wirklich bezeichnend, wie viele Chance wir brauchen, um mal EIN Tor zu erzielen. Außer Pourié strahlt da offensiv doch echt niemand Torgefahr aus, ausgenommen vielleicht noch Ritter mit Abstrichen, aber dessen Abschlüsse müssen auch wesentlich platzierter werden. Von den Außen und ausm Mittelfeld kommt aber halt gar nix an Torgefahr.

    Redondo hat mir heute insgesamt sogar ganz gut gefallen. Läuft viel, kämpft, geht in die Zweikämpfe, alles in Ordnung, aber Torgefahr ist da halt gleich null und das ist dann für einen Winger unterm Strich eben doch zu wenig. Über Hanslik kann man das gleiche sagen. Der Einsatz hat gestimmt, aber eben auch null Torgefahr vom Flügel.


    Man darf sich aber auch mal fragen, was eigentlich mit den Stürmern hintendran los ist? Vor allem Huth und Röser sind hier mal zu nennen. Da scheint sich ja auch niemand ernsthaft aufzudrängen bzw. sich als ernsthafte Alternative auch im Training mal anzubieten. Beide kommen seit dem Derby zusammen auf eine Einsatzzeit in der Liga von sage und schreibe 34 Minuten. Mal ist der eine im Kader, mal der andere, aber irgendwie kommt da nix großartiges. Normalerweise brauchst du auf der Bank mal mindestens einen Stürmer, den du problemlos als Joker reinwerfen kannst, um nochmal offensiv Dampf zu machen. Scheint aktuell keiner vorhanden zu sein, deshalb sehen wir ja auch quasi die Pourié-One-Man-Show.


    Ja wie gesagt, Führung war hochverdient, wir hatten das Spiel eigentlich im Griff, die Großchance zum 2:0 und natürlich schießt der Gegner mal wieder gegen uns das Glückstor des Jahrhunderts. Ey es ist aber auch echt zum Verzweifeln. Ständig gehen gegen uns solche krummen Dinger rein. Hätte einer unserer Spieler das probiert, wäre der Ball wahrscheinlich übers Tribünendach oder in Richtung gegenüberliegende Eckfahne geflogen. :autsch:


    Danach war ein merklicher Bruch im Spiel. Da hat man auch wieder gesehen, dass der FCK 2020 wieder mal ein wackeliges Gebilde ist. Trotzdem hatte man ja auch im Restspiel genug Chancen, um die erneute Führung zu erzielen. Aber wenn man halt so eine gruselige Chancenverwertung wie wir hat, der braucht sich nicht wundern, wenn es dann beim 1:1 bleibt. Die erneute Verletzung von Sessa hat natürlich auch wieder prima ins Bild gepasst und beinahe wäre ja Spahics Ausflug auch noch bestraft worden.


    Fazit: Insgesamt war das mit Sicherheit eine ganz ordentliche Leistung von uns, aber offensiv sind wir viel zu schwach, um irgendwie ernsthaften Ansprüche zu stellen. Im Prinzip muss man beten, dass Pourié nicht mal längerfristig ausfällt, sonst sieht es vorne komplett düster aus. Wo wir halt auch wieder mal beim Thema Kaderzusammenstellung und dem Verantwortlichen dafür angelangt sind, aber dazu wurde ja schon genug gesagt.

    Das Problem liegt in meinen Augen viel tiefer. Seit Jahren weiß man doch im Prinzip nicht, für welche Art von Fußball der FCK stehen soll. Hier dürfen sich quasi alljährlich Trainer mit den unterschiedlichsten Spielphilosophien die Klinke in die Hand geben, die dann mit dem Kader des Vorgängers irgendwie arbeiten müssen. Ja ist doch kein Wunder, wenn da keine Konstanz in den Laden kommt. Da müsste man in erster Linie mal ansetzen, denn ohne richtigen Plan einfach nur Spieler aus höheren Ligen zu verpflichten, in der Hoffnung, dass das irgendwie mal funktionieren könnte, kann doch nicht die dauerhafte Lösung sein.


