Man kann es auch so sehen!
Marco Reus, Nico Schlotterbeck, Donyell Malen – aktuelle oder ehemalige Fußball-Nationalspieler, die unter anderen am Samstag für Borussia Dortmund beim FSV Mainz 05 aufliefen. Nach dem 3:0-Sieg der Rheinhessen hält sich trotzdem hartnäckig der Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung gegenüber dem BVB. Ja, die Enttäuschung der 05-Abstiegskampfkonkurrenten aus Köln, Bochum und Berlin ist verständlich, haben die Dortmunder doch eine außerordentlich miese erste Halbzeit geliefert. Das große Aber: Mit ähnlicher Aufstellung, ohne die Champions-League-Stars, fegte die Borussia eine Woche zuvor den FC Augsburg mit 5:1 vom Platz. Es ist außerdem nicht selten, dass eine Mannschaft, die während der Woche auf Europa-Ebene gespielt hat, am nächsten Bundesliga-Spieltag enttäuschende Resultate einfährt. Am Saisonende aber rückt dies angesichts der Tabellen-Dramatik weitaus mehr in den Blickpunkt. Und das ist das Entscheidende: Jedes Team hat 34 Spieltage die Gelegenheit, die nötigen Punkte für seine Ziele einzufahren. Wer sich aber durch (zu viele) eigene Niederlagen von anderen Mannschaften abhängig macht, wird nicht selten abgehängt. Mainz 05 hat in den letzten Wochen eindrucksvoll geliefert, acht Spiele in Folge nicht verloren. Und: Gegen den BVB ein Riesenspiel gemacht. Es war ein verdienter Sieg, keine Wettbewerbsverzerrung.