    Was das Thema Erwartungen und Kampfansagen angeht, kann ich jetzt nur für mich selber sprechen, aber da sage ich ganz klar: Weniger reden, sondern machen! Kann auch durchaus sein, dass ich aufgrund der letzten Jahre da mittlerweile etwas empfindlich reagiere, aber so Aussagen wie einst von Riesenkampff "In drei Jahren erstklassig" oder Banf "In fünf Jahren auf einer Stufe mit Werder Bremen" brauche ich persönlich nicht mehr, und dazu gehören für mich auch so Aussagen, dass man ja "sehr gute Transfers" getätigt hat, oder "auf Abgänge vorbereitet sei", aber man parallel mal wieder den Saisonstart verkackt hat und im Tabellenkeller hängt. Da lobe ich mir auch eher so einen Typ wie Saibene, der gnadenlos alles auf den Punkt bringt, die Mängel offenlegt und auch nix schönfärben will, wo es auch einfach nix schönzufärben gibt.


    Wer mit dem Anspruch in die Saison geht ein Top-Team zu sein, muss halt auch direkt voll auf der Höhe sein. Deswegen verstehe ich auch wiederum dieses Verweisen auf Bayern II und Würzburg aus der letzten Saison nicht. Mal ehrlich, die Bayern hatten doch keinerlei Druck mehr beim Restart im Mai. Deren Hauptziel war Klassenerhalt und den hatten sie im März quasi schon sicher. Die konnten doch fernab jeder Sorgen frei aufspielen und obendrauf ihre individuelle Qualität ausspielen.

    Würzburg stand im März noch auf Platz 10. Die haben sich mit einer beeindruckenden Serie tatsächlich auf den letzten Drücker den Aufstieg erkämpft, wobei man hier aber auch berücksichtigen muss, dass vor allem die Vereine ganz vorne wie Duisburg, Mannheim, Unterhaching und Ingolstadt ordentlich gestrauchelt haben bzw. im Falle von Haching (kein Sieg in den letzten zehn Spielen) sogar komplett abgekackt sind. Würzburg hat einfach das Momentum genutzt. In der Position war der FCK in den vergangenen Jahren auch oft genug, nur haben wir in den entscheidenden Situationen immer das Nervenflattern bekommen und solange das nicht abgestellt wird, kannst du auch nicht ernsthafte Ansprüche nach oben stellen.


    Auf die nächsten Spiele bin ich sehr gespannt, vor allem auf Magdeburg am Samstag, bei denen es sportlich ja auch zuletzt nicht wirklich prickelnd lief. Bis zur Winterpause wird man sehen wo die Reise vorerst hingeht, denn über irgendwelche potenziellen Siegesserien oder sonst was zu reden, ist in dieser Liga ohnehin müßig.

    Direkt nach dem Abpfiff verspürte ich eigentlich nur pure Erleichterung. Das war sooo enorm wichtig, dass man das Ding am Ende nach Hause gebracht hat.


    Dass das wahrscheinlich spielerisch kein Leckerbissen wird, habe ich eigentlich schon vor Anpfiff so erwartet. Auswärts im Osten ist beim FCK generell so eine Sache und dann noch gegen einen so unbequemen Gegner wie Zwickau, joa, das schreit schon regelrecht danach, eine eher zähe Angelegenheit zu werden.


    In der ersten Halbzeit hatten wir schon durchaus ein paar Möglichkeiten. Das Ding von Hanslik muss natürlich rein, da gibts nix schönzureden. Aber ja, wenn das Selbstvertrauen im Keller ist, versemmelt man auch solche Dinger.

    In der zweiten Halbzeit hatten wir auch endlich mal Glück, dass ein klarer Elfmeter für uns gepfiffen wurde. Trotzdem schon irgendwie peinlich, dass der Assistent an der Seitenline nochmal extra drauf aufmerksam machen muss, obwohl der Schiri, mit ganz klarer Sicht aus vielleicht drei Metern aufs Geschehen, das nicht direkt pfeift. Naja, Drittligaschiedsrichter halt, irgendwie hat man sich schon dran gewöhnt.


    Bezeichnend ist mal wieder, dass man quasi aus dem Nichts nach einem Standard den Ausgleich kassiert. Das sind halt auch seit langer Zeit solche Dinge, die uns immer wieder die Suppe versalzen und eigentlich viel zu einfach passieren.

    Ab da hatte man echt das Gefühl, dass das Spiel noch komplett kippen könnte. Hier hatte man diesmal aber endlich auch mal das nötige Matchglück. Ronny König (wer auch sonst) auf der einen Seite mit der Chance zum 2:1 und nur wenige Minuten später rutscht dann das Ding zu Zuck, der den Ball wohl auch mit einer gehörigen Portion Frust unter die Latte hämmert. Gott sei Dank hat man den knappen Vorsprung dann verteidigt.


    Fazit: Mit Sicherheit war das keine Glanzleistung von uns, absolut nicht. Andererseits muss man aber auch mal sagen, dass von Zwickau insgesamt auch offensiv nicht wirklich viel kam. Der Sieg war am Ende dreckig und vielleicht auch etwas glücklich, aber ganz ehrlich? Das ist mir gerade so schnurzpiepegal. In dieser engen Liga, wo oftmals eben nur Nuancen entscheiden, hatten wir so oft riesiges Pech in genau solchen Spielen, da nehme ich diesen Sieg sehr gerne mit. Hoffentlich ist es auch eine Initialzündung für die nächsten Spiele und kein Strohfeuer.

    Dass Pick und Kühlwetter doch noch gewechselt sind, werfe ich Notzon nicht vor, denn das war eigentlich jedem klar, der das Fußballgeschäft in den letzten Jahren verfolgt hat. Problematisch ist in meinen Augen eher, dass sich Notzon und auch Schommers sehr weit aus dem Fenster gelehnt haben, was den Ersatz für die beiden anging. Da wurde immer groß davon geredet, man sei vorbereitet.


    Das an sich will ich auch nicht in Frage stellen. Man war ja an Boyd und Biankadi dran. Beide Transfers haben aber nicht geklappt, wobei gerade letzterer eigentlich wochenlang quasi als fix galt. Bekommen hat man dann auf den letzten Drücker dann Hanslik und Redondo. So gesehen die Notlösungen, da braucht man nichts schönreden. Ersterer könnte noch wichtig werden und hat schon Ansätze gezeigt, wobei er aber bitte nicht mehr auf dem Flügel rumturnen sollte und Redondo zeigt halt bisher genau das, was man schon von Unionern bzw. Fürthern gehört hat: Ein Leichtathlet ohne große Effizienz.


    Wobei Redondo für meine Begriffe kein Pick-Ersatz sein sollte, sondern dafür eher Marlon Ritter geholt wurde, der auch technisch sicherlich was drauf hat, aber insgesamt auch noch viel zu oft in den Spielen abtaucht. Redondo hat man wohl in erster Linie geholt, um noch einen eher klassischen Außenbahnspieler im Kader zu haben, der für die Kaderbreite gedacht ist. Nur muss man auch bedenken, dass wir spätestens seit der Geschichte um Ciftci in Wiesbaden wissen, dass wir bei jedem Spieltag mindestens vier U23-Spieler mitnehmen müssen, die für deutsche U-Mannschaften spielberechtigt sind. Zwei Plätze sind mit Ersatzkeeper Raab und Sickinger eigentlich immer belegt, aber ansonsten muss man gucken. Gerade unter dem Aspekt denke ich mir, dass aufgrund dieser Regel für die Kaderbreite bspw. ein Morabet auch ausgereicht hätte und man keinen externen Transfer mehr gebraucht hätte. Ich bin nämlich kein Fan von unnötig aufgeblähten Kadern.


    Der Kühlwetter-Ersatz ist in meinen Augen eigentlich Pourié. In puncto Einsatzwillen, Mentalität und Torgefahr nehmen die sich meiner Meinung nach nicht viel. Das aktuelle Problem ist eher, dass außer ihm sich wirklich keiner im Sturm aufdrängt, außer vielleicht noch mit Abstrichen Hanslik. Röser stand unter Saibene zuletzt nicht einmal mehr im Kader und Huth scheint vom Selbstvertrauen her mittlerweile wieder da zu stehen, wo er schon vor seiner Leihe nach Zwickau stand. Diese zehnminütigen Jokereinsätze werden ihm auf Dauer wohl auch nicht helfen. Da müssen sich insgesamt einfach mehr Spieler aufdrängen und anbieten.


    Naja, alles lamentieren nützt im Endeffekt nichts. Der Kader ist jetzt so, wie er ist. Vorerst kann man wohl auch auf keine Alternativen aus der U21 hoffen, weil deren Trainings- und Spielbetrieb den ganzen November über ruht. Aktuell muss Saibene halt versuchen, es mit den Spielern zu richten, die da sind, auch wenn das nicht sein Kader ist. Da muss man jetzt durch und möglichst anfangen auch mal dreifach zu punkten, sonst werden die Diskussionen über die sportliche Führung nicht verstummen.

    Wenn deine größte Torchance im Spiel eine verunglückte Flanke ist, dann sagt das sehr viel über unsere Offensive aus. Das ist an Harmlosigkeit kaum zu überbieten und ich wehre mich auch dagegen, dass das ausschließlich am mangelnden Selbstvertrauen liegt.


    Typisch FCK wäre noch gewesen, wenn der Rostocker Konter nach Zucks unverschämtem Freistoß noch zum 0:1 geführt hätte. Da muss man sich eigentlich sogar noch bei Kleinsorge bedanken, dass der die Notbremse auspackt und quasi den Punkt rettet. Generell hatte dieses Spiel aber auch keinen Sieger verdient. Der Gegner fand offensiv ja auch nicht wirklich statt. Somit geht das 0:0 schon in Ordnung, aber uns bringt das halt nix.


    Ich prophezeie: Wenn sich bei uns in der Offensive nicht schleunigst irgendwas einspielt, was auch mal konstant zu Torgefahr führen könnte, werden wir uns sehr lange im Tabellenkeller befinden. Wer nacht acht Spieltagen mit keinem Sieg auf Platz 19 liegt, darf sich nicht mehr länger in die Tasche lügen. Kommt keine überraschende Serie wie letztes Jahr unter Schommers sind wir klarer Abstiegskandidat. Aber mich wundert beim FCK sowieso nix mehr.

    Im Endeffekt spricht Saibene doch das aus, was viele Fans schon lange kritisiert haben. Diese Mannschaft ist einfach zu nett und zu brav, um im Stahlbad dritte Liga zu bestehen. Und wenn ein Trainer jetzt ganz klar anspricht, dass da keine Führungsspieler im Kader vorhanden sind, dann ist das zum einen eine ganz klare Kritik an der Kaderzusammenstellung und zum anderen muss man sich fragen: Wie kann das eigentlich sein? Dieses Thema der fehlenden Leader beschäftigt den FCK schon seit zwei Jahren und es scheint immer noch nicht behoben zu sein. Da fehlen einem fast die Worte.


    Dass Saibene dann sagt, dass man den Aufstieg jetzt eigentlich schon abhaken kann, ist eigentlich nur folgerichtig. Ohne richtige Typen kann das nix werden. Man kann eigentlich nur drauf hoffen, dass wenigstens Alexander Winkler, sobald er fit ist, eventuell auch hier in die Führungsrolle wachsen kann, die er schon bei Unterhaching als Kapitän hatte. Ansonsten siehts echt düster aus. Pourié könnte ich mir in der Rolle eventuell auch noch vorstellen, auch wenn er "nur" geliehen ist.


    Bin mal gespannt, ob Saibene den Laden hier in den Griff bekommt und die fehlenden Leader irgendwie kurzfristig kompensieren kann. Ich würde es mir wünschen, da er ein Trainer ist, der bisher immer die richtigen Worte findet und die Probleme klar beim Namen nennt.

    wie schätzt du Phinees Bonianga im Vergleich zu GözÜtuk ein? warum siehst du letzteren eher als 10er? bei seinem Debut gegen den Waldhof habe ich ihn als total hektischen Akteur war genommen, der seine vermeintlichen Stärken so gar nicht aufs Feld bringen konnte. 10 er sollten doch vor allem Ballsicherheit mitbringen? zeigt er das in der U21? in dem Spiel gegen Waldhof habe ich das so gar nicht bei ihm gesehen.


    Kannst du noch mehr über Buchheister sagen? ist er schnell ? guten Fuß beim Abschluss etc?


    Bonianga hat einen starken Antritt und versucht oft mit seinem Tempo bis zur Grundlinie durchzugehen. Wenn er über rechts kommt, probiert er auch mal nach innen zu ziehen, um dann einen tödlichen Pass zu spielen oder mal selbst abzuziehen. Also grundsätzlich entrspricht er eher dem Profil eines Flügelspielers. Des Weiteren gefällt mir auch seine Mitarbeit nach hinten sehr gut, was man ja im heutigen Fußball auch durchaus berücksichtigen muss.


    Gözütok hat zwar in der vergangenen Saison unter Moser fast ausschließlich Linksaußen gespielt, aber nicht im klassischen Sinne. Er war da eher als Anspielstation für Doppelpässe gedacht, und ist nur selten mal mit dem Ball über die linke Seite marschiert. Also er hatte da auch schon die Tendenz, von links in den zentralen offensiven Bereich zu ziehen, wenn sich die Möglichkeit geboten hat. Unter Bugera spielt er jetzt als Zehner, seine Ballsicherheit hat er in der Oberliga schon unter Beweis gestellt und er spielt auch gerne den berühmten finalen Pass. Das ist schon ein feiner Techniker.

    Gegen den Waldhof war in der Tat nicht viel davon zu sehen, aber da würde ich tatsächlich auch noch die Umstände berücksichtigen: Erster Drittligaeinsatz und dann auch noch gleich im Derby, auf ungewohnter Position als Rechtsaußen, da kam bestimmt eine gewisse Portion Nervosität hinzu, joa da kann es so einem jungen Spieler mal passieren, dass man nich direkt glänzt. Aber wie gesagt: Grundsätzlich sehe ich Gözütok langfristig eher im ZOM, als auf den Außen.


    Zu Buchheister: Trotz seiner Körpergröße hat er durchaus eine gewisse Schnelligkeit und auch mit dem Fuß hat er einen ordentlichen Abschluss. Beides hat er im Spiel bei Eisbachtal quasi kombiniert. Schneller Konter über rechts, er läuft in der Mitte mit, zieht auf den kurzen Pfosten, die Flanke kommt rein und Buchheister spitzelt aus vollem Lauf den Ball gegen die Laufrichtung des Torhüters in die lange Ecke. Der war nicht so leicht zu verwandeln. Aber seine Paradedisziplin ist in meinen Augen das Kopfballspiel, womit er sich auch gut als Wandspieler eignet.


    Mich würde eine Einschätzung zu Robin Kölle interessieren, da dieser meines Halbwissens nach auch ein Kandidat für die Schad-Position sein könnte.


    Kölle hat bislang unter Bugera fast ausschließlich als Rechtsaußen gespielt, was ich aber auch verstehen kann, weil der Kerl von seiner grundsätzlichen Spielweise her doch eher offensiv orientiert ist. Meiner Meinung nach fehlt ihm für einen RV im Herrenbereich noch die körperliche Robustheit, denn er wirkt doch eher schmächtig. Kann aber alles noch kommen, denn der ist ja gerade erst von Jugend- auf Herrenfußball umgestiegen. Vorerst wird er aber weder für die U21 noch für die Profis eine Option sein, da er mit einer Knieverletzung bis mindestens Anfang Dezember ausfallen wird.

    Vielleicht kann ich ein wenig was zum U21-Thema sagen, da ich die Jungs schon das ein oder andere mal hab spielen sehen.


    Nach der Verletzung von Dominim Schad könnte eventuell einer für die RV-Position interessant werden, falls Hercher dauerhaft doch besser auf links aufgehoben ist. Samstag saß ja Luca Jensen auf der Bank, der da zwar auch spielen kann, für mich aber insgesamt doch eher defensiv orientiert ist und hauptamtlich auch eigentlich DM ist.

    Wenn man einen Spielertypen wie Schad auf rechts will, sollte man ein Auge auf Jannis Held werfen. Der Kerl rennt eigentlich auch permanent die Linie rauf und runter und hat grundsätzlich auch eine ordentliche körperliche Robustheit, mit der er auch defensiv eigentlich immer souverän agiert.


    Für die offensive Außenbahn könnte Phinees Bonianga eine Option sein. Linksfuß, 1,83 m groß, kann sowohl Links- als auch Rechtsaußen spielen. Der Kerl gefällt mir durch seine Unbekümmertheit in den Dribblings und er ist auch als Einwechselspieler immer direkt voll auf der Höhe. Da wir jetzt gerade auf der Position auch nicht gerade sehr breit besetzt sind, u.A. weil Dylan Esmel weiterhin angeschlagen ist, könnte Bonianga also eventuell mal oben anklopfen.


    Ansonsten klar, Gözütok hat ja auch schon bei den Profis reinschnuppern dürfen, und auch er hat das Potenzial für dritte Liga. Seine Zukunft sehe ich in erster Linie als Zehner. Anil Aydin durfte bei Schommers ja auch schon mal reinschnuppern, aber der braucht in meinen Augen noch Zeit. Er hat zwar eine super Ballkontrolle, aber an seiner Effektivität, vor allem bei Pässen, muss er noch deutlich arbeiten.


    Als Mittelstürmer hat Tim Buchheister bislang eine gute Figur abgegben. Drei Tore und vier Vorlagen in acht Spielen sind wirklich eine gute Qute. Vom Spielertyp her ist er so ein 1,90 m Wandspieler, der sehr kopfballstark ist und auch Räume für seine Mitspieler schafft, indem er gegnerische Verteidiger bindet.


    Das sind in meinen Augen so die Spieler, denen ich kurz- bzw. mittelfristig den Sprung nach oben zutrauen würde. Aber wie gesagt: Alles nur meine persönlichen Eindrücke. Die Saison ist auch in der Oberliag noch lang und vielleicht heben sich ja im Verlauf noch ganz andere Spieler hervor